St. Hedwig-Krankenhaus

St. Hedwig-Krankenhaus

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St. Hedwig-Krankenhaus
Trägerschaft St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH
Ort Berlin
Koordinaten 52° 31′ 33″ N, 13° 23′ 52″ O52.52583333333313.397777777778Koordinaten: 52° 31′ 33″ N, 13° 23′ 52″ O
Versorgungsstufe Regelversorgung
Betten 367
Ärzte 96
Fachgebiete 7
Zugehörigkeit Alexianer GmbH
Gründung 1846
Website www.alexius.de
St. Hedwig-Krankenhaus
Gedenktafel am Haus, Krausnickstraße 12a in Berlin-Mitte

Das katholische St. Hedwig-Krankenhaus befindet sich in der Großen Hamburger Straße[1] der Spandauer Vorstadt im Berliner Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks. Es wurde 1846 gegründet und ist damit das zweitälteste Großkrankenhaus der Hauptstadt.

Das St. Hedwig-Krankenhaus wurde 1846 von vier Ordensschwestern der Borromäerinnen aus Trier und Anton Brinkmann (1796–1856), Propst der St. Hedwigskirche, gegründet. Als erste Oberin bestimmte Xaveria Rudler über die Krankenpflege. Das Gebäude wurde 1851 bis 1854 an der Großen Hamburger Straße nach Entwürfen von Vincenz Statz errichtet.

Fünf Erweiterungsbauten kamen bis um die Jahrhundertwende hinzu:

  • Der Architekt Walter Kyllmann erbaute 1881 das Vorderhaus.
  • Im Jahr 1885/1886 folgte ein Kinderhospital.
  • Das Elisabethhaus wurde 1886–1889 als Hospital für Altersschwache von Max Hasak errichtet.
  • Südlich des Hauptbaues schloss August Menken 1899/1900 einen Krankenhaustrakt im Stil der Neugotik an.
  • Beim Josephshaus des Architekten Carl Moritz von 1904/1905 vermischen sich Neogotik und Jugendstil.

Das Hospital auf weitläufigem Gelände beherbergte 1932–1934 zeitweise den zurückgetretenen Reichskanzler Heinrich Brüning (Zentrumspartei), bevor der nach der Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes ins Exil gezwungen wurde. In den Jahren 1942 bis 1945 halfen der Arzt Erhard Lux und die Fürsorgerin Marianne Hapig mit Unterstützung von Ordensschwestern und Angestellten des Krankenhauses vielen von Deportation bedrohten Juden.[2] Schräg gegenüber befand – und befindet sich heute wieder – die Jüdische Oberschule, sowie der älteste Jüdische Friedhof, auf dessen Gelände im Zweiten Weltkrieg im dort befindlichen Altersheim jüdische Berliner vor ihrer Deportation kaserniert wurden. Das Krankenhaus war 1945 das einzige funktionierende Großkrankenhaus in Berlin und wurde 1946 zur Hundertjahrfeier erneuert. Aus dieser Zeit stammen die Arbeiten von Charles Crodel in der Krankenhauskapelle.

Anlässlich der 150-Jahrfeier wurde ein Gelübde aus dem Jahr 1943 eingelöst. Dieses sah vor, der Heiligen Agatha einen Brunnen zu stiften, falls das Krankenhaus von den Luftangriffen unbeschädigt bleiben sollte. Dieser Brunnen wurde 1996 eingeweiht.[3]

Das Krankenhaus ist auch ein akademisches Lehrkrankenhaus der Charité. 1999 übernahmen die Alexianerbrüder die Trägerschaft des Krankenhauses. Seit 2002 sind Teile der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus angesiedelt. Das Krankenhaus verfügt über die folgenden Kliniken: Anästhesie und Intensivmedizin, Innere Medizin, Urologie, Viszeral- und Gefäßchirurgie – Minimal Invasive Chirurgie und das Deutsche Beckenbodenzentrum. 2008 hielt das Krankenhaus insgesamt 367 Betten vor.[4]

Literatur

  • Eva Brinkschulte, Thomas Knuth (Hrsg.): Das medizinische Berlin – Ein Stadtführer durch 300 Jahre Geschichte. Be.bra Verlag, Berlin 2010. ISBN 978-3-8148-0178-0.
  • Hans Junecke: Mosaiken und Glasmalereien der Gegenwart, In: Zeitschrift für Kunst, 1950, Heft 4, S. 279, Abb. S. 282.
  • Kuratorium des Krankenhauses (Hrsg.): Die Liebe überwindet alles. 100 Jahre St. Hedwigkrankenhaus Berlin. Festschrift. Morus-Verlag, Berlin 1946
  • Axel Hinrich Murken und Sylvia Thomas (Hrsg.): Selig die Barmherzigen. 150 Jahre St. Hedwig-Krankenhaus (in Berlin). 87 Seiten. 52 Abbildungen. Verlag Murken-Altrogge, Herzogenrath 1996, ISBN 3-921801-86-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Berliner Grenzgängerin zwischen Sport und Politik. In: Berliner Zeitung Online
  2. Informationen über die Fürsorgerin Marianne Hapig.
  3. 150 Jahre Toleranz zum Weitergeben Krankenhaus St. Hedwig feiert am Wochenende Geburtstag / Beispielhafter Dienst am Menschen. In: Berliner Zeitung vom 13. September 1996
  4. Qualitätsbericht des St. Hedwig Krankenhauses 2008.

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