Bahnstrecke Hesepe–Delmenhorst

Bahnstrecke Hesepe–Delmenhorst
Delmenhorst–Hesepe
Kursbuchstrecke (DB): 394
Streckennummer: 1560[1]
Streckenlänge: 88,4 km
Höchstgeschwindigkeit: 80[1] km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Bremen
Bahnhof, Station
0,0 Delmenhorst
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Oldenburg
2,6 Dwoberg
Bahnhof, Station
6,5 Ganderkesee
9,9 Immer
Haltepunkt, Haltestelle
16,4 Brettorf
20,1 Dötlingen
Straßenbrücke
A 1
Brücke über Wasserlauf (groß)
Hunte
Bahnhof, Station
24,5 Wildeshausen
29,2 Düngstrup
Haltepunkt, Haltestelle
31,8 Rechterfeld
Haltepunkt, Haltestelle
35,9 Goldenstedt (Oldb)
Haltepunkt, Haltestelle
41,1 Lutten
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
43,6 Holzhausen (b Vechta)
ehem. Strecke von Ahlhorn
47,3 Vechta-Falkenrott
Bahnhof, Station
47,9 Vechta
ehem. Strecke nach Cloppenburg
52,8 Krimpenfort
Bahnhof, Station
55,9 Lohne (Oldb)
Kleinbahn Lohne–Dinklage
Haltepunkt, Haltestelle
61,2 Mühlen (Oldb)
Haltepunkt, Haltestelle
64,3 Steinfeld (Oldb)
Haltepunkt, Haltestelle
68,7 Holdorf (Oldb)
ehem. Strecke nach Damme
Straßenbrücke
A 1
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
73,9 Nellinghof
Bahnhof, Station
78,2 Neuenkirchen (Oldb)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Hase
Haltepunkt, Haltestelle
82,4 Rieste
Brücke über Wasserlauf (groß)
Zuleiter Alfsee
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Oldenburg
Bahnhof, Station
88,4 Hesepe
Strecke – geradeaus
Bahnstrecke Oldenburg–Osnabrück

Die Bahnstrecke Delmenhorst–Hesepe, auch Hasenbahn oder Schusterbahn genannt, ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenbahn in Niedersachsen.[1] Sie zweigt in der kreisfreien Stadt Delmenhorst von der Bahnstrecke Bremen–Oldenburg ab, verläuft durch die Landkreise Oldenburg, Vechta und Osnabrück und mündet in Hesepe in die Bahnstrecke Oldenburg–Osnabrück. Ihre Höchstgeschwindigkeit beträgt 80 km/h.

Geschichte

Die Strecke wurde in zwei Etappen eröffnet: Bereits 1888 ging der Teil VechtaLohne als Verlängerung der Stichbahn von Ahlhorn an der Oldenburger Südbahn in Betrieb. Nach langen Diskussionen um Streckenführung und Finanzierung wurden dann die weitaus längere Abschnitte von Delmenhorst über Wildeshausen nach Vechta am 1. Mai 1898 sowie Lohne–Neuenkirchen am 1. November 1899 in Betrieb genommen. Die Gesamteröffnung bis Hesepe folgte am 1. Mai 1900.

In den 1920er Jahren gab es Überlegungen, die Bahnlinie mit Neubaustrecken an die Rollbahn sowie die Strecke Hude–Blexen anzubinden; allerdings blieb es bei Diskussionen, eine Umsetzung dieser Pläne fand nicht statt. Auch blieb der Verkehr hinter den Erwartungen zurück. Vor allem die Hoffnung, die Strecke diene als Alternative zur Rollbahn zwischen Bremen und Osnabrück, erfüllte sich, auch aus topographischen Gründen, nicht.

Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile der Strecke zerstört, die Brücke über die Hunte wurde durch die Wehrmacht gesprengt, um den Vormarsch der Alliierten zu stoppen. In den 1960er Jahren begann, wie auf vielen Nebenstrecken, der Niedergang der Bahnlinie. So befand sich die Strecke vor der Übernahme des Personenverkehrs durch die NordWestBahn in schlechtem Zustand. Die Deutsche Bahn hatte den Personenverkehr auf wenige Fahrten pro Werktag reduziert, und nur noch wenige Güterzuge benutzten die Strecke. Die Bahnhofsgebäude entlang der Strecke verfielen oder wurden zu anderen Zwecken genutzt. Darüber hinaus war die Höchstgeschwindigkeit für Züge zeitweise auf bis zu 50 km/h reduziert worden. Dies machte die Personenbeförderung auch im Vergleich mit der Bundesautobahn 1 unattraktiv.

Eine Zeitlang wurde sogar die komplette Stilllegung der Strecke mit Demontage der Gleisanlagen in Erwägung gezogen.

Jedoch wurden die Gleisanlagen bis 2003 erneuert und die veraltete Signaltechnik in Drahtseilausführung gegen elektronische Signalanlagen ausgetauscht. Ebenso wurde eine Vielzahl von Bahnübergängen umgebaut sowie Schrankenanlagen modernisiert. Somit konnte die Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h hochgesetzt werden. Seit der Modernisierung wird die Strecke durch das Elektronische Stellwerk in Bramsche gesteuert.

In Neuenkirchen (Oldb) wurde der verfallende Bahnhof unter Leitung des Vereins Kulturbahnhof Neuenkirchen-Vörden renoviert und zum Kulturbahnhof umgebaut, in dem nun regelmäßig kulturelle Veranstaltungen und Konzerte stattfinden.

Betrieb

Die Bahnhöfe Neuenkirchen (Oldb), Lohne (Oldb), Vechta und Wildeshausen verfügen jeweils über zwei Gleise, so dass hier Zugkreuzungen stattfinden können. Alle anderen Stationen sind eingleisige Haltepunkte.

Der Personenverkehr auf der Strecke wird seit dem 5. November 2000 von der NordWestBahn betrieben. Seit dem 14. Dezember 2003 erfolgt eine Bedienung im Stundentakt. Planmäßig eingesetzt werden vorwiegend Dieseltriebwagen des Typs LINT 41. Zudem kommen auch einzelne Talent-Triebwagen zum Einsatz.

Güterverkehr findet nur noch vereinzelt für einen Anschluss in Rechterfeld statt. Auf dem Abschnitt Vechta–Hesepe stellte DB Cargo den Güterverkehr am 1. Juni 1999 ein.

Quellen

  • Löffler, Peter: Die Eisenbahn in Oldenburg. Eisenbahngeschichte im ehemaligen Land Oldenburg. EK-Verlag, Freiburg 1999.
  1. a b c Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr: Zustand und Zukunft des Bahnverkehrs in Niedersachsen. Niedersächsischer Landtag, 2. September 2008, S. 19. Abgerufen am 25. September 2008. (PDF)

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