Soul food

Soul food
Soul-Food-Dinner in einem Restaurant (Maisbrot, Grüngemüse, Macaroni and Cheese, fritiertes Hähnchen, Yams und Eistee)

Soul food (wörtlich etwa Seelenkost) ist die Bezeichnung der traditionellen Küche der Afroamerikaner in den USA mit Schwerpunkt in den Südstaaten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In den 1960er Jahren wurde Soul food positiver Bestandteil der ethnischen Identität von schwarzen US-Amerikanern und die ersten entsprechenden Restaurants wurden eröffnet. Das ist im Zusammenhang zu sehen mit der Bürgerrechtsbewegung von Martin Luther King in dieser Zeit, aber auch den Black Muslims und dem dadurch gestärkten Selbstbewusstsein dieser ethnischen Gruppe.[1]

Aus einer Küche des Mangels entstanden, sind heute viele Gerichte fester Bestandteil der US-amerikanischen Küche und auch international beliebt, beispielsweise Spareribs oder Chicken Wings. Ursprünglich mussten sich die Schwarzen in den USA während der Sklaverei und in der Zeit danach meist mit minderwertigen oder billigen Lebensmitteln zufriedengeben, oder dem, was keine andere Verwendung fand, beispielsweise weniger beliebte Fleischteile wie Innereien, Schweinefüße und -ohren oder Hühnerflügel.

Grundlagen und Zutaten

Obwohl einige afrikanische Zutaten wie zum Beispiel Okra verwendet werden, basiert diese Küche auf dem Kochstil der amerikanischen Südstaaten, nicht auf afrikanischen Küchen. Aber auch europäische Einflüsse und solche der Indianer sind zu finden. Aus der indianischen Küche wurden Mais, verschiedene Erbsen und Bohnen, Catfish, Garnelen und Truthahn übernommen.[1]

Neben den selbst gejagten bzw. gefischten Tieren wie Eichhörnchen, Opossum, Kaninchen, Rotwild und verschiedenen Fischen sowie Muscheln und den Schlachtresten bilden vor allem Mais, Weizen, Reis, Yams, Kartoffeln und Süßkartoffeln die Sättigungsgrundlage dieser Küche, die einige Gemeinsamkeiten mit dem Cajun-Food aufweist. Auf einigen Plantagen in den Südstaaten hatten die Sklaven einen eigenen kleinen Garten, in dem sie Hühner und Enten hielten und Gemüse anpflanzen konnten.

Typische Gewürze dieser Küche sind Cayennepfeffer, Muskatnuss, Piment, Zimt, Gewürznelken, Sesam, Safran, Thymian und Essig. Beliebte Gemüse sind neben Bohnen und Erbsen verschiedene Kohlsorten, Kürbis und Speiserüben; auch Zwiebeln finden häufig Verwendung.

Soul food enthält viel Fett und Zucker, um die früher oft eher minderwertigen Lebensmittel geschmacklich zu verbessern. Fleisch wird überwiegend geschmort, fritiert und gebraten, das Gemüse oft mit Schweineschmalz gedünstet.

Sehr beliebt ist stark gesüßter Eistee, traditionell wird auch häufig Buttermilch getrunken.[1]

Bekannte Gerichte

  • Grits (Maisgrütze, ähnlich der Polenta)
  • Glazed Yams (glasierte Yamswurzel)
  • Glazed Sweet Potatoes (glasierte Süßkartoffeln)
  • Chicken- bzw. Turkey Wings (Hühner-, Truthahnflügel)
  • Chicken Drumsticks (Unterkeulen)
  • Chicken Liver (Hähnchenleber)
  • Chitterlings (Innereien vom Schwein)
  • Spareribs (Rippchen)
  • Corn Pudding/Corn Bread (Maispudding/Maisbrot)
  • Collard Greens (Grüngemüse, ähnlich Grünkohl)
  • Fatback (geräucherter und gesalzener Schweinespeck)
  • Presskopf
  • Meatballs (Fleischklopse)
  • Ochsenschwanzsuppe
  • Gekochte Schweinefüße
  • Hoppin' John (Reis mit Black Eyed Peas (Augenbohnen) und Schweinespeck)
  • Johnny Cakes (gesalzene Pfannkuchen aus Maismehl)

Quellen

  1. a b c Artikel African American Foodways in der Encyclopedia of Food and Culture

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