Bahnstrecke Saarbrücken - Sarreguemines

Bahnstrecke Saarbrücken - Sarreguemines
Obere Saartalbahn
Kursbuchstrecke (DB): 684
639 (DB-Kursbuch 1985)
284 (Reichskursbuch 1944)
235f (Deutsches Kursbuch 1937)
Streckennummer: 3251
Streckenlänge: 18 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV/16,7 Hz ~
Stationen und Hochbauten
Legende
0,0 Saarbrücken Hbf
2,7 Saarbrücken-Ost nach 1945
nach Homburg
von Homburg bis 1945
von Römerkastell seit 1997
4,4 Brebach
6,5 Güdingen
8,7 Bübingen
11,2 Kleinblittersdorf
13,1 Auersmacher
16,0 Hanweiler-Bad Rilchingen
16,9
1,0
Saar Deutschland-Frankreich
von Bening
0,0 Sarreguemines
nach Bitche Bliesbruck
nach Strasbourg

Die Obere Saartalbahn ist eine zweigleisige Hauptbahn, die von Saarbrücken nach Sarreguemines (Saargemünd) führt. Die Strecke verläuft entlang der Saar bis Sarreguemines.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 9. März wurde von dem zuständigen preußischen Ministerium ein Gesetz zum Bau der Strecke erlassen. Der Staatsvertrag zwischen Preußen und Frankreich zum Bau des Grenzübergangs bei Saargemünd wurde am 18. Juni 1867 geschlossen. Die Strecke war bereits 1869 fertig, da jedoch die Anschlussstrecke von Saargemünd nach Hagenau noch im Bau war, passierte erst am 23. Mai 1870 die erste Lok die Preußische Brücke zwischen Hanweiler und Saargemünd.

Am 1. Juni 1870 wurde die Strecke in Anwesenheit von deutschen und französischen Regierungsvertretern feierlich eröffnet. Im Bahnhof Saarbrücken spielten eine preußische und französische Militärkapelle nebeneinander. Bereits wenige Wochen später, am 16. Juli 1870, verließ der vorerst letzte Personenzug Saargemünd, von Franzosen mit Steinwürfen verabschiedet.

Die Strecke sollte ursprünglich Teil einer großen, von Brüssel über Saarbrücken nach Basel führenden Eisenbahnstrecke werden. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870–1871 verlor dieser Plan seine Bedeutung, nachdem die Bahnstrecke Luxemburg-Metz-Basel vollständig in deutschen Besitz kam. In den 1940er Jahren gab es noch eine Schnellzugverbindung Köln-Straßburg, doch hatte die Strecke für den Fernverkehr schon lange keine größere Bedeutung mehr.

Am 20. Juni 1960 wurde als eine der ersten Strecken im Saarland der elektrische Betrieb bis zum Bahnhof Brebach aufgenommen. Erst am 11. September 1981 wurde auch der Abschnitt bis zur Landesgrenze bei Hanweiler-Bad Rilchingen elektrifiziert. Ab September 1983 war dann durchgehend elektrischer Betrieb bis in Gleis 1 des Bahnhofs von Saargemünd möglich. Da der übrige Bahnhof nicht elektrifiziert ist, kann ohne Systemwechselstelle mit deutscher Oberleitungsspannung gefahren werden. Das zweite Streckengleis zwischen Hanweiler und Saargemünd wurde dabei wegen Platzmangels auf der Preußischen Brücke zurückgebaut.

Seit 1997 wird die Strecke im Nahverkehrstakt von der Saarbrücker Stadtbahn bedient sowie von Regionalexpress-Zügen Saarbrücken-Straßburg.

