Bahnhof Emmerich

Bahnhof Emmerich
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Emmerich am Rhein
Emmerich am Rhein
Deutschlandkarte, Position der Stadt Emmerich am Rhein hervorgehoben
51.8356.245277777777815Koordinaten: 51° 50′ N, 6° 15′ O
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Kreis: Kleve
Höhe: 15 m ü. NN
Fläche: 80,11 km²
Einwohner: 29.716 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 371 Einwohner je km²
Postleitzahl: 46446
Vorwahlen: 0 28 22 (Ortsnetz Emmerich)
0 28 28 (Ortsnetz Elten)
Kfz-Kennzeichen: KLE
Gemeindeschlüssel: 05 1 54 008
Stadtgliederung: 8 Stadtbezirke
Adresse der Stadtverwaltung: Geistmarkt 1
46446 Emmerich am Rhein
Webpräsenz:
Bürgermeister: Johannes Diks (CDU)
Lage der Stadt Emmerich am Rhein im Kreis Kleve
Kreis Kleve Nordrhein-Westfalen Kreis Viersen Krefeld Duisburg Kreis Wesel Kreis Borken Niederlande Wachtendonk Emmerich am Rhein Goch Kerken Straelen Rheurdt Geldern Kranenburg Rees Bedburg-Hau Weeze Issum Kevlaer Uedem KleveKarte
Über dieses Bild

Emmerich am Rhein ist eine Hansestadt am unteren rechten Niederrhein im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Sie gehört als Mittlere kreisangehörige Stadt zum Kreis Kleve im Regierungsbezirk Düsseldorf und ist Mitglied der Euregio Rhein-Waal.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Nachbargemeinden

Die Stadt Emmerich am Rhein grenzt im Norden an die Gemeinden Montferland und Oude IJsselstreek (beide Provinz Gelderland (NL)), im Osten an die Stadt Rees, im Süden an die Stadt Kleve sowie im Westen an die Gemeinde Rijnwaarden und die Stadt Zevenaar (beide in der Provinz Gelderland (NL)).

Stadtgliederung

Räumlich ist das Stadtgebiet in folgende Stadtteile gegliedert

  • Borghees (389 Einwohner)
  • Dornick (445 Einwohner)
  • Elten (4701 Einwohner)
  • Emmerich - Altstadtgebiet (18397 Einwohner)
  • Hüthum (3120 Einwohner)
  • Klein-Netterden (544 Einwohner)
  • Praest (2055 Einwohner)
  • Vrasselt (1366 Einwohner)

Die Differenz der Einwohnerzahlen zur o.g. Gesamteinwohnerzahl beruht auf der differierenden Zählweise zwischen LDS und KRZN.

Geschichte

Christophorus-Statue auf der Rheinpromenade

Frühgeschichte

Die erste vorrömische Besiedlung der Region Emmerich geschah durch die Germanen, genauer die Chamaver, Menapier, Usipeten und Attuarier. Später siedelten dort die Römer. Im dritten Jahrhundert schlossen sich die Chamaver mit einigen Bundesgenossen zum Frankenbund gegen Rom zusammen. Im Jahre 353 drangen Franken, Sachsen und Alemannen über den Rhein vor und eroberten viele Gegenden Galliens, bis Julianus Apostata sie niederschlug. Die Chamaver spielten nach wie vor bei den Franken eine Hauptrolle. Im siebten Jahrhundert hieß ihr Land Amabia, im achten und neunten Jahrhundert Amorland, Hamarland und Hamaland.

Mittelalter

Um 700 gründete Willibrord die Missionsstation Emmerich im Bistum Utrecht und weihte die erste Martinskirche. Die erste urkundliche Nennung unter dem Namen Villa Embrici ist aus dem Jahr 828 überliefert. Es folgten der Normannensturm im 9. Jahrhundert und die Herrschaft des Propstes des Kollegiatstiftes. 1040 erfolgte der Bau der Stiftskirche St. Martini. Am 31. Mai 1233 erhob Graf Otto von Zutphen und Geldern mit Ermächtigung des römischen Kaisers Friedrich II. und des deutschen Königs Heinrich (VII.) (Vater und Sohn) Emmerich zur königlichen und des Reiches Stadt. 1355 wurde Emmerich an Graf Johann von Kleve verpfändet und verblieb fortan bei der Grafschaft, beziehungsweise beim Herzogtum Kleve. Zwischen 1307 und 1570 stand Emmerich in enger Verbindung zur Hanse. Handel und Handwerk blühten. Neben der Bierbrauerei war es vor allem die Wollweberei, deren Gilde in der Stadt bis in das Jahr 1299 zurückreicht, die den Wohlstand begründete. Seit dem 14. Jahrhundert war Emmerich mit Mauern umgürtet und mit Toren gesichert. Die Aldegundiskirche stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Neuzeit

