Sojus T-10-1

Sojus T-10-1
Missionsdaten
Mission: Sojus T-10-1
NSSDC ID: -
Raumschiff: Sojus 7K-ST (GRAU-Index 11F732)
Seriennummer 16L
Masse: 6850 kg
Trägerrakete: Sojus U (GRAU-Index 11A511U)
Rufzeichen: Океан (Okean - „Ozean“)
Besatzung: 2
Start: 26. September 1983, 19:37:49 UTC
Startplatz: Baikonur LC1
Raumstation: Saljut 7
Landung: 26. September 1983, 19:43:02 UTC
Landeplatz: 4 km von Baikonur
Flugdauer: 5m 13s
Erdumkreisungen: 0
Navigation
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Mission:
Sojus T-9
Nachfolgende
Mission:
Sojus T-10

Sojus T-10-1 (manchmal auch als Sojus T-10A bezeichnet) ist die Missionsbezeichnung für den fehlgeschlagenen Flug eines sowjetischen Sojus-Raumschiffs zur sowjetischen Raumstation Saljut 7. Es war der 70. Flug im sowjetischen Sojusprogramm.

Inhaltsverzeichnis

Besatzung

Hauptmannschaft

Fünf Monate zuvor hatten Titow und Strekalow während der Mission Sojus T-8 (zu der auch Alexander Serebrow als drittes Besatzungsmitglied gehörte) bereits versucht, Saljut 7 zu betreten, aber die Kopplung misslang, und der Flug musste vorzeitig abgebrochen werden.

Ersatzmannschaft

Fehlstart

Diese Mission erreichte ihr Ziel nicht, da die Rakete während des Starts auf dem Starttisch durch ein Feuer zerstört wurde. Glücklicherweise wurde die Besatzung durch das Notfallsystem gerettet.

Kurz vor dem geplanten Start lief Treibstoff unter der Sojus-Rakete aus und fing Feuer. Die Startkontrolle aktivierte sofort das Rettungssystem, aber die Steuerkabel waren schon durchgebrannt, und auch die Besatzung konnte das System nicht aktivieren. Zwanzig Sekunden später gelang es der Bodenkontrolle, das Notfallsystem über Funk zu starten. Zu dieser Zeit stand ein Booster bereits in Flammen. Die Haltebolzen, welche das Rückkehrmodul am Servicemodul sowie die obere Lastverkleidung an der unteren hielten, wurden abgesprengt. Die Raketenmotoren des Rettungssystems zündeten für fünf Sekunden und beschleunigten das Orbital- und Rückkehrmodul, die immer noch in der Verkleidung steckten, mit einer Beschleunigung von 14 bis 17g (137 bis 167 m/s²). Der brennende Booster explodierte zwei Sekunden nach der Aktivierung und zerstörte den Startplatz, von dem aus schon Sputnik 1 und Wostok 1 gestartet waren. Die vier Flugstabilisatoren an der Außenhülle der Nutzlastverkleidung öffneten sich, und das Rückkehrmodul trennte sich in einer Höhe von 650m vom Orbitalmodul und fiel frei aus der Hülle. Der Hitzeschild wurde abgesprengt, um die Feststoff-Bremsraketen freizulegen, und der sich schnell öffnende Fallschirm entfaltet. Die Landung erfolgte 4 km vom Startplatz entfernt.

Auswirkungen

Die Besatzung von Saljut 7, Wladimir Ljachow und Alexander Alexandrow, musste die Raumstation im November mit Sojus T-9 verlassen, weil weder ein neues Raumschiff noch eine neue Mannschaft zur Verfügung stand. Im Februar 1984 flog eine neue Langzeitmannschaft mit Sojus T-10 zu Saljut 7. Strekalow gehörte zur Mannschaft, die im April die Raumschiffe auswechselte. Er startete mit Sojus T-11 und landete eine Woche später mit Sojus T-10. Für Titow war die Flugpause länger. Erst im Dezember 1987 machte er seinen nächsten Raumflug. Mit Sojus TM-4 startete er zur Raumstation Mir und verbrachte dort genau ein Jahr.

Siehe auch


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