Stare Ludzicko

Stare Ludzicko
Stare Ludzicko
Stare Ludzicko führt kein Wappen
Stare Ludzicko (Polen)
Stare Ludzicko
Stare Ludzicko
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Świdwin
Gmina: Rąbino
Geographische Lage: 53° 49′ N, 16° 2′ O53.81666666666716.033333333333Koordinaten: 53° 49′ 0″ N, 16° 2′ 0″ O
Einwohner:

260

Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZSD
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Woiwodschaftsstraße 152: PłotyŚwidwinBuślary
Schienenweg: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów

Stare Ludzicko (deutsch Lutzig) ist ein Dorf iin der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es befindet sich sieben Kilometer nordwestlich von Połczyn Zdrój (Bad Polzin) im Powiat Świdwiński und gehört zur Landgemeinde Rąbino (Groß Rambin).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der pommersche Ort Lutzig (früher auch: Lutzke) mit seinem Vorwerk Neu Lutzig (heute polnisch: Nowe Ludzicko) ist ein altes Ritterguts- und Bauerndorf und gehörte bis 1818 – als Exklave im Kreis Belgard – größtenteils zum Neustettiner Kreis. Es war den Familien von Glasenapp und von Manteuffel als Lehen gegeben und später dann in Gutsbezirke aufgeteilt. Neue Eigentümer wurden die Familien von Borke, von Krockow und von Wachholz. Lange Jahre war Lutzig im Besitz der Familie von Zastrow, danach war Albert Bauk Eigentümer, der es 1836 an Karl Bruns verkaufte, dessen Familie es bis 1945 besaß. Neu Lutzig kam durch Erbteilung an Georg Bruns, in dessen Familie es ebenfalls bis 1945 als Eigentum blieb.

In Lutzig, das bis 1945 zum Kreis Belgard gehörte, lebten im Jahr 1867 289 Menschen, 1910 waren es 424, und 1939 noch 349 Einwohner. Neu Lutzig umfasste 319 Hektar, Lutzig selber war 599 Hektar groß.

Von dem auf einem Bergkegel gelegenen Neu Lutzig hatte man einen weiten Blick in Richtung Bad Polzin. Unterhalb des Berges lag die Bahnstation Lutzig an der Bahnstrecke Schivelbein–Bad Polzin mit Anschluss nach Gramenz–Zollbrück. Diese Bahnlinie ist nicht mehr in Betrieb. Eine Straßenverbindung bestand auf einer Nebenstraße nach Bad Polzin bzw. Groß Rambin.

Lutzig mit Neu Lutzig gehörten zum Amts- und Standesamtsbezirk Buslar (heute polnisch: Buślary) und zum Amtsgerichtsbezirk Bad Polzin. Letzter Amtsvorsteher vor 1945 war Fritz Rakow, der letzte Standesbeamte trug den Namen Erdmann.

Anfang März drang die Rote Armee in Lutzig ein. Die Bevölkerung wurde vertrieben und der Ort kam nach Polen. In Folge des Zweiten Weltkrieges ist Stare Ludzicko heute ein Ortsteil der Landgemeinde (gmina wiejska) Rąbino im Powiat Świdwiński.

Kirche

Lutzig hatte seit dem 15. Jahrhundert eine eigene Kirche. Das kleine Gotteshaus war berühmt wegen seines spätgotischen Flügelaltars mit wertvollen Schnitzarbeiten. Eine der Glocken (Gussjahr: 1576) musste im Zweiten Weltkrieg abgeliefert werden, fand sich nach dem Krieg jedoch auf dem Hamburger Glockenfriedhof wieder und wurde im Turm der evangelischen Kirche von Erkelenz im Rheinland neu zum Klingen gebracht. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche von Stare Ludzicko wegen Baufälligkeit abgerissen und durch einen einfachen Neubau ersetzt. Der alte Flügelaltar soll in einem Museum in Koszalin (Köslin) deponiert worden sein.

Bis 1945 war Lutzig mit Neu Lutzig eine eigene Kirchengemeinde, die als Tochtergemeinde dem Kirchspiel der Marienkirche Bad Polzin zugeordnet war. Damit war sie Teil des Kirchenkreises Belgard (Białogard) (Kirchenprovinz Pommern) der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Zu dieser Filialgemeinde von Bad Polzin gehörten 1940 340 Gemeindeglieder. Kirchenpatron von Lutzig war der Rittergutsbesitzer. Als letzter deutscher Pfarrer vor dem Krieg amtierte Hans Paust.

Stare Ludzicko gehört heute zur Parafia (Parochie) Koszalin (Köslin) der Kościół Ewangelicko-Augsburski (Luterański) w Polsce (Kirche Evangelisch-Augsburgischen (lutherischen) Bekenntnisses in Polen).

Schule

In der Dorfschule unterrichteten die Lehrer Janeck, Trapp, Diederich und Lemke.

Literatur

  • Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises. Heimatkreis Belgard-Schivelbein, Celle, 1989
  • Hans Glaeser-Swantow: Das Evangelische Pommern. 2. Teil, Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine. Stettin, 1940

Weblinks


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