Bahnstrecke Frankfurt (Main)–Königstein (Taunus)

Bahnstrecke Frankfurt (Main)–Königstein (Taunus)
Königsteiner Bahn
Strecke der Königsteiner Bahn
Verlauf der Königsteiner Bahn und benachbarter Sodener Bahn
Kursbuchstrecke (DB): 646
Streckennummer: 9360
Streckenlänge: 15,9 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 25 
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Legende
Kopfbahnhof – Streckenanfang
15,9 Königstein (Taunus) (Werkstatt HLB)
Haltepunkt, Haltestelle
13,2 Schneidhain
Bahnübergang
13,1 BÜ Wiesbadener Str. (B 455)
Bahnhof, Station
9,9 Kelkheim-Hornau Zentralstellwerk
Bahnübergang
8,7 BÜ Fischbacher Str. (L 3016)
Bahnhof, Station
8,6 Kelkheim
Haltepunkt, Haltestelle
6,8 Kelkheim-Münster
Brücke (mittel)
B 519
Bahnhof, Station
4,9 Liederbach
Haltepunkt, Haltestelle
3,0 Liederbach Süd
Straßenbrücke
A 66
Haltepunkt, Haltestelle
1,6 Frankfurt-Unterliederbach
Bahnübergang
1,6 BÜ Hunsrückstraße (L 3016)
1,0 Farbwerke Hoechst – ersetzt durch Halt an …
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Taunus-Eisenbahn nach Wiesbaden S1 und
  Main-Lahn-Bahn nach Niedernhausen S2
0,0 Frankfurt-Höchst
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Sodener Bahn nach Bad Soden
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Main-Lahn-Bahn nach Frankfurt S1S2
Strecke – geradeaus
Taunus-Eisenbahn nach Frankfurt (FV/RV)

Die Königsteiner Bahn ist eine durchgehend eingleisige und nicht elektrifizierte Eisenbahnnebenstrecke, die am Südrand des Taunus in Hessen die Stadt Königstein im Taunus mit der Metropole Frankfurt am Main verbindet.

Die zwischen 1989 und 1995 auch K-Bahn genannte Regionalverkehrslinie wird heute von Königstein kommend über den Bahnhof Frankfurt-Höchst hinaus nach Frankfurt (Main) Hbf durchgebunden.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Strecke selbst ist durchgängig eingleisig, gleichwohl sind in den Bahnhöfen Liederbach, Kelkheim und Hornau, sowie in den Endbahnhöfen Ausweichstellen vorhanden.

Der Haltepunkt Frankfurt-Unterliederbach

In Höchst verlässt die Bahn zunächst den Bahndamm, auf dem auch die S-Bahn verkehrt, und zweigt nach Nordwesten ab, um nach kurzer Fahrt den letzten Haltepunkt auf Frankfurter Stadtgebiet zu erreichen. Frankfurt-Unterliederbach hatte früher einen Bahnhof, der heute allerdings zu einem Haltepunkt degradiert ist.

Nachdem die Bahn die Autobahnbrücke unterquert, erreicht sie die erste Station im Main-Taunus-Kreis, Liederbach Süd. Der relativ neue Haltepunkt bindet vor allem das Gewerbegebiet der Gemeinde an. Es folgt der Bahnhof Liederbach, der genau auf der Grenze der beiden Ortsteilen Oberliederbach und Niederhofheim liegt und nach Höchst die erste Ausweichmöglichkeit der Strecke bietet. Das zweite Gleis wird aber nur selten genutzt, etwa bei Verspätungen.

Nach der Fahrt durch Felder und Wiesen hält die Bahn in Kelkheim-Münster, anschließend im Zentrum der Kleinstadt Kelkheim, wo wieder eine Zugkreuzung möglich ist. Es folgt kurze Zeit später der Bahnhof des Stadtteils Hornau, wo sich auch das Stellwerk der Strecke befindet.

Danach durchfährt die Königsteiner Bahn den Kelkheimer Stadtwald und erreicht die südliche Stadtgrenze von Königstein. Nach einem Halt im Stadtteil Schneidhain und einem Bogen nach Osten erreicht die Bahn den Bahnhof von Königstein.

Betreiber

Die Hessische Landesbahn betreibt die Königsteiner Bahn im Netz des Rhein-Main-Verkehrsverbunds als RMV-Linie 12. Um die Linie attraktiver zu machen, verkehrt sie heute zusätzlich über die Taunus-Eisenbahn zwischen Frankfurt-Höchst und dem Frankfurter Hauptbahnhof. Sie stellt nun eine wichtige Ergänzung zur S-Bahn Rhein-Main dar.

Geschichte

Die Königsteiner Bahn wurde 1901 als Kleinbahn konzessioniert. Der Streckenbau begann im Bahnhof Höchst am Main (vor der Eingemeindung nach Frankfurt) an der Taunus-Eisenbahn. Am 24. Februar 1902 wurde die Strecke in Betrieb genommen.[1]

Zugunglück 1966

Am 17. November 1966 gab es auf der Strecke zwischen Unterliederbach und Liederbach ein schweres Zugunglück. Ein wartender Triebwagen hatte sich in Kelkheim-Hornau aus ungeklärter Ursache in Richtung Frankfurt in Bewegung gesetzt, während der Triebwagenführer ausgestiegen war. Durch das Gefälle der Strecke beschleunigte der Zug zunehmend. Ein Versuch, ihn in Kelkheim-Münster aus den Schienen springen zu lassen, missglückte. Zwischen den Haltepunkten Liederbach und Unterliederbach schließlich stieß der Triebwagen frontal mit einem entgegenkommenden Zug zusammen. Führer und Heizer der Dampflokomotive konnten sich durch einen Sprung retten. Bei dem Unglück starben sieben Fahrgäste, es gab 80 Verletzte.[2] Ein weiterer Zug aus Richtung Frankfurt konnte gerade noch rechtzeitig an der Weiterfahrt in Richtung Liederbach gehindert werden.

K-Bahn

Bahnhof Kelkheim

Von 1989 bis 1995 trug die Bahnstrecke den Kurznamen „K-Bahn“, der sich trotz seiner kurzen Lebensdauer einprägte und auch heute noch oft verwendet wird. Außerdem wurde die ehemalige Kleinbahn auf dem Liniennetzplan des Frankfurter Verkehrsverbunds durch eine eigene Farbe hervorgehoben. Analog dazu erhielt die 1993 unter dem Namen „Taunusbahn“ wiederbelebte Nebenstrecke der Main-Weser-Bahn den griffigen Namen „T-Bahn“. Als 1995 der Rhein-Main-Verkehrsverbund gegründet wurde, endete die kurze Geschichte der K- und T-Bahn. Nun wurden beide mit dem einheitlichen RMV-Nummernschema benannt (Linie 12 und Linie 15).

Siehe auch

Literatur

  • Eisenbahnatlas Deutschland – Ausgabe 2007/2008, Vlg. SCHWEERS + WALL, 2007, ISBN 978-3-89494-136-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rudolf Schäfer: Chronik von Höchst am Main. Verlag Waldemar Krämer, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-7829-0293-9. 
  2. Feuerwehr Frankfurt im Internet: Chronik 1974-1946

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