St. Jakob (München)

St. Jakob (München)
Kirche St. Jakob

Die Katholische Kloster- und Institutskirche St. Jakob am Anger, genannt Jakobskirche, ist der einzige vollständige Neubau einer historischen Kirche in der Altstadt Münchens. Sie dient den Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau als Kloster- und Institutskirche. Die Armen Schulschwestern betreuen das älteste Kloster Münchens.

Inhaltsverzeichnis

Lage

St. Jakob am Anger (Unterer Anger 1) schließt optisch den St.-Jakobs-Platz im Angerviertel der historischen Altstadt im Süden /Südwesten ab. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Gebäude im Umfeld des Platzes zerstört, erst mit dem Bau des Jüdischen Zentrums wurde der Platzraum wieder geschlossen.

Geschichte

Kloster Sankt Klara bei St. Jakob am Anger

Am Ende des 12. Jahrhunderts entstand am Unteren Anger eine Kapelle, die dem Apostel Jakobus geweiht war. Sie markierte den Anfangspunkt des Münchner Jakobsweges. Nachdem sich die Franziskaner an der Kapelle St. Jakob niederließen, das sich damals noch vor den Mauern der Stadt befand, entstand um 1240 eine Klosterkirche.

Die Franziskaner verlagerten auf Wunsch Herzogs Ludwig dem Strengen 1284 ihren Konvent in die Nähe der Residenz und gründeten in Höhe des heutigen Nationaltheaters das Kloster St. Anton. Die Klarissen übernahmen das Angerkloster. Erst 1804 gaben die Klarissen ihren Konvent im Zuge der Säkularisation auf.

1404 stürzte die Klosterkirche ein. Die Klarissen bauten bis 1408 die Kirche wieder auf. Die Kirche besaß nun weiterhin das älteste spitzbogige Kreuzrippengewölbe Oberbayerns sowie den ältesten erhalten romanischen Chor im heutigen Stadtgebiet.

Nach der Säkularisation blieb die Kirche, die wie das Kloster 1805 auf Abbruch versteigert werden sollte, nach Protesten der Münchner Bevölkerung erhalten. 1843 übernahm Maria Theresia Gerhardinger, die Gründerin der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau, auf Vermittlung Königs Ludwig I. das Konventgebäude und die Kirche.

Im Dezember 1944 wurde St. Jakob am Anger durch einen Luftangriff bis auf die Außenmauern zerstört. 1955 bis 1957 wurde die Kirche nach Plänen von Friedrich Haindl neu erbaut. Die Fresken stammen von Bill Nagel. Josef Henselmann schuf die Plastik des Hochaltares. Im kleinen Glockenstuhl an der nördlichen Fassade befinden sich zwei Bronzeglocken, die jedoch nur selten geläutet werden.

Bronzestatue des Apostels Jakobus

Bedeutende Werke

  • Gefasste Sandsteinskulptur des Apostels Jakobus (romanisch, um 1330).
  • Spätgotische Skulptur des Apostels Jakobus (Erasmus Grasser, um 1490).
  • Bronzestatue des Apostels Jakobus (vor der Kirche) (Anton Rückel, 1956);

Grablege wichtiger Personen

Literatur

  • Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. DuMont, Köln 1979, ISBN 3-7701-1094-3 (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer).

Weblinks

 Commons: St. Jakob (München) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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