Stolberger Platt

Stolberger Platt
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Stolberg (Rheinland)
Stolberg (Rheinland)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Stolberg (Rheinland) hervorgehoben
50.7666666666676.2333333333333260Koordinaten: 50° 46′ N, 6° 14′ O
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Aachen
Höhe: 260 m ü. NN
Fläche: 98,51 km²
Einwohner: 58.294 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 592 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 52222, 52223, 52224
Vorwahlen: 02402, 02408 (Venwegen), 02409 (Gressenich, Werth, Schevenhütte)
Kfz-Kennzeichen: AC
Gemeindeschlüssel: 05 3 54 032
Stadtgliederung: 17 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausstraße 11–13
52222 Stolberg
Webpräsenz:
Bürgermeister: Ferdinand Gatzweiler (SPD)
Lage der Stadt Stolberg (Rheinland) im Kreis Aachen
Kreis Düren Kreis Heinsberg Kreis Euskirchen Nordrhein-Westfalen Belgien Niederlande Stadt Aachen Simmerath Roetgen Eschweiler Herzogenrath Monschau Stolberg Alsdorf Würselen BaesweilerKarte
Über dieses Bild

Stolberg (Rheinland) [ˈʃtɔlbɛʀk] (amtlich Stolberg (Rhld.)) ist ein Mittelzentrum und eine kreisangehörige Stadt im nordrhein-westfälischen Kreis Aachen. Der Name der Stadt stammt von der Burg Stolberg im historischen Ortskern Oberstolbergs, bei der die Ursprünge des Ortes liegen und die das Wahrzeichen der Stadt ist. Stolbergs Beiname Kupferstadt weist auf die lange Tradition seiner metallverarbeitenden Industrie, die in der Vergangenheit Altlasten mit sich brachte. Überregionales Medieninteresse bescheren der Stadt bis heute der Contergan-Skandal und rechtsextreme Aktivitäten.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage und Nachbargemeinden

Stolberg liegt in der Voreifel in einem vom Vichtbach durchflossenen Tal in der Nähe zum Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande bei Aachen.

Die Talsohle des Vichtbachs ist zwischen Hammerberg und Bauschenberg nur 300 m breit, zwischen dem Donnerberg, einer 287 m hohen Anhöhe zwischen Stolberg und dem Eschweiler Stadtwald sowie Burgstüttgen gar nur 250 m. Von der Talsohle, die 180 bis 200 m über NN liegt, beträgt der Anstieg bis zu den Höhenstadtteilen Donnerberg im Osten und Münsterbusch im Westen rund 90 m. Die höchsten Erhebungen über 300 m sind der Hedchensknepp (bei Zweifall, 335 m über NN), der Burgberg (bei Vicht, 333 m über NN) und der Große Kranzberg (bei Vicht, 300 m über NN)

Im Süden grenzt das Stadtgebiet an Simmerath und Roetgen, im Westen an Aachen und im Norden und Nordosten an Eschweiler sowie im Osten an Langerwehe und Hürtgenwald (beide Kreis Düren).

Aufschlüsselung der Fläche

Wahrzeichen von Stolberg, die Burg
  • Gesamtfläche 9.831 ha, davon:
    • Landwirtschaftlich genutzte Flächen 2.622 ha
    • Waldflächen 4.822 ha
    • Wasserflächen 130 ha
    • Gebäude- und Freiflächen 1.404 ha
    • Verkehrsflächen 414 ha
    • Flächen anderer Nutzung 439 ha
  • Größte Nord-Süd-Ausdehnung 13,35 km
  • Größte Ost-West-Ausdehnung 13,50 km
  • Höchster Punkt 483 m über NN (Stadtgrenze Stadt Stolberg - Gemeinde Hürtgenwald bis Raffelsbrand)
  • Tiefster Punkt 160 m über NN (Kläranlage Steinfurt)

Nach Simmerath ist Stolberg die flächenmäßig zweitgrößte Gemeinde des Kreises.

Vichtbach in Oberstolberg

Gewässer

Die bedeutendsten Fließgewässer Stolbergs sind der Vichtbach und die Inde. Der Vichtbach durchfließt das Stadtgebiet von Süden nach Norden und mündet beim Stadtteil Steinfurt-Velau in die Inde. Die Inde umfließt nach dem Eintritt auf das Stadtgebiet hinter Aachen-Freund den Stolberger Stadtteil Münsterbusch, fließt durch die Stadtteile Kohlbusch und Hamm und gelangt bei der Steinfurter Kläranlage auf Eschweiler Stadtgebiet. Sie heißt ausschließlich im Stolberger Volksmund auch Münsterbach, da die von ihr durchflossenen Gebiete zum nach der Abtei Kornelimünster benannten Münsterländchen gehörten. Weitere Fließgewässer sind der Omerbach, der durch Gressenich fließt, der stark belastete Saubach bei Steinfurt, und der Mausbach aus dem Ort Mausbach und der Wehebach, der nach seinem Austritt aus der gleichnamigen Talsperre durch Schevenhütte fließt. Die Wehebachtalsperre, deren Staumauer sich auf Stolberger Gebiet befindet, bildet das größte Standgewässer. Daneben gibt es noch künstliche Teiche am Vichtbach aus der Zeit der frühneuzeitlichen Metallverarbeitung.

Geologie

Stolberg liegt am Rande des Rheinischen Schiefergebirges in der Niederrheinischen bzw. Kölner Bucht, einem von drei Haupterdbebengebieten in Deutschland. Das Stadtgebiet bietet von Südosten nach Nordwesten einen Aufriss durch die Erdgeschichte vom Tonschiefer des Kambrium über die „bunten Schiefern“ aus dem Unterdevon, den Massenkalk und Dolomit von der Wende vom Mittel- zum Oberdevon bis zum Famenne-Schiefer und Condroz-Sandstein vom Ende des Devons, die dreimal aufgrund einer Faltung mit den mächtigen Kohlenkalk-Steinbänken wechseln, die im Unter-Karbon angelegt wurden. Die letzte Schicht bilden die Oberen und Unteren Stolberger Schichten, die im Ober-Karbon entstanden und sich von Münsterbusch über Oberstolberg bis zum Donnerberg erstrecken.

Siehe dazu auch den Hauptartikel: Geologie in Stolberg

Biotope und Naturschutz

Eine Verordnung des Kreises Aachen als Untere Naturschutzbehörde vom 8. November 1973 schützt 19 Naturdenkmäler: der Schleicher-Park am Fettberg, die renaturierte Halde Schlossberg, der Friedhof Bergstraße, die renaturierten Steinbrüche Obersteinfeld und Gehlen sowie die Waldfläche, die über die Hälfte der Fläche Stolbergs ausmacht, und die Wehebachtalsperre. 80 % des Freiraums stehen unter Landschafts- oder Naturschutz; die Hälfte des Stadtgebiets ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen wie z. B. das Naturschutzgebiet Schomet und, als größten Teil, das Vennvorland als Teil des Naturparks Nordeifel. Viele Arten stehen auf der „Roten Liste“. 1979 gab es mit der Werther Heide das erste Naturschutzgebiet in Stolberg, zehn Jahre später bereits sechs geschützte Landschaftsbestandteile (gLB) und vierzehn Naturschutzgebiete (NSG).

Die beiden wichtigsten Pedobiome sind erstens die Galmeiflora als Teil einer eiszeitlichen alpinen Reliktflora mit dem Informationszentrum Schlangenberg in Breinig, zweitens Kalkgebiete mit Orchideenarten und drittens Feuchtgebiete: Saubach, Lehmsief bei Steinbachshochwald, Inde an der Grenze zur Stadt Eschweiler, Wehebachtäler und Leyberg an der Grenze zur Gemeinde Hürtgenwald, Gedautal und Tatternsteine. Weitere Naturschutzgebiete sind ein Heidegebiet in Münsterbusch im Stolberger Norden und ehemalige Steinbrüche: Schomet, Auf der Rüst, Bärenstein, Brockenberg, Binsfeldhammer/Bernhardshammer und Obersteinfeld - teilweise mit Fossilien.

Es gibt einen Waldlehrpfad im Solchbachtal bei Zweifall, den Naturlehrpfad Roggenläger zwischen Zweifall und Breinig und einen Lehrpfad über die Kalkbrennerei im renaturierten Steinbruch Gehlen. Das Rundwanderwegenetz umfasst über 200 km. Hinzu kommen Radwege und Trimmpfade sowie über 60 km Reitwege.

Siehe dazu auch den Hauptartikel: Natur in Stolberg

Klima

Stolberg liegt in der kühl gemäßigten bis ozeanischen Klimazone, in der außerhalb des Vichttales feuchte Winde aus westlichen und südwestlichen Richtungen von der Nordsee vorherrschen. Hier fallen zu allen Jahreszeiten Niederschläge. Die Winter sind vergleichsweise mild und die Sommer verhältnismäßig kühl. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 8–10 °C. In Stolberg gibt es eine größere Häufigkeit von Nordost-, Ost- und vor allem Südostwinden. Letztere sind am Südosteingang des Stolberger Talraums besonders häufig. Als weitere Besonderheit ist die Windgeschwindigkeit im Stolberger Tal stark verlangsamt. Sie beträgt im Durchschnitt im Zentrum nur 0,7 m/s und in Stolberg-Süd 1,2 m/s gegenüber 2,8 m/s in Aachen. Im Unterlauf des engen Vichttals kann es deshalb im Sommer zu einer drückenden Schwüle kommen, während die Wintertemperaturen im eifelnäheren Süden tiefer liegen. Mehrgeschossige Bebauung führt im Vichtbachtal dazu, dass sich gerade im Bereich der Innenstadt bei austauscharmen Wetterlagen ein Kaltluftsee bildet, der Emissionen festhält. Die Höhen und die Stadtränder sind dagegen gut durchlüftet.

Stadtgliederung

Stolberg ist unterteilt in die 17 Stadtteile Atsch, Breinig, Breinigerberg, Büsbach, Donnerberg, Dorff, Gressenich, Mausbach, Münsterbusch, Oberstolberg, Schevenhütte, Unterstolberg, Venwegen, Vicht, Vicht-Breinigerberg, Werth und Zweifall.

Keine offiziellen Stadtteile sind Mühle, die Velau, Steinfurt, Duffenter und Birkengang am Donnerberg, die Hamm und Kohlbusch bei Atsch sowie Ortsteile von Stadtteilen (die Liester zwischen Büsbach und Münsterbusch; in Büsbach der Bauschenberg; in Breinig Breinigerheide; in Gressenich Buschhausen; in Mausbach Fleuth, Krewinkel und Diepenlinchen; in Vicht Münsterau und Stollenwerk; in Zweifall Finsterau).

