Staatliche Feintechnikschule

Staatliche Feintechnikschule
Staatliche Feintechnikschule mit Technischem Gymnasium
Der Altbau und Werkstattbau
Altbau, Einweihung 1. Mai1900. Werkstattbau von 1967.
Schulform Berufsbildende Schule
Gründung 1900
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 3′ 26,1″ N, 8° 31′ 34,5″ O48.0572527777788.5262527777778Koordinaten: 48° 3′ 26,1″ N, 8° 31′ 34,5″ O
Schüler rund 600 (Stand: 2006)
Website feintechnikschule.de

Die Staatliche Feintechnikschule mit Technischem Gymnasium in Villingen-Schwenningen ist eine berufliche Vollzeitschule in der Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg und des Schwarzwald-Baar-Kreises. An ihr unterrichten derzeit 60 Lehrer rund 600 Schüler.

Inhaltsverzeichnis

Schularten

Die Schule unterrichtet in fünf Schularten: ein dreijähriges Technisches Gymnasium, eine Fachschule für Technik, eine einjährige Meisterschule, eine dreijährige Berufsfachschule, an der Uhrmacher, Feinwerkmechaniker und Systemelektroniker eine vollständige Berufsausbildung erhalten, und ein Berufskolleg für Informations- und Kommunikationstechnik. An allgemeinbildenden Schulabschlüssen bietet die Schule die allgemeine Hochschulreife (Abitur) und die Fachhochschulreife. Alle übrigen Abschlüsse sind dem Realschulabschluss gleichgestellt.

Berufsfachschule

Die dreijährige Berufsfachschule gibt es in Baden-Württemberg nur zweimal (einmal noch in Furtwangen). Die Schüler erlernen nach einem mittleren Bildungsabschluss einen Beruf komplett an der Schule ohne dualen Partner. Es können folgende Ausbildungsabschlüsse erworben werden:

  • Systemelektroniker
  • Feinwerkmechaniker (mit Elektrofachschein)
  • Uhrmacher (mit Europraktikum und WOSTEP-Partnerschule).

Die Uhrmacher bilden eine Landesfachklasse. Hier werden auch Schüler in dualer Ausbildung beschult.

Zusatzkurs Fachhochschulreife

In zusätzlichen Stunden kann während der Berufsausbildung noch die Fachhochschulreife erworben werden, die zum Studium an einer Fachhochschule berechtigt.

Berufskolleg

Das zweijährige Berufskolleg wird mit einem mittleren Bildungsabschluss besucht und führt zum Abschluss Informations- und Kommunikationstechnischer Assistent. Die Fachhochschulreife wird durch Zusatzunterricht in Deutsch, Englisch und Mathematik erworben.

Technisches Gymnasium

Das dreijährige Technische Gymnasium gliedert sich in die drei Profile Gestaltungs- und Medientechnik, Informationstechnik und Technik. Eingangsvoraussetzung ist die mittlere Reife mit einem Schnitt von 3,0 in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Abschluss ist das allgemeine Abitur. Ziel der Schule ist die Vorbereitung auf Ingenieur-Studiengänge, es können aber alle Studiengänge studiert werden.

Fachschule für Technik

In der Technikerschule erhält man den Abschluss Staatlich geprüfter Techniker. Es werden zwei Fachrichtungen angeboten.

Fachrichtung Feinwerktechnik

In der Fachrichtung Feinwerktechnik können die Berufsprofile Fertigungstechnik oder Informationselektronik besucht werden.

Fachrichtung Informationstechnik

Außerdem wird die Fachrichtung Informationstechnik angeboten, die den derzeitigen abgängern zusätzlich zum Abitur auch noch einen zusätzlichen Abschluss in der Programmierung mit Java (Programmiersprache) gewährt.

Voll-/Teilzeitunterricht

Die Berufsprofile Fertigungstechnik und Informationselektronik werden als Vollzeitschule in zwei Jahren angeboten. Das Berufsprofil Fertigungstechnik wird zusätzlich als Teilzeitschule in vier Jahren angeboten.

