St.-Katharinen-Kloster (Bremen)

St.-Katharinen-Kloster (Bremen)
Das ehemalige Katharinenkloster, Zeichnung von Daniel Feuerbach, 1734

Das ehemalige St. Katharinen-Kloster der Dominikaner in Bremen ist als Gebäude nur in Teilen erhalten. Es bestand von 1253 bis 1528. Das Kloster befand sich in der Altstadt zwischen Sögestraße, Unser-Lieben-Frauen-Kirchhof und Domshof im Bereich der heutigen Katharinen-Hochgarage.

Die Dominikaner ließen sich 1225 in Bremen nieder. Sie sollten das Kloster St. Katharinen gründen.

Zunächst aber halfen sie im Stedingerkrieg dem Erzbistum Bremen in seinem „Kreuzzug“ gegen das Volk der Stedinger, die 1234 in der Schlacht bei Altenesch den Krieg und ihre Freiheit verloren.

Um 1253 wurde mit dem Klosterbau in der Altstadt zwischen Sögestraße, Unser-Lieben-Frauen-Kirchhof und Domshof begonnen. Es bestand aus der dreischiffigen Hallenkirche, dem Klosterhof mit dem Kreuzgang, dem Wirtschaftshof, dem Remter, dem Refektorium und den weiteren Aufenthalts- und Wirtschaftsräumen. Die Reste des gotischen Klosters, die Katharinenstraße, der Katharinenklosterhof und die Katharinenpassage erinnern an das Kloster.

Im 13. bis zum 16. Jahrhundert wirken die Dominikaner eher unauffällig. Neben ihren kirchlichen Aufgaben setzten sie sich für Bildungsaufgaben und ihre Bibliothek ein.

Die Dominikaner wehrten sich jedoch gegen die Reformation in Bremen. 1524 wurden deshalb die ersten Dominikaner – u.a. der Abt und der Lesemeister – ausgewiesen. Das Kloster wurde 1528 geschlossen.

Das Bremer Zeughaus im 18. Jahrhundert im Kirchenschiff des ehemaligen Katharinenklosters

In ihren Räumen wurde bis 1820 die Lateinschule des Gymnasium illustre, von 1820 bis 1896/97 die Staatsbibliothek und zusätzlich seit 1855 die Bürgerschule von Heinrich Graefe bzw. seit 1868 Realschule in der Altstadt sowie zusätzlich ab 1898 das Historische Museum eingerichtet. Das Kirchengebäude war danach Zeughaus der Stadt; Kanonen und Waffen lagerten im Kirchenschiff, später diente es auch als Lagerhaus.

Nach Teilabrissen im 19. Jahrhundert war von der Kirche bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nur noch der Chor erhalten, dessen Ruine in den 1950er Jahren abgerissen wurde, um die Verbreiterung des Schüsselkorbs zu ermöglichen. Die freien Flächen der Höfe wurden bebaut. Die Reste des Klosters – u.a. der Remter – sind heute durch die Katharinen-Hochgarage und die Katharinen-Passage überbaut und werden gastronomisch genutzt.

Erst von 1966 bis 1988 wirkten wieder Dominikaner in Bremen; zunächst in der Pfarrei St. Hedwig in der Neuen Vahr und ab 1968 in St. Ursula in Schwachhausen.

Siehe auch

Literatur

53.07768.8082

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • St.-Katharinen-Kloster — Ein Katharinenkloster, das auf eine der Heiligen Katharinas zurückgeht, gibt es in: Inhaltsverzeichnis 1 Deutschland 2 Schweiz 3 Frankreich 4 Ägypten 5 Siehe auch // …   Deutsch Wikipedia

  • Klöster in Bremen — Das Birgittenkloster im Schnoor Die Klöster in Bremen sind nicht erhalten. Historisch gab es in Bremen das Kloster St. Paul, das Dominikanerkloster St. Katharinen, das Franziskanerkloster St. Johannis und die Komturei des Deutschen Ordens. Seit… …   Deutsch Wikipedia

  • Bremen-Mitte — Stadtteil von Bremen Mitte Basisdaten  Rang  Fläche: 3,236 km² 23/23 Einwohner: 16.507 …   Deutsch Wikipedia

  • Staats- und Universitätsbibliothek Bremen — Die Staats und Universitätsbibliothek Bremen (SuUB) ist die wissenschaftliche Bibliothek der Freien Hansestadt Bremen und der Universität Bremen mit rund 30.000 Studenten und rund 1.200 Lehrenden und Wissenschaftlern. Sie hat ihren Sitz in Bremen …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte der Stadt Bremen — Bremer Stadtwappen aus dem Jahr 1562 Die Geschichte der Freien Hansestadt Bremen ist von der Hanse, vom Handel und der Seefahrt sowie vom Streben nach Selbständigkeit geprägt. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • St. Johann (Bremen) — Propsteikirche St. Johann Blick auf den Chor …   Deutsch Wikipedia

  • St. Katharinen (Braunschweig) — Katharinenkirche mit Hagenmarkt und Heinrichsbrunnen von Südwesten …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtgemeinde Bremen — Wappen Karte Wahlspruch …   Deutsch Wikipedia

  • Mitte (Bremen) — Stadtteil von Bremen Mitte …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte Bremens — Stadtwappen Die Geschichte der Freien Hansestadt Bremen ist von der Hanse, vom Handel und der Seefahrt sowie vom Streben nach Selbständigkeit geprägt. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1.1 Ursprünge …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”