Einwohnerstand

Stolberg ist seit der Kommunalen Neugliederung 1972 die knapp einwohnermäßig größte Kommune des Kreises Aachen mit 58.023 Einwohnern, die sich wie folgt auf die 17 Stadtteile verteilen:

Stadtteil Einwohner*
Atsch 4.090
Breinig 4.987
Breinigerberg 971
Büsbach 7.192
Donnerberg 5.610
Dorff 611
Gressenich 2.566
Mausbach 4.657
Münsterbusch 6.948
Oberstolberg 7.608
Schevenhütte 706
Unterstolberg 5.579
Venwegen 1.491
Vicht 1.879
Vicht-Breinigerberg 41
Werth 1.032
Zweifall 2.055
Stolberg 58.023

*: Stand: 31. Dezember 2005

Geschichte

Stolbergs Geschichte ist durch die Lage in der Voreifel im engen Tal des Vichtbachs und seiner Bodenschätze geprägt. Politisch beschränkte sich Stolberg bis ins 20. Jahrhundert auf das untere Vichttal, während weite Teil des heutigen Stadtgebiets zur Abtei Kornelimünster, zu Eschweiler oder später auch zu den selbständigen Gemeinden Breinig, Büsbach, Gressenich, Hastenrath und Roetgen gehörten. Die Geschichte dieser Gebiete wird hier nur insoweit berücksichtigt, als sie für Stolbergs Gesamtentwicklung von Belang ist.

Siehe dazu auch den Hauptartikel: Wirtschaftsgeschichte der Stadt Stolberg


Vorgeschichte, Kelten und Römer

Älteste Spuren menschlicher Besiedlung wurden um 1965 bei Büsbach auf dem waldfreien Brockenberg gefunden. Dort wurde eine Kulturschicht mit Kleingeräten der frühen Mittelsteinzeit (etwa um 10.000 v. Chr.) entdeckt. Weitere Funde am Brockenberg und bei Gut Tannenbusch stammen aus der Jungsteinzeit (um 5.000 bis 1.900 v. Chr.). Auch in Zweifall und Schevenhütte lassen Funde auf steinzeitliche Verweilplätze schließen. Aus dem Keltischen stammen in Stolberg die Gewässernamen Inde, Vicht und Wehe. In der Nähe der Staumauer der Wehebachtalsperre bei Schevenhütte wurden Reste einer keltischen Fliehburg aus der Eisenzeit gefunden. Funde lassen auf einen Ursprung der Messing- und Eisenindustrie auf dem heutigen Stadtgebiet in der Kelten- und Römerzeit schließen. In Atsch wurde in der Nähe eines vermuteten Schlachtfeldes eine Eisenschmelze ausgegraben, daneben sind dort römische Siedlungsreste, ein Grabhügel sowie die Reste einer Römerstraße von Aachen nach Jülich bekannt. Wahrscheinlich betrieben die Römer die Anlagen der Eisenschmelze mit keltischen Arbeitern weiter und übernahmen von den Kelten auch das Verfahren, aus Kupfer und Galmei das goldglänzende Messing herzustellen. Ausgedehnte Schlackehalden am Breinigerberg und zwischen Diepenlinchen und dem Römerfeld in der Mausbacher Heide lassen auf Metallverhüttung bereits in der Römerzeit schließen. Die bei Cuxhaven in einem germanischen Gräberfeld aus dem 2. und 3. Jahrhundert gefundenen Hemmoorer Eimer wurden vermutlich in der Gegend um Gressenich gefertigt und heißen deshalb auch „Gressenicher Eimer“. Am Brockenberg-Hassenberg wurden Siedlungsspuren aus der Römerzeit, und zwar aus dem 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr., gefunden. Eine Nebenstrecke der Römerstraße von Bavay (Nordfrankreich) über Kornelimünster nach Köln verlief über Dorff und Hassenberg südöstlich von Büsbach in Richtung Jülich. Auf dem heutigen Burgfelsen vermutet man eine römische Straßenwarte.

Vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit

Älteste überlieferte Darstellung der Burg Stolberg aus dem 16. Jahrhundert
Stolberg um 1800 (Blick vom Kranensterz in Büsbach)

Stolberg wurde urkundlich erstmals 1118 erwähnt, als Reinardus von Staelburg die Gründungsurkunde des St.-Georgs-Stifts zu Wassenberg mitunterzeichnete. Der Sitz der Herren von Stalburg war die Burg Stolberg. Burgherren waren im 13. und 14. Jahrhundert eine Linie des Geschlechts von Salm-Reifferscheid und dann Reinhard II. von Schönforst aus dem heutigen Aachener Stadtteil Forst. Stolberg kam Anfang des 15. Jahrhunderts zum Herzogtum Jülich. Die Herzöge belehnten im 15. Jahrhundert das Geschlecht derer von Nesselrode, im 16. und 17. Jahrhundert das Geschlecht derer von Efferen mit der Unterherrschaft Stolberg. Gemäß J. Fabricius war Stolberg im Jülicher Herzogtum „ursprünglich eine Burg und ein Rittersitz im Amt Eschweiler an der Grenze zum Amt Wilhelmstein und dem jenseits des Vichtbaches gelegenen Gebiets der Reichsabtei Kornelimünster“. Die Grenze der beiden Ämter markierte ein kleiner, in den Vichtbach mündender Wassergraben. Der zum Amt Wilhelmstein gehörige Teil hieß 'Berger Seite' und unterstand dem Gericht Nothberg. Er umfasste den Finkenberg. Am 28. Februar 1644 wurde dem Burgherrn erneut nach 1629 und diesmal definitiv die Jurisdiktion auf der Berger Seite nach jahrelangen Kompetenzstreitigkeiten mit dem Amt Wilhelmstein und dem Gericht Nothberg verliehen. Nur die Steuern sollten nach wie vor an das Amt Wilhelmstein gezahlt werden. 1777 wurde die Berger Seite aufgrund eines kurfürstlichen Edikts vollständig in die Herrlichkeit Stolberg eingegliedert. Bis 1789 blieb die Herrlichkeit Stolberg in den verschwägerten Linien der Familien von Frentz und von Beissel und bildete eine eigene Unterherrschaft im Oberamt Jülich bzw. Herzogtum Jülich, die nur von Binsfeldhammer bis zum Zusammenfluss von Inde und Vichtbach am Schnorrenfeld reichte und sich über ein Territorium von 318 ha erstreckte. Nördlich lag das jülichsche Amt Eschweiler, das später im Amt Wilhelmstein aufging, und östlich die jülichschen Ämter Wilhelmstein und Wehrmeisterei, das die heutigen Stadtteile Schevenhütte und Zweifall umfasste (östlich von Vicht und Hasselbach, der übrige Teil des Ortes gehörte zum Amt Montjoie) und sich Gressenich und teilweise Vicht und Mausbach mit der Reichsabtei Kornelimünster teilte, die sich westlich und südlich der Unterherrschaft Stolberg erstreckte und außerdem die heutigen Stolberger Stadtteile Münsterbusch, Büsbach, Breinig, Dorff und Venwegen umfasste.

1324 wurde erstmals das „dorf Staylburg“ erwähnt, dessen jährlicher Zins sich auf 58 Kapaune und 8 Hühner belief. Im Schatten der Burg siedelten sich ab der Mitte des 15. Jahrhunderts Handwerker an, die Eisen, Kupfer, Blei, Gold und Silber verhütteten. Im Jahre 1496 soll der Ort Stolberg nur aus zwei bis drei Häusern bestanden und selbst 1569 nur elf bis zwölf Häuser umfasst haben. Die farbige Karte, die der Künstler Egidius Waschaple im Jahre 1548 für einen Rechtsstreit des Burgherrn mit dem Abt von Kornelimünster anfertigte, zeigt ebenfalls nur zwölf Häuser und drei Mühlen. Neben der Unterherrschaft entwickelte sich – wohl getragen durch das Selbstbewusstsein der Kupfermeister – bis zum Ende des 17. Jahrhunderts eine Ortsgemeinde mit Bürgermeister,[2] die als Anfang der kommunalen Selbstverwaltung in Stolberg angesehen werden können. Aus dem Jahre 1738 liegt das erste Protokoll einer Bürgermeisterwahl vor. Die Straßen und Gassen des Ortes waren Ende des 18. Jahrhunderts die damalige Hauptstraße (heute Burgstraße), die Katzhecke und die Enkerei.

luth. Vogelsangkirche

Um 1600 gestattete der Burgherr von Effern protestantischen Kupfermeistern aus Aachen die Übersiedlung in sein Gebiet. Sie brachten Kenntnisse der Messingherstellung mit, bei der Kupfer mit dem örtlichen Galmei bzw. Zinkblende legiert und unter Ausnutzung der Wasserkraft des Vichtbachs weiter verarbeitet wurde. Da man sich noch nicht über die Rolle des Zinks im Klaren war, das erst Anfang des 19. Jahrhunderts als Element erkannt wurde, nannte man Messing auch „gelbes Kupfer“. Daher rühren die bis heute gebräuchlichen Bezeichnungen „Kupfermeister“ und „Kupferstadt“. Am Oberlauf des Vichtbachs und am Wehebach in Schevenhütte betrieben die Reitmeister in der frühen Neuzeit auf dem heutigen Stolberger Stadtgebiet Eisengewinnung und -verarbeitung. Ihre Produktionsstätten, die Reitwerke, sind teilweise noch heute erhalten (Junkershammer, Neuenhammer, Platenhammer). Durch die Kupfermeister und Reitmeister wurde ein wirtschaftlicher Aufschwung eingeleitet. Stolberg war eines von wenigen Zentren der Messingherstellung weltweit und hatte in Europa nahezu eine Monopolstellung. Vor diesem Hintergrund nennt sich Stolberg heute gerne „älteste Messingstadt der Welt“. Von dieser Blütezeit der Frühindustrialisierung künden noch heute zahlreiche Baudenkmäler wie die Kupferhöfe. Sie dienten nicht nur als Produktionsstätten, die für unruhige Zeiten als Burgen ausgebaut wurden, sondern belegen in ihrem prachtvollen Ausbau im Barockstil den großbürgerlichen Repräsentationswillen der Kupfermeistergeschlechter, der sich außerdem in Familienwappen nahezu aristokratisch äußert. Ferner wurde in Stolberg 1647 die Vogelsangkirche als erste linksrheinische lutherische Kirche errichtet, während auf dem Finkenberg eine calvinistische Kirche entstand. Bei ihr befindet sich der Kupfermeisterfriedhof mit zahlreichen großbürgerlichen Gräbern.

