Bahnstrecke Birkelbach–Altenhundem

Bahnstrecke Birkelbach–Altenhundem
Bahnstrecke Altenhundem–Birkelbach
Kursbuchstrecke (DB): 239b
Legende
Bahnhof, Station
0,0 Altenhundem
Ruhr-Sieg-Strecke nach Siegen
2,4 Heitmickeviadukt 65 m
2,8 Kirchhundem-Flape
5,2 Würdinghausen
7,3 Viadukt Böminghausen 170 m 1997 gesprengt
8,7 Albaum
9,3 Albaum 60 m
12,9 Heinsberg (Westf)
16,7 Heinsberger Tunnel 1303 m
18,8 Schwarzbach 50 m
19,9 Röspe
22,4 Rothaarbahn nach Berleburg
Haltepunkt, Haltestelle
22,8 Birkelbach

Die Bahnstrecke Altenhundem–Birkelbach ist eine ehemalige Bahnstrecke zwischen Altenhundem, heute Stadtteil von Lennestadt und Birkelbach, heute Ortsteil von Erndtebrück.

Die Kursbuchstrecke 239b war als Verbindung zwischen der Ruhr-Sieg-Strecke und der Main-Weser-Bahn gedacht und sollte von Altenhundem nach Erndtebrück führen. 1901 wurde von den Gemeinden Bad Berleburg, Erndtebrück und Kirchhundem ein Antrag gestellt, die Strecke auf Staatskosten zu bauen. Da der Antrag am 9. Juni 1901 abgelehnt wurde, erklärten sich der Kreis Olpe und die Gemeinden des Amtes Kirchhundem bereit, die Kosten zu übernehmen. Daraufhin erklärte das zuständige Ministerium 1905, den Antrag eingehender zu prüfen.

Inhaltsverzeichnis

Beginn

Endbahnhof Birkelbach im Juli 2007

Am 5. Dezember 1905 verkündete die Königliche Eisenbahndirektion Elberfeld, dass mit den Vorarbeiten für eine Nebeneisenbahn von Altenhundem nach Birkelbach durch die Gemeinden Kirchhundem, Oberhundem, Kohlhagen und Heinsberg des Kreises Olpe und den Gemeinden Birkelbach und Womelsdorf des Kreises Wittgenstein begonnen werden sollte. Die Baukosten wurden schließlich am 29. Mai 1907 bewilligt. 1910 wurde dann mit dem Bau des Teilabschnittes Altenhundem–Heinsberg begonnen, die Eröffnung dieses ersten Abschnittes fand am 30. Juni 1914 um 9:20 Uhr mit einem Militärkonzert und der Eröffnungsfahrt von Erndtebrück nach Altenhundem statt. Nach sieben Jahren Bauzeit war die Strecke 1917 durchgehend befahrbar. Für die 26,3 km lange Strecke benötigten die Züge rund 52 Minuten Fahrzeit. Der Bahnhof Altenhundem erlangte durch die Eröffnung der Bahnstrecke Altenhundem–Wenholthausen 1887 und den Bau der Strecke nach Erndtebrück eine große Bedeutung und Altenhundem avancierte zum Eisenbahndorf.

Ende

Zugemauertes Westportal des Heinsberger Tunnels
Heitmickeviadukt in Kirchhundem

Die Stilllegung der Strecke wurde am 1. Oktober 1944 durch die Reichsbahndirektion Wuppertal verfügt. Nachdem in der folgenden Zeit nur noch militärisch bedeutsame Züge auf der Strecke verkehrten, wurden am Ostermontag 1945 die Talbrücke und der Bahnhof in Röspe gesprengt. Nach der Sprengung wurde auch der einzige Tunnel der Strecke, der Heinsberger Tunnel, stillgelegt. Nachdem Versuche in den 1960ern scheiterten, die Strecke zu reaktivieren, ließ die Deutsche Bundesbahn die Anlagen verfallen. Am 15. Februar 1997 wurde der Viadukt Böminghausen ebenfalls gesprengt. Eine der letzten erhaltenen Brücken dieser Strecke ist die Heitmickebrücke in Kirchhundem, die 2006 als Baudenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem eingetragen worden ist. Weitere Baudenkmale sind der frühere Bahnhof Kirchhundem-Flape, der Aquädukt bei Heinsberg und die Tunnelportale des Heinsberger Tunnels.

Literatur

  • Paul Friedrich: Erndtebrück - das Dorf der Eisenbahner in Erndtebrück, ein Heimatbuch des obersten Edertales Band 2, S. 248 ff., herausgegeben von Werner Wied im Auftrag der Jagdgenossenschaft Erndtebrück, Erndtebrück 1977, im Selbstverlag der Jagdgenossenschaft Erndtebrück.
  • Edgar Dietrich: Erndtebrück, 100 Jahre Eisenbahnknotenpunkt, Das Dorf der Eisenbahner, Geiger Verlag, Horb am Neckar, 1988, ISBN 3-89264-283-4.
  • Peter Schneider: Spione am Himmel, Alliierte Luftbildaufklärung im Raum Wittgenstein während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Erndtebrück 1996, ISBN 3-87816-092-5.
  • Martin Vormberg: Die Zweigbahn Altenhundem–Birkelbach in Alfred Bruns (Red.): Die Eisenbahn im Sauerland, S. 98 ff., herausgegeben vom Schieferbergbau- und Heimatmuseum Schmallenberg-Holthausen, 1989, ISBN 3-922659-63-2.
  • Martin Vormberg: Die Eisenbahnlinien in Günther Becker und Martin Vormberg: Kirchhundem, Geschichte des Amtes und der Gemeinde, S. 225 ff., Herausgeber der Gemeindedirektor der Gemeinde Kirchhundem, Kirchhundem 1994, ISBN 3-923483-15-5.
  • Martin Vormberg: Die Zweigbahn Altenhundem–Birkelbach in: Heinsberg. Ein Dorf im Sauerland. Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft „Unser Dorf soll schöner werden“. Heinsberg 1995.

Weblinks


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