Sola (Heiliger)

Sola (Heiliger)
Der hl. Sola im Pontifikale Gundekarianum, 11. Jahrhundert
Sola-Basilika in Solnhofen mit (leerer) Sola-Thumba im nördlichen Seitenschiff

Sola (* in Südengland; † 3. Dezember 794 in Solnhofen) war ein Missionar und Heiliger, der im Frankenreich gewirkt hat.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Wie Willibald, der erste Bischof von Eichstätt, kam auch Sola von Südengland in der sogenannten dritten Missionswelle auf den Kontinent.

744 kam Sola nach Fulda an das im Auftrag von Winfried-Bonifatius neu gegründete Benediktinerkloster, wo er bald durch den Heiligen Bonifatius zum Priester geweiht wurde.

Zwischen 745 und 750 verließ Sola das Kloster mit dem Auftrag, im südlichen Sualafeldgau als Missionar tätig zu werden. Unter dem Einfluss von Winfried-Bonifatius zog er nach Husen, dem heutigen Solnhofen, das nach ihm benannt ist. Dort errichtet er ein Oratorium, eine kleine Kirche an einer Stelle, an der schon vorher zwei Kirchen gestanden waren, und war bis zu seinem Tod als Missionar tätig; außerdem verwaltete er den ihm anvertrauten Besitz.

793 besuchte Karl der Große Sola auf seiner Reise von Regensburg zum Königshof in Weißenburg. Von dort aus inspizierte er die Arbeiten an der Fossa Carolina, dem geplanten Verbindungskanal zwischen Schwäbischer Rezat und Altmühl. In Anerkennung der Verdienste Solas schenkte Karl ihm den Ort seines Wirkens.

In seinem Testament vermachte Sola seinen ganzen Besitz dem Kloster Fulda, darunter die von König Karl geschenkten Güter. Er wurde an der nördlichen Außenmauer seiner Kirche bestattet.

Heiligsprechung

833 kam Gundram, Hofkaplan Ludwigs des Frommen und Neffe des Fuldaer Abtes (und späteren Mainzer Erzbischofs) Hrabanus Maurus nach Solnhofen, um die Aufgaben der neu gegründeten Benediktinerpropstei von Solnhofen und des Königsgutes wahrzunehmen. Seine Verehrung Solas veranlasste ihn, mit Erlaubnis des Eichstätter Bischofs Altuin die Gebeine Solas zu erheben und im nördlichen Seitenschiff der Basilika neu zu bestatten. Dieser Akt war die Heiligsprechung Solas. Die Begründung dafür lieferte zum einen die Lebensbeschreibung Solas, die Vita Suaolonis, die zwischen 836 und 842 von Ermanrich von Ellwangen niedergeschrieben wurde, zum anderen die überlieferten Wunder, wie die Heilung von Blinden, Taubstummen und Krüppeln im Zeichen des Kreuzes. Solas kirchlicher Festtag ist der 5. Dezember. Er ist insbesondere der Schutzpatron aller Schwerarbeiter im Jurabistum Eichstätt.

Wunder

Einst kam der heilige Sola mit seinem Esel von Solnhofen nach Schernfeld. Bei diesem beschwerlichen Fußmarsch dürstete es den Heiligen sehr; als er ein Weiblein mit einem Wasserkrug erblickte bat er sie sogleich um einen Schluck. Doch sie war zu geizig, um auch nur einen Schluck herzugeben (man muss wissen, dass die meisten Ortschaften auf den Höhen des Altmühltales bis auf wenige Ausnahmen keine Brunnen besitzen und dass das Wasser in schwerer Arbeit von der Altmühl im Tal geholt werden musste). Der Heilige verfluchte die Frau, in diesem Moment fiel ihr der Krug zu Boden und es war nichts außer einem Haufen Scherben übrig, im einheimischen Dialekt Scheam, weshalb der Ort Scheamfeld genannt wird und nur die offizielle Schreibung von diesem Ursprung ablenkt. So ging Sola weiter, bis er in das Dorf Eberswang kam. Auch hier traf er eine Frau, die er um Wasser bat, und diesmal erhielt er welches. Nachdem er seinen Durst und den seines Esels gestillt hatte, dankte er der Frau und klopfte mit dem Stock auf den Boden. Im selben Augenblick entsprang eine Quelle an diesem Ort. Der Heilige sagte, jeder den es dürstet, solle dort trinken dürfen, sobald aber ein Schernfelder es wage, von diesem Brunnen zu trinken, solle er versiegen. Nur durch eine Wallfahrt nach Bettbrunn zur Salvatorkirche würde das Wasser wieder sprudeln, falls es versiegen sollte.

Am Kirchplatz von Eberswang kann man den Brunnen finden, der immer noch Wasser spendet.

Quellen

Weblinks

 Commons: Sola (Heiliger) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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