Franzosenzeit

Nach der Besetzung Aachens durch die französischen Generäle Desforest und Stengel hielt ein Truppenteil unter Fregeville Stolberg besetzt. Die Franzosen wurden zwar von den Österreichern in der Schlacht bei Aldenhoven bis zur französischen Grenze zurückgedrängt, rückten dann aber 1794 erneut über Münsterbusch in Stolberg ein. Die Franzosen ernannten den Bürger Hermann Peltzer zum General-Administrator. Im Namen der Zentralverwaltung in Aachen setzte er die beiden Bürgermeister Johann Peter Schmitz und Heinrich Beckers samt acht Beigordneten ab. Später wurde Johann Adam Schleicher zum Maire ernannt und die vier Bürger Laurenz Lynen Sohn, Johann Wilhelm Scheibler, Johann Graff und Johann Wilhelm Dahmen zu Bürgerräten. 1795 bestimmte man Dahmen dann zum Maire und Johann Haahs und Jakob Braun zu Beisitzern. Während der Zugehörigkeit des linksrheinischen Gebiets zu Frankreich von 1794 bis 1815 bildete Stolberg eine Mairie, die wie die Mairien Gressenich und Büsbach zum Kanton Eschweiler im 1801 gegründeten Département de la Roer gehörte. Die Kontinentalsperre verhalf der seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts angeschlagenen Stolberger Messingindustrie zu einer Atempause und letzten Blüte.

Siehe dazu auch den Hauptartikel: Handelskammer Stolberg

Preußen und Kaiserzeit

Jugendstilhaus Kaesmacher

1815 fiel Stolberg nach dem Sturz Napoleons an Preußen und wurde 1816 eine Bürgermeisterei. Erster Bürgermeister wurde Conrad Esajas Michels. Stolberg war mit knapp 2.600 Einwohnern in 334 Häusern die kleinste Gemeinde im Kreis Aachen, dem die Stadt seither angehört. Außerdem wurde der Kreis dem Regierungsbezirk Aachen zugeordnet, dessen Teil er bis zu dessen Eingliederung in den Regierungsbezirk Köln 1972 war. Der Regierungsbezirk Aachen, und damit auch Stolberg, kamen zuerst zur preußischen Provinz Niederrhein, die 1822 mit den Vereinigten Herzogtümern Jülich-Kleve-Berg zur Rheinprovinz vereinigt wurde. Die beiden protestantischen Gemeinden vollzogen den vom preußischen König 1817 empfohlenen Zusammenschluss zu einer reformierten Gemeinde in Stolberg erst 1860.

1823 erhielt Stolberg von Eschweiler den Stadtteil Mühle. Am heutigen Kaiserplatz wurde 1837 ein neues Rathaus im klassizistischen Stil errichtet. Aufgrund der Rheinischen Städteordnung erhielt Stolberg 1856 auf Antrag die preußischen Stadtrechte, obwohl es nicht die geforderten 10.000 Einwohner aufweisen konnte, aber wegen seiner gewerblichen Struktur Mitglied des Provinziallandtags wurde.

Durch den Anschluss an Preußen verlor die Stolberger Metallindustrie ihren französischen Absatzmarkt und geriet in eine schwierige Randlage, die jedoch durch den Einsatz moderner Techniken wie der Dampfmaschine und der neu entwickelten Zinkverarbeitung überwunden werden konnte. Blei und vor allem Zink lösten Messing als wichtigste Metalle der Stolberger Wirtschaft ab. Neben der Blei- und Zinkindustrie setzten die Glasindustrie und chemische Industrie die Diversifizierung der Wirtschaft fort, die bereits 1719 Mathias von Asten mit dem Beginn von Tuchherstellung im Knautzenhof eingeleitet hatte. Im Rahmen dieses Strukturwandels wurden aus den Kupfermeisterfamilien Fabrikanten. Die Produktion verlagerte sich aus den nun beengten Kupferhöfen in größere, ziegelgemauerte Fabriken. Die Industrialisierung wurde entscheidend durch die Brüder John und James Cockerill vorangetrieben. Für Stolberg war ein „zweites Seraing“ geplant. In Münsterbusch und Mühle entstand im Rahmen des Aachener Reviers eine der ersten Industrielandschaften Deutschlands.

1841 wurde Stolberg mit Eröffnung der Talbahnlinie ans Eisenbahnnetz angeschlossen und erhielt einen eigenen Haltepunkt auf Eilendorfer Gebiet („Station Stolberg“). Durch den Bau der Stolberger Talbahn im Vichtbachtal 1867, 1881 und 1889 wurde die Eisenbahnanbindung der Stolberger Firmen verbessert und ein Anschluss an die Vennbahn hergestellt. 1888 wurde der Bahnhof mit Namen „Stolberg Bf.“ (später „Stolberg Hbf.“) auf Eschweiler Territorium errichtet.

Ehemaliges Amtsgericht am Kaiserplatz
Ehemaliges Goethe-Gymnasium am Kaiserplatz

Der Aufschwung der Industrialisierung schlug sich auch im Stadtbild nieder. Im Steinweg und der Rathausstraße entstanden gründerzeitliche Bürgerhäuser und Villen der Fabrikbesitzer, während in den ärmlichen Teilen der Altstadt, wie z. B. Vogelsang, die Unterschicht und die Fabrikarbeiter lebten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bemühten sich der evangelische, von Preußen eingesetzte Bürgermeister und Leutnant a. D. Friedrich von Werner und der katholische Pfarrer von St. Lucia Roland Ritzefeld, die sozialen Folgen der Industrialisierung abzumildern und die Modernisierung Stolbergs außerhalb der Wirtschaft voranzutreiben. Auf Betreiben Ritzefelds richtete die Pfarre St. Lucia 1866 im ehemaligen Kupferhof Steinfeld das Bethlehem-Krankenhaus ein. Um die Jahrhundertwende wurden am Kaiserplatz ein Amtsgericht, eine Hauptpost und das Goethe-Gymnasium errichtet, ferner in unmittelbarer Nähe die Volksschule Grüntal. Ein Standbild des Kaisers Wilhelm I. aus dem Jahre 1897, das dem Kaiserplatz bis heute seinen Namen gab, wurde von den alliierten Besatzungstruppen nach dem Ersten Weltkrieg entfernt. Im Stadtteil Unterstolberg/Mühle entstanden die Pfarrkirche Mariä-Himmelfahrt und die Volksschule an der Herrmannstraße. 1913 kamen von der Gemeinde Büsbach die Gebiete Schneidmühle und Jordansberg zu Stolberg.

Weimarer Republik: Demokratisierung

Infolge des Versailler Vertrags war Stolberg von 1919 bis 1929 von alliierten Truppen von Belgiern und Franzosen besetzt. Wie dem übrigen Rheinland blieben ihm so die bürgerkriegsähnlichen Wirren zu Beginn der Weimarer Demokratie erspart. In Büsbach beendete die Bevölkerung ein separatistisches Intermezzo. Die Gründung der Weimarer Republik brachte es mit sich, dass die Bürgermeister nicht mehr von oben eingesetzt, sondern vom Stadtrat gewählt wurden. Das preußische Dreiklassenwahlrecht wurde zugunsten des gleichen Wahlrechts aufgegeben, das erstmals auch Frauen aktiv wie passiv ausüben konnten. Die krisenhaften Umstände der Inflationszeit veranlasste die Stadt zusammen mit dem benachbarten Eschweiler Notgeld herauszugeben.

50 Billionen Mark – der höchste Wert, der von den Städten Eschweiler und Stolberg ausgegeben wurde. (Ausgabe am 11. November 1923)

Mitte der 1920er-Jahre waren in Stolberg von etwa 17.000 Einwohnern 1.800 erwerbslos. Die Stadt suchte mit Arbeiterwohnungsbau am Stadtrand Arbeit zu beschaffen. 1920 wurden von der Gemeinde Hastenrath das Gebiet Hammerberg und 1932 der Burgholzer Hof, Niederhof, Hochweger Hof und Steffenshof eingemeindet, der so genannte „Hastenrather Zipfel“. Im Jahr 1930 wurde das Stadtbad in der Grüntalstraße eingeweiht.

NS-Zeit

Auch in Stolberg war das Ende der Weimarer Republik von Auseinandersetzungen demokratischer und radikaler Parteien geprägt. Die KPD, die im Vogelsang die meisten Stimmen bekam und deren Treffpunkt das ehemalige Hotel Scheufen war, wurde bei der Kommunalwahl 1929 mit sechs Sitzen im Stadtrat doppelt so stark wie die SPD. Der NSDAP gelang der Sprung in den Stadtrat nicht. Erst zur Zeit der Weltwirtschaftskrise konnte sie vermehrte Wahlerfolge verzeichnen. Ende 1931 wurde Stolberg aufgrund einer Anordnung der Gauleitung Köln-Aachen Sitz der NSDAP-Kreisleitung für den Kreis Aachen, während in den umliegenden Städten Ortsgruppen verblieben. An der Ecke Schellerweg/Rathausstraße (Rathausstr. 49) stand das so genannte 'Braune Haus', das 'Haus Metropol' wurde der Sitz des „Westdeutschen Beobachters“. Bei den Kommunalwahlen mit einer Wahlbeteiligung von 74,4 % am 12. März 1933 erzielte das Zentrum 10 Sitze (minus 2), die NSDAP 9 (plus 9), KPD 4 (minus 2), SPD 3 (unverändert), die Kampffront Schwarz-weiß-rot 1, und die Prehlerpartei (ein Zusammenschluss kleiner Einzelhändler und Handwerker) 1. Sieben Zentrums-Stadtverordnete sowie die Mandatsträger der Kampffront Schwarz-weiß-rot und der Prehlerpartei traten der NSDAP als Hospitanten bei; die Zentrumsabgeordnete Christine Büngens nahm die Wahl nicht an, ebenso die beiden KPD-Abgeordneten Reinhard Schirbach und Juliane Decker. Für sie durften nach dem Runderlass des Ministers des Inneren vom 20. März 1933 keine Ersatzmitglieder nachrücken. Dieser Runderlass verhinderte auch, dass die gewählten Ratsherren Peter Winterich und Jakob Radermacher für die KPD ihre Mandate antraten. Bis zum 14. Juli legten der Sozialdemokrat August Meurer und die Zentrumsabgeordneten Claus Robert, Matthias Souren und Louis Hülsen ihre Stadtratsmandate nieder. Ludwig Lude von der SPD durfte aufgrund eines Runderlasses des Innenministers vom 23. Juni nicht nachrücken, die übrigen Sozialdemokraten durften ihre Mandate gar nicht antreten. Hochrangige Vertreter des Zentrums verloren in der Stadtverwaltung und im Schulwesen ihre Stelle. Der Leiter der Stadtbücherei entfernte unaufgefordert dem Regime missliebige Literatur. Die HJ verbrannte öffentlich Bücher. Am 1. April 1933 rief die SA auch in Stolberg zum Boykott jüdischer Geschäfte auf. Am 1. Mai 1933 beschloss der Stadtrat umfangreiche Namensänderungen: Das Goethe-Gymnasium hieß fortan „Städtisches Langemarck-Gymnasium“ (1945 rückgängig gemacht), die Neustraße (heutige Salmstraße) Hindenburgstraße, die Oststraße Bismarckstraße, die Hastenrather Straße Horst-Wessel-Straße. Der Steinweg und Teile der Aachener Straße wurden in Adolf-Hitler-Straße umbenannt. Dem Reichspräsidenten Hindenburg sowie Adolf Hitler als Reichskanzler wurden die Ehrenbürgerschaft verliehen. Walther Dobbelmann (DNVP), Bürgermeister von 1906 bis 1934, beantragte auf Druck der NSDAP seine Pensionierung, die am 1. Oktober 1934 erfolgte. Anton Braun, Leiter der Gaurevisionsabteilung, fungierte als Bürgermeister in Stolberg. Dr. Engelbert Regh (NSDAP), nach 1945 bis 1955 für die FDP in Stadtrat und Kreistag, wurde am 25. Februar 1935 mit Genehmigung des Gauleiters Grohé vom Regierungspräsidenten Eggert Reeder als Bürgermeister eingeführt. Der Stadtrat verlor nach der deutschen Gemeindeordnung seine Entscheidungskompetenzen an den Bürgermeister, die Ratsherren wurden für sechs Jahre ernannt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Stolberg ein steinernes Ehrenmal für die Gefallenen mit einer knienden Bronzefigur errichtet, die wohl von den Nationalsozialisten um eine weitere, stehende Figur ergänzt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Figurengruppe entfernt und durch ein Eisernes Kreuz aus Stein ersetzt, das in die Ellermühlenstraße verlegt wurde. 1932 wurde auf dem Friedhof Bergstraße ein Denkmal für die Weltkriegsgefallenen mit einer nackten, neoklassizistischen Bronzefigur, dessen Sockel die Inschrift „Ich hatt’ einen Kameraden“ trägt (Künstler: Walther Wolff aus Berlin), dank einer privaten Spende aufgestellt. In seiner Nähe steht ein quaderförmiges Denkmal für die zahlreichen Opfer einer Explosion in der Düngemittelfabrik Schippan 1920 in Atsch. Am 1. Mai 1933 wurden das Städtische Gymnasium und vier Straßen im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie umbenannt. Die neu errichtete Mühlener Brücke wurde am 30. Oktober 1937 als „Heinrich Heimes-Brücke“ eingeweiht, benannt nach einem 1914 an der Ostfront gefallenen 17-jährigen Stolberger Gymnasiasten, der sich 16-jährig freiwillig gemeldet hatte.

