Sonthi Boonyaratglin

Sonthi Boonyaratglin
Sonthi Boonyaratglin wurde 2005 als erster Muslim Armeechef, seit 2009 führt er die Matubhum-Partei

General Sonthi Boonyaratkalin (Thai: สนธิ บุณยรัตกลิน, Aussprache: [sǒntʰíʔ bunjárátkàlin]; auch Sondhi Boonyaratglin; * 2. Oktober 1946 in Bangkok) war seit 2005 Kommandant der thailändischen Landstreitkräfte. Am 19. September 2006 war er Anführer der Putschisten gegen die Regierung von Premierminister Thaksin Shinawatra. Er war seit dem 15. Oktober 2007 als stellvertretender Premierminister Teil der vom Militär eingesetzten zivilen Übergangsregierung.

Leben

Sonthi Boonyaratkalin wurde als Nachkomme einer angesehenen Familie in Bangkok geboren. Unter seinen männlichen Vorfahren befand sich der erste höchste moslemische Geistliche Thailands. Seine Mutter war Kammerfrau im Königspalast.

1969 schloss er die Königliche Militärakademie ab und setzte seine militärische Ausbildung in den USA fort. Als Offizier der thailändischen Armee, schon früher mit dem Kommando für besondere Kriegsführung betraut, wurde er 2005 als erster Muslim des überwiegend buddhistischen Landes zum Oberkommandierenden der Streitkräfte ernannt. Dies wurde allgemein als Zeichen an Aufständische im Süden des Landes gewertet, wo es seit Jahrzehnten zu gewalttätigen Konfrontationen zwischen nach Autonomie strebenden muslimischen Gruppen und dem Militär kommt. Sonthi versuchte eine Verhandlungslösung in diesem Konflikt herbeizuführen, scheiterte damit aber an der Weigerung Premierminister Thaksins, der Verhandlungen mit den Aufständischen ablehnte.

Er gilt als Vertrauter des Königs und war mehrmals durch Auseinandersetzungen mit Thaksin Shinawatra über sicherheitspolitische Fragen aufgefallen.

Am 19. September 2006 stand er an der Spitze des unblutig verlaufenen Militärputsches, durch den der Premierminister abgesetzt werden sollte. Von den Vertretern des Militärs wurde er am 20. September als vorläufiger amtierender Regierungschef bestimmt. Der König, der in Thailand das weitgehend uneingeschränkte Vertrauen der Bevölkerung genießt, bestätigte in einer im Fernsehen übertragenen Rede, dass Sonthi Vorsitzender des neuen Rates für demokratische Reformen sei. Er forderte die Bevölkerung auf, „alle Menschen sollten friedlich bleiben und die Beamten sollten von jetzt an auf die Anweisung von General Sonthi hören“.

Am 1. Oktober 2006 wurde Sonthi als Regierungschef von dem Chef der zivilen, durch das Militär eingesetzten Übergangsregierung, Surayud Chulanont abgelöst. Der Rat für demokratische Reformen blieb aber weiterhin unter Sonthis Vorsitz als übergeordnete Instanz bestehen.

Am 30. September 2007 ging Sonthi als Oberbefehlshaber der Streitkräfte in den Ruhestand. Am 1. Oktober 2007 erklärte er seinen Rücktritt als Vorsitzender des Rates für nationale Sicherheit. Am 15. Oktober 2007 wurde er daraufhin zum stellvertretenden Premierminister ernannt. [1]

Im November 2009 übernahm er den Vorsitz der muslimischen Matubhum-Partei (Mutterlandpartei).[2]

Obwohl im Rahmen der Thaiifizierungsgesetze in Thailand auch für Muslime die Monogamie vorgeschrieben ist, lebt Sonthi mit drei Ehefrauen (Sukunya, Piyada, Wanna) zusammen. Mit zwei von ihnen (Sukunya, Piyada) ist er offiziell gleichzeitig verheiratet.[3][4]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Sonthi appointed as deputy PM The Nation (Thailand)
  2. Bangkok Post, 18. November 2009: Gen Sonthi agrees to lead Matuphum
  3. The Nation, Anti-coup group calls for Sonthis' sacking for allegedly registering two marriages, 31 December 2006
  4. The Nation, Multiple wives just 'personal' business, 31 December 2006

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