Splügenpass

Splügenpass

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Splügenpass / Passo dello Spluga
Schweizer Seite vom Splügenpass mit Blick zum Teurihorn

Schweizer Seite vom Splügenpass mit Blick zum Teurihorn

Nord Süd
Passhöhe 2'113 m ü. M.
Graubünden (Schweiz) Val San Giacomo (Lombardei, Italien)
Wasserscheide HinterrheinRhein Liro → MeraComerseeAddaPo
Talorte Splügen Chiavenna
Erbaut 1821–1823
Sperre November – Mai
Gebirge Adula-Alpen / Oberhalbsteiner Alpen
Profil
Denzel-Skala SG 2-3 SG 2-3
Ø-Steigung 7,1 % (638 m / 9 km) 5,9 % (1.780 m / 30 km)
Max. Steigung 11 % 13 %
Karte
Splügenpass (Schweiz)
Splügenpass
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Koordinaten (745183 / 152221)46.5055555555569.33027777777782113Koordinaten: 46° 30′ 20″ N, 9° 19′ 49″ O; CH1903: (745183 / 152221)

Der Splügenpass (italienisch Passo dello Spluga) liegt auf einer Höhe von 2113 Metern und verbindet das Schweizer Rheinwald im Kanton Graubünden mit Chiavenna in der italienischen Provinz Sondrio und den Comer See. Über den Pass verläuft die Wasserscheide zwischen dem Rhein und dem Po und die Staatsgrenze zwischen Italien und der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

um 1810

Der Pass war bereits den Römern bekannt (wahrscheinlich unter dem Namen „Cunus Aureus“ - „goldene Spitze“, wenn dies nicht den Julierpass bezeichnet hat. Splügen soll sich von „specula“, lateinisch für "Ausguck" oder "Höhle" ableiten) und wurde anscheinend auch im Mittelalter benutzt. Die heutige Strasse wurde von den Österreichern, die damals in Mailand herrschten, auf eigene Kosten erbaut und im Sommer 1822 fertiggestellt. [1] Seit dem Bau eines Tunnels durch den San Bernardino hat der Pass seine frühere Bedeutung weitgehend verloren.

Im 19. Jahrhundert bestanden Pläne, eine Eisenbahnlinie über den Splügen zu bauen; diese scheiterten jedoch am Widerstand des Kantons Tessin, der dadurch umfahren worden wäre. Schliesslich wurde dem Bau des ersten Gotthardtunnels der Vorzug gegeben.

Galerie

Galerie am Splügenpass

Die 312 Meter lange Lawinengalerie unterhalb der Passhöhe auf der Nordseite wurde 1843 nach den Plänen des italienischen Ingenieurs Carlo Donegani und des Bündner Ingenieurs Richard la Nicca gebaut [2]. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Splügenpass im Winter geschlossen; die Galerie wurde außer Betrieb gesetzt und durch eine neue Strasse umfahren. Um einen drohenden Zerfall zu verhindern, wurde die sie mit finanzieller Unterstützung von Bund und Kanton Graubünden von 2007 bis 2010 saniert [3]

Streckenverlauf

Die neun Kilometer lange Nordrampe von Splügen aus erreicht die Passhöhe über zwei Kehrengruppen, eine mit sechs Kehren hinter Splügen, die andere mit 15 Kehren vor der Passhöhe. Dort befindet sich nur die ehemalige Grenzstation, eine Restauration o. ä. existiert nicht. Bemerkenswert ist die Südrampe (SS 36) durch das italienische Val San Giacomo: Zwischen der Passhöhe und Chiavenna ist auf einer Strecke von etwa 30 Kilometern ein Höhenunterschied von knapp 1800 Metern zu überwinden. Die Strecke führt vorbei am Lago di Montespluga, Madesimo, Lago d'Isola und Campodolcino nach Chiavenna. Von hier sind der Comer See bzw. der Malojapass zu erreichen. Die Straße ist durchgängig asphaltiert und zweispurig ausgebaut. Im Winter ist der Pass geschlossen.

Sonstiges

Unweit der Strasse führt der Kultur- und Weitwanderweg Via Spluga auf dem historischen Saumpfad über den Splügenpass.

Unweit des Scheitelbereiches der Passstrasse gewann man auf 2100 Metern Höhe einen Quarzit in Plattenform. Dieser fand zur Dachdeckung in der Region Verwendung.[4] Der Abbau ist eingestellt.

Weblinks

 Commons: Splügenpass – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bündner Kalender 2010, S. 113
  2. Heimatschutz GR
  3. Terra Grischuna 2/2011
  4. F. de Quervain: Die nutzbaren Gesteine der Schweiz. Bern (Kümmerly & Frey) 1969, S. 91

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