Sorpetalsperre

Sorpetalsperre
Sorpesee
Blick auf den See Richtung Staudamm, Vordergrund: Amecke, Hintergrund: Langscheid, Damm oben links
Blick auf den See Richtung Staudamm, Vordergrund: Amecke, Hintergrund: Langscheid, Damm oben links
Lage: Hochsauerlandkreis
Zuflüsse: Sorpe
Größere Orte in der Nähe: Sundern, Arnsberg
Geographische Lage 51° 21′ 1″ N, 7° 58′ 3″ O51.3502777777787.96757Koordinaten: 51° 21′ 1″ N, 7° 58′ 3″ O
Daten Bauwerk
Bauzeit: 1926–1935
Höhe über Talsohle: 60 mdep1
Höhe über Gründungssohle: 69 mdep1
Höhe der Bauwerkskrone: 285 m ü. NN
Bauwerksvolumen: 3.380.000 m³dep1
Kronenlänge: 700 mdep1
Kraftwerksleistung: 7,44 MWdep1
Daten Stausee
Wasseroberfläche bei Vollstau: 3,30 km²dep1
Gesamtstauraum: 70 Mio. m³
Staudamm mit 700 m Kronenlänge
Ausgleichsweiher, Kraftwerk und Staudamm
Ausgleichsweiher, Kraftwerk und Heißluftballon
Wehr des Sedimentationsbeckens am Sorpesee, vom See aus gesehen

Der Sorpesee, auch Sorpetalsperre genannt, ist ein Stausee im Hochsauerlandkreis, Nordrhein-Westfalen.

Wie der Biggesee, der Möhnesee und die Versetalsperre zählt der Sorpesee zu den großen Stauseen des Ruhrverbands im Sauerland. Er dient der Wasserversorgung und Stromerzeugung sowie als Freizeit- und Erholungsgebiet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Sorpesee liegt im Norden des Naturparks Homert, südwestlich von Arnsberg in dem zur Stadt Sundern gehörenden Gebiet zwischen den Ortsteilen Langscheid und Amecke. Er wird von der Sorpe durchflossen.

Geschichte

Maßgebliche Voraussetzung für den Bau der Sorpetalsperre war die Röhrtalbahn, die Sundern mit der Oberen Ruhrtalbahn in Neheim-Hüsten verbindet. Die Dampflokomotiven der Röhrtalbahn transportierten schwere Bauzüge über ein damals gelegtes Baugleis und ein neu gebautes Viadukt zur Baustelle am Sorpedamm. Dies war von 1926 bis 1935 die größte Baustelle Europas. Über 300.000 Tonnen Baumaterial fuhren die Dampf-Güterzüge zum Sorpedamm. Dort übernahmen dann kleine Feldbahnen die Weitertransporte.

Im Zweiten Weltkrieg war der Staudamm des Sorpesees in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 ebenso wie die Staumauern der Eder- und der Möhnetalsperre im Rahmen der Operation Chastise Ziel von Bomber-Angriffen. Mit Rollbomben versuchten die Alliierten, den Staudamm zu zerstören. Er hielt den Angriffen jedoch stand und wurde nur wenig beschädigt, weil er - anders als die gemauerten Dämme aus der Kaiserzeit an Möhne und Eder - aus Beton mit Erdüberschüttung errichtet worden war. Ein erneuter britischer Angriff am 15. Oktober 1944 mit 5-t-Bomben im Direktzielwurf schlug ebenfalls fehl, es entstanden lediglich mehrere Bombentrichter und wenig Wasser schwappte über.

Nach dem Krieg, als das Wasser der Sorpe Ende 1958 für Reparaturarbeiten komplett abgelassen wurde, entdeckten Bauarbeiter kurz vor Weihnachten einen gigantischen Blindgänger von diesem zweiten Angriff. Am 6. Dezember 1959 wurde Langscheid komplett evakuiert, während Nordrhein-Westfalens damaliger Cheffeuerwerker Walter Mietzke und Oberleutnant James M. Waters von den britischen Streitkräften die 3.6 Meter lange Tallboy-Bombe gemeinsam entschärften, die 2,5 Tonnen Sprengstoff und einen unberechenbaren Säurezünder enthielt.

Freizeitmöglichkeiten

Der Sorpesee bietet Freizeitmöglichkeiten wie Tauchen, Rudern, Segeln, Surfen, Beachvolleyball, Golfen, Angeln, Wandern, Klettern und andere mehr, die auch von vielen Menschen aus dem Ruhrgebiet und den Niederlanden genutzt werden. Das Personenfahrgastschiff MS Sorpesee steht während der Touristensaison für Ausflugsfahrten zur Verfügung. Insgesamt befinden sich auf den anliegenden Campingplätzen vier DLRG-Stationen; am Vorbecken (DLRG OG Amecke), Zeltplatz 3 (DLRG OG Arnsberg), Zeltplatz 2 (DLRG OG Sundern) und am Strandbad (DLRG OG Langscheid), die größte am See; sowie eine DRK-Station auf Zeltplatz 3.

2006 wurde entlang des Westufers – parallel zur Land- bzw. Uferstraße zwischen den Ortschaften Sundern-Amecke und Sundern-Langscheid ein neuer Rad- und Gehweg errichtet.

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sorpesee — Blick auf den See Richtung Staudamm, Vordergrund: Amecke, Hintergrund: Langscheid, D …   Deutsch Wikipedia

  • Operation Chastise — Animation des Bombenabwurfes …   Deutsch Wikipedia

  • Sorpe (Röhr) — Sorpe Gewässerkennzahl DE: 276188 Lage Nordrhein Westfalen, Deutschland Flusssystem Rhein …   Deutsch Wikipedia

  • LINK — GERMANY (see also List of Individuals) 3.6.1873 Koblenz/D 25.6.1952 Murnau/D Ernst Link studied civil engineering at Lausanne and Aachen Technical Universities to graduate in 1895 at Hannover University. He was a Regierungs Bauführer first and in …   Hydraulicians in Europe 1800-2000

  • Dambuster — Rollbombe im Imperial War Museum Duxford Die Rollbombe (oder Rotationsbombe auch Dr. Wallis Dambuster) wurde insbesondere im Zweiten Weltkrieg eingesetzt, um deutsche Staumauern zu zerstören. Historisch zählt sie zum sog. Sturmfeuer. Die Waffe… …   Deutsch Wikipedia

  • Dr. Wallis Dambuster — Rollbombe im Imperial War Museum Duxford Die Rollbombe (oder Rotationsbombe auch Dr. Wallis Dambuster) wurde insbesondere im Zweiten Weltkrieg eingesetzt, um deutsche Staumauern zu zerstören. Historisch zählt sie zum sog. Sturmfeuer. Die Waffe… …   Deutsch Wikipedia

  • Ederstausee — Edersee Blick von „Schöner Aussicht“ bei Basdorf …   Deutsch Wikipedia

  • Edertalsperre — Edersee Blick von „Schöner Aussicht“ bei Basdorf …   Deutsch Wikipedia

  • Kraftwerk Hemfurth — Edersee Blick von „Schöner Aussicht“ bei Basdorf …   Deutsch Wikipedia

  • Langscheid (Sundern) — Langscheid Stadt Sundern Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”