Es folgten die Drangsale, die der Abfall der Niederlande von der spanischen Herrschaft im Gefolge hatte. Im Dreißigjährigen Krieg hatte Emmerich weniger zu leiden als im Siebenjährigen, doch bald wieder unter den kriegerischen Folgen der Französischen Revolution und der napoleonischen Unternehmungen. Seit Anfang des 16. Jahrhunderts gab es in Emmerich ein Gymnasium. Diese Schule bestand bis 1811. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte die Dampfschifffahrt ihre Höchstleistung und verlieh dem Emmericher Hafen große Bedeutung. 1856 wurde die Eisenbahnstrecke Oberhausen–Arnheim der Köln-Mindener Eisenbahn eröffnet. Im Jahre 1890 wurde der Telefonverkehr eingerichtet. Im Juli 1901 hatte Emmerich erstmals über 10.000 Einwohner. 1905 erzeugte das städtische Elektrizitätswerk den ersten elektrischen Strom für die Stadt. Im Ersten Weltkrieg war Emmerich Garnisonsstadt. Der Post- und Eisenbahnverkehr wurde eingeschränkt, die bisher in Emmerich ausgeübten Grenzkontrollen wurden nach Elten verlegt. Emmerich war Anfangs- und Endstation für die preußischen Züge. Am 20. November 1918 wurde auch in Emmerich ein Arbeiter- und Soldatenrat gegründet. Am 17. Dezember besetzten belgische Truppen Emmerich, sie verließen die Stadt im Jahre 1921. Im Ruhrkampf kam es am 13. Februar 1923 zu einer erneuten Besetzung der Stadt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Emmerich am 7. Oktober 1944 zu 97 % durch einen britischen Luftangriff zerstört. Im nahegelegen Reichswald und im Umfeld der heutigen Stadt fand im Februar 1945 die sogenannte Schlacht im Reichswald statt. Danach konnten die Alliierten bei Wesel einen Brückenkopf über den Rhein schlagen und das Ruhrgebiet einnehmen. 1949 wurde Elten an die Niederlande angegliedert; mit Vertrag vom 8. April 1960 wurde die Rückgliederung an die Bundesrepublik Deutschland beschlossen und am 1. August 1963 vollzogen. Am 7. Oktober 1960 havarierte das Schiff Tina Scarlett auf dem Rhein bei Emmerich. Am 18. Juni 1965 fand an der neu errichteten Rheinbrücke Emmerich-Kleve das Richtfest statt. Am 28. November 2004 verschmolzen die vier katholischen Stadtgemeinden St. Martini, St. Aldegundis, Heilig-Geist und Liebfrauen zur neuen Stadtpfarre St. Christophorus.

Emmericher Pioniere

Emmerich war von 1969 bis 2008 Garnisonsstadt. In der nach dem Prinzen Moritz-von-Nassau benannten Kaserne waren das Pionierbataillon 140 und das teilaktive Pionierbataillon 810 sowie weitere kleinere Dienststellen mit insgesamt ca. 900 Soldaten stationiert. Der Standort Emmerich wurde am 30. Juni 2008 geschlossen.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1969 wurden im Zuge des ersten kommunalen Neugliederungsprogramms die bis dahin selbstständigen Gemeinden Borghees, Hüthum und Klein-Netterden des ehemaligen Amtes Elten sowie die Gemeinden Dornick, Praest und Vrasselt des ehemaligen Amtes Vrasselt mit der Stadt Emmerich zusammengeschlossen.

