St. Johannes (Weiden in der Oberpfalz)

St. Johannes (Weiden in der Oberpfalz)

St. Johannes ist die Pfarrkirche der Pfarrei St. Johannes in Weiden in der Oberpfalz im Bistum Regensburg.

Außenansicht der Pfarrkirche von St. Johannes

Inhaltsverzeichnis

Pfarrgeschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten sich viele Flüchtlinge auf dem Fichtenbühl, einem Arbeiterlager, an. Da dieser Stadtteil zur Pfarrei Herz Jesu angehörte, ergriff der damalige Stadtpfarrer Dr. Käs die Initiative aus einer Baracke eine Notkirche zu erbauen, die am 26. Dezember 1949 geweiht wurde. Das Bistum Regensburg beauftragte den Stadtpfarrer einen geeigneten Bauplatz für eine Kirche zu finden. Der Verleger Dr. Hans Nickl wollte in Weiden neben den bestehenden Zeitungen „Der neue Tag“ und „Oberpfälzer Nachrichten“ eine dritte Zeitung gründen. Dafür baute er in der Regensburger Straße ein Verlagsgebäude. Kurz vor der Fertigstellung beendete Dr. Nickl sein Vorhaben und trat als Mitherausgeber des „Der neue Tag“ ein. Das neuerbaute Verlagsgebäude war somit überflüssig geworden. Durch den Einsatz von Stadtpfarrer Dr. Käs kaufte die Diözese dieses Gebäude, um daraus eine neue Kirche für die Pfarrei St. Johannes zu machen. Der Münchner Regierungsbaumeister Friedrich Haindl wurde für den Umbau des Verlagsgebäudes beauftragt. Am 18. Oktober 1953 weihte Erzbischof Dr. Michael Buchberger von Regensburg das neue Gotteshaus ein.

Baubeschreibung

Auffällig ist der sehr breite Glockenturm mit seinen fünf Glocken. An der Stirnseite der Kirche ist ein Mosaikkreuz vom Weidener Grafiker und Kunstmaler Franz Friedrich angebracht. Über der Eingangstür hängt ein Bild des Kirchenpatrons, des hl. Evangelisten und Apostels Johannes. Er hält in der rechten Hand eine Schreibfeder, mit der linken Hand deutet er auf ein Buch, das von ihm geschriebene Evangelium. Auf seiner Schulter sitzt sein Symboltier, der Adler.

Ausstattung

Taufkapelle

Im Vorraum links befindet sich die Taufkapelle. Die beiden Fenster erinnern an das Taufgeheimnis. Das linke Fenster zeigt die Vertreibung aus dem Paradies und das rechte Fenster die Taufe Jesu. Die Kapelle wurde am 28. Dezember 1960 eingeweiht. Am 7. Januar 1965 verstarb Stadtpfarrer Dr. Käs und fand hier seine letzte Ruhe.

Innenraum der Pfarrkirche von St. Johannes

Altarraum

Das Zentrum der Kirche ist das Altarbild mit dem wiederkehrenden Christus, der seine Hände ausgestreckt hat. Auf der linken Seite ist ein Engel zu sehen, der mit der linken Hand auf Christus deutet und mit der rechten auf den Kirchenpatron. Erzbischof Buchberger soll bei der Weihe über das Altarbild gesagt haben: „Ich werde euch von Regensburg noch etwas Geld heraufschicken, damit ihr das übermalen lassen könnt“. Heute stört das Altarbild niemanden. Über den beiden Seitenaltären ist die Muttergottes (links) und der hl. Josef (rechts) dargestellt.

Im Altarraum befinden sich noch vier Figuren nämlich der Auferstandene, der hl. Rochus, der hl. Johannes und die hl. Elisabeth.

Kirchenfenster

Die Kirche hat im Erdgeschoss acht Fenster und 24 im Obergeschoss. Die unteren Fenster stellen Szenen aus der Offenbarung des Johannes dar. In den oberen Fenstern werden die acht Seligpreisungen der Bergpredigt aus dem Matthäusevangelium mit Heiligen dargestellt.

Die Kirchenfenster von St. Johannes

Entworfen wurden die Fenster von Franz Friedrich und von Glasermeister Höller aus Eschenbach gefertigt.

Die unteren Kirchenfenster

  • Eingangsvision „Christus behütet die Kirche“
  • Anbetung des Lammes
  • Die Apokalyptischen Reiter
  • Das große Zeichen, die Frau und der Drache
  • Das Babelweib und Untergang von Babylon
  • Der Erzengel Michael stürzt den Drachen
  • Das Weltgericht
  • Das himmlische Jerusalem

Die oberen Kirchenfenster

  • „Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich.“ (hl. Elisabeth)
  • „Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden.“ (Die drei Frauen am leeren Grab)
  • „Selig, die keine Gewalt anwenden, denn sie werden das Land besitzen.“ (hl. Franz von Assisi)
  • „Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit: denn sie werden satt werden.“ (hl. Papst Pius X.)
  • „Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden.“ (hl. Martin)
  • „Selig, die ein reines Herz haben: denn sie werden Gott schauen.“ (hl. Maria Goretti)
  • „Selig, die Frieden stiften: denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“ (hl. Nikolaus von der Flüe)
  • „Selig, die um der Gerechtigkeit will verfolgt werden: denn ihnen gehört das Himmelreich.“ (hl. Thomas Morus)

Orgel

1955/56 wurde die Orgel vom Orgelbaumeister Hirnschrodt erbaut. Sie besitzt drei Manuale, 26 klingende Register und 1956 Orgelpfeifen. Der Orgelprospekt ist wegen des eingeschränkten Raumes aufgeteilt, damit in der Mitte der Chor seinen Platz hat.

Weblinks

49.65600612.144374

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