Spax (Rapper)

Spax (Rapper)
Spax auf dem Splash-Festival 2000

Spax (* 1973 in Rheine; bürgerlich Rafael Szulc) ist ein deutscher Rapper.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Im Jahr 1994 lernte Spax den Freestyle-Rapper MC Rene bei einem gemeinsamen Auftritt in der Viva-HipHop-Sendung „Freestyle“ kennen. Kurz darauf traten sie als Team mit DJ Mirko Machine auf. Spax begleitete das damalige Team Rene/Mirko unter anderem auf deren Tour zu Renes Solodebüt Renevolution und brachte mit ihm ein Tape namens Flowdiamonds 95 auf den Markt. Aus privaten Gründen trennte sich Rene nach mehreren Jahren von Spax und Mirko, die fortan zu zweit auftraten. Spax gab an, dass sich ihre Wege einfach trennten und MC Rene an eigenen Songs und einem neuen Album arbeitete, Spax und Mirko Machine hingegen weiter ihren Live-Auftritten und Shows nachgehen und keine Pause einlegen wollten.[1]

Im Jahr 1996 erhielt Spax seinen ersten Plattenvertrag beim Hamburger Label Motor Music. Spax erstes Album, „Privat (style fetish)“, erschien 1998, ein kommerzieller Erfolg bleibt aus. Später leitete Spax für das Goethe-Institut Workshops in Westafrika, Portugal und Neuseeland. Das zweite Album Alles Relativ wurde im Jahr 2000 veröffentlicht. Auch bei diesem Album blieb der große Erfolg aus.

In einem Interview von 1998, zusammen mit Dj Mirko Machine erklärt Spax, dass er beim Rap im allgemeinen den Freestyle vorzieht und etwas echtes kreiren will, anstatt Texte auswendig vorzutragen und seine aufgenommenen Platten oder Songs einem größeren Publikum zu präsentieren.[2]

Die Stärke von Spax, wirklich spontane Freestyle-Raps in klarem und verständlichen Hochdeutsch vorzutragen, wird zwar in der Szene geschätzt, allerdings konnte er mit seinen Veröffentlichungen nicht an seine Erfolge als Live-Act anschließen. Soweit diese amerikanische Einteilung von Rappern auch auf Deutschland übertragen werden kann, ist Spax ein Vertreter des Conscious Rap. Für seine massive und offene Kritik an rassistischen und sexistischen Rap-Texten wird er von vielen Rappern offen gedisst. Spax ist ein Förderer des Breakdance. Er ist zwar selbst kein B-Boy, stellte seine Popularität aber immer wieder zur Verfügung und ist Stammmoderator diverser Battle of the Year-Events und Vorentscheide. Das Battle of the Year moderiert er seit 2006. 2003 veröffentlicht Universal das dritte Album von Spax Engel und Ratten.

Im selben Jahr schrieb Spax zum ersten Mal etwas für ein Theater. Er inszenierte zusammen mit André Bastian an der Landesbühne Wedekinds Frühlingserwachen. Darauf folgt eine Zusammenarbeit mit der Staatsoper Hannover. In der Produktion Zeitoper – Aus der Depression übernahm Spax die Textung der Raps, sowie die der Opern-Gesänge. Die Geschichte ist auch von ihm.

2005 hat Spax mit den Autoren André Bastian und Jörg Schade, Schülern des Friedrich-List-Gymnasiums aus Reutlingen und dem Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Tübingen das Theaterstück faker! über Rap und Superstars entwickelt, das unter der Regie von André Bastian am Theater Reutlingen Die Tonne uraufgeführt wurde. 2007 spielte Spax am Schauspiel-Hannover im Stück Frühlingserwachen die Rolle des Otto.

Spax arbeitet seit 2007 in Hannover an einem Projekt mit der Staatsoper, um Mozarts Entführung aus dem Serail. Er leitet Workshops für Jugendliche, die durch ihre Raps dem Klassiker ein neues Gewand geben. Des Weiteren gibt er Workshops in Hamburg an der HipHop-Academy, sowie Gegen-Gewalt Workshops zusammen mit dem Jungen Schauspiel Hannover an Schulen in Hannover. Er lebt zurzeit in Hannover.

Im Frühjahr 2011 schlossen sich MC Rene, Spax und FlowinImmO zur Freestyle-Kombo F.I.R.S.T.(Flowin-Immo-Rene-Spax-Team) zusammen und touren mit der Band The Silver Delorean als rappendes Freestyle-Team durch Deutschland.[3]

Diskographie

Alben
  • 1998 Privat (style fetisch)
  • 2000 Alles Relativ
  • 2003 Engel & Ratten
  • 2005 Schattenkrieger (All City Allstars feat. Spax)
  • 2011 Die Profis (mit DJ Mirko Machine)
EPs
  • 1996 Bianca Loves Cars & Spax
Singles
  • 1997 Mit Leib und Seele
  • 1998 Testament/Popschutz
  • 1998 Ich komm'
  • 1999 Discomehl feat. MB1000
  • 1999 24/365 (volles Programm)
  • 2000 Optik feat. Massive Töne
  • 2000 B-Boyizm
  • 2000 Du hast den Style
  • 2000 Optik feat. Massive Töne
  • 2001 Outsidaz feat. Double Pact
  • 2001 Blink Blink LL Cool J & SPAX
  • 2001 Remixes feat. DJ Brisk Fingaz
  • 2002 Banzai! (offizieller Song zum gleichnamigen Manga-Magazin, lag der 4. Ausgabe bei)
  • 2002 Spacerangers mit Originalton
  • 2003 Kriegstagebuch
  • 2003 Wie alles begann/Rocky III
  • 2004 Wer?/Ohh!

Weblinks

Einzelnachweise

  1. [1] Katharina(Dragz Journalism). Website von Dragz. Abgerufen am 24. September 2011.
  2. [2] Katharina(Dragz Journalism). Website von Dragz. Abgerufen am 24. September 2011.
  3. [3] Immo Wischusen(aka FlowinImmo, Rapper). Website von FlowinImmo. Abgerufen am 24. September 2011.

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