St.-Bartholomäus-Kirche (Wilster)

St.-Bartholomäus-Kirche (Wilster)
Die Kirche von Süden aus gesehen

Die St.-Bartholomäus-Kirche in Wilster ist ein wichtiges Bauwerk des späten Barock in Norddeutschland. Sie wurde 1780 nach etwa fünfjähriger Bauzeit geweiht. Die Pläne für die Kirche fertigte der Hamburger Baumeister Ernst Georg Sonnin, der auch die Hamburger Michaeliskirche (Michel) errichtete. Für eine kleine Gemeinde wie Wilster war die Kirche überdimensioniert, was wohl mit dem Prestigedenken der Wilsteraner Bürgerschaft zu erklären ist. 2000 Personen konnten darin Platz finden. Im Zweiten Weltkrieg ist der Innenraum durch Bomben beschädigt worden. In den Jahren 1947-1954 und 1963/64 wurden die Schäden beseitigt, die Zahl der Plätze wurde dabei auf 1200 reduziert.

Der Bau

Es handelt sich um einen Backsteinbau mit rustiziertem Sockelgeschoss und rustizierten Eckpilastern. Der Grundriss hat die Form eines langgestreckten Achtecks. Die Wandflächen sind durch große Rundbogenfenster aufgelöst. Ein Walmdach schließt den Bau nach oben ab. Durch konkav einschwingende Wände ist der Hauptbau mit dem Kirchturm verbunden. Der Kern des achteckigen Turms stammt noch aus dem Vorgängerbau. Der spitze, leicht gedrehte Helm ist 52 m hoch.

Das Innere

Blick auf den Kanzelaltar

Die großen Rundbogenfenster geben dem Innenraum außergewöhnliche Helligkeit. Die Ostseite wird vom Kanzelaltar (1775) dominiert. Die von Säulen flankierte Kanzel hat einen tulpenförmigen Korb mit rundem Schalldeckel. Der Strahlenkranz über der Kanzel stellt den Heiligen Geist dar. Auf dem Gebälk stehen Statuen der vier Evangelisten, dazwischen steht ein Kruzifix. Der Altar wird abgeschlossen von einer Sonne mit den vier hebräischen Buchstaben für Gott.

Zu beiden Seiten des Kanzelaltars sind Logenanbauten nachträglich angefügt. Auf der Westseite befindet sich eine zweigeschossige Empore aus der Erbauungszeit. Sie ist geschwungen geführt und wird von toskanischen Säulen getragen.

Die zweigeschossigen Kronleuchter und Wandleuchter stammen aus dem 17.Jahrhundert. Ein Wandleuchter von 1652 zeigt den Propheten Jona, wie er aus dem Wal gespuckt wird.

Die Orgel ist neueren Datums Sie stammt von 1955 und verfügt über 30 Hauptregister.

Quellen

  • Kirchenführer für den Kreis Steinburg, Itzehoe 1992
  • Kunstdenkmäler des Landes Schleswig-Holstein, Kreis Pinneberg, Teuchert, Lüning 1961
53.92259.3747222222222

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