Am 1. Januar 1975 wurde im Zuge des zweiten Neugliederungsprogramms die Gemeinde Elten in die Stadt Emmerich eingegliedert

Gleichzeitig wurde der Altkreis Rees aufgelöst und das frühere nördliche Kreisgebiet mit dem ehemaligen Kreis Geldern und Teilgebieten des Kreises Moers zum neuen niederrheinischen Großkreis Kleve zusammengefügt. Emmerich ist seitdem kreisangehörige Gemeinde des Kreises Kleve.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1815 4.422
1880 8.900
1900 10.526
1910 13.418
1939 16.156
1945 441
1950 9.845
1968 18.356
1970 24.122

Seit 1975 liegen jährliche Einwohnerzahlen vor:

Politik

Stadtrat

Seit der letzten Kommunalwahl am 26. September 2004 sind im Stadtrat CDU (38,4 %, 14 Sitze), SPD (27,3%, 10 Sitze), BGE (24,2 %, 9 Sitze), Grüne (6,4 %, 2 Sitze) und FDP (3,7 %, 1 Sitz) vertreten. Der Bürgermeister wird von der CDU gestellt. Seit Oktober 2008 verfügt die BGE über 10 Sitze, da sich ein ehemaliges SPD-Ratsmitglied der unabhängigen Wählergemeinschaft angeschlossen hat. Damit ist die BGE die zweitstärkste Fraktion im Rat.

Bürgermeister nach 1900

  • Hugo Menzel (* 2. September 1858; † 26. April 1915), 23. März 1898 bis 22. März 1910 Bürgermeister, Während seiner Amtszeit wurde das Stadtgebiet vergrößert und die Emmericher Baugenossenschaft gegründet.
  • Heinrich Langen, (* 5. August 1874; † 16. November 1954), 30. März 1910 bis 30. März 1922, In seiner Amtszeit wurde das Kriegerehrenmal im Rheinpark fertig gestellt. Geprägt ist seine Amtszeit durch einige Friedensjahre, durch die Zeit des Ersten Weltkrieges und durch eine Nachkriegszeit, die ebenfalls vier Jahre dauerte.
  • Johannes Alff (* 15. November 1881; † 10. Dezember 1973), 11. Mai 1922 bis 30. März 1933, Die Verschönerung des Stadtbildes war Dr. Alff ein besonderes Anliegen. Seinen Dienst musste er aus politischen Gründen beenden.
  • Peter Schuster (* 19. September 1896; † 21. Juni 1950), 1. April 1933 bis 27. März 1934, War kommissarischer Bürgermeister nach der Machtergreifung
  • Lorenz Mai (* 26. Mai 1893; † 20. November 1960), 1. April 1934 bis 31. März 1945, In seiner Amtszeit wurde das Rathaus neu gebaut und das Stadtgebiet wesentlich vergrößert.
  • Hubert Fink (* 3. September 1896; † 29. Mai 1953), April 1945 bis 28. Januar 1946, Er wurde vom englischen Ortskommandanten eingesetzt.
  • Paul Maria van Aaken (* 23. Oktober 1905; † 9. August 1985), 28. Januar 1946 bis 20. Oktober 1948 und vom 5. Dezember 1952 bis 28. März 1961, Als Architekt war er wesentlich am Wiederaufbau der Stadt beteiligt.
  • Willi Meenen (* 28. November 1899; † 30. April 1983), 26. Oktober 1948 bis 2. November 1950, Wiederaufbauarbeiten am Rathaus, Grundsteinlegung der Germaniasiedlung und Bau von städtischen Wohnungen
  • Josef Thies (* 24. Juli 1892; † 14. Juni 1972), 3. November 1950 bis 3. Dezember 1952, Er gehörte zu den Mitbegründern der Volkshochschule.
  • Wilhelm Pieper (* 16. Januar 1918; † 27. Dezember 2007), 28. März 1961 bis 22. September 1970, In seiner Amtszeit wurden zahlreiche öffentliche Gebäude errichtet, die Rheinbrücke gebaut, die Autobahn fertig gestellt und die Eisenbahnstrecke elektrifiziert. Emmerich wurde um 6 Ortsteile erweitert.
  • Franz Wolters (* 29. Oktober 1919; † 26. März 1993), 23. September 1970 bis 30. August 1988, Er war ein volksnaher Bürgermeister in dessen Amtszeit die erste Fußgängerzone gebaut, der Karneval mit einem Umzug einen neuen Höhepunkt bekam und die erste Städtepartnerschaft geschlossen wurde.
  • Norbert Giltjes (* 7.Mai 1942; † 15. Februar 1998), 1. September 1988 bis Oktober 1989, In seiner Zeit wurden die Gymnasien zusammengelegt und die ehemaligen jüdischen Mitbürger aus aller Welt besuchten Emmerich.
  • Willi Heering (* 29. Januar 1928), 17. Oktober 1989 bis 2. Oktober 1992
  • Irene Möllenbeck (* 18. Oktober 1950), 13. Oktober 1992 bis 7. November 1994
  • Klaus Krebber, (* 30. Juli 1940), 8. November 1994 bis 30. September 1999
  • Horst Boch (* 18. Juni 1948), 1. Oktober 1999 bis 30. September 2004
  • Johannes Diks (* 3. September 1953), 1. Oktober 2004 bis heute[2]

