Bahnhöfe in Würzburg

Bahnhöfe in Würzburg
Personenbahnhöfe in Würzburg
Der Gleis- und Bahnsteigbereich des Würzburger Hauptbahnhofes, von Westen aus gesehen
Das Empfangsgebäude des Würzburger Hauptbahnhofs

In Würzburg gibt es drei Bahnhöfe und Haltepunkte, die im planmäßigen Personenverkehr bedient werden. Weitere zwei Stationen dienen nur der Zugbildung und dem Betriebsablauf, eine ist komplett stillgelegt.

Inhaltsverzeichnis

Bahnhöfe im Betrieb

Würzburg Hauptbahnhof

Hauptartikel: Würzburg Hauptbahnhof

Der Hauptbahnhof ist die wichtigste Eisenbahnstation in Würzburg und der gesamten Region Mainfranken. Hier treffen die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg und die Strecken aus Stuttgart (KBS 780), Aschaffenburg (KBS 800), Nürnberg (KBS 805), Bamberg (KBS 810) und Treuchtlingen (KBS 920) zusammen. Etwa 600 Zugfahrten finden täglich auf den zehn Bahnsteiggleisen statt. ICE-Züge verkehren von hier aus im Stunden- oder Zwei-Stunden-Takt unter anderem Richtung Frankfurt (Main), Nürnberg, München und Hannover. Im Nahverkehr bieten vier Regionalbahn- und fünf Regional-Express-Linien teilweise halbstündliche Angebote auf den Vorortstrecken. Trotz seiner guten Verkehrsanbindung und seiner großen Bedeutung im gesamtdeutschen Fernverkehr bietet er keine Voraussetzung für eine barrierefreie Benutzung, da er weder über Aufzüge noch über Rolltreppen oder Rampen verfügt, die den Bahnsteigzugang für mobilitätseingeschränkte Personen erleichtern würden. Ein Ausbau der Verkehrsstation ist seit Mitte der neunziger Jahre in Planung, wurde bis jetzt jedoch noch nicht umgesetzt. Auch das Empfangsgebäude und die übrige Gesamtanlage ist nicht sehr ansprechend, was zuletzt eine Umfrage der Zeitung „Bild am Sonntag“ im Juni 2005 bestätigte, die den Würzburger Hauptbahnhof als „hässlichsten Bahnhof Deutschlands“ bezeichnete. Im Frühjahr 2007 einigten sich die Deutsche Bahn und die Stadt Würzburg schließlich auf eine Modernisierung bis 2011/2012.[1]

Auf dem Bahnhofsvorplatz befinden sich außerdem die Haltestellen der Würzburger Straßenbahn sowie der Omnibusbahnhof, der als zentraler Umsteigepunkt für die Region gilt. Auch diese Anlagen sind seit Jahren modernisierungsbedürftig, eine Realisierung ist aber auch hier noch nicht geschehen.

Steckbrief in der Stationsdatenbank der Bayerischen Eisenbahngesellschaft

Haltepunkt Würzburg Süd

Eine Regionalbahn nach Treuchtlingen am Haltepunkt Würzburg-Süd
Bahnsteige des Haltepunkts

Der Haltepunkt Würzburg-Süd – im allgemeinen Sprachgebrauch meist nur (oder noch) „Südbahnhof“ genannt – ist in der Bahnhofskategorie 5[2] eingestuft und somit die zweitwichtigste Bahnstation in Würzburg. Sie liegt westlich des Stadtteils Frauenland in Parallellage zum Südlichen Stadtring bei Kilometer 137,8 der Bahnstrecke aus Treuchtlingen. Der Haltepunkt besteht aus zwei 213 bzw. 204 Meter langen Außenbahnsteigen[3], die von ihrer Höhe her keine Voraussetzungen für einen barrierefreien Einstieg in die hier haltenden Züge bieten, auch der Bahnsteigzugang erfolgt nicht barrierefrei über Treppen von der Zeppelin-, Grünewald- und Sandbergerstraße aus. Die beiden Bahnsteige sind mit gläsernen Wetterschutzunterständen, Fahrscheinautomaten, Fahrplanaushängen und SOS-Info-Säulen ausgestattet. Insbesondere im Schülerverkehr morgens und mittags ist wird der Haltepunkt aufgrund der mehreren nahe gelegenen weiterführenden Schulen stark frequentiert.

Der Haltepunkt wird ganztägig von folgenden Regionalbahn-Linien angefahren:

  • (Karlstadt–) Würzburg–Steinach–Ansbach–Treuchtlingen (60-Minuten-Takt)
  • Würzburg–Lauda–Bad Mergentheim–Crailsheim (120-Minuten-Takt)

Zu den Hauptverkehrszeiten werden die Angebote im Hauptbereich (bis Ansbach, bis Lauda) auf einen 30- bzw. 60-Minuten-Takt verdichtet. Außerdem existiert an der Unterführung Zeppelinstraße die Bushaltestelle Südbahnhof/LVA der Linie 16.

