Stabilus

Stabilus
Stabilus GmbH
Stabilus-Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1934
Sitz Koblenz DeutschlandDeutschland Deutschland
Mitarbeiter 3.030 weltweit
Umsatz >359 Mio EUR (2009/10)
Produkte Gasdruckfedern
Website www.stabilus.de
Das Stabilus-Werk in Koblenz-Neuendorf

Die Stabilus GmbH ist ein Produzent von Gasdruckfedern (kurz: Gasfedern) und hydraulischen Dämpfern mit Sitz in Koblenz. Das Unternehmen wurde 1934 gegründet und beschäftigt heute weltweit 3.000 Mitarbeiter an neun Produktionsstandorten weltweit. Jährlich werden ca. 120 Millionen Gasdruckfedern produziert, mit denen die Stabilus GmbH derzeit Weltmarktführer ist.

Inhaltsverzeichnis

Gründung und Firmengeschichte

1930er

Stabilus ging aus der Firma Hanko (gegründet 1924) hervor, die amerikanische Autos importierte. Da die Straßenlage dieser Wagen nicht zufriedenstellend war, wurden die ersten hydraulischen Hebelstoßdämpfer entwickelt und ab 1928 hergestellt.

1934 wurde die Stabilisatorenabteilung selbstständig, der Name Stabilus (abgeleitet von Stabilisator) entstand.

1936 - zu den Olympischen Spielen - reisten viele ausländische Besucher mit ihren eigenen PKW an. Hanko Berlin und Hanko Koblenz übernahmen den technischen Service und empfahlen ihren Kunden ihre Kraftfahrzeuge bei Stabilus mit Stoßdämpfern und Stabilisatoren auszurüsten um den Fahrkomfort zu erhöhen. Dies machte das Unternehmen auch im Ausland bekannt. Um den Bedarf zu erhöhen, musste von einem handwerklichen Betrieb auf industrielle Fertigung umgestellt werden. Da aber das Land westlich des Rheins militärisches Einzugsgebiet war, wurden keine neuen Genehmigungen für industrielle Betriebe erteilt. Dies umging man, in dem 1937 der Betrieb der Firma Hermann Wolf aus Aachen nach Koblenz verlegt wurde. Hierbei handelte es sich um einen Umzug in das westliche Sperrgebiet und nicht um eine genehmigungspflichtige Neugründung. Die Belegschaft der Firma Wolf wurde inklusive des gesamten Maschinenparks übernommen.

1940er

1939 wurde Stabilus wie fast alle deutschen Industrieunternehmen zum Wehrwirtschaftsbetrieb erklärt. Um das vorgeschriebene Produktionssoll zu erreichen, wurde die 60-Stunden-Woche eingeführt. 1940 musste der größte Teil der Fabrikationseinrichtungen auf die Fertigung von Hüllen und Böden von Granaten für die Flugabwehrkanone 8,8cm umgestellt werden. Mitte 1940 wurde eine neue, moderne Werkshalle eingerichtet. Während die bisherigen Maschinen über Transmission angetrieben wurden, hatte jetzt jede Maschine ihren eigenen Motor. Um den Mangel an Rohmaterial zu umgehen, musste 1941 der bisherige gefertigte Zweirohr- zu einem Einrohrstoßdämpfer umkonstruiert werden.

1944 wurde das Verwaltungsgebäude während der Luftangriffe völlig zerstört. Das Werk in Koblenz-Neuendorf wurde durch Brand- und Sprengbomben beschädigt. Als Koblenz 1945 durch US-amerikanische Heereseinheiten eingenommen wurde, bedeutete dies das vorläufige Ende der Firma Stabilus. Die ersten Aufträge in der 2. Jahreshälfte bestanden im Wesentlichen aus Reparaturarbeiten für Koblenzer Betriebe. Es wurden Zahnräder, Ritzel, Wellen und Lagerungen hergestellt. Anfang 1946 wurde die Stoßdämpferproduktion wieder aufgenommen.

1950er

Der Einrohrstoßdämpfer wurde weiterentwickelt und verstärkt bei Motorrädern und Motorrollern eingesetzt. Ab 1955 wurde dieser Dämpfer auch als Lenkungsdämpfer z. B. im VW Käfer eingesetzt. Die erste werkseigene Hartverchromungsanlage wurde 1956 aufgebaut. Bei dem Bau einer neuen Werkshalle im Frühjahr 1958 stieß man auf einen römischen Soldatenfriedhof. Die gefundenen Gegenstände wurden aufgearbeitet und dem Landesmuseum Rheinland-Pfalz übergeben.