Städtepartnerschaften

Emmerich unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

PAN-Kunstforum (Plakatmuseum)

Museen

  • Rheinmuseum
Im Rheinmuseum werden 130 Schiffsmodelle, eine Radaranlage, Fischpräparationen, Rheinlaufkarten, eine historische Christophorusfigur und eine stadtgeschichtliche Sammlung gezeigt. Zu sehen sind außerdem ein Ein-Mann-U-Boot, Typ BIBER aus dem Zweiten Weltkrieg und Ausstellungen zur Rheinschifffahrt, Stadtgeschichte und Fischerei.
  • PAN-Kunstforum/Plakatmuseum
Die umfangreiche Plakatsammlung Ernst Müllers wird gelegentlich in der ehemaligen Schokoladen-Fabrik Lohmann in wechselnden Ausstellungen gezeigt.
Christuskirche (evangelisch)

Bauwerke

Durch die massiven Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg existiert in Emmerich nur wenig alter Baubestand.

  • Christuskirche
Die evangelische Kirche ist eine der wenigen Kirchen, deren Gottesdienstraum sich im ersten Stock befindet. Im Erdgeschoss befindet sich der Gemeindesaal. (siehe Bild rechts)
Die 1965 freigegebene Brücke ist mit einer Länge von 1228 m und 500 m Spannweite die längste Hängebrücke Deutschlands. Sie wird täglich von ca. 500 Schiffen passiert. Die Brücke wird in Anlehnung an die Golden Gate Bridge in San Francisco auch als „Golden Gate vom Niederrhein“ bezeichnet. Das Brückenwappen gestaltete Waldemar Kuhn.
  • Heilig-Geist-Kirche
Die 1966 erbaute katholische Kirche fällt besonders durch ihre Kreuzdarstellung aus Schrott von Waldemar Kuhn und dem abstrakten Kreuzweg aus ¨Leinen auf. Die architekturgeschichtliche Entwicklung zur Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils prägte die Bauweise der Kirche.
  • St.-Martini-Kirche
Die im 11. Jahrhundert erbaute Kirche fällt vor allem durch die romanische Choranlage, die Krypta und den reichen Kirchenschatz auf.
  • St.-Vitus-Kirche
Sie ist die älteste der Emmericher Kirchen. Die erste Kirche des 967 gegründeten kaiserlichen Reichsstiftes wurde im 12. Jahrhundert durch eine dreischiffige romanische Basilika ersetzt. Diese wurde 1585 durch Feuer zerstört, 1670 zweischiffig wieder aufgebaut, 1945 durch Artilleriebeschuss stark beschädigt und 1950 bis 1965 restauriert und um das Seitenschiff erweitert.
  • St.-Aldegundis-Kirche
Sie wurde 1474 geweiht. Der westliche Teil und der Turm kamen 1483 dazu. Die Kirche wurde 1854 und 1909 erneuert. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg verzichtete man auf die Wiederherstellung des erst 1870/71 aufgesetzten spitzen Turmhelmes und beließ es beim früheren flachen Turmabschluss.
Apostolische Gemeinde
Nach der Spaltung von der Neuapostolischen Kirche 1955 bestand die Gemeinde 10 Jahre lang in provisorischen Räumen, ehe am 14. November 1965 nach nur sechsmonatiger Bauzeit die eigene Kirche eingeweiht werden konnte.


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Schienenverkehr

Bahnhof

Der Bahnhof Emmerich liegt ungefähr einen Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums an der zweigleisigen elektrifizierten Hollandstrecke (DB-Kursbuchstrecke 420), auf der neben dem Güterverkehr im Schienenpersonenfernverkehr täglich drei Nachtreisezüge von Amsterdam nach Kopenhagen, Mailand, München, Prag, Wien und Zürich mit einem Halt in Emmerich und im Schienenpersonennahverkehr täglich im Stundentakt der Rhein-Express (RE 5) und in der Hauptverkehrszeit die Regionalbahn „Der Weseler“ (RB 35) verkehren.

