Sprengboot

Sprengboot
Italienisches Sprengboot des Typs M.T.M.
Japanisches Sprengboot des Typs Shin’yō

Ein Sprengboot ist ein schnelles, leichtes Motorboot, das, mit Sprengstoff gefüllt, gegen ein auf dem Wasser oder am Ufer befindliches Ziel gesteuert werden kann, um dieses durch die eigene Explosion zu zerstören oder so zu beschädigen, dass dieses unbrauchbar wird.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sprengboote wurden vor allem in Deutschland, Italien, Japan und Russland gebaut. Die Vereinigte Staaten von Amerika sowie England besaßen keine derartigen Boote, obwohl es diesbezügliche Bestrebungen gab. Erstmals eingesetzt wurde dieses Marinekleinkampfmittel im Ersten Weltkrieg sowohl von Italienern als auch von Deutschen. Zwischen den Weltkriegen gab es keine größeren Weiterentwicklungen von Sprengbooten, da der Friedensvertrag von Versailles derartigen Schiffsbau beschränkte oder untersagte.

Während des Zweiten Weltkrieges erlebte der Einsatz der Sprengboote durch die Achsenmächte seinen Höhepunkt. Während auf deutscher Seite der eingesetzte Sprengboottyp Linse die Erwartungen nicht erfüllen konnte, waren Sprengboote aus Italien und Japan erfolgreicher. Vor allem die japanischen Sprengboote brachten der amerikanischen Pazifikflotte beträchtliche Verluste bei. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges gerieten die Sprengboote weitestgehend in Vergessenheit. Einige wenige Exemplare wurden im Nachkriegsitalien als Ausbildungsschiffe für Kampftaucher genutzt und bis Ende der 40er Jahre ausgemustert. Ihre Nachfolger wurden, aufgrund der technischen Fortschritte die konventionellen Schnellboote und Motortorpedoboote. Derzeit sind keine Sprengboote im aktiven Dienst.

Deutsche Sprengboote

Italienische Sprengboote

Japanische Sprengboote

Literatur

  • Harald Fock, Marine-Kleinkampfmittel, Koehler-Mittler Verlag, 1996, ISBN 978-3930656349
  • Cajus Bekker, Einzelkämpfer auf See. Die deutschen Torpedoreiter, Froschmänner und Sprengbootpiloten im Zweiten Weltkrieg, Stalling-Verlag 1968
  • Helmuth Heye, Marine-Kleinkampfmittel, Wehrkunde Nr. 8 1959

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