Streckenverlauf

Beginnend am Saarbrücker Hauptbahnhof verläuft die Strecke zunächst parallel zur Pfälzischen Ludwigsbahn bis zum Haltepunkt Saarbrücken Ost. Hier zweigt die Strecke südlich ab. 1997 wurde ein Streckengleis zwischen Saarbrücken Ost und Brebach zurückgebaut, um für die Einfädelung der Saarbahnstrecke am Römerkastell Platz zu schaffen. Bis 1945 gab es am Römerkastell auch einen Abzweig zur Pfälzischen Ludwigsbahn, der allerdings nach kriegsbedingter Zerstörung einer Straßenbrücke nicht mehr aufgebaut wurde. Der Bahnhof Brebach ist noch für die Bedienung der Halbergerhütte zuständig. Auf den umfangreichen Gleisanlagen werden hier auch die Stadtbahnwagen abgestellt. Bis in die 1990er Jahre hinein wurden von Brebach aus auch die Gleisanschlüsse des Heizkraftwerkes Römerbrücke, des Großmarktes und einiger Privatfirmen bedient. Eigens für die Bedienung der Deutschlandzentrale von Peugeot im Stadtteil Güdingen/Unner wurde 1975 eine Eisenbahnbrücke über die Saar gebaut. Im Herbst 2005 wurden außer dem Gleisanschluss zur Halbergerhütte alle Anschlussgleise zurückgebaut und die Saar-Brücke aufgelassen.

Blick auf den Bahnhof Sarreguemines (F). Links Gleis 1 mit 15-kV-Fahrleitung (DB-System)

Hinter Brebach folgt die Strecke in Sichtweite der Saar. Das Bahnhofsgebäude des Haltepunktes Güdingen wurde 2006 abgerissen. In Bübingen gab es ebenfalls einige Gleisanschlüsse, die 2007 aber auch stillgelegt wurden. Der Bahnhof Kleinblittersdorf wurde in den vergangenen Jahren umgebaut und um ein drittes Gleis (Stumpfgleis) erweitert, damit auch Saarbahnzüge in Doppeltraktion hier wenden können. Das Bahnhofsgebäude befindet sich nunmehr in Privatbesitz. Die neuen Bahnsteige wurden einige Meter nach Süden verlegt und mit einem modernen Busbahnhof kombiniert. Auch hier wurden frühere Privatgleisanschlüsse inzwischen beseitigt. In Auersmacher befindet sich das Kalkwerk von Saarstahl, von dem aus mehrmals täglich ein Kalkzug nach Völklingen fährt. Eigens für die Rangierarbeiten wird hier noch eine Kleindiesellok vorgehalten.

Der Bahnhof Hanweiler-Bad Rilchingen war früher Grenzbahnhof, hat aber heute die meisten seiner Gleisanlagen verloren. Bereits vor dem Bahnhof wird die Strecke eingleisig und überquert auf der Preußenbrücke die Saar und die Grenze zu Frankreich. Im Bahnhof Sarreguemines endet die Strecke auf Gleis 1.

Verkehr

Schwerpunkt ist die Bedienung des Nah- und Regionalverkehrs an der Oberen Saar. Traditionell gab es zudem jahrzehntelang mehrmals täglich Eilzugverbindungen zwischen Saarbrücken und Straßburg. Heute wird der Nahverkehr von der Saarbahn durchgeführt. Der Regionalverkehr von Saarbrücken über Saargemünd nach Straßburg wird mit baugleichen deutschen und französischen Triebwagen Baureihe 641 bzw. X73900 abgewickelt.

Der früher umfangreiche Güterverkehr (vor allem Kohlenzüge nach Frankreich) beschränkt sich heute auf die Bedienung der Halbergerhütte und der Firma Halberg Guß in Brebach. Ferner wird mehrmals täglich gebrochener Hüttenkalk aus der untertägigen Saarstahl-Grube Auersmacher nach Völklingen gefahren.

Quellen

  • Kurt Hoppstädter, Die Entstehung der Saarländischen Eisenbahnen, 1961
  • Kurt Harrer, Eisenbahnen an der Saar, 1984

Weblinks


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