Darüber hinaus gibt es in Emmerich eine weitere Station, den Haltepunkt Praest an der Strecke nach Wesel, der vom Rhein-Express (RE 5) und von der Regionalbahn Der Weseler (RB 35) nach Bedarf bedient wird.

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) von der DB Regio NRW.

Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Niederrhein (VGN) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Zwischen dem 6. November 1914 und dem 24. Februar 1945 verkehrten in der Stadt Straßenbahnen der Kleinbahn Wesel-Rees-Emmerich und zwischen dem 4. Juni 1903 und dem 18. September 1944 die Züge der niederländische Kleinbahn Tramweg Maatschappij Emmerich-Zutphen.

Siehe auch: Eisenbahn-Trajekt Spyck–Welle

Bis zum Jahr 2000 war Emmerich auch EC-Bahnhof. Durch den Einsatz mehrsystemfähiger ICE entfiel der bis dahin nötige Lokwechsel und auch der Halt in Emmerich. Dadurch gibt es keine schnellen Bahnverbindungen Richtung Ruhrgebiet und direkten ÖPNV-Verbindungen in die nächste (30 km entfernte) Großstadt Arnheim (NL) mehr. [3]

In Emmerich betreibt die Bahn mit dem GLW Emmerich ein dezentrales Bahnstromumformerwerk.

Straßen

Emmerich ist durch die Bundesautobahn 3 (E 35) mit zwei Abfahrten im Stadtgebiet und die Bundesstraßen B 8 und B 220 an das Fernstraßennetz angebunden.

Über den Rhein bei Emmerich spannt sich die längste Hängebrücke Deutschlands und verbindet als Teil der Bundesstraße 220 die Städte Emmerich und Kleve.

Wasserstraße

Rheinbrücke

Rheinstrom und Städtischer Rheinhafen Emmerich

Medien

In Emmerich erscheinen zwei Tageszeitungen mit Lokalredaktion, die Rheinische Post und die Neue Rhein Zeitung (montags bis samstags).

Es erscheinen wöchentlich zwei Anzeigenblätter mit lokalen Informationen, der „Stadtanzeiger Emmerich-Rees“ (mittwochs und sonntags) und die „Niederrhein-Nachrichten“ (samstags)sowie der „Kurier am Sonntag" (Sonntag).

Bildung

In Emmerich gibt es zwölf Kindergärten, vier Kindertagesstätten, sechs Grundschulen, eine Sonderschule, zwei Hauptschulen, eine Realschule und ein Gymnasium. Im Schuljahr 2004/2005 wurden 3769 Schüler an den 11 allgemeinbildenden Schulen in 145 Klassen von 215 Lehrern unterrichtet.

Erwachsenenbildung wird angeboten von der Volkshochschule und den kirchlichen Trägern Haus der Familie und Evangelische Familienbildungsstätte.

Ansässige Unternehmen

  • Akzo Nobel (Chemie)
  • BLG Logistics Group (Logistik Dienstleister)
  • Convent Spedition GmbH (Logistik)
  • Brother (Industrienähmaschinen)
  • BSN-JOBST (Medizinische Kompressionsstrümpfe)
  • Croda (Chemie)
  • Deutsche Giessdraht (Kupfer-Giesswalzdraht)
  • Frutarom (Aromen, Extrakte und Lebensmittelzubereitungen)
  • H. von Gimborn GmbH (Heimtiernahrungsmittel)
  • KAO Chemicals (Chemie)
  • Katjes (Süßwaren)
  • Konica Minolta (Bürogeräte)
  • NRF Deutschland GmbH (Kühlerfabrik)
  • Oleon (Chemie)
  • Pusteblume GmbH (Wohnaccessoires)
  • Probat (Kaffeeröstmaschinen)
  • Spedition Holtkamp (Logistik)

