Sternschanzenpark

Sternschanzenpark
Sternschanzenpark im Herbst
Park mit Boule-Spielflächen. Im Hintergrund der Schanzenturm
Café Sternschance im Norwegerheim
Die namensgebende Sternschanze vor den Toren Hamburgs um 1790
Eingang Sternschanzenpark vom U-Bahnhof Schlump
Oberliga-Fußball im Sternschanzenpark: St. Pauli 2 - Osnabrück 2 am 5. November 2006

Der Sternschanzenpark, meist Schanzenpark genannt, ist eine etwa zwölf Hektar große öffentliche Parkanlage im Bezirk Hamburg-Altona. Aufgrund eines Beschlusses der Hamburgischen Bürgerschaft vom 6. März 2006 kam der Park am 1. März 2008 vom Eimsbütteler Stadtteil Rotherbaum zum neuen Stadtteil Sternschanze im Bezirk Altona.[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Lage und Verkehrsanbindung

Der Sternschanzenpark grenzt im Nordosten an die Altonaer Straße. Südlich verläuft die Verbindungsbahn, sie verbindet heute den Bahnhof Hamburg-Altona sowie die Fernverkehrsstrecke der Deutschen Bahn Richtung Norden mit dem Hamburger Hauptbahnhof und zählt zu den verkehrsreichsten Bahnstrecken in Deutschland.

Die Verbindungsbahn ist heute viergleisig, wobei auf dem nördlichen Gleispaar die Linien S11, S21 und S31 der Hamburger S-Bahn, auf dem südlichen zahlreiche Fern- und Güterzüge verkehren. An ihr liegt auch der Bahnhof Sternschanze für S- und U-Bahn. Der Ausgang für die U-Bahn und der östliche S-Bahnausgang führen fast direkt in den Park.

Die U-Bahn unterquert den Park in Nord-Süd-Richtung. Sie hat einen weiteren Bahnhof am Rande des Parks mit dem wichtigen Umsteigebahnhof Schlump.

Der Park wird weiter eingerahmt von der Schröderstiftstraße, dem Kleinen Schäferkamp, der Schanzenstraße und der Straße Sternschanze.

Der Park

Geschichte

Der Sternschanzenpark war bis 1866 vorgelagerter Teil der Hamburger Stadtbefestigung. Als Sternschanze wurden vor den Stadtmauern gelegene Verteidigungsbauten in Form von mehrzackigen Sternen bezeichnet. In diesem Jahre baute die Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft gemeinsam mit dem Hamburger Senat südlich der Sternschanze eine Verbindung zwischen der preußischen Stadt Altona (Elbe) und den Bahnhöfen von Hamburg.

Durch den Bau der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn, wurde der Sternschanzenpark von den Hamburger Wallanlagen, heute der Park Planten un Blomen und das Messegelände, getrennt und wurde ein lokaler Park.

Auf Grund seiner Nähe zur S-Bahn-Linie Richtung Hauptbahnhof (zwei Stationen) diente der Park vor allem in den Jahren 1996 und 1997 auch als Rückzugsgebiet für Drogenhändler und -abhängige, insbesondere nach der Vertreibung der Szene vom Hauptbahnhof. Das Thema schlug jedoch erst hohe Wellen, als auch in den S-Bahn-Zügen offen mit Drogen gehandelt wurde.

Gegenwart

Der Sternschanzenpark stellt eine wichtige Naherholungsfläche für die Anwohner der ansonsten dicht bebauten, benachbarten Viertel dar, die dort spazieren gehen, grillen oder musizieren. Für Kinder finden sich im Park ausgedehnte, naturnahe Spielplätze. Gerade im Sommer sind im Park häufig Kleinkünstler anzutreffen, zudem werden im "OUTDOOR CINE - DAS OPEN AIR KINO IM SCHANZENPARK" [3] im Juli und August Kinofilme gezeigt.

Auf oder direkt am Areal befindet sich ein ehemaliger Wasserturm (Schanzenturm), die Freiwillige Feuerwehr Pöseldorf mit einem 1999 neu gebauten Feuerwehrhaus, ein kleinerer Hochbunker [4] sowie das Café Sternchance[5], welches im ehemaligen Norwegerheim, einer von der norwegischen Europahilfe 1952 gestifteten ehemaligen Kindertagesstätte (im Sommer 1998 einer Brandstiftung zum Opfer gefallen), untergebracht ist.

Westlich grenzt das Elisabeth Alten- und Pflegeheim der Freimaurer von 1795, welches zurzeit einen neuen Flügelanbau errichtet,[6] an den Sternschanzenpark.

Sportliche Nutzung

Der Park wird von vielen Menschen für Freizeitsport-Aktivitäten genutzt (ganzjährig von Joggern); im Winter ist der Schanzenhügel ein begehrtes Rodelgebiet. Im nordwestlichen Teil des Parks befinden sich fest angelegte Boule-Bahnen, die fast das ganze Jahr hindurch intensiv genutzt werden.

Im nordwestlichen Teil liegt ein eingezäuntes Sandplatzfeld, das wetterabhängig intensiv genutzt wird.

Im westlichen Teil des Parks befinden sich ein Kunstrasen-Fußballfeld und das neue Vereinshaus des SC Sternschanze.

Im östlichen Teil des Parks befindet sich das Stadion der Sportvereinigung der Polizei von 1920 e.V.[7] Dieser Rasenplatz mit Clubhaus, Laufbahn und Flutlichtanlage wird - außer vom Verein für Leibesübungen Hammonia von 1922 e.V. - auch von den Leistungsmannschaften (außer der 1. Mannschaft) des FC St. Pauli für Punktspiele genutzt.

Neben dem Rasenplatz wurde 2008 ein Kleinfeld-Kunstrasenplatz angelegt und eröffnet.

Schanzenturm

Der Park wird geprägt von einem Hügel (28 Meter NN) - im 13. Jahrhundert wurde er noch der Heidberg von Heimechhude genannt -, auf dem sich heute der größte ehemalige Wasserturm Europas, der Schanzenturm befindet. Es handelt sich um Industriearchitektur, erbaut 1907 bis 1910 von dem bei den Hamburger Wasserwerken (HWW) angestellten Architekten Wilhelm Schwarz. Genutzt wurde der Turm bis 1961. Er ist 57,5 Meter hoch, achteckig und hat einen Durchmesser von 32 Metern. Er stellt ein Wahrzeichen des Schanzenviertels dar. Der Turm wurde in den 2000er Jahren zu einem Hotel der Firma Mövenpick umgebaut, was erhebliche Bürgerproteste hervorrief.

Einzelnachweise

  1. 360° Panorama-Rundblick in den Sternschanzenpark aus der Perspektive Wasserturm, Stand Herbst 2003
  2. Luftaufnahme, Sternschanzenpark vor massiven Baumrodungen und dem Umbau vom Wasserturm in eine Mövenpick-Hotelanlage
  3. [1]
  4. Mopo v. 26. Oktober 2006: Der alte Luftschutzturm am Schanzenpark - Hier sollte ein Café entstehen
  5. Cafe Sternchance e.V.
  6. http://www.elisabeth-altenheim.de/Presse_Grundsteinlegung.html
  7. Sportvereinigung der Polizei von 1920 e.V.

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