1935 fand eine Erweiterung des Stadtgebiets statt, die auch die Einwohnerzahl um 11.000 wachsen ließ: Von Eschweiler erhielt Stolberg die Ortsteile Donnerberg, Duffenter, Birkengang, Velau, Steinfurt mit dem Hauptbahnhof Stolberg sowie den Südwesten des Propsteier Waldes (Steinbachshochwald). Dies waren rund 500 Hektar Gebiet mit rund 1.400 Einwohnern und zwei stillgelegten Zinkhütten. Ferner erhielt Stolberg im Westen Atsch von Eilendorf und die Gemeinde Büsbach, die 9.000 Einwohner zählte und die Ortsteile Büsbach, Dorff, Münsterbusch und Kohlbusch umfasste.


In Stolberg wurde 1938 die Pogromnacht der Nachbarorte organisiert. Am 9. November 1938 verwüsteten SA und SS, die sich am Alten Markt gesammelt hatten, die beiden verbliebenen jüdischen Geschäfte in Stolberg: die Schuhgeschäfte Bernhard Wächter und Sigmund Zinader. Juden wurden in der Folge durch eine städtische Anordnung der Besuch von Stadtbad und -bücherei sowie die Benutzung öffentlicher Parkbänke untersagt. Der Betsaal hinter dem Haus Steinweg 78 wurde Anfang 1939 aufgelöst. Jüdische Geschäfte, so das Textilgeschäft von Berthold Wolff im Steinweg, wurden „arisiert“. Durch Flucht und Deportation löste sich die kleine jüdische Gemeinde vollständig auf, die 1933 noch 76 Angehörige hatte. Zwei nichtjüdische Männer retteten ihren jüdischen Frauen das Leben, weil sie sich nicht scheiden ließen. Nachweislich sind unter der NS-Herrschaft mindestens 19 Stolberger Juden ermordet worden oder im Umfeld der „Vernichtungslager“ im Osten verschollen. In KZ und anderen Lagern kamen auch Stolberger Kommunisten sowie unpolitische Regimekritiker ums Leben. Illegale SPD-Parteizellen organisierten der Sozialdemokrat Ludwig Philipp Lude, der parteilose Gewerkschafter Mathieu Wilms, Peter Spiegelmacher und Paul Arentsen. Widerstand kam auch aus dem katholischen Milieu durch Pastor Fritz Keller und Kaplan Joseph Dunkel.

Siehe dazu auch den Hauptartikel: Judentum in Stolberg

Zwangsarbeit und Deportation

Die metallverarbeitende Industrie, vor allem die Firmen Prym und Stolberger Metallwerke, stellte sich im Zweiten Weltkrieg auf die Rüstungsproduktion um. Zwangsarbeiter, die produktionsnah in Baracken untergebracht wurden, ersetzten nicht nur die eingezogenen Arbeitskräfte der Industrie, sondern sicherten auch die Erfüllung von Großaufträgen für die Rüstung. Nach dem EBV war die Stolberger Industrie mit etwa 2.500 Zwangsarbeitern (davon 600 Kriegsgefangene) der größte Einsatzort für Zwangsarbeiter im Kreis Aachen.

Denkmal für deportierte Romafamilien am Stolberger Hauptbahnhof

Im Juni 1944, drei Monate vor der Ankunft der US-amerikanischen Truppen in Stolberg, erreichte die Zwangsarbeiterbeschäftigung mit über 2.200 Zwangsarbeitern und 800 Kriegsgefangenen ihren Zenit. Der Anteil ausländischer Arbeiter in den industriellen und handwerklichen Berufen lag in Stolberg damals bei 40 % (Reichsdurchschnitt 29 %). Insgesamt gab es mindestens 38 größere Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlager im gesamten Stadtgebiet. Im November 1941 errichtete die Gestapo auf dem Gelände der Kali Chemie AG an der Rhenaniastraße ein Lager für 121 jüdische Zwangsarbeiter, die bis Juni 1942 in den benachbarten Fabriken 12 Stunden pro Tag Zwangsarbeit verrichten mussten und Schikanen der Aufseher ausgesetzt waren. Im Sommer 1942 existierte ein Durchgangslager in RAD-Baracken in Mausbach, in dem etwa 300 Juden unter unmenschlichen Bedingungen auf ihre Deportation warten mussten. William Prym beschäftigte während des Zweiten Weltkrieges rund 500 Insassen der Gefängnisse Köln und Aachen in sogenannter Heimarbeit. Im Sommer 1942 wurden der Stolberger Industrie osteuropäische Zwangsarbeiter in großer Zahl zugewiesen. Eine Auflistung des Zwangsarbeitereinsatzes in den einzelnen Unternehmen findet sich hier. Die Betriebsfeuerwehr galt wegen der von ihr verübten Misshandlungen als „Werks-SS“. Am 25. April 1944 wurden drei polnische Jugendliche in der Nähe ihres Lagers am Stolberger Bahnhof vor den Augen zahlreicher deutscher Zeugen und Gäste sowie hunderter polnischer Zwangsarbeiter von der Aachener Gestapo hingerichtet, weil sie einige Lebensmittel aus einem Waggon am Aachener Westbahnhof entwendet haben sollen. Insgesamt kamen in Stolberg 52 Zwangsarbeiter zu Tode, davon zum Beispiel einer von sechs Landarbeitern im damaligen Stadtgebiet, der am 16. Dezember 1942 auf einem Bauernhof in Büsbach – ganz in Einklang mit den Empfehlungen der Landesbauernschaft Rheinland – wegen angeblich mangelnder Arbeitsleistung durch Nahrungsverweigerung starb[3]. Am 2. März 1943 wurden fünf Roma-Familien (insgesamt 37 Menschen) von Stolberg ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Insgesamt haben 152 bis 177 Menschen infolge des NS-Regimes in Stolberg ihr Leben verloren.

Alliierte Besatzung am Ende des 2. Weltkrieges

Stollen unter der Burg und an der Zweifallerstraße dienten dem Luftschutz. Noch vor der alliierten Eroberung Aachens am 21. Oktober 1944 drangen US-amerikanische Truppen am 12. September 1944 bis Stolberg und Schevenhütte vor. Die Kämpfe um diesen sog. „Stolberg-Korridor“ brachten Zerstörungen mit sich und erlegten der Zivilbevölkerung große Leiden auf. Evakuierungsbefehle der NS-Behörden wurden vom Bürgermeister weitgehend nicht befolgt. Etwa 10.000 Menschen blieben in Stolberg zurück. Ein Personenzug mit zahlreichen Evakuierten aus Stolberg geriet bei Jülich in einen britischen Tieffliegerangriff. Erst am 20. September wurde Stolberg nach heftigen Kämpfen ganz besetzt. Da die Front in der Nähe blieb, endeten die Beeinträchtigungen durch Kampfhandlungen erst nach dem Fall Eschweilers im November 1944. Die von den Amerikanern eingesetzte Stadtspitze (Bürgermeister Dr. Friedrich Deutzmann), insbesondere der stellvertretende Bürgermeister Ludwig Philipp Lude, begann mit der Entnazifizierung der Stadtverwaltung. Am Ende des Zweiten Weltkrieges kam Marlene Dietrich mit den ersten US-amerikanischen Truppen wieder nach Deutschland und wurde beim Stolberger Bahnhof von einer Deutschen erkannt und zu ihrer großen Überraschung mit Freude begrüßt.

Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Stolberg Teil der britischen Besatzungszone und gehört seit 1947 zum Land Nordrhein-Westfalen. Flüchtlinge und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten bauten mit teilweise selbst gebrochenen Steinen die Donnerberger Siedlung. Auch in der Velau entstand ein Neubaugebiet für Flüchtlinge und Vertriebene. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in manchen Stadtteilen, wie in Zweifall und auf dem Donnerberg, nahe der Kirche Gedenkstätten für die Opfer von Krieg und Gewalt errichtet. 1956 wurde der Neubau des Bethlehem-Krankenhauses eingeweiht und ein neues Berufsschulgebäude seiner Bestimmung übergeben. Die Trägerschaft der dort zusammengefassten verschiedenen Berufs-, Berufsfach- und Handelsschulen ging 1970 von der Stadt auf den Kreis über. Der Bau der Stadthalle (25. November 1961 offiziell eröffnet) und die Neubebauung des Areals um den Bastinsweiher, der auch der Kupferhof Ellermühle zum Opfer fiel, waren wichtige Etappen der innerstädtischen Entwicklung. Deutschlandweit in den Medien präsent war die Stadt in den 1960er Jahren durch das von der in Stolberg ansässigen Pharmafirma Chemie Grünenthal GmbH produzierte Medikament Contergan; die Anhörungen und Prozesse im so genannten Contergan-Skandal jedoch fanden in Aachen, dem Hauptsitz der Firma, und in Alsdorf statt. Das Bekanntwerden von Gesundheitsschäden bei Stolberger Kindern, den so genannten Bleikindern, und bei Weidevieh durch Schwermetalle, der so genannten Gressenicher Krankheit, gab nach 1965 den Anstoß zu Umweltschutzbemühungen. Im Verlauf der 1960er-Jahre wuchs Stolberg in einer Art 'Kopf-an-Kopf-Rennen' mit Eschweiler zur mit bevölkerungsreichsten Kommune im Kreis Aachen heran.

