Stachelbeergewächse

Stachelbeergewächse
Dieser Artikel erläutert die Gattung der Johannisbeeren (Ribes). Die gleichnamige französische Gemeinde findet sich unter Ribes (Ardèche).
Johannisbeeren
Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)

Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)

Systematik
Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Stachelbeergewächse
Gattung: Johannisbeeren
Wissenschaftlicher Name der Familie
Grossulariaceae
DC.
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Ribes
L.

Die Johannisbeeren (Ribes) sind die einzige Pflanzengattung der Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae). Sie umfasst die im Deutschen als Johannisbeeren und Stachelbeere bezeichneten Arten.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Bei den Ribes-Arten handelt es sich um sommergrüne Sträucher, die Wuchshöhen von 1 bis 1,5 Meter erreichen. Die wechselständig bis spiralig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind gestielt, einfach, oft drei- bis fünffach gelappt; bei einige Arten besitzen sie einen auffälligen Geruch. Nebenblätter fehlen meist. Die Blütenstände sind einfache Trauben, bei der Stachelbeere ist die Traube auf 1-3 Blüten reduziert. Die Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtig; wenn die Blüten eingeschlechtig sind, dann sind die Pflanzen zweihäusig (diözisch). Die Blüten sind vier- oder fünfzählig. Es ist nur ein Kreis mit fünf fertilen Staubblättern vorhanden. Zwei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Die Blüten werden von Insekten bestäubt (Entomophilie). Die saftigen Beeren enthalten 20 bis 100 Samen.

Name

Die Johannisbeeren werden umgangssprachlich/mundartlich in Schwaben Träuble, in der Schweiz Meertrübeli genannt. In Österreich heißen sie Ribiseln (abgeleitet vom botanischen Begriff Ribes). Der Name Johannisbeere leitet sich vom Johannistag (24.6.) her, um den herum die ersten Sorten reif werden.

Verbreitung

Weltweit umfasst die Gattung etwa 140-150 Arten. Hauptverbreitungsgebiet sind die gemäßigten Klimagebiete der Nordhalbkugel, aber auch in den Anden gibt es einige Arten.

In Europa kommen neun Arten der Gattung wildwachsend vor, weitere sind als Zierpflanzen eingeführt.

Bedeutung

Einzelne Arten der Gattung werden als Obststräucher, Zierpflanzen und zur Herstellung von Parfum genutzt. Als Obst werden die Früchte der Roten Johannisbeere (mit roten und weißen Sorten), der Schwarzen Johannisbeere und der Stachelbeere genutzt. Durch Kreuzung der Schwarzen Johannisbeere mit der Stachelbeere wurde die Jochelbeere gezüchtet. Die Blüten der Schwarzen Johannisbeere werden zur Parfümherstellung verwendet. Besonders die folgenden Arten sind Zierpflanzen in Parks und Gärten, sie werden sowohl einzeln als auch als Hecke gepflanzt:

Schädlinge und Krankheiten der Johannisbeeren

Johannisbeere in der Blüte.

Die Hauptkrankheiten bei Johannisbeeren sind der Echte Mehltau (v. a. bei Schwarzen Johannisbeeren) und die Blattfallkrankheit, welche zu einer vollständigen Entlaubung des Strauches führen kann. Johannisbeeren werden unter anderem von Blattläusen, Gallmilben sowie den Afterraupen der Stachelbeerwespe bzw. den Raupen des Stachelbeerspanners befallen. Johannisbeer-Gallmilben leben und brüten im Inneren der Knospen. Die Knospen schwellen dadurch auf ein Mehrfaches ihrer normalen Wintergröße an (Rundknospen). Ein weiterer wichtiger Schädling ist der Johannisbeerglasflügler. Dessen Larven bohren sich in Schnittwunden ein und überwintern im Holz.

Fruchtstände der Schwarzen Johannisbeere.
Weiße Johannisbeere.

Quellen

  • Die Familie bei der APWebsite (engl.)
  • Die Familie bei DELTA. (engl.)
  • O. Sebald, S.Seybold, G. Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Band 3, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1992, ISBN 3-8001-3314-8

Weblinks


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