Stabsmatrose

Stabsmatrose
Dienstgrad Stabsgefreiter

Der Dienstgrad Stabsgefreiter kann einem Soldaten der Bundeswehr nach mindestens 36-monatiger Dienstzeit bei der Bundeswehr übertragen werden − (§ 9.1 Soldatenlaufbahnverordnung (SLV)) −, wenn er mit dem Dienstgrad Soldat eingestellt wurde.

  • Bei weiblichen Soldaten wird umgangssprachlich die Bezeichnung "Stabsgefreite" in der Bundeswehr verwendet, nicht jedoch offiziell. Die offizielle Anrede lautet "Frau Stabsgefreiter"". Der Dienstgradzusatz (w) der oftmals im Schriftverkehr verwendet wird, hat sich langsam eingeschlichen, hat aber keinerlei Vorschriftengrundlage. Daher sind im Schriftverkehr oder bei Stubenbeschriftungen Formulierungen wie "Frau Stabsgefreiter Schneider" oder "Stabsgefreiter Schneider, Manuela" zu verwenden. Die möglichen Dienstgradzusätze sind in der ZDv 20/7 niedergeschrieben.
  • Der Dienstgrad Stabsgefreiter kann durch die Einstellung mit einem höherem Dienstgrad übersprungen werden. Theoretisch lässt die SLV (§ 9.2) das Überspringen des Dienstgrades auch in der regulären Beförderungsreihenfolge zu, praktisch hat dies jedoch keine Relevanz.
  • Unter bestimmten Voraussetzungen kann man als Soldat auf Zeit auch direkt als Stabsgefreiter eingestellt werden. Dies trifft vor allem dann zu, wenn die berufliche Vorbildung (Abgeschlossene Berufsausbildung) der militärischen Verwendung ähnelt. Ein Wechsel in die Laufbahngruppe der Unteroffiziere oder Offiziere ist unter bestimmten Umständen möglich. Die Unteroffizieranwärter tragen den Dienstgradzusatz UA und die Offizieranwärter OA.
  • Die Besoldungsgruppe ist A5

Der Dienstgrad Stabsgefreiter wurde 1927 in der Reichswehr eingeführt. Im Heer wurde er, mit einer Unterbrechung von 1934 bis 1942, bis Kriegsende 1945 verliehen. In der Reichsmarine bzw. Kriegsmarine war er unausgesetzt bis 1945 in Gebrauch. Die Luftwaffe der deutschen Wehrmacht führte ihn 1944 anstelle des Dienstgrades Hauptgefreiter ein. In der NVA bis 1990 verwendet (in der Volksmarine: Stabsmatrose), wurde der Dienstgrad Stabsgefreiter im Herbst 1990 auch in der Bundeswehr eingeführt.

Abkürzungen

Dienstgrad Stabsgefreiter (Marine)

(Bezeichnungen mit Anwärterzusatz nur im Schriftverkehr)

  • Stabsgefreiter (StGefr, SG)
  • Stabsgefreiter − Unteroffizieranwärter (StGefr UA, SG UA)
  • Stabsgefreiter - Maatanwärter (StGefr MA, SG MA)
  • Stabsgefreiter - Feldwebelanwärter (StGefr FA, SG FA)
  • Stabsgefreiter - Bootsmannanwärter (StGefr BA, SG BA)
  • Stabsgefreiter − Offizieranwärter (StGefr OA, SG OA)

Einsatz

Stabsgefreite sind aufgrund ihrer Dienstzeit oftmals Hilfsausbilder oder erfahrene Besatzungsangehörige militärischer Fahrzeuge. Sie werden (vorgesehen ist ein bestandener Ausbilder-Lehrgang) in Ausbildungseinheiten zur Ausbildung von Grundwehrdienstleistenden herangezogen und übernehmen vielfach Vorgesetztenfunktionen gegenüber anderen Mannschaftsdienstgraden. Manchmal kommt es vor, dass es sich bei diesen Soldaten um Unteroffizieranwärter oder Offizieranwärter handelt, welche die entsprechenden Laufbahnlehrgänge nicht bestanden haben und für den Rest ihrer Dienstzeit in die Laufbahngruppe der Mannschaften zurückgeführt wurden.


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