Nach der kommunalen Gebietsreform 1972

Ende der 1960er-Jahre waren ein Viertel der Schüler des Goethe-Gymnasiums und ein Drittel der Schülerinnen des Mädchengymnasiums Auswärtige. Bei der kommunalen Gebietsreform 1972 erfuhr das Stadtgebiet entsprechend den Wünschen der Verwaltung eine beträchtliche Erweiterung nach Südosten und verdreifachte sich damit abermals. Die Zuständigkeit für das Amtsgericht wurde am 1. April 1973 an das Amtsgericht Eschweiler abgegeben. In den 1970er-Jahren entstand das neue Rathaus neben dem Alten Rathaus am Kaiserplatz, ferner das Stadion und Hallenbad Glashütterweiher.

In den 1980er-Jahren konnte die Sanierung der Schwermetallhalden weitgehend abgeschlossen und die Oberstolberger Altstadt restauriert werden. Der Steinweg wurde 1987 als Fußgängerzone ausgewiesen und die Salmstraße verkehrsberuhigt.

Die Anzahl der von der Stadt Stolberg zu versorgenden Asylbewerber schnellte 1990 von 131 im Vorjahr auf 562 hoch.

Im Jahre 1988 wurde vor dem ehemaligen Betsaal der jüdischen Gemeinde im Steinweg aus Anlass der 50-jährigen Wiederkehr der Reichspogromnacht eine Gedenktafel in den Boden eingelassen. Eine Parkanlage an der Rhenaniastraße wurde zum Andenken an den namensgleichen jüdischen Textilhändler in Berthold Wolff-Park umbenannt. Katholische Widerstandskämpfer ehrt die Namensgebung des Kaplan Dunkel-Platzes im Stadtteil Unterstolberg und der Hauptschule Liester als Propst Grüber-Schule. Der Rathausvorplatz heißt nach dem sozialdemokratischen Widerstandskämpfer und späteren ersten Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Aachen nach dem Zweiten Weltkrieg Ludwig Philipp Lude-Platz.

In den 1990er-Jahren wurde in Buschmühle ein neuer Zentralfriedhof eingerichtet, 1996 eröffnete das Museum Zinkhütter Hof als Industriemuseum. Ferner wurde die L 238n als Innenstadtumgehung fertiggestellt. Das Dienstleistungszentrum Münsterbusch und das Gewerbegebiet Steinfurt wurden ihrer Bestimmung übergeben. Im umgebauten Gebäude der Ketschenburg-Brauerei zog 1998 die Verwaltung der EWV ein.

„Hakenkreuz“-Denkmal am Zinkhütter Hof neben der Fabrikantenvilla

Auf dem Gelände des ehemaligen Zinkhütter Hofs wurde am 20. Januar 2001 ein Denkmal in Form eines aus Stacheldraht geschmiedeten Hakenkreuzes eingeweiht, das der Opfer des Nationalsozialismus gedenkt. Es wurde auf Initiative des ehemaligen SPD-Ratsherrn Matthias Breuer vom Kunstschmied Matthias Peters geschmiedet und durch Spenden von Privatleuten und Unternehmen finanziert. Die kunsthandwerkliche Arbeit gilt als umstritten, da sich der Vorsitzende des jüdischen Zentralrats Paul Spiegel bei einer Besichtigung ob der Hakenkreuzform zutiefst schockiert zeigte. An der Ecke Rhenaniastraße/Münsterbachstraße wurde im Berthold Wolff-Park ein Gedenkstein mit einem Davidstern eingeweiht, der des Lagers an der Rhenaniastraße gedenkt und besonders die jüdischen Zwangsarbeiter erwähnt. Am Bahnhof wurde ein Mahnmal in Form eines Rades mit der Inschrift „Vergesse nicht“ und „Mabister“ (auf Romanés) errichtet, das an die Deportation der Sinti und Roma aus Stolberg erinnern soll und die Namen der Opfer nennt. Auf Einladung der Stadt Stolberg kamen ehemalige Zwangsarbeiter aus Osteuropa im Jahr 2000 nach Stolberg, wo sie unter anderem an Schulen über ihre Erlebnisse berichteten und kleinere materielle Zuwendungen erhielten.

Im Jahre 2001 ging die Euregiobahn mit neuen und umbenannten Haltepunkten in Betrieb und erschließt seitdem die Stolberger Innenstadt auf Gleisen für den ÖPNV. 2004 kaufte Stolberg ein südliches Stück des Propsteier Waldes der Stadt Eschweiler ab, um dort auf dem ehemaligen Militärgelände Camp Astrid ein neues Gewerbegebiet für Kleinbetriebe anzusiedeln.

Die Stadt feierte im September 2006 „150 Jahre Verleihung der Stadtrechte“. Aus diesem Anlass wurde von der Sparkasse Aachen eine Gedenkmedaille aus Silber geprägt.

Überblick über die Gebiets- und Bevölkerungsentwicklung

  • Frühe Neuzeit: Herrlichkeit, Marie und Bürgermeisterei Stolberg 318 ha
  • 1823 Eingemeindung des Stadtteils Mühle (heute Unterstolberg) von Eschweiler
  • 1913 Schneidmühle und Jordansberg von der Gemeinde Büsbach
  • 1920 das Gebiet Hammerberg von der Gemeinde Hastenrath

1925 umfasst das Stadtgebiet 456 ha (bei ca. 17.000 Einwohnern).

Datum Quelle Einwohnerzahl
16. Jahrhundert Schätzung um 150
1610 Zählung 78 „huldige Lehnsleut“
Ende des 17. Jahrhunderts Schätzung um 600
1794 Zählung 1.540 in 270 Häusern
1800 Zählung im frz. Departement 1.900
1816 - 2.583
1825 - 3.076
1849 - 4.457
1856 - 6.581
1885 - 11.835
1905 - 14.963
1925 - ca. 17.000
1935 - 30.215
1939 Volkszählung 29.511
1950 Volkszählung 31.742
1. Januar 1956 - 35.512
1961 Volkszählung 37.462
31. Dezember 1971 vor der kommunalen Neugliederung 40.566
1. Januar 1972 nach der kommunalen Neugliederung 57.266
1987 Volkszählung 55.747
1. Januar 2002 Stadtverwaltung 60.286
31. Dezember 2005 Stadtverwaltung 58.023

Historische Legenden, Originale und Fabelwesen

Dass die heutige Burg auf ein Jagdschloss Karls des Großen zurückgehe, ist eine Legende, die der Nähe zu Karls Pfalz in Aachen entspringt. Ins Reich der Sage gehört auch, dass Napoleon bei seiner überstürzten Rückkehr nach Paris nach dem Ende der Großen Armee in Stolberg mit seinem Pferd gehalten habe.

Ein Alt-Stolberger Original war „Jumbo“, der mit einer Pauke auf dem Rücken, einer Mundharmonika vor dem Mund und anderen Musikinstrumenten in der Hand eine Ein-Mann-Combo bildete und auf seinem Mofa mit dieser Pauke auf dem Rücken zum Gaudi der Kinder von Kirmes zu Kirmes zog.

Eine Alt-Stolberger Figur ist der Vogelsänger, ursprünglich ein Bewohner des Viertels Vogelsang, dem das Zwitschern der Vögel am nahegelegenen Hammerberg den Namen gab (vgl. Finkenberg). Volksetymologisch wurde der Vogelsänger jedoch als jemand gedeutet, der mit Vögeln singt und auch in einem Standbild neben dem Rathaus so dargestellt. Auf die Sanges- und Lebensfreude des Vogelsängers spielt auch ein Lied an.

In den Gruben bei Gressenich und Mausbach-Diepenlinchen wurden die Quärrismännchen (von mittelhochdeutsch 'Querge' = Zwerg) oder Römermännchen angesiedelt, kleine Männchen, die der Sage nach in Stollen hausten und sich zu nächtlichen Feiern von den Menschen Geschirr ausliehen, das sie am nächsten Tag wieder sauber zurückbrachten. Sie sind Nachbarn der Killewittchen.

Politik

Administrative Zugehörigkeit

Stolberg gehört zum Regierungsbezirk Köln, zum Bezirk des Amtsgerichts Eschweiler, zum Forstamt Hürtgenwald sowie innerhalb des Polizeipräsidiums Aachen zur Polizeiinspektion Kreis, Wach- und Bezirksdienst Südkreis.

Koalitionen im Stadtrat

  • 1946–1948: CDU
  • 1948–1952: CDU/SPD
  • 1952–1961: CDU/FDP
  • 1961–1964: CDU
  • 1964–1969: CDU/FDP
  • 1969–1972: CDU
  • 1972–1979: CDU/FDP
  • 1979–1984: SPD/FDP
  • 1984–1989: SPD/Grüne
  • 1989–1994: CDU/FDP
  • 1994–1997: SPD/UWG
  • 1997–1999: CDU/UWG
  • 1999–2004: CDU
  • seit 2004: keine feste Koalition, aber informelle Ampelkoalition

Kommunalwahl 26. September 2004

Partei % Sitze im Stadtrat
CDU 38,7 19
SPD 36,8 18
FDP  8,7  4
Bündnis 90 / Die Grünen  6,9  3
UWG (Unabhängige Wählergemeinschaft)  3,8  2
NPD  3,0  2
DVU  1,2  1
ABS (Alternative Bürgerliste Stolberg)  1,0  1

Bei der Wahl zum Bürgermeister setzte sich der Herausforderer Ferdinand Gatzweiler (SPD) mit 59 % der abgegebenen gültigen Stimmen gegen Amtsinhaber Hans-Josef Siebertz (CDU) durch.

Durch den Übertritt von Mathias Prußeit von der SPD in Die Linke im April 2008 ist diese auch mit einem Sitz im Stadtrat vertreten.

Rechtsextremismus

Stolberg ist seit den 1950er-Jahren ein Schwerpunkt rechtsextremistischer Aktivitäten in der Aachener Region und besitzt neben Aachen als einzige weitere Gemeinde der Region einen eigenständigen NPD-Ortsverband. Antifaschistische Gruppen bezeichnen Stolberg als „Hochburg der Rechten“.[4] Überregionale Aktivitäten und öffentliche Präsenz rechtsextremer Einzelpersonen und Gruppierungen führten zu landes- oder gar bundesweiter Medienaufmerksamkeit und zu auswärtiger Verstärkung der örtlichen Protestveranstaltungen, etwa als die NPD, die Stolberg zu einer ihrer Hochburgen ausbauen will, am 16. April 2005 mit Prominenz aus Bundes- und Landespartei in der Stadthalle Stolberg ihr 40-jähriges Bestehen feierte. Eine Anfrage der NPD für eine weitere Großveranstaltung wurde vom privaten Pächter der Stadthalle abschlägig beschieden. Ende 2003 wurde in Stolberg ein neuer Kreisverband Aachen/Heinsberg der DVU gegründet.