1960er

In den 1960er Jahren wurde an der Entwicklung weiterer Stoßdämpfertypen gearbeitet - z. B. an Federbeinen mit größerem Hub und besserem Federungskomfort. In diesem Gerät wurde ein Gaskissen statt der sonst eingesetzten mechanischen Feder eingesetzt. Die ersten Dämpfer für den Einsatz in Waschmaschinen und zur Motorschwingungsdämpfung in PKW erlangten Serienreife.

Aufgrund starken Konkurrenzdrucks durch Firmen wie Boge, Fichtel&Sachs und Bilstein wurde beschlossen das Unternehmen STABILUS aufzulösen. Durch kurzfristige Rationalisierungsmaßnahmen konnte man dies verhindern. 1965 übernahm Fichtel&Sachs Stabilus als 100%ige Tochter. Das Produkt Lift-O-Mat erreicht 1962 und der Bloc-O-Lift 1965 die Serienreife.

1970er bis 1990er

In den 1970ern wurde die Produktion verstärkt ausgebaut. Von der Handfertigung wurde gezielt auf maschinelle Fertigung umgestellt. Die dazu benötigten Fertigungseinrichtungen werden bis heute zum größten Teil in Eigenregie entworfen und gebaut.

Die Gasfedern zur stufenlosen Sitzhöhenverstellung Stab-O-Mat und Stab-O-Bloc erlangten 1972 Serienreife.

Um den wachsenden Anforderungen der ausländischen Kunden gerecht zu werden, wurden Werke in aller Welt gegründet:

1999 wurde die 1-Milliardste Gasfeder produziert.

2000er

Der stufenlose Türfeststeller "Dorstop" gelangte 2001 zur Serienreife, das Klappenöffnungs- und Schließsystem "Powerise" (ehemals Stab-O-Focs genannt) 2002.

Das seit 2002 zur Demag Holding/KKR gehörende Unternehmen wurde 2004 an den Private-Equity-Fonds Montagu veräußert.

Werksgründungen:

Mit der Gründung des Werkes in Rumänien wurde die Fertigung der Produkte Stab-O-Mat und Stab-O-Bloc komplett dorthin verlagert. Der zur Produktion benötigte Maschinenpark wurde ebenfalls vom Werk in Koblenz nach Rumänien verlagert.

Anfang 2008 wurde Stabilus von Montagu Private Equity an Paine & Partners LLC, einer US Beteiligungsgesellschaft für 525 Millionen Euro veräußert. Des Weiteren entschloss man sich den Stuhl-Gasfeder-Bereich der Firma Suspa zu übernehmen (Werkzeuge, Vertriebs- und Kundenkontakte). Stabilus ist damit der einzige Hersteller von Stuhl-Gasfedern, der in Europa fertigt. Ende 2008 erwirbt Stabilus zudem die Mehrheit an LinRot, einem Hersteller elektromechanischer Antriebe. LinRot wurde dabei in 'Stabilus Powerise GmbH' umbenannt.

2010er

Das Private-Equity-Unternehmen Triton erwirbt Anfang 2010 über einen Debt-to-Equity-Swap die Mehrheitsanteile an Stabilus. Im September 2011 wurde in Mexiko ein zweites Werk eröffnet. Pro Jahr sollen dort 580.000 Einheiten des elektropneumatischen Antriebs Powerise produziert werden.

Produkte

Das bekannteste Produkt der Firma Stabilus ist der Lift-O-Mat, welcher zum größten Teil bei Heckklappen und Motorhauben von PKW zum Einsatz kommt. Daneben stellt das Unternehmen aber auch folgende Produkte her:

  • Lift-O-Mat INOX LINE - Edelstahlgasfeder für den Einsatz in der Medizin- und Rehatechnik und in korrosionsgefährdeten Bereichen (z. B. Seefahrt)
  • Lift-O-Mat PV (ehemals Hydro-Lift) - Einsatz z. B. in Marktständen, um Klappen auch unter Belastung (Schnee o. ä.) offen zu halten
  • Inter-Stop - manuelles Anhalten ist in einer Zwischenposition durch verschiedene Hubbereiche möglich
  • Stab-O-Mat, Stab-O-Bloc - zur (Büro-)Stuhl-Höhenverstellung
  • Bloc-O-Lift - Stufenloses Verstellen von Sitz- und Rückenlehnen bei Drehstühlen, von Krankenhausbetten, Tischen usw.
  • Stab-O-Shoc - Einsatz beispielsweise bei Dieselpumpen in PKW
  • Motorschwingungsdämpfer, Lenkungsdämpfer
  • DORSTOP - zur stufenlosen Türfeststellung in PKW
  • POWERISE (ehemals Stab-O-Focs) - automatisches Klappen Öffnungs- und Schließsystem (z. B. Heckklappe)
  • Hydro-Lift - Hydraulikzylinder, Einsatz z. B. im Cabrio-Verdeck

Weblinks

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