Bahnhof Berlin Heerstraße

Bahnhof Berlin Heerstraße
Berlin Heerstraße
Eingangsgebäude des Bahnhofes Heerstraße
Eingangsgebäude des Bahnhofes Heerstraße
Daten
Kategorie 5
Betriebsart Haltepunkt
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung BHST
Eröffnung 1. November 1909
16. Januar 1998
Stilllegung 17. September 1980
Architektonische Daten
Architekt Ernst Schwartz
Lage
Stadt Berlin
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 30′ 31″ N, 13° 15′ 31″ O52.50861111111113.258611111111Koordinaten: 52° 30′ 31″ N, 13° 15′ 31″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe im Raum Berlin

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Der Bahnhof Heerstraße ist ein Bahnhof der S-Bahn in Berlin und wird im bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis als BHST geführt.

Der am 1. November 1909 eröffnete Bahnhof liegt am Rande des Grunewalds im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf an der Vorortstrecke nach Spandau, zwischen den Bahnhöfen Messe Süd (Eichkamp) und Olympiastadion. Er steht, wie die gesamte Strecke mit allen Brücken und Bahnhöfen, unter Denkmalschutz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die namensgebende Heerstraße war eine militärische Paradestraße und gehörte später zur sogenannten Ost-West-Achse. Sie wurde ab 1903 vom damaligen Reichskanzlerplatz (heute: Theodor-Heuss-Platz) als Verbindung zu den Truppenübungsplätzen in Döberitz angelegt. Anlässlich der Olympischen Spiele 1936 bildete sie die Verbindung zwischen dem Olympischen Dorf in Elstal und dem Olympiastadion.

Der Bahnhof selbst wurde 1908/1909 an der Vorortstrecke Charlottenburg-Spandau errichtet, zur Erschließung der dort geplanten Villenkolonie. Nachdem der Bahnhof zunächst ein Randdasein gefristet hatte, wurde er durch die attraktive, breite Straßenverbindung in die Berliner Innenstadt später gelegentlich für Staatsempfänge genutzt. Am 11. Mai 1925 traf der neugewählte Reichspräsident Paul von Hindenburg hier, mit einem Sonderzug aus Hannover kommend, in Berlin ein und wurde vom Reichskanzler Hans Luther empfangen. Am 27. September 1937 empfing dort der nationalsozialistische Diktator Adolf Hitler mit einer minutiös geplanten Inszenierung den italienischen Führer der faschistischen Bewegung Benito Mussolini und fuhr mit ihm über die martialisch geschmückte Ost-West-Achse zur Reichskanzlei.

Im Rahmen der Planung für den Umbau Berlins zur sogenannten „Welthauptstadt Germania“ sollte der S-Bahnhof abgerissen und durch einen, von Theodor Dierksmeier entworfenen, repräsentativen – „Mussolini-Bahnhof“ genannten – Empfangsbahnhof für Staatsgäste ersetzt werden. Diese sollten von dort über die Ost-West-Achse nach Berlin geleitet werden, für die ein monumentaler Ausbau geplant war. Aufgrund der hohen Kosten und des bald darauf erfolgten Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges kam der Umbau nicht über die Planungsphase hinaus.

Blick auf die KdF-Stadt (im Hintergrund rechts der Bahnhof Heerstraße)

Anlässlich und nur für die Zeit der Olympischen Spiele 1936 wurde in der Nähe ein provisorischer Bahnhof für die „KdF-Stadt“ angelegt, die sich auf dem heutigen Messegelände an der Wandalenallee befand. In der aus Holzhäusern errichteten Siedlung wurden die zahlreichen Olympiagäste empfangen und erhielten günstige Unterbringungs- und Verpflegungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe des Olympiastadions. Der provisorische Bahnhof wurde über ein Gleis erreicht, das von den Ringgütergleisen nördlich von Westkreuz abzweigte und in einem großen Bogen zum Messegelände führte. Dieses sogenannte „Messegleis“ war schon 1928 bei der Neugestaltung der Bahnanlagen in diesem Bereich angelegt worden und existiert auch heute noch in leicht veränderter Form.

Am 4. Juli 1944 wurde der Reformpädagoge und Widerstandskämpfer Adolf Reichwein auf dem Weg zu einem konspirativen Treffen mit Führern der KPD zur Vorbereitung des Attentates vom 20. Juli auf dem Bahnhof Heerstraße von der Gestapo verhaftet.

Der Bahnhof Berlin Heerstraße von Osten gesehen

Das Empfangsgebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und 1958/1959 verändert wieder aufgebaut.

Ende September 1980 wurde nach dem Berliner S-Bahnstreik die S-Bahnstrecke nach Staaken und mit ihr der S-Bahnhof stillgelegt. Am 25. Mai 1984 erwachte der Bahnhof kurzzeitig wieder zu Leben: Auf ihm fand ein S-Bahn-Tag statt. Zur Wiedereröffnung der Strecke am 16. Januar 1998 wurde der Bahnhof erneut umgebaut und erhielt seine heutige Form.

Umgebung

Dem Bahnhof gegenüber befindet sich der Raußendorffplatz. Dieses Gartendenkmal wurde 1925 von Erwin Barth mit einfacher Rasenfläche und Sitzbänken angelegt.

Zwischen den S-Bahnhöfen Grunewald und Heerstraße befindet sich der Teufelsberg.

Anbindung

Der S-Bahnhof wird von den Linien S3 und S75 der Berliner S-Bahn bedient. Es besteht eine Umsteigemöglichkeit zu den Omnibuslinien der Berliner Verkehrsbetriebe.

Linie Verlauf
Berlin S3.svg Spandau – Stresow – Pichelsberg – Olympiastadion – Heerstraße – Messe Süd – Westkreuz – Charlottenburg – Savignyplatz – Zoologischer Garten – Tiergarten – Bellevue – Hauptbahnhof – Friedrichstraße – Hackescher Markt – Alexanderplatz – Jannowitzbrücke – Ostbahnhof – Warschauer Straße – Ostkreuz – Rummelsburg – Betriebsbahnhof Rummelsburg – Karlshorst – Wuhlheide – Köpenick – Hirschgarten – Friedrichshagen – Rahnsdorf – Wilhelmshagen – Erkner
Berlin S75.svg Spandau – Stresow – Pichelsberg – Olympiastadion – Heerstraße – Messe Süd – Westkreuz – Charlottenburg – Savignyplatz – Zoologischer Garten – Tiergarten – Bellevue – Hauptbahnhof – Friedrichstraße – Hackescher Markt – Alexanderplatz – Jannowitzbrücke – Ostbahnhof – Warschauer Straße – Ostkreuz – Nöldnerplatz – Lichtenberg – Friedrichsfelde Ost – Springpfuhl – Gehrenseestraße – Hohenschönhausen – Wartenberg

Weblinks


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