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Ehrenbürger von Emmerich

  • 1875, 19. Januar Georg Kraushaar (* 1. Juni 1785, † 27. November 1880), Wasserbau- und Deichinspektor, wasserbautechnischer Einsatz für die Uferböschung der Stadt
  • 1882, 26. Juni Andreas Dederich (* 30. Januar 1804, † 1. Mai 1886), Professor am staatlichen Gymnasium, Verdienste um die Stadtgeschichte
  • 1897, 26. Mai Otto Reinhardt (* 11. März 1819, † 2. Juli 1907), evangelischer Pfarrer, Stiftungen für Arme und für den Rheinpark
  • 1897 Jakob Troost (* 5. Oktober 1820, † 16. April 1899), katholischer Pfarrer, Verdienste um Krankenhaus und Waisenhaus
  • 1901, 29. November Bernhard Sprickmann Kerkerinck (* 29. März 1837, † 28. Dezember 1915), Amtsgerichtsrat, Stiftung zur Versorgung von Säuglingen und Kranken
  • 1930, 20. November Max Ostermayer (* 20. November 1860, † 27. Mai 1942), Kaufmann, langjährige Verdienste für die Stadt, u. a. als ehrenamtlicher Beigeordneter, Stadtverordneter und Vorsitzender des Ausschusses für die Verteilung von Lebensmitteln
  • 1962, 1. März: Eugen Reintjes (* 29. Februar 1884 in Emmerich am Rhein, † 13. April 1966), Fabrikant, Förderung des Sports und der Gesundheit
  • 1968, 21. September Carl von Gimborn (* 17. Juni 1885, † 3. Januar 1974), Fabrikant, Verdienste um die Stadt und ihre Wirtschaft sowie Unterstützung karitativer und kirchlicher Einrichtungen
  • 2007, 11. Dezember Wilhelm Pieper (* 16. Januar 1918, † 27. Dezember 2007), Postbeamter, Bürgermeister und Landtagsabgeordneter, besondere Verdienste um den Bau der Rheinbrücke, der Bäder, des Stadions und des Stadttheaters

Ehrenbürger der Gemeinde Elten

  • Eduard Zeck (* 4. September 1862; † 5. August 1940), wurde 1930 Ehrenbürger, er war der 41 Jahre Bürgermeister des Amtes Elten
  • Johann Roelevink (* 9. März 1853; † 11. März 1938), wurde 1931 Ehrenbürger, Postsekretär a.D., Beigeordneter, kommissarischer Bürgermeister und Rendant
  • Maximilian Freiherr Lochner von Hüttenbach (* 16. September 1859; † 30. Juni 1942), wurde 1932 Ehrenbürger, war Land- und Forstwirt

Ehrenbürger aus den Ortsteilen Borghees, Hüthum, Klein-Netterden, Dornick, Praest und Vrasselt sind nicht bekannt.[4]

Söhne und Töchter der Stadt

  • Albrecht Wolters (* 25. August 1822; † 29. März 1878 in Halle (Saale)), evangelisch-unierter Theologe
  • Anton de Waal (* 5. Mai 1837; † 23. Februar 1917 in Rom), katholischer Theologe und Herausgeber
  • Bernhard Herschel (* 23. Dezember 1837; † 20. Oktober 1905 in Mannheim), Mannheimer Stadtrat und Kaufmann
  • Ernst Heinrich Göring (* 31. Oktober 1839; † 7. Dezember 1913 in München), deutscher Jurist und Vater des nationalsozialistischen Politikers Hermann Göring
  • Ernst Becker (* 11. August 1843; † 6. August 1912 in Freiburg im Breisgau), deutscher Astronom
  • Christian Havestadt, (* 24. Juli 1852; † 29. Dezember 1908 in Berlin), Architekt und Königlicher Baurat
  • Ernst Diehl (* 9. Juni 1874; † 2. Februar 1947 in München), deutscher klassischer Philologe und Epigraphiker
  • Eduard Künneke (* 27. Januar 1885; † 27. Oktober 1953 in Berlin), Operettenkomponist
  • Gregor Schwake OSB (* 15. April 1892; † 13. Juni 1967 in der Abtei Gerleve bei Billerbeck), Kirchenmusiker, Komponist und Dichter, Häftling im KZ Dachau
  • Johannes Derksen (* 25. Oktober 1898; † 6. Oktober 1973), katholischer Priester und Schriftsteller
  • Ludwig Deimel (* 15. Oktober 1900; † 3. Januar 1970 in Drensteinfurt), katholischer Priester und theologischer Schriftsteller
  • Wilm ten Haaf (* 24. Februar 1910; † 30. Mai 1995 in München), Fernsehregisseur und Autor
  • Kurt Kranz (* 1910, † 1997) Maler, Grafiker, Photograph und Hochschullehrer in Hamburg
  • Ernst van Aaken (* 16. Mai 1910; † 2. April 1984 in Schwalmtal-Waldniel), Sportmediziner und Trainer
  • Albrecht Beckel (* 3. Februar 1925; † 20. Januar 1993 in Münster), deutscher Jurist und Politiker
  • Hein Driessen (* 2. Oktober 1932), Maler
  • Kurt van Haaren (* 19. Juli 1938; † 13. Juli 2005 in Delmenhorst), Gewerkschaftsvorsitzender
  • Rainer Bonhof (* 29. März 1952), Fußball-Nationalspieler (Weltmeister 1974) und Trainer
  • Heinz Gröning (* 18. November 1965), Kabarettist und Musiker („Der unglaubliche Heinz“)
  • Nicolas Hülkenberg (* 18. August 1987), deutscher Autorennfahrer

