Stetten (Achstetten)

Stetten (Achstetten)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Achstetten
Achstetten
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Achstetten hervorgehoben
48.2597222222229.8975503Koordinaten: 48° 16′ N, 9° 54′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Höhe: 503 m ü. NN
Fläche: 23,38 km²
Einwohner: 4116 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 176 Einwohner je km²
Postleitzahl: 88480
Vorwahl: 07392
Kfz-Kennzeichen: BC
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 001
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Laupheimer Straße 6
88480 Achstetten
Webpräsenz:
Bürgermeister: Kai Feneberg
Lage der Gemeinde Achstetten im Landkreis Biberach
Karte
Achstetten

Die Gemeinde Achstetten ist die nördlichste Gemeinde im Landkreis Biberach in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Achstetten liegt in Oberschwaben im Tal der Rot etwa fünf Kilometer nord-nordöstlich von Laupheim.

Achstetten um 1900

Gemeindegliederung

Die Gesamtgemeinde Achstetten besteht aus den Teilgemeinden Achstetten, Bronnen, Oberholzheim und Stetten.

Geschichte

Achstetten wird erstmals 1194 in einer Urkunde von Papst Coelestin III. erwähnt. Im 14. Jahrhundert kam der Ort unter Herrschaft der Herren von Freyberg. Über weitere Besitzer, teilweise war das Dorf auch unter verschiedenen Besitzern aufgeteilt, fiel die Landeshoheit 1806 an das Königreich Württemberg. Dort wurde es 1810 dem Oberamt Wiblingen zugeteilt, um 1845 zum neu gegründeten Oberamt Laupheim zu kommen. Im Zuge der Kreisreform 1938 kam Achstetten mit dem Großteil des Oberamtes Laupheim zum neuen Landkreis Biberach.

Religionen

Achstetten: überwiegend katholisch Oberholzheim: überwiegend evangelisch Bronnen: überwiegend katholisch Stetten: überwiegend katholisch

Eingemeindungen

Im Rahmen der Gemeindereform haben sich die ehemals selbständigen Gemeinden zum 1. März 1972 (Oberholzheim), 1. November 1972 (Bronnen) und 1. Januar 1975 (Stetten) der Gemeinde Achstetten angeschlossen.

Wappen der Ortsteile

Einwohnerentwicklung Gemeinde Achstetten incl Ortsteile

  • 1939: 1.899
  • 1961: 2.071
  • 1970: 2.472
  • 1987: 3.088
  • 1990: 3.207
  • 1995: 3.491
  • 2000: 3.744
  • 2005: 3.756
  • 2006: 4.023

Politik

Bürgermeister

  • Kai Feneberg

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Achstetten
Kirche der Heiligen Oswald und Agatha
Kapelle Mariae Verkündigung
Landgasthof Rössle aus dem 18. Jahrhundert
Wieland-Geburtshaus und evangelische Kirche in Oberholzheim

Bauwerke

Schloss Achstetten

Schon 1386 wurde eine Burg in Achstetten erwähnt. Aus dem Jahr 1449 ist das Bestehen eines die Burg umfassenden Burggrabens überliefert. Diese Burg wurde im Verlauf des Bauernkriegs 1525 durch aufständische Bauern zerstört. Ein Wiederaufbau der Burg wird im Jahr 1583 erwähnt. Einige Jahrzehnte später wird durch den Abt der Reichsabtei Ochsenhausen das neu erbaute Schloss als ein Prachtbau bezeichnet. Der letzte Komtur der Deutschordensritter Freiherr Beat Conrad Reuttner von Weyl ließ das Schloss an der Stelle früherer Vorgängerbauten durch den offiziellen Architekten der Deutschordens Ritter, Franz Anton Bagnato, 1794 im klassizistischen Stil renovieren und umbauen. Bagnatos Entwurf bestand aus einem unverzierten, dreistöckigen Gebäude als Wohnbereich und zwei Flügel, die als Wirtschaftsgebäude dienten. Das Schloss wird heute noch von der gräflichen Familie Reuttner von Weyl bewohnt.

Kirche der Heiligen Oswald und Agatha

Achstetten gehörte ursprünglich zur Pfarrei Laupheim. 1442 bekam Achstetten seine eigene Pfarrei gestiftet von den Freiherrn von Freyberg. Die Pfarrei Achstetten unterstand der Reichsabtei Ochsenhausen. Die Reichsabtei ließ 1625 die bestehende mittelalterliche Kirche abbrechen und die Kirche der Heiligen Oswald und Agatha errichten. 1823 wurde der Kirchturm erhöht und im Jahre 2001 eine neue Orgel installiert.

Der Bogengang ist in zwei Teile geteilt: ein Teil für das gemeine Volk und ein zweiter Teil, dessen Benutzung nur den Angehörigen der gräflichen Familie gestattet war. Dieses abgesonderte Abteil für die Adligen ist mit dem Schloss durch einen Gang, der auf hölzernen Säulen verläuft, verbunden. Ein ähnliches Bauwerk war auch in Laupheim vorhanden. Dort ist es jedoch nur noch in Fragmenten erhalten.

Kapelle Mariae Verkündigung

Die Kapelle Mariae Verkündigung wurde unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Krieg um 1650 erbaut. Geplant als Grablege für die Freiherrn von Freyberg, erfüllt sie heutzutage dieselbe Funktion für die ortsansässigen Grafen Reuttner von Weyl. Die Kapelle wurde als ein außen und innen mit flachen Wandpfeilern gegliederter Saalbau mit einem halbrund geschlossenen Altarraum und spitzgedeckten Westturm errichtet.

Landgasthof Rössle

Schon 1449 wird eine Taverne in Achstetten erwähnt. 1573 wurde durch die beiden Dorfherrschaften festgelegt, dass es neben diesem Gasthaus kein anderes in Achstetten geben sollte. Schon damals wurde die Örtlichkeit als Versammlungsort der Gemeinde genutzt. Das heutige Gebäude wurde anfangs des 18. Jahrhunderts errichtet, diente bis 2008 als Gasthof und ist heute ein Wohnhaus.

Wieland-Geburtshaus

Im evangelischen Pfarrhaus von Oberholzheim wurde am 5. September 1733 der Dichter und Schriftsteller Christoph Martin Wieland geboren. Im Haus gibt es ein kleines Gedenkzimmer mit Schreibtisch und Ausgaben von Wielands Werken. An den Wänden hängen eine Ahnentafel, Kupferstiche und Zeichnungen sowie ein Abguss von Wielands Totenmaske. Auf Wunsch kann auch Einsicht in das Taufregister mit den Eintragungen zu Wielands Geburt genommen werden. Zu Wielands 200. Geburtstag am 5. September 1933 wurde über der Haustüre eine Gedenktafel angebracht. Das Gedenkzimmer soll in naher Zukunft erweitert werden.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand

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