Sopwith Tabloid

Sopwith Tabloid
Sopwith Schneider geflogen von Howard Pixton 1914 bei der Schneider Trophy in Monaco.

Die Sopwith Tabloid war ein Doppeldecker-Sportflugzeug, das von der Sopwith Aviation Company 1913 gebaut wurde.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Der Name Tabloid wurde aufgrund der geringen Größe des Flugzeugs gewählt. Die Leistung der Maschine war bei ihrem Erscheinen überragend; sie übertrumpfte alle damaligen Konkurrenten.

Die Original-Tabloid war noch ein landgestütztes Flugzeug und flog erstmals im November 1913. Sie war ein ungewöhnlicher Zweisitzer, bei dem die beiden Besatzungsmitglieder nebeneinander saßen. Sie besaß keine Landeklappen und wurde stattdessen über Trägflächen-Verwindungen gesteuert. Der Originalmotor war ein 80 PS (60 kW) starker Umlaufmotor Gnôme Monosoupape. Im Flugtest erreichte die Maschine mit dem Piloten Harry Hawker und einem Passagier in Farnborough 148 km/h. Sie brauchte nur eine Minute um 1200 ft (647 m) Höhe zu erreichen.

Am 20. April 1914 startete bei der Schneider-Trophy in Monaco eine Wasserflugzeugvariante, die Sopwith Schneider. Sie besaß einen 100 PS starken Gnôme Monosoupape-Sternmotor und gewann die Trophy.

Einsatz

Ab 1914 gingen einsitzige Tabloids in Serie. Vermutlich erreichten 36 Maschinen die Royal Flying Corps und Royal Naval Air Service (RNAS). Sie gingen zu Beginn des Ersten Weltkrieges nach Frankreich und wurden als schnelle Aufklärungsflugzeuge eingesetzt. Einige Marinemaschinen besaßen ein Lewis-Maschinengewehr auf der oberen Tragfläche, andere schossen durch den gepanzerten Propeller.

Die Tabloids operierten auch als Bomber. Am 8. Oktober 1914 flogen zwei Tabloid des RNAS von Antwerpen gegen deutsche Luftschiffhallen in Köln und Düsseldorf. In Köln fanden sie die Hallen nicht und bombardierten stattdessen den Bahnhof. In Düsseldorf wurden zwei 20-lb-Bomben aus 200 m Höhe abgeworfen und der Zeppelin LZ 25 (Z IX) zerstört.

Viele erfolglose Einsätze erfolgten von Seeflugzeugträgern, wie der HMS Ben-my-Chree, die als Vorfahren der Flugzeugträger Wasserflugzeuge auf See starten und gewasserte Maschinen mit einem Kran wieder an Bord nehmen und versorgen konnten. Modifikationen, wie ein neuer 110-PS-Clerget-Motor, führten zum Nachfolgermodell, der Sopwith Baby.

Anfang 1915 wurde die Tabloids außer Dienst gestellt.

Varianten

In Russland wurde die Sopwith Tabloid mit leichten Modifikationen unter der Bezeichnung Lebed VII oder auch Russkij Tabloid in geringer Stückzahl ohne Lizenz nachgebaut und von der russischen Fliegertruppe eingesetzt.[1]

Technische Daten

Kenngröße Sopwith Tabloid Lebed VII
Länge    6,20 m 6,95 m
Flügelspannweite    7,83 m 7,49 m
Höhe    2,57 m
Tragflügelfläche    22,39 m²
Leergewicht    309 kg 545 kg
Fluggewicht    481 kg 717 kg
Antrieb    1 × 9-Zylinder-Umlaufmotor Gnôme Monosoupape, 100 PS (75 kW) 1 × 9-Zylinder-Umlaufmotor Gnôme Monosoupape, 80 PS
Höchstgeschwindigkeit    148 km/h 149 km
Dienstgipfelhöhe    2000 m
Reichweite    510 km
Flugdauer    3 h
Bewaffnung    1 × .303-in-(7,7-mm-)Lewis-MG, 2 × 20-lb-(9-kg-)Bomben
Besatzung    ein Pilot ein Pilot

Quellen

  • Munson, Kenneth: Kampfflugzeuge 1914-1918, Orell-Füssli-Verlag, Zürich 1968

Einzelnachweise

  1. vgl. [1]

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