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Alexander Hegius (* um 1433 in Heek bei Ahaus; † 27. Dezember 1498 in Deventer), deutscher Humanist
  • Jacob Montanus (* um 1460 in Gernsbach; † um 1534 in Herford), evangelischer Theologe, Humanist und Reformator
  • Petrus Medmann (* 11. November 1507 in Köln, † 18. September 1584 in Emden), Theologe und Diplomat der Reformationszeit
  • Hermann von Weinsberg (* 3. Januar 1518 in Köln; † 1597 vermutlich in Köln), Ratsherr in Köln
  • Werner Techenmacher (auch Teschenmacher, * 13. September 1590 in Elberfeld, † 2. April 1638 in Xanten), Annalist, Humanist und reformierter Theologe
  • Jan de Beijer (* 24. September 1703 in Aarau (Schweiz); † 15. Februar 1780 in Emmerich am Rhein), bekannter Zeichner von Stadt- und Dorfansichten und Schlössern
  • Felix von Hartmann (* 15. Dezember 1851 in Münster; † 11. November 1919 in Köln), Kardinal
  • Josef Hilgers (* 9. September 1858 in Kückhoven; † 25. Januar 1918 im Bonifatiushaus bei Emmerich am Rhein); deutscher theologischer Schriftsteller und Jesuit
  • Josef Tillmans (* 4. Juli 1876 in Ramsdorf, heute zu Velen (Westfalen); † 1935), deutscher Lebensmittelchemiker
  • Gerhard Storm (* 1. April 1888 in Sonsfeld, † 20. August 1942 im KZ Dachau), Märtyrer der katholischen Kirche
  • Adolf von Hatzfeld (* 3. September 1892 in Olpe; † 25. Juli 1957 in Bonn), deutscher expressionistischer Dichter
  • Waldemar Kuhn (* 19. Januar 1923 in Westheim bei Haßfurt), deutscher Bildhauer und Künstler

Literatur

  • Johannes Derksen: Proot Platt: ein Wörterbuch der Emmericher Mundart. Schleipen, Emmerich 1969
  • Herbert Kleipaß: Emmerich am Rhein. (Bildband) Sutton, Erfurt 2005. ISBN 3-89702-847-6
  • Wolfgang Büscher: Deutschland, eine Reise. Rowohlt, Berlin 2005, ISBN 3-87134-529-6 (die Stadt Emmerich markiert den Beginn von Büschers Deutschlandreise)
  • Walter Axmacher: Elten die letzten 100 Jahre. 1897-1997. Emmericher Geschichtsverein, Emmerich 1997
  • Andreas Dederich: Annalen der Stadt Emmerich. Rheinland-Verlag, Düsseldorf 1971
  • Cläre Pelzer: Geschichte der Stadt Emmerich im 19. Jahrhundert. 1985
  • Herbert Kleipaß: Emmerich am Rhein 1900-2000.Ein Rückblick. Verlag des Emmericher Geschichtsvereins, Emmerich 2001
  • Hubert Keimes: 500 Jahre Kirche und Dorf Praest. 2001

Quellen

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. Stadtarchiv Emmerich Stand: Juli 2008
  3. http://www.ihk-niederrhein.de/ihk.asp?his=6.343.4919
  4. Stadtarchivar Herbert Kleipaß (Stadtarchiv Emmerich am Rhein)

Weblinks


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