Bahnhof Berlin Beusselstraße

Bahnhof Berlin Beusselstraße
Berlin Beusselstraße
Einfahrender S-Bahnzug am Bahnhof
Einfahrender S-Bahnzug am Bahnhof
Daten
Kategorie 4
Betriebsart Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung BBEU
Eröffnung 1. Mai 1894
19. Dezember 1999
Stilllegung 18. September 1980
Lage
Stadt Berlin
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 32′ 4″ N, 13° 19′ 46″ O52.53444413.329444Koordinaten: 52° 32′ 4″ N, 13° 19′ 46″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe im Raum Berlin

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Der Bahnhof Beusselstraße ist ein Berliner S-Bahnhof im Ortsteil Moabit des Bezirks Mitte. Er befindet sich an der Beusselbrücke, die Überführung der Beusselstraße über die Berliner Ringbahn.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ansicht der Station 1894
Der ehemalige Stellwerkturm Mwt (Moabit Westturm) des Bahnhofs

Bereits seit der Eröffnung des ersten Teilabschnitts der Ringbahn am 1. Januar 1872 existierte etwas weiter östlich des heutigen Bahnhofs eine Station Moabit. Diese markierte den Beginn der Verbindungsbahn und ist heute noch der Nullpunkt der Streckenkilometrierung. Die Station wurde 1894 geschlossen und am 1. Mai desselben Jahres an der Beusselbrücke neu eröffnet.

Die Anlage konnte man als typischen Ringbahnhof bezeichnen. Die Station verfügte über einen Mittelbahnsteig und zwei Ausgänge. Der eine befand sich am Kopf des Bahnsteigs, der andere lag mittig und führte seitwärts weg. Als Dach kam eine einreihige Eisenfachwerkkonstruktion zum Einsatz. Das Empfangsgebäude befand sich auf der Brücke und wurde im neogotischen Stil errichtet. Zunächst verkehrten noch Dampfzüge auf der Strecke, der elektrische Betrieb wurde am 1. Februar 1929 aufgenommen.

Die in den 1930er Jahren ausgearbeiteten Pläne der Nationalsozialisten zur Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania sahen umfangreiche Arbeiten auf der nördlichen Ringbahn vor. Der gesamte Vorortverkehr, der entlang dieses Abschnitts auf der Außenseite geführt wurde sollte einheitlich auf die Innenseite verlegt werden. Zudem war zwischen dem neu geplanten Nordbahnhof (zwischen den Bahnhöfen Westhafen und Wedding) und dem Bahnhof Siemensstadt-Fürstenbrunn eine so genannte Fern-S-Bahn geplant. Am Bahnhof Beusselstraße sollte diese den Mittelbahnsteig der S-Bahn tangierend vorbeifahren. Nördlich der Vorortgleise sollte sich der ebenfalls verschobene Güterbahnhof zur Belieferung des Berliner Großmarkts am Westhafen erstrecken. Der dazwischen kommende Zweite Weltkrieg verhinderte die Ausführung dieser Pläne.

Während des Krieges wird das Empfangsgebäude von alliierten Bombern getroffen und umfangreich beschädigt. Es wird erst 1962 abgetragen und anschließend durch einen Flachbau als Eingang ersetzt. Der zweite Zugang mit der als „Gewächshausgang“ bezeichneten verglasten Fußgängerbrücke wurde daraufhin ebenfalls entfernt.

In den 1970er Jahren wird der Bahnhof Endpunkt der von Spandau und Gartenfeld kommenden Züge. Hintergrund war die Schließung eines Bahnsteigs an der westlich gelegenen Station Jungfernheide, so dass die aussetzenden Züge nicht mehr kehren konnten und so mit bis Beusselstraße weiter fahren mussten.

Am 17. September 1980 kommt es in Folge des Reichsbahnerstreiks zur Einstellung des gesamten S-Bahnverkehrs in West-Berlin. Die Anlagen blieben zunächst in ihrem letzten Zustand erhalten, bis 1984 der ebenfalls 1980 gegründete Berliner Fahrgastverband IGEB in das Empfangsgebäude einzog und ein Fahrgastzentrum einrichtete. Vier Jahre später muss dieser allerdings das Grundstück verlassen, da die Beusselbrücke ausgebaut werden soll und das Gebäude im Weg steht. Neben diesem wird auch ein Großteil der Bahnsteiganlagen entfernt. 1991 sind lediglich noch Fragmente der Stützen sowie das Stationsvorsteherhäuschen noch erhalten.

Lageplan 1894

Zur Wiederinbetriebnahme der nördlichen Ringbahn war zunächst angedacht, die noch erhaltenen Stützen in den neuen Bahnhof zu integrieren. Man entschied sich dann allerdings doch zu einem kompletten Neubau, da der neue Bahnsteig auch unter die Beusselbrücke mit verschoben werden sollte, um beidseitig der Brücke Ausgänge anlegen zu können. Am 19. Dezember 1999 fand die feierliche Wiedereröffnung des Abschnitts Jungfernheide–Beusselstraße–Westhafen unter Anteilnahme des damaligen Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen statt.

In den kommenden Jahren soll östlich des Bahnsteigs eine zweigleisige Kehranlage für aussetzende Züge errichtet werden. Der nötige Gleiswechsel wurde bereits bei der Eröffnung 1999 verwirklicht.

Anbindung

Der S-Bahnhof wird von den Ringbahnlinien S41 und S42 bedient. Es besteht eine Umsteigemöglichkeit zu den Omnibuslinien der Berliner Verkehrsbetriebe.

Linie Verlauf
Berlin S41.svg
Berlin S42.svg
Gesundbrunnen – Schönhauser Allee – Prenzlauer Allee – Greifswalder Straße – Landsberger Allee – Storkower Straße – Frankfurter Allee – Ostkreuz – Treptower Park – Sonnenallee – Neukölln – Hermannstraße – Tempelhof – Südkreuz – Schöneberg – Innsbrucker Platz – Bundesplatz – Heidelberger Platz – Hohenzollerndamm – Halensee – Westkreuz – Messe Nord/ICC – Westend – Jungfernheide – Beusselstraße – Westhafen – Wedding – Gesundbrunnen

Literatur

  • Berliner S-Bahn Museum (Hrsg.): Strecke ohne Ende. Die Berliner Ringbahn. Verlag GVE, Berlin 2002, ISBN 3-89218-074-1.

Weblinks


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