Meisterschule

Die Meisterschule Industriemeister der Fachrichtung Metall dauert ein Jahr. Die Meisterschule Handwerksmeister der Fachrichtung Uhrmacherei dauert zehn Monate.

Geschichte

Die Staatliche Feintechnikschule wurde 1900 als königlich württembergische Fachschule für Feinmechanik, Elektromechanik und Uhrmacherei gegründet. Heute steht die Schule in der Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg, das der Schule angegliederte Technische Gymnasium gehört zu den beruflichen Schulen des Schwarzwald-Baar-Kreises.

Zweck der Fachschule war es mit theoretischem und praktischem Unterricht Arbeiter, Werkführer und selbständige Gewerbetreibende heranzubilden. Nach drei Jahren (Vollausbau) hatte die Schule 61 Schüler. Bereits 1904 wurde der Schule ein Meisterkurs angegliedert. 1957 wurde die Fachschule für Technik gegründet. Die Schülerzahl erhöhte sich auf 200. 1967 wurde das Technische Gymnasium eröffnet. Es war landesweit eine der ersten Schulen diesen Typs und besaß zwei Parallelklassen. 2000 kam das einzügige Berufskolleg hinzu.

Schulleiter

  • 1900 – 1909 F. Göpel
  • 1909 – 1916 Wilhelm Sander
  • 1916 – 1919 ohne offiziellen Leiter
  • 1919 – 1923 Meidinger
  • 1923 – 1937 Schlee
  • 1937 – Dez. 1944 (Einstellung des Unterrichts) Paul Gittinger
  • 1947 – 1967 Albert Ernst
  • 1967 – 1978 K. H. Estermann
  • 1978 – 1995 Helmut Bölch
  • 1995 – 2002 Werner Bogenschütz
  • seit 2002 Annemarie Conradt-Mach

Multimedia

Die Schule besitzt 280 Rechner. Davon sind die meisten in 7 Computerlabors untergebracht. Auch in Lehrerzimmern können mehrere Lehrer zusammen einen PC benutzen. Für Schüler gibt es frei zugängliche PCs. In einigen Computerlabors sind interaktive Whiteboards angebracht. Diese dienen als Tafelersatz. Die Tafelanschriebe können gespeichert und den Schülern elektronisch ausgeteilt werden. Die Internetanbindung geschieht über die Provider Telekom und Belwue. Die Schule betreibt eine Arbeitsplattform im Internet namens Moodle.

Gebäude

Altbau, Einweihung 1. Mai 1900

Die Schule besitzt noch das Gründungsgebäude von 1900. Dieses beherbergt die Theorieklassenzimmer, drei Computerräume und drei Labors. Eine große Erweiterung wurde 1967 eingeweiht: Ein Werkstattbau, ein Verwaltungsbau und ein Zwischenbau. Die Nutzungsfläche stieg um das dreifache. In einem Neubau, der im Frühjahr 2007 begonnen wird, sollen sechs Klassen unterkommen, die sich derzeit noch wie folgt verteilen: Zwei Klassen sind in einem Flachbau (Pavillon) untergebracht, der von der Stadt Villingen-Schwenningen gemietet ist. Vier Klassen sind an die Gewerbeschule Villingen-Schwenningen ausgelagert.

Vereine

Die Schule besitzt drei Fördervereine: Der älteste Verein ist die Vereinigung ehemaliger Schüler der Feintechnikschule Villingen-Schwenningen e.V. Diese wurde 1911 gegründet. Ihre Mitglieder sind ehemalige Schüler der Berufsfachschule, des Berufskollegs, der Technikerschule und der Meisterschule. Das Technische Gymnasium hat einen eigenen Verein: Verein der Freunde des Technischen Gymnasiums e.V. Die Schule macht kaum duale Ausbildung und möchte dennoch einen guten Kontakt mit der lokalen Wirtschaft pflegen, die Abnehmer der Schüler ist. Zu diesem Zweck wurde der Förderkreis Feintechnikschule Villingen-Schwenningen e.V. gegründet.

Alle drei Vereine betreiben Lobbyarbeit für die Schule und finanzieren unbürokratisch Dinge, die die öffentliche Hand nicht finanziert.

Weblinks


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