Spröde

Spröde

Die Sprödigkeit sagt aus, in welchem Maß sich ein Werkstoff plastisch verformen lässt, bis Risse entstehen und er schließlich bricht. Eine hohe Sprödigkeit besitzen meist Materialien großer Härte, wie beispielsweise Diamant, Carbide, Nitride, Salze, Keramiken. Im Gegensatz dazu stehen duktile Werkstoffe, zumeist Metalle und Kunststoffe, welche vergleichsweise weit plastisch verformbar sind, bis sie schließlich brechen. Sie besitzen daher eine geringe Sprödigkeit. Die Sprödigkeit hängt auch von der Temperatur ab, der ein Werkstoff ausgesetzt ist. Mit Hilfe des Zugversuches kann die Sprödigkeit eines Werkstoffes festgestellt werden.

Siehe auch: Zähigkeit

Von Sprödigkeit spricht man auch als Eigenschaft bei Personen. („Er oder Sie ist spröde“). Darunter wird ein Mensch verstanden, der nicht leicht zugänglich ist. Eine kommunikative und/oder emotionale Nicht-Aufgeschlossenheit kann als Sprödigkeit bezeichnet werden, z. B. bei Personen, die nicht gerne Komplimente geben oder erhalten.

Spröde ist bei weitem nicht so stark wie „verhärmt“ und nicht so frech wie „zickig“". Die Verbiegbarkeit des Materials wird auf eine Person als kommunikative und emotionale Anpassungsfähigkeit übertragen. Eine Person die spröde ist, ist „zu hart, zu unflexibel“ für einen (intensiven) Austausch von Worten, Gedanken oder Gefühlen. Eine wie auch immer gelagerte Beziehung kann an einem zu spröden Gegenüber zerbrechen und so schließt sich der Kreis im Vergleich zum Material.


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  • spröde — spröde …   Deutsch Wörterbuch

  • Spröde — Spröde, r ste, adject. & adv. welches überhaupt dem geschmeidig entgegen gesetzet ist. 1. Eigentlich. (1) Rauh und trocken, von Dingen, welche biegsam, saftig und geschmeidig seyn sollten. Eine spröde Haut. Der rauhe Wind macht die Lippen spröde …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • spröde — spröde: Das erst Ende des 15. Jh.s bezeugte, nur dt. Adjektiv bedeutet »unbiegsam, brüchig, leicht springend« (besonders im Hüttenwesen von Metallen gesagt). Es ist wohl verwandt mit fläm. sprooi »gebrechlich«, mengl. sprēÞe »gebrechlich«,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Spröde — Spröde, 1) rauh u. trocken; 2) von Farben, welche für den Anblick unangenehm sind, sie entstehen vorzüglich durch üble Vermischung; 3) s.u. Sprödigkeit …   Pierer's Universal-Lexikon

  • spröde — Adj std. (15. Jh.) Stammwort. Entstehung dunkel. Vergleichbar sind fläm. sprooi, me. sprēþe. Dem Sinn nach zu springen u.ä. Abstraktum: Sprödigkeit. ✎ Heidermanns (1993), 537; Röhrich 3 (1992), 1514. deutsch gw …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • spröde — trocken; schamhaft; prüde; zimperlich; verschämt * * * sprö|de [ ʃprø:də] <Adj.>: a) (von einem harten Stoff) leicht brechend oder reißend: sprödes Material; das Holz ist für diese Arbeit zu spröde. Syn.: nicht geschmeidig. b) abweisend,… …   Universal-Lexikon

  • Spröde — Eine schöne Spröde sein: eine zurückhaltende, kühle und unzugängliche Frau sein. Das Wort ›spröde‹ erscheint am Ende des 15. Jahrhunderts in einem Fastnachtsspiel (Ausgabe v. Keller 47, 14) und bei Hans Sachs in der Bedeutung dürftig und… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Spröde — 1. Allzu spröde taugt nicht. Die Osmanen: Zu viel Sprödigkeit ermüdet die Liebenden. (Schlechta, 268.) *2. Er ist so spröde wie eine Jungfer. Poln.: Droźy się i da się jak panna prosić. (Lompa, 11.) …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • spröde — 1. a) bröckelig, brüchig, hart, mürbe, splitterig, unelastisch, zerbrechlich. b) aufgesprungen, ausgetrocknet, rau, rissig, strohig, trocken, zerschrunden; (nordd.): borkig; (landsch.): schrundig; (emotional): strohtrocken. 2. belegt, heiser,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • spröde — sprö̲·de Adj; 1 <ein Kunststoff, ein Material> so (unbiegsam), dass sie leicht zerbrechen ↔ biegsam, geschmeidig 2 trocken und voller Risse <Haut> 3 ≈ rau <eine Stimme> 4 nicht bereit, mit Männern in Kontakt zu kommen ≈… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

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