Seit Anfang der 1950er-Jahre arbeitete in Stolberg eine Gruppe der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS, deren Mitglieder bei Wahlen bald für die FAP, bald für die DVU kandidierten und für die Hans Rantz, ein ehemaliger Waffen-SS-Mann, arbeitete und die Freilassung inhaftierter Kriegsverbrecher der SS betrieb. Von 1967 bis zu ihrem Umzug 1991 nach Berlin betrieben Wolfgang und später Wolfram Narath von ihrem Privathaus in Stolberg-Büsbach aus zusammen mit Sascha Wagner die Bundeszentrale der Wiking-Jugend.

Erstmals in der Nachkriegszeit schaffte nach dem Fall der Fünf-Prozent-Hürde bei der Kommunalwahl 1999 mit Willibert Kunkel für die DVU ein Vertreter rechtsextremer Parteien den Sprung in den Stadtrat. Kunkel wechselte im Laufe der Wahlperiode zur NPD. Am 29. August 2000 fasste der Rat der Stadt Stolberg eine Resolution gegen Rassismus und Diskriminierung. Bei den Kommunalwahlen im September 2004 zogen mit Willibert Kunkel und Oliver Harf zwei NPD-Mitglieder sowie mit Rudi Motter ein Vertreter der DVU in den Stolberger Stadtrat ein. Die konstituierende Ratssitzung am 19. Oktober 2004 fand unter Polizeischutz statt, weil Kunkel, Harf und Motter in Begleitung von 20 KAL-Skinheads erschienen. Bei der Wahl zum Stolberger Bürgermeister erhielt Kunkel vier Stimmen, also auch eine aus dem nicht rechtsextremen Lager.

Als Reaktion auf den Einzug zweier rechtsextremer Parteien bei der Kommunalwahl 2004 in den Stadtrat änderten CDU, SPD, FDP und Grüne die Hauptsatzung dahingehend, dass Gruppen unterhalb der Fraktionsstärke an den Ausschüssen nur mit beratender Stimme teilnehmen, was jedoch auch die Listen UWG und ABS trifft.

Am 1. September 2007 wurden Besucher eines Rockkonzerts im Stadtteil Münsterbusch von Rechtsradikalen attackiert und verletzt, gleichzeitig fand in der Nähe eine NPD-Veranstaltung mit einem rechtsextremen Liedermacher statt. Der Polizei wurde bei diesen Vorfällen vorgeworfen, die Lage als zu ruhig eingeschätzt, die Täter nicht verfolgt und Gegendemonstranten nicht geholfen zu haben.

Im April 2008 fanden drei Neonazi-Demonstrationen mit insgesamt über 1000 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet in Stolberg statt. Grund war die Ermordung eines 19-Jährigen durch einen Staatenlosen libanesischer Abstammung mit vier Messerstichen. Es fanden auch hauptsächlich aus der Region Aachen unterstützte Gegendemonstrationen statt. Die rechte Szene tat kund, Stolberg durch einen jährlichen „Trauermarsch“ zu einem rechten Wallfahrtsort ausbauen zu wollen.[5]

Bürgerinitiativen

Umweltverschmutzung, insbesondere Schwermetallbelastung mit den Folgen Bleikinder und Gressenicher Krankheit, führte in den 1970er-Jahren zur „Aktion besorgter Bürger - Stolberg“. Ebenso die Konflikte zwischen Umwelt- und Landschaftsschutz einerseits und dem Ausbau der Infrastruktur und Wirtschaftsförderung andererseits trugen zu jener Aktion bei.

Die in den 1980er-Jahren gegründete Friedensinitiative wandelte sich in den 1990er-Jahren in die „Gruppe Z“ um. Nachdem die NPD ihren 40. Geburtstag in der Stolberger Stadthalle feierte, wurde auf Initiative von Bürgermeister Ferdinand Gatzweiler (SPD) als das parteiübergreifende „Stolberger Bündnis gegen Radikalismus“ ins Leben gerufen.

Bürgermeister

  • 1815–1845: Konrad Esajas Michels
  • 1845–1894: Friedrich von Werner
  • 1894–1906: Werner Fleusters
  • 1906–1934: Walther Dobbelmann (DNVP) (beantragte auf Druck der NSDAP seine Pensionierung, die am 1. Oktober 1934 erfolgte)
  • 1934–1935: Anton Braun, (Leiter der Gaurevisionsabteilung, fungiert als Bürgermeister)
  • 1935–1944: Dr. Engelbert Regh (NSDAP) (wurde am 1. Oktober 1944 von den amerikanischen Militärbehörden aus dem Amt entfernt)
  • 1944–1945: Dr. Friedrich Deutzmann (vom 1. Oktober 1944 bis zum 31. Juli 1945, durch die amerikanische Militärregierung eingesetzt)
  • 1945–1946: Eduard Voß (vom 1. August 1945 bis zum 31. März 1946, danach Stadtdirektor bis zum 31. Dezember 1957)
  • 1946–1948: Peter Conrads (CDU)
  • 1948–1950: Peter Meuser (CDU)
  • 1950–1952: Nikolaus Vonderbank (SPD)
  • 1952–1979: Bernhard Kuckelkorn (CDU)
  • 1979–1989: Hermann-Josef Kaltenborn (SPD)
  • 1989–1994: Wolfgang Hennig (CDU)
  • 1994–1997: Hans Fischer (SPD)
  • 1997–1999: Wolfgang Hennig (CDU)
  • 1999–2004: Hans-Josef Siebertz (CDU)
  • seit 2004: Ferdinand Gatzweiler (SPD)

Wappen und Stadtfarben

Das Stadtwappen zeigt einen roten, mit 12 goldenen, rechteckigen Steinen bestreuten Wappenschild, darin einen aufgerichteten, nach rechts springenden silbernen Löwen mit ausgeschlagener goldener Zunge, der mit einem schwarzen fünflätzigen Turnierkragen überlegt ist.

Stolberg führt dieses Wappen seit 1880. Es wurde dem damaligen Bürgermeister Friedrich von Werner vom Stadtarchivar vorgeschlagen und geht auf das Siegel und Wappen von einstigen Burgherren, der Edelherren von Stolberg-Frenz-Setterich, zurück. Sie übernahmen, da vom Limburgischen Herzoghaus abstammend, den Limburger Löwen als Wappentier, der nun seinerseits im Stolberger Wappen erscheint.

Die Stadtfarben sind in Anlehnung an die Grundfarben des städtischen Wappens rot und gelb.

Städtepartnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

Euregiobahn beim Stolberger Rathaus

Beherbergungsbetriebe

Stolberg verfügte im Jahr 2005 über 10 Beherbergungsbetriebe mit insgesamt ca. 400 Betten.

Medien

Im Ortsteil Donnerberg betreibt der Westdeutsche Rundfunk seit den 1950er Jahren eine Sendeanlage für MW, die heute UKW und Fernsehen ausstrahlt. Als Antennenträger dient ein 1993 errichteter 231 m hoher, abgespannter Stahlfachwerkmast mit einem Querschnitt von 1,76 m anstelle des alten runden und kleineren Sendemastes. Ein Teil des ehemaligen Senderschuppens ist auch heute noch vor dem Feuerwehrhaus der „Löschgruppe Donnerberg“ zu sehen.

Die Aachener Nachrichten und Aachener Zeitung haben einen gemeinsamen Lokalteil „Stolberg“. Ferner werden im ganzen Stadtgebiet „Os Ziedung“, „SuperSonntag“ und „SuperMittwoch“ sowie in seinem östlichen Teil die Eschweiler Filmpost kostenlos verteilt.

Öffentliche Einrichtungen

Verwaltungssitz der EWV
Bethlehem-Krankenhaus

Erdgas und Strom liefert die EWV, deren Verwaltungssitz seit 1998 auf dem Gelände der ehemaligen Ketschenburg-Brauerei untergebracht ist. Trinkwasser liefert die Gesellschaft enwor. Das aus ehemaligen Bergbaustollen im Kohlenkalk gewonnene Trinkwasser macht Stolberg als einzige Stadt des Kreises Aachen unabhängig von der Rurtalsperre. Eine Kläranlage befindet sich in im Stadtteil Steinfurt. Durch Stolberg verläuft die Ergasleitung TENP, die auf dem Stadtgebiet eine Vedichtungsstation betreibt.

Das 1866 von Roland Ritzefeld im ehemaligen Kupferhof Steinfeld eingerichtete Bethlehem-Krankenhaus ist ein Krankenhaus der Regelversorgung und Akademisches Lehrkrankenhaus der RWTH Aachen mit etwa 700 Mitarbeitern. Es verfügt über 354 Betten für jährlich ungefähr 12.000 stationäre und 24.000 ambulante Patienten und gliedert sich in die acht Fachabteilungen Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Innere Medizin, Anästhesie, Schmerztherapie und operative Intensivmedizin, Pädiatrie mit Kinderintensivstation, Radiologie, Nuklearmedizin und eine HNO-Belegabteilung mit zwei Betten. Träger ist die Katholische Kirchengemeinde St. Lucia. Ihm angegliedert ist die Franziska-Schervier-Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule mit etwa 175 Ausbildungsplätzen. Neben weltlichem Personal sind die Franziska-Schervier-Schwestern und seit 2001 die „Sisters of the Adoration of the Blessed Sacrament“ (S.A.B.S) tätig.

Eine Geschäftsstelle der AOK Rheinland ist ebenso in Stolberg wie eine Nebenstelle der Agentur für Arbeit Aachen. Der Verein „Menschenskind“ widmet sich der Förderung, Betreuung und Beratung kranker Kinder und ihrer Familien. Es gibt sechs Altentagesstätten. Um die Linderung sozialer Notlagen bemühen sich die Arbeiterwohlfahrt, die Stolberger Tafel e. V., das Diakonisches Werk der evangelischen Kirchengemeinde sowie des Kirchenkreises Jülich, das Kirchliche Soziale Zentrum Rolandshaus sowie weitere Sozialdienste.

Sportstätten

Die Stadt Stolberg unterhält das Stadion und Hallenbad „Glashütter Weiher“ und unterstützt oder trägt den Betrieb von sieben Bolzplätzen, 13 Sportheimen, 19 Sport- und Turnhallen, 14 Sportplätzen sowie einem Trimm-Dich-Pfad am Breinigerberg. Weitere, private Sportstätten sind ein Fitnessstudio, eine Squashanlage, sechs Tennisanlagen, ein Schießstand (DJV), eine Bogenschießsportanlage, eine Segelfluganlage sowie Reitsportanlagen.