Linien
Geroldshausen Regional KBS 780
Frankenbahn (Stuttgart–Würzburg)
Würzburg Hbf
Winterhausen Regional KBS 920
Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg
Würzburg Hbf

Steckbrief in der Stationsdatenbank der Bayerischen Eisenbahngesellschaft

Bahnhof Würzburg-Zell

Der Bahnhof Würzburg-Zell liegt bei Kilometer 3,9 der Main-Spessart-Bahn nach Aschaffenburg und befindet sich zwischen dem Industriegebiet des Neuen Hafens und dem ehemaligen Würzburger Rangierbahnhof, der seit Februar 2005 stillgelegt ist. Der Bahnhof – eingeordnet in der Bahnhofskategorie 6[2] – besteht lediglich aus einem teilweise überdachten 239 Meter langen Mittelbahnsteig[4], der – ebenso wie die Unterführung – nicht barrierefrei ausgebaut ist. Das eingeschossige Bahnhofsgebäude wurde im Jahr 1906 erbaut und wird seit 1998 vom Verein Musikbahnhof, dem regionale Bands und Solomusiker angehören, als Probenraum genutzt. Die Gesamtanlage des Bahnhofes macht einen sehr heruntergekommenen Eindruck, da in diese Station bereits seit Jahren nicht mehr investiert wurde. Im Februar 2007 wurde bekannt, dass die Deutsche Bahn das Bahnhofsgebäude zum Verkauf anbieten will, ein neuer Besitzer wurde jedoch noch nicht gefunden.[5] Von Würzburg kommend fädelt kurz vor Beginn der Bahnsteige links die eingleisige Hafenbahn aus.

Der Bahnhof stellt einen Halt für die stündlich verkehrende Regionalbahn-Linie (Schlüchtern–) Jossa–Gemünden (Main)–Würzburg–Schweinfurt (–Bamberg) dar, weiterhin halten hier die werktäglichen Verstärkerzüge aus Karlstadt, die in Würzburg meist nach Treuchtlingen weitergeführt werden. Der Bahnhof ist sehr schlecht an den übrigen öffentlichen Nahverkehr angebunden, mehrere Buslinien bedienen zwar den Bereich Neuer Hafen und die angrenzende Dürrbachau (Linien 11, 13, 19, 27, teilweise 22), fahren jedoch auf der die Gleise überspannenden Rothofbrücke bzw. auf dem Nördlichen Stadtring am Bahnhof vorbei.

Linien
Würzburg Hbf Regional KBS 800
Main-Spessart-Bahn (Würzburg–Aschaffenburg)
Veitshöchheim

Steckbrief in der Stationsdatenbank der Bayerischen Eisenbahngesellschaft

Bahnhöfe ohne Personenverkehr

Bahnhof Würzburg-Heidingsfeld Ost

Der Ostbahnhof der ehemals selbstständigen Stadt Heidingsfeld befindet sich an der Bahnstrecke aus Treuchtlingen bei Kilometer 133,9. Er verfügte früher neben seiner Bedienung im Personenverkehr, die Ende der achtziger Jahre endete, auch über eine Güterhalle mit Verladestation. Das stattliche Empfangsgebäude ist saniert und wird privat bewohnt und gewerblich genutzt. Bis Juni 2001 verfügte der Bahnhof noch über eine regelmäßige Straßenbahnanbindung der Linie 3. Seit deren Einstellung wird der Verkehr von Bussen der Linie 16 wahrgenommen, die Linie 3 fährt seitdem auf den Heuchelhof. Für eine mögliche Wiederaufnahme des Straßenbahnbetriebs sind die Gleise am Vorplatz des Ostbahnhofs wie auch auf der gesamten Heidingsfelder Innenstadtstrecke noch vorhanden.

Bahnhof Würzburg-Heidingsfeld West

Der Heidingsfelder Westbahnhof liegt nahe der Zusammenführung der Bahnstrecken aus Treuchtlingen und Stuttgart, die eigentliche Station befindet sich jedoch am Stuttgarter Ast bei Kilometer 153,7. Sie besteht aus dem heute noch existenten Empfangsgebäude, das ebenso wie das des Ostbahnhofs in Privatnutzung steht. Neben dem Empfangsgebäude befindet sich außerdem noch – exakt zwischen den beiden Bahnstrecken – ein in moderner Bauweise errichtetes Stellwerk.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Arbeitskreis ÖPNV der Agenda 21 setzen sich schon seit mehreren Jahren für die Reaktivierung eines Bahnhofs in Heidingsfeld ein. Ein ausreichendes Fahrgastpotential sei hier vorhanden, da im gesamten Süden der Stadt Würzburg kein Bahnhaltepunkt existiere. Von Seiten des VCD und der Agenda 21 wird als geeigneter Standort der ehemalige Westbahnhof empfohlen – mit Bahnsteigen jedoch an beiden Bahnstrecken, da hier günstige Umsteigebeziehungen zur nahen Straßenbahnhaltestelle „Klingenstraße“ (Linien 3 und 5) und der Bushaltestelle „Hofmannstraße“ (Linien 31 und 33) geschaffen werden könnten.

Haltepunkt Würzburg-Heimgarten

Der Haltepunkt Würzburg-Heimgarten befand sich bei Kilometer 92,3 der Bahnstrecke aus Nürnberg – Fürth und lag zwischen dem Wohngebiet Heimgarten und dem Gewerbegebiet Aumühle. Der erste Name war „Artilleriekaserne“, wurde dann jedoch später in eine weniger militärisch klingende Bezeichnung geändert. Anfang der achtziger Jahre, als aufgrund des höheren Verkehrsaufkommens zwischen Würzburg und Rottendorf ein drittes Gleis verlegt wurde, mussten die Bahnsteige dem weichen. Seitdem ist der Gleisraum sehr beengt zwischen der Gneisenaustraße und den Wohnhäusern an der Nordseite.

Einzelnachweise

  1. Andreas Jungbauer: Neuer Bahnhof: Bahn will kleine Lösung sofort angehen in Main-Post vom 12. März 2007
  2. a b Bahnhofskategorisierung der Deutschen Bahn (Stand: 01/2011)
  3. Bahnsteiginformationen Würzburg Süd auf den Seiten der Deutschen Bahn
  4. Bahnsteiginformationen Würzburg-Zell auf den Seiten der Deutschen Bahn
  5. Ernst Jerg: Ein Bahnhof im Sonderangebot in Main-Post vom 23. Februar 2007

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