St.-Bartholomäus-Kirche (Markgröningen)

St.-Bartholomäus-Kirche (Markgröningen)

Die St.-Bartholomäus-Kirche ist die evangelische Kirche Markgröningens (Baden-Württemberg). Außer der St.-Bartholomäus-Kirche gibt es in Markgröningen noch die katholische Spitalkirche und eine neuapostolische Kirche. Die St.-Bartholomäus-Kirche liegt im Zentrum Markgröningens am Marktplatz mit dem historischen Rathaus.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kirche

Den Vorgängerbau der heutigen Bartholomäuskirche soll einer Sage nach Hildegard, die Gattin Karls des Großen, im Jahre 809 dem heiligen Matthias geweiht haben. Um 1270 wurde die heutige Kirche an dem Platz dieses Vorgängerbaus errichtet. 1272 wurde die erste Glocke gegossen und geweiht. Um 1400 erhielt die Bartholomäuskirche die Reischachseitenkapelle und 1459 wurde die Vollandseitenkapelle fertiggestellt, in der heute das Grabmal des in der Bartholomäuskirche begrabenen Stifters Hartmann I. von Grüningen liegt. Der Grabstein trägt das Wappen des Hauses Württemberg. Es ist der älteste Nachweis eines in Stein gehauenen württembergischen Wappens. Die Vollandkapelle ist benannt nach Elisabeth Volland, einer bedeutenden Markgröninger Bürgerin aus dem 15. Jahrhundert. Von 1469 bis 1472 baute Baumeister Jörg Aberlin einen spätgotischen Chor, sowie die Sakristei an. Um die Kirche wurde der Platz bis 1618 als Begräbnisplatz genutzt. Von 1953 bis 1956 wurde die Bartholomäuskirche umfangreich renoviert. 1978 wurde nach fast vier Jahren die neue Orgel mit 2874 Pfeifen eingeweiht.[1]

Die Glocken

Die Bartholomäuskirche besitzt fünf Glocken, welche sich alle im Südturm befinden.

  • 1272 wurde die erste Glocke gegossen. Auf ihr steht in lateinisch: ANNO DNI 1272 ID. NOV. CONFLATA SUM AUCTORE COMITE HARTMANNO. (Übersetzt: Im Jahre des Herrn 1272, am 15. November bin ich auf Veranlassung von Graf Hartmann gegossen worden.
  • Die zweite Glocke verweist auf keine Jahreszahl, aber auch auf ihr ist in Latein graviert: SANCTA MARIA MATER, MARCUS, LUCAS, MATHÄUS, JOHANNES, COMES HARTMANNUS DE GRÜNINGEN QUI (H)ABET FILIAM DE EBERST. (Übersetzt: Heilige Mutter Maria, Markus Lukas Matthäus Johannes, Graf Hartmann von Grüningen, der eine Tochter des Herrn Eberstein zur Frau hat)
  • 1487 kam die dritte und größte Glocke (Dominica) hinzu.

Die alten Glocken wurden 1855 auf Grund von Sprüngen eingeschmolzen und daraus neue hergestellt. Im Ersten Weltkrieg wurden auch diese Glocken, bis auf die Dominica (die große Glocke), zur Waffenherstellung eingeschmolzen.

  • 1923 kam dann eine neue Glocke hinzu, auf der stand: ZUM GEDÄCHTNIS DER 1914-1918 GEFALLENEN KRIEGER. Durch einen Sprung wurde sie zehn Jahre später aber wieder umgegossen. Auf ihr stand dasselbe, zusätzlich enthielt sie noch ein Bild des Reformators Martin Luthers - auf Grund dessen 450. Geburtstags - und die Worte DES HERRN WORT IN EWIGKEIT.

1942 mussten alle Glocken, auf Grund des Zweiten Weltkriegs, wieder abgegeben werden. Sie wurden aber nicht eingeschmolzen und konnten 1948 dann wieder läuten. 1954 wurde dann eine dritte Glocke gegossen. Auf ihr stand: ZUM GEDÄCHTNIS AN DIE GEFALLENEN DER BEIDEN WELTKRIEGE 1914/1918 UND 1939/1945 und auf der anderen Seite unter einem Kreuz: ER IST UNSER FRIEDE. 1956 wurde eine Taufglocke gegossen, auf der nichts steht. Die fünfte Glocke dient als Viertelschlagglocke und ist auf dem Kirchturm montiert. Es ist die älteste Glocke der Bartholomäuskirche und mit dem Text versehen: Martin Miller zu Esslingen gos mich 1604.[2]

Besonderheiten

Die St.-Bartholomäus-Kirche besitzt zwei Kirchtürme. Der mit der Uhr (Südturm) gehört der evangelischen Kirchengemeinde Markgröningen und der andere (Nordturm), der früher als Hochwachturm genutzt wurde, der Stadt Markgröningen. Der Südturm besitzt heute fünf Glocken. Am Heiligabend 2007 fand in der St.-Bartholomäus-Kirche die Christvesper statt, die live in der ARD übertragen wurde.

Aktuelles

Am 10. Februar 2008 wurde in der St.-Bartholomäus-Kirche die Bilder- und Holzschnittausstellung „Stufen“ von Gert Fabritius eröffnet. Es werden dabei Geschichten der Bibel bildlich dargestellt. Die Ausstellung wird über den ursprünglichen End-Termin 15.02.2009 hinaus weitergeführt. Für 2009/2010 ist eine umfangreiche Renovierung der Dachstühle des Chores und des Mittelschiffs vorgesehen.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.bartholomaeuskirche.info/bartholo%20geschichte.htm
  2. http://www.kirchplatz.info/GlockengeschichteRHirsch.PDF
  3. http://www.renovierung.bartholomaeuskirche.info/

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