Bildung

Das Betreuungsangebot der Kindergärten, davon sieben in städtischer, fünf in katholischer und einer in evangelischer Trägerschaft, wird ergänzt durch mehrere Kindertagesstätten, vorwiegend in städtischer Trägerschaft. Die Stadt unterhält außerdem vier Jugendclubs und acht Grundschulen. zwei katholische Grundschulen sind in Büsbach und Atsch. Die weiterführenden Schulen Goethe-Gymnasium, Ritzefeld-Gymnasium, Städtische Realschule 1, Realschule Mausbach, Ganztagshauptschule Kogelshäuserstraße und Gemeinschaftshauptschule Propst-Grüber-Schule sind alle in der Trägerschaft der Stadt. In der Trägerschaft des Kreises Aachen sind eine Schule für Sprachbehinderte, eine Schule für Lernbehinderte, eine Schule für Geistigbehinderte und ein Berufskolleg, das sich Stolberg mit Simmerath teilt.

In Stolberg befindet sich eine Stadthalle mit etwa 1.000 Plätzen, die ein privater Pächter betreibt, sowie die zusammen mit der Stadt Alsdorf betriebene Familienbildungsstätte Helene-Weber-Haus. Der Zinkhütter Hof und das Rolandshaus haben ebenfalls einen Versammlungssaal. Die Stadtteile Büsbach und Mausbach verfügen über Bürgerhäuser, die Stadtteile Atsch, Vicht und Breinig über Mehrzweckhallen. Die Stadtbücherei Stolberg bietet auf 1206 m² Publikumsfläche 62.375 Medien an und ist damit die größte Bibliothek im Kreis Aachen. Im Kulturzentrum Frankenthal, in dem früher das Waisenheim St. Vinzenz beheimatet war, wurden 1989 die Stadtbücherei, die Volkshochschule und eine Musikschule zusammengeführt, ferner finden in der umgebauten Kapelle des Waisenheims Konzerte, Kino- und Theateraufführungen statt. Ein Kino gibt es ansonsten nicht.

Banken, Wirtschaft und Unternehmen

Stolbergs „Bankenmeile“
Werksgelände der Firma Prym
Compagnie de Saint-Gobain
Firma Peltzer
Stolberger KMB-Maschinenfabrik
Stolberger Feinmetall
Dienstleistungszentrum Münsterbusch

Die Sparkasse Aachen unterhält in Stolberg elf feste und drei fahrbare Geschäftsstellen. Ebenso unterhalten die Deutsche Bank, die Postbank, die VR-Bank Würselen, die Commerzbank, die Citibank und die Dresdner Bank Filialen.

Die Wirtschaft ist von alters her eher mittelständisch-produzierend, während in den 1972 eingemeindeten Gebieten verstärkt Land- und Forstwirtschaft betrieben werden. Stolberg ist mit rund 16.000 Arbeitsplätzen der bedeutendste Industrieort im Kreis Aachen. Die Kaufkraftkennziffer lag im Jahr 2004 in Stolberg bei 99,6 % des Bundesdurchschnitts, die Zentralitätskennziffer dagegen nur bei 59 %, was bedeutet, dass das Geld, das in Stolberg verdient wird, dort kaum ausgegeben wird.

Wegen der beengten Tallage haben Unternehmensgründungen im Vichttal von alters her über die Stadtgrenzen hinausgeführt. So begann die Familie Hoesch als Reitmeister im heutigen Stadtteil Vicht, bevor ein Spross der Familie über Lendersdorf und Eschweiler-Stich nach Dortmund ging.

  • Grünenthal
  • Prym
  • Mäurer & Wirtz / Dalli-Werke
  • Compagnie de Saint-Gobain
  • Stolberger Metallwerke
  • Peltzer Werke
  • Kerschgens Stahl: 1907 von Heinrich Kerschgens gegründete Stahlbaufirma (heute am Rand des Atscher Waldes).
  • Kerpen Kabel
  • Im Jahr 2002 übernahm die „Wilms-Gruppe“ die „Stolberger KMB-Maschinenfabrik GmbH“, die mit einem Dutzend Beschäftigten Maschinen für die Stahlseil- und Kabelindustrie fertigt.
  • Prymetall GmbH & Co. KG gehört zu den führenden Herstellern von Bändern, Profilen und Drähten aus Kupfer- und Kupferlegierungen in Europa. Das Vormaterial für die Bänder aus Kupfer und Messing bekommt Prymetall von Schwermetall. Das Material für Bronze gießt Prymetall noch selber. Auch die Profile und Drähte werden, bis auf reines Kupfer, das von der Norddeutsche Affinerie bzw. Schwermetall kommt, komplett selber gegossen. 1993 erhielt Prymetall nach der Loslösung von den William Prym-Werken den Namen und 2002 wurde sie mit der 50-%-igen Beteiligung von Schwermetall an die Norddeutsche Affinerie verkauft. (siehe unter Weblinks)
  • Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG ist die größte Vorwalzbandproduzentin der Welt. Sie stellt über 300.000t/Jahr her. Die Schwermetall wurde 1972 von den William Prym-Werken und den Kupfer- und Messingwerken Langenburg zu je 50 % gegründet. Seit 2002 ist die Schwermetall 50-%-ige Tochter der Norddeutsche Affinerie, zugleich auch Lieferant von reinen Kupfer-Walzplatten, und zu 50 % den Wieland-Werken.
  • Stolberger Feinmetall Bransch GmbH: Das Unternehmen wurde 2002 (neu) gegründet und erzielt durch die Herstellung von Metallwaren (Regenrinnen und Fallrohre, Stehfalzbleche Kaminhauben, Zimmerbrunnen und Wetterfahnen) mit unter zehn Beschäftigten einen Umsatz von 500.000–2,5 Millionen Euro.
  • Vereinigte Kettenfabriken GmbH: Das 1907 gegründete Unternehmen verlegte 1912 die Betriebsstätten an den heutigen Standort kurz unterhalb des Bernardshammers. Das Unternahmen ist seit 2001 eine 100-%-ige Tochter der Fa. Pösamo Kettenfabrik, Monheim und produziert Ketten, Drahtbiegeteile und Stanzteile.
  • Berzelius Bleihütte Binsfeldhammer
  • Sägewerke Krings in Zweifall

Neben das traditionelle produzierende Gewerbe tritt in jüngster Zeit verstärkt der Dienstleistungssektor, so im Gewerbegebiet Steinfurt und im Dienstleistungszentrum in Münsterbusch.

Verkehr

Zu erreichen ist Stolberg mit dem Auto über die Autobahnanschlussstellen Eschweiler-West, Eschweiler-Ost und Weisweiler (A 4) sowie Aachen-Brand (A 44) und Würselen (A 544). Die L 238 führt den Durchgangsverkehr in Nord-Süd-Richtung. Stolberg gehört dem Aachener Verkehrsverbund (AVV) an. Der Mühlener Bahnhof ist ein Omnibusknotenpunkt.

Siehe dazu auch den Hauptartikel: Stolberg (Rheinland) Hauptbahnhof

Der Hbf. Stolberg liegt an der Bahnlinie Aachen-Köln. Durch die RegionalBahn-Linie euregiobahn ist die Stadt seit dem 10. Juni 2001 mit Aachen, Eschweiler, Herzogenrath, Merkstein, Alsdorf und Heerlen verbunden.

Im Jahr 1841 erhielt Stolberg an der Bahnlinie Aachen-Köln den Haltepunkt „Station Stolberg“ auf Eilendorfer Gebiet.

Der zweigleisigen Stolberger Talbahn bedurfte es aufgrund finanzieller Risiken einer Kooperation der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft und des Stolberger Etabblissement der Spiegel Manufacturen von St. Gobain, Chauny und Cirey. Am 11. Dezember 1867 eröffnete die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft nur für Güterverkehr eine seit 1861 geplante Strecke Stolberg–Stolberg-Spiegelmanufaktur mit 1,4 km Länge. Sie wurde am 15. September 1881 von der Preußischen Staatseisenbahn bis Stolberg-Hammer (2,4 km), am 21. Dezember 1889 bis Walheim verlängert (11 km), wo sie mit der am 1. Juli 1885 eingerichteten Strecke (Rothe-Erde)–Walheim–Raeren–(Monschau) zusammentraf. Im Jahr 1880 wurde die Strecke Stolberg–Stolberg-Spiegelmanufaktur verstaatlicht. Nach anfänglicher Bevorzugung einer Trasse rechts der Vicht wurde 1877 eine Linienführung links des Bachs umgesetzt. Im Jahr 1880 wurde die Talbahnstrecke über den Schleicherschen Besitz fortgeführt, nachdem weitere Grundstücksfragen mit der Firma ausgeräumt worden waren. 1881 wurde die Fortsetzung der Bahnstrecke bis zum vorgesehenen Ende am Binsfeldhammer fertiggestellt. Haltepunkte waren Stolberg-Atsch, Stolberg-Mühle (1882), Kortumstraße und Stolberg-Hammer. Neben einem Empfangsgebäude erhielt dieser Bahnhof zahlreiche Personen- und Güterabfertigungsgleise und einen Güterschuppen. Unternehmen wie Prym, Dalli, die Westdeutschen Kalkwerke, die Vereinigten Blei- und Zinnwerke sowie die Ketschenburg-Brauerei wurden über eigene Anschlussgleise angebunden. Aufgrund sinkender Auslastung wurde 1961 die gesamte Talbahnstrecke auf eingleisigen Verkehr umgestellt. Zum Ende desselben Jahres wurde der Personenverkehr eingestellt und das Empfangsgebäude Stolberg-Mühle abgerissen. 1973 wurde die Güterabfertigung in Stolberg-Hammer aufgegeben, der Abbruch des Bahnhofsgebäudes erfolgte 1979. Weitere Nebenstrecken liefen über den Bahnhof Velau und Stolberg-Münsterbusch.

1888 wurde das heutige Gebäude des Bahnhofs „Stolberg Rh. Bf.“ auf Eschweiler Territorium errichtet. Erst 1935 kam er an Stolberg und heißt seitdem „Stolberg/Rhld. Hbf“. Am 31. Dezember 1962 wurde der Personenverkehr Stolberg–Walheim und 1991 der Güterverkehr Stolberg-Hammer–Raeren eingestellt. Seit dem 30. April 1994 fanden für etwa zehn Jahre touristische Fahrten mit der Vennbahn von Stolberg über Raeren bis Monschau statt.

In Stolberg gab es bis in die 1970er-Jahre ein Straßenbahnnetz, das zugunsten des Linienverkehrs mit Omnibussen aufgegeben wurde und vom Aachener Verkehrsverbund (AVV) und seinen angeschlossenen Unternehmen betrieben wird. Zu den einzelnen Linien siehe den Artikel Straßenbahn Aachen.

Religion

Neben katholischen und evangelischen Kirchen befinden sich in Stolberg eine neuapostolische Gemeinde, ein Königsreichsaal der Zeugen Jehovas sowie muslimische Vereine.

katholisch

Stolberg zählt 17 Pfarreien. 1925 wurde das Dekanat Stolberg eingerichtet. Erster Dechant wurde der Pfarrer von St. Lucia Schmitz. Da der Eschweiler Bürgermeister gegen die Einbeziehung der Donnerberger Pfarre St. Josef protestierte, kam sie erst 1935 mit der Eingemeindung des Stadtteils hinzu. Das Dekanat Stolberg wurde 1973 nach der kommunalen Neugliederung in die Dekanate Stolberg-Nord und Stolberg-Süd innerhalb der Region Aachen-Land geteilt. Die Pfarrei Venwegen verblieb jedoch im Dekanat Aachen-Kornelimünster in der Region Aachen-Stadt.

St. Lucia

Das Dekanat Stolberg-Nord umfasst die Pfarreien des alten Stadtgebiets vor 1972: In Atsch St. Sebastian, in Büsbach St. Hubert, auf dem Donnerberg St. Josef, in Dorff St. Mariä Empfängnis, auf der Liester St.Hermann Josef, in Münsterbusch Herz Jesu, St. Lucia in Oberstolberg, St. Mariä Himmelfahrt in Unterstolberg und St. Franziskus in der Velau.

Das Dekanat-Stolberg-Süd umfasst die Pfarreien der 1972 hinzugekommenen Gebiete: In Breinig St.Barbara, in Mausbach St. Markus, in Gressenich St.Laurentius, in Vicht St. Johann Baptist, in Werth St. Josef, in Schevenhütte St. Josef und in Zweifall St. Rochus.

Das Bethlehem-Krankenhaus hat einen eigenen katholischen Seelsorger und eine eigene Kapelle. Am Bethlehem-Krankenhaus, dessen Träger seit 130 Jahren die Pfarre St. Lucia ist, sind Schwestern der Ordensgemeinschaft vom Hl. Franziskus Franziska-Schervier tätig, am Seniorenheim des Guten Samaritan, dessen Träger das Bistum Aachen ist, der Orden der Christenserinnen. Er betreibt auch das Kloster Haus Maria im Venn in Venwegen, seit dem 16. September 1973 das Mutterhaus des Ordens, an das ein Seniorenzentrum, ein Kindergarten und ein Hallenbad angegliedert sind. In Zweifall befindet sich ein Karmelitinnenkloster Maria Königin aus dem Jahre 1954/55, in dessen Hostienbäckerei die Hostien für das Bistum Aachen hergestellt werden.

evangelisch

Spätestens seit dem Jahr 1564 gab es in Stolberg unter dem Schutz des Burgherren eine reformierte Gemeinde. Die kleinere lutherische Gemeinde ist vermutlich wenige Jahre später entstanden. Im 19. Jahrhundert vereinigten sich die beiden Gemeinden zur Evangelischen Kirchengemeinde Stolberg.

Beide Gemeinden erbauten am Rande der Altstadt ihre Kirchen: Die reformierte Finkenbergkirche auf dem der Burg gegenüberliegenden Finkenberg stammt aus dem Jahr 1725, der Turm wurde vom Vorgängerbau von 1688 übernommen. Die lutherische Vogelsangkirche im Altstadtviertel Vogelsang wurde im Jahr 1648 eingeweiht. Sie ist damit die älteste lutherische Kirche im Raum Aachen.

Die evangelische Gemeinde Stolberg, zu der auch Aachen-Brand gehört, verfügt neben den Kirchen in Vogelsang und auf dem Finkenberg über ein Gemeindezentrum Frankenthal. 1965 wurde in Mausbach ein Gemeindehaus eingeweiht, nachdem der Zustrom von Vertriebenen ein starkes Anwachsen von Evangelischen in diesem Gebiet mit sich gebracht hatte.

Im Ortsteil Zweifall befindet sich eine weitere evangelische – ursprünglich lutherische – Gemeinde mit einem Gotteshaus aus dem Jahre 1683. Auch diese erstreckt sich über das Stolberger Stadtgebiet hinaus bis in die Aachener Stadtteile Kornelimünster und Walheim.

Kultur

Öffentliches und kulturelles Leben

Jeden Sommer wird die Stadtkirmes gefeiert. Im Spätsommer findet in der Altstadt ein Tag des offenen Ateliers mit vielen Ausstellungen statt. Die Stadt veranstaltet alljährlich ein Stadtfest mit einem Mittelaltermarkt auf dem Burgareal. Jedes Jahr findet in Stolberg ein Schülertheaterfestival statt. Die „Kupferstädter Weihnachtstage“ finden seit mehr als 20 Jahren statt.

Die Burg mit der städtischen Gemäldesammlung und die Kirchen sind viel genutzte Orte für Konzerte und Ausstellungen. Vornehmlich Künstler der Aachener Region wie Herbert Falken, Win Braun, Jupp Linssen, Karl Fred Dahmen und Emil Schumacher werden ausgestellt. Ateliers beherbergt der Kupferhof „Alter Markt“. Der Europäische Kunsthof Vicht zeigt Werke bekannter Künstler, so von Hartmut Ritzerfeld, Pablo Picasso und HAP Grieshaber. Neben dem Westdeutschen Rundfunk, der über lange Jahre von dort seine ‚Kammerkonzerte-Reihe’ ausgestrahlt hat, haben zwei Stolberger Musiker in den 1980er-Jahren das internationale Gitarrenfestival „Saiten-Klänge“ , den EUREGIO-Kompositionswettbewerb sowie das Klangkunst-Festival „ ... KLÄNGE“ organisiert. Musiziert wird in über drei Dutzend Vereinigungen, zwei Vereine spielen Theater und der „Burghaus '81 e. V.“ organisiert Dichterlesungen.

Stolberg zählt mehr als 170 Vereine. Die Sportvereine, wie der Stolberger SV, die Stolberger Turngemeinde oder der Stolberger Schachverein sehen sich in jüngster Zeit durch Nachwuchsmangel und den städtischen Druck zur Kooperation oder Fusion gezwungen. Insgesamt gibt es drei Angelvereine, vier Billardclubs, 16 Fußballvereine, vier Kampfsportvereine, fünf Motorsportvereine, drei Radsportvereine, zwei Reitvereine, vier Schwimm- und Tauchvereine, vier Tennisvereine, sechs Turnvereine, sechs Sportgemeinschaften, elf Betriebssportgemeinschaften sowie zehn sonstige Vereine. Zu den Brauchtum treibenden bzw. Wandervereinen zählen auch die Stolberger Hunnen und der Copper-City-Pioneers Country-Club Stolberg e. V. in Werth.

Die EWV unterstützt das Profiradsportteam Regiostrom-Senges. Die Mannschaft hat seit 2005 den Status eines Continental-Teams und geht aus dem Team ComNet-Senges hervor.

In Stolberg feiert man Karneval auf rheinische Art. Es gibt einen Stolberger Karnevalsprinzen, und der Narrengruß lautet „(Stolbersch) Alaaf!“. Die Prinzenproklamation findet im Rittersaal der Burg, die Schlüsselübergabe Fettdonnerstag auf dem Kaiserplatz vor dem Rathaus und Rosenmontagszüge durch die Innenstadt, Mausbach, Zweifall und Breinig statt. Weitere Umzüge gehen am Tulpensonntag und Nelkensamstag durch Stadtteile. Der älteste von Stolbergs Karnevalsvereinen ist die Schevenhütter Carnevals-Gesellschaft 1882 e. V. im Ortsteil Schevenhütte. 1929 wurde die Oberstolberger Traditionsgesellschaft „Erste Große“ gegründet.

Die ältesten von Stolbergs zwölf Schützenbruderschaften, die St. Hubertus-Schützenbruderschaften 1623 Büsbach bzw. Dorff, können ihre Ursprünge bis in die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs zurückverfolgen. Sie dienten wie die St. Sebastianus-Schützen 1659 Stolberg-Stadtmitte dem Schutz der Bevölkerung in unruhigen Zeiten gegen militärische Aggressionen, Räuber und marodierende Soldaten. Die übrigen Schützenbruderschaften sind spätere Gründungen und stehen größtenteils unter dem Patrozinium des Hlg. Hubertus.

Sehenswürdigkeiten

Torburg der Stolberger Burg
Museum Zinkhütter Hof
Kupermeisterfriedhof

Zahlreiche Gebäude, v. a. in der Oberstolberger Altstadt, aber auch der historische Straßenzug Alt-Breinig im Stadtteil Breinig mit seinen Bruchsteinhäusern stehen unter Denkmalschutz. Stolberg ist mit der Oberstolberger Altstadt und Alt-Breinig Mitglied im Arbeitskreis historischer Stadtkerne Nordrhein-Westfalens und Mitglied im Ring der Europäischen Schmiedestädte. Besonders typisch sind die Kupferhöfe und Reitwerke.

Oberstolberg wurde in den 1970er- und 1980er-Jahren mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen saniert. Heute zählt sie neben Burg, Kirchen und Skulpturen der 1970er-Jahre noch 110 Baudenkmäler unter Denkmalschutz. In der Oberstolberger Altstadt liegen die ältesten Kupferhöfe die katholische Kirche St. Lucia und die Burg. St. Lucia steht in unmittelbarer Nähe zur Burg an der Stelle der einstigen Burgkapelle. Bis 1745 war die Kirche ein Vikariat der Eschweiler Hauptpfarrkirche St. Peter und Paul, seither ist sie eine eigenständige Pfarre. Seit 1945 hat der Kirchturm einen Zwiebelturm statt eines Spitzturms.

Der Kupfermeisterfriedhof der lutherisch-reformierten Gemeinde wurde 1686 auf dem Finkenberg angelegt, nachdem eine gemeinsame Friedhofsnutzung mit den Katholiken zu vielen Streitigkeiten geführt hatte. Auf dem ältesten Teil des Bergfriedhofs unmittelbar an der Bergstraße sind Gräber von Fabrikanten und Großbürgern aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zu sehen. Im Turmblick, nahe dem Steinbruch Gehlen, befindet sich der kleine Friedhof der ehemaligen jüdischen Gemeinde mit Gräbern aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Er wurde 1860 angelegt. Der jüdische Friedhof Am Bayerhaus vor der Grenze zu Aachen-Eilendorf ist geschlossen und wird von der Stadt Stolberg betreut.

Das Museum Zinkhütter Hof präsentiert Exponate zur Stolberger, Eschweiler und teilweise Aachener Industrie-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Die Geschichte der Werkstoffe Messing und Zink sowie die Aachener Nadelproduktion bilden die Schwerpunkte der Dauerausstellung.

Die Burg beherbergt das Museum in der Torburg, ein Heimat- und Handwerksmuseum, das von einem Verein betrieben wird. Auf vier Etagen sind Exponate zur Glas-, Kupfer-