St.-Viktor-Kirche (Damme)

St.-Viktor-Kirche (Damme)
Luftaufnahme der St.-Viktor-Kirche in Damme.
Frontansicht
Innenraum

St. Viktor ist die katholische Kirche der Stadt Damme im Landkreis Vechta, Niedersachsen. Wegen ihrer Größe und Bedeutung für die Region heißt sie im Volksmund auch Dammer Dom.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Dammer Kirche wurde als Mutterkirche des altsächsischen Gaues Dersi durch den ersten Osnabrücker Bischof Wiho im 8. Jahrhundert gegründet. Kirchenpatron ist der hl. Viktor von Xanten.

Kirchlich gehörte Damme zur Diözese Osnabrück. Politisch kam es 1252 mit der Herrschaft Vechta an das Hochstift Münster. 1666 erlangte der Münsterische Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen auch die kirchliche Zuständigkeit im Niederstift.

Nach dem Ende der geistlichen Fürstentümer und dem Wiener Kongress wurden in Ausführung der päpstlichen Bullen „De salute animarum“ (1821) und „Impensa Romanorum Pontificum“ (1824) die katholischen Pfarreien des Großherzogtums Oldenburg dem Bistum Münster zugewiesen, das in Vechta ein Offizialat für dieses Gebiet einrichtete.

Von dem ursprünglich weit ausgedehnten Pfarrbezirk Damme wurden abgetrennt: 1159 Neuenkirchen mit Vörden, 1187 Steinfeld, 1827 Holdorf, 1901 Osterfeine und 1925 Rüschendorf.

Architektur

Die gewaltige neugotische Hallenkirche mit Querhaus wurde von dem früheren Bremer Baurat Heinrich Flügel entworfen und zwischen 1904 und 1906 errichtet. Der Vorgängerbau aus dem 15. Jahrhundert wurde dafür abgerissen. Eine lange Diskussion gab es um den mächtigen, aus Feldsteinen errichteten romanischen Turm aus dem 13. Jahrhundert[1], für dessen Erhalt man sich schließlich entschied. Mit seiner barocken Haube überragt er die bewusst schlank und niedrig gehaltenen Türme der neuen Portalfront.

Ausstattung

Im Inneren besonders sehenswert sind die großartigen Fenster, der romanische Taufstein aus dem 12. Jahrhundert, das Sakramentshäuschen aus dem 15. Jahrhundert sowie zahlreiche weitere Kunstwerke aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.

Die Orgel wurde 1975 durch die Orgelbaufirma Alfred Führer (Wilhelmshaven) erbaut. Das Instrument hat 40 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch. Besonderheiten sind das große französisch-romantische Schwellwerk sowie das Glockenspiel.[2]

I Rückpositiv C–g3
1. Metallgedackt 8'
2. Quintade 8'
3. Praestant 4'
4. Blockflöte 4'
5. Waldflöte 2'
6. Quinte 11/3'
7. Sesquialtera II 22/3'
8. Scharff IV 1'
9. Franz. Krummhorn 8'
Tremulant
II Hauptwerk C–g3
10. Praestant 8'
11. Koppelflöte 8'
12. Oktave 4'
13. Spitzflöte 4'
14. Quinte 22/3'
15. Oktave 2'
16. Mixtur VI 11/3'
17. Trompete 16'
18. Trompete 8'
III Schwellwerk C–g3
19. Bordun 16'
20. Gemshorn 8'
21. Schwebung 8'
22. Holzgedackt 8'
23. Prinzipal 4'
24. Rohrflöte 4'
25. Nasat 22/3'
26. Prinzipal 2'
27. Terzflöte 13/5'
28. Mixtur IV-VI 22/3'
29. Bombarde 16'
30. Trompette harm. 8'
31. Hohe Trompete 4'
Tremulant
Glockenspiel
Pedal C–f1
32. Praestant 16'
33. Subbass 16'
34. Oktave 8'
35. Gedackt 8'
36. Hohlflöte 4'
37. Bauernflöte 2'
38. Rauschbass V 22/3'
39. Posaune 16'
40. Trompete 4'

Einzelnachweise

  1. St. Viktor Damme. Webseite der Kath. Pfarrgemeinde St. Viktor. Abgerufen am 9. Februar 2010.
  2. Ausführlich zur Geschichte der Orgeln in St. Viktor und zur heutigen Führer-Orgel

Literatur

  • Wolfgang Friemerding, Ludger Migowski: Damme im Kaiserreich, Verlag des Stadtmuseums Damme, Damme 2000, ISBN 3-88441-171-3
  • K.J.Bade, J.Kessel, H.Oberpenning, A.Schindling: Damme - Eine Stadt in ihrer Geschichte, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1993, ISBN 3-7995-4163-2
  • Josef Schmutte: Damme in Bildern - St. Viktor und seine Pfarrer - Der „Dammer Dom“ vom Neubau bis 2005, Eigenverlag 2005, ISBN 3-00-017597-0

Weblinks

 Commons: St. Viktor (Damme) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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