Bahnstrecke Riesa–Nossen

Bahnstrecke Riesa–Nossen
Riesa–Nossen
Strecke der Bahnstrecke Riesa–Nossen
Kursbuchstrecke (DB): 508 (1998)
Streckennummer: 6613; sä. RN
Streckenlänge: 33,533 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 10 
Minimaler Radius: 400 m
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Dresden
Bahnhof, Station
-0,18 Riesa 106 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Leipzig
   
nach Chemnitz
   
Bundesstraße 169
   
Anst
   
3,04 EÜ Wirtschaftsweg (11 m)
   
3,12 Flutbrücke (17 m; verfüllt)
   
3,22 Jahnabrücke (34 m)
   
3,36 EÜ Wirtschaftsweg (12 m)
   
4,33 Nickritz (ehem. Bf) 114 m
   
5,01 Brücke Keppritzbach (13 m)
   
7,75 Prausitz 140 m
   
Bundesstraße 6
   
14,09 Lommatzsch 158 m
   
Schmalspurbahn nach Döbeln und Meißen
   
18,15 Brücke Leuben (34 m)
   
(Schmalspurbahn Döbeln–Lommatzsch)
   
18,30 Brücke Ketzerbach (13 m)
   
18,69 Brücke Bahnhofstraße (22 m)
   
18,99 Leuben (b. Riesa) (ehem. Bf) 160 m
   
20,11 Brücke Ketzerbach (24 m)
   
21,03 EÜ (11 m)
   
21,31 EÜ (16 m)
   
21,38 Brücke Ketzerbach (13 m)
   
22,05 EÜ (13 m)
   
22,45 Ziegenhain (Sachs) 185 m
   
23,03 EÜ (11 m)
   
25,40 Oberstößwitz (ehem. Ldst) 200 m
   
25,66 EÜ (10 m)
   
27,15 EÜ (13 m)
   
27,31 Starbach (ehem. Bf) 218 m
   
28,75 Awanst Rewe
   
Bundesautobahn 14
   
Anst Tanklager Rhäsa
Brücke über Wasserlauf (groß)
31,79 Brücke Freiberger Mulde (90 m)
Brücke (klein)
32,01 EÜ Zellaer Straße (10 m)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Borsdorf
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Freiberg
Bahnhof, Station
33,36 Nossen 220 m
   
Schmalspurbahn nach Freital-Potschappel
Strecke – geradeaus
nach Coswig

Die Bahnstrecke Riesa–Nossen ist eine Nebenbahn in Sachsen. Sie verläuft durch die Lommatzscher Pflege von Riesa über Lommatzsch nach Nossen. Derzeit wird nur noch das Tanklager Rhäsa im Güterverkehr von Nossen aus bedient, die restliche Strecke ist seit einigen Jahren stillgelegt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als 1873 die Strecke zwischen Nossen und Freiberg in Betrieb genommen wurde, entstand schon bald in den nördlich gelegenen Städten Lommatzsch und Riesa die Forderung nach Fortsetzung dieser Linie nach Riesa zum Anschluss an die Leipzig-Dresdner Eisenbahn. Dabei spielte vor allem der Wunsch nach einem preiswerten Transportweg für böhmische Kohle eine Rolle, war doch die Fortführung der Nossen-Freiberger Linie nach Böhmen bereits im Bau. Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie bekam 1873 die Konzession für die Strecke Riesa–Nossen erteilt.

Im Juli 1875 begann der Bau von Riesa aus. Fertiggestellt wurde die Strecke letztlich in Regie der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen; war doch am 1. Januar 1876 die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie in Staatseigentum übergegangen. Eröffnet wurde der Abschnitt bis Lommatzsch am 5. April 1877, die restliche Strecke bis Nossen am 15. Oktober 1880.

Im Dezember 1884 war letztlich der durchgehende Schienenweg nach Böhmen fertiggestellt, damit bestand nunmehr ein direkte Verbindung vom nordböhmischen Braunkohlerevier nach Mittelsachsen. Die Strecke Riesa–Nossen erlangte in der Folgezeit trotzdem nicht die ihr zugedachte Bedeutung, was sich etwa auch in der 1880 erfolgten Einstufung als Sekundärbahn niederschlägt. Für die Entwicklung der Lommatzscher Pflege war die Strecke hingegen durchaus wichtig. Zwischen 1909 und 1972 war Lommatzsch Spurwechselbahnhof zur Schmalspurbahn Wilsdruff–Gärtitz. Hier war die Abfuhr landwirtschaftlicher Produkte - vor allem Zuckerrüben - bedeutsam.

Nach der politischen Wende im Osten Deutschlands entstand nahe der Bundesautobahn 14 bei Rhäsa ein Gewerbegebiet. Dort wurden zwei neue für den Güterverkehr wichtige Anschlussgleise zu einem Tanklager und einem Logistikzentrum der REWE Group errichtet.

Als der Freistaat Sachsen 1997 auf den meisten schwach ausgelasteten Nebenstrecken den Reiseverkehr abbestellte, bekam die Verbindung Riesa–Nossen noch eine Gnadenfrist. Obwohl die Landkreise Riesa-Großenhain und Meißen sich für einen Weiterbetrieb einsetzten, entschied sich auch der nun zuständige Zweckverband Verkehrsverbund Oberelbe aus finanziellen Gründen für eine Abbestellung des Reisezugverkehrs. Zum Fahrplanwechsel am 24. Mai 1998 wurde der Reisezugverkehr eingestellt. Ab 1. Januar 2000 war auch kein Güterverkehr zwischen Riesa und Starbach mehr möglich. Am 31. Dezember 2007 wurde die Strecke nördlich des Tanklagers Rhäsa bis Riesa offiziell stillgelegt.

Fortan verkehrten nur noch Güterzüge auf der Strecke, vornehmlich zur Bedienung des Tanklagers Rhäsa. Der Bau der Ortsumgehung Riesa der Bundesstraße 169 unterbrach die Strecke bei Riesa, der Neubau einer Brücke erfolgte nicht mehr. Nicht zuletzt daran scheiterte auch die geplante Übernahme durch einen privaten Infrastrukturbetreiber.

Im Januar 2009 wurde die von DB Netz beantragte Entwidmung der Strecke vom Eisenbahnbundesamt abgelehnt. Begründet wurde das mit einem immer noch bestehenden Verkehrsbedürfnis. Die Kosten für den nun nötigen Neubau zweier Brücken in Riesa und Lommatzsch werden mit 3 Millionen Euro angegeben.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sächsische Zeitung, Ausgabe Dresden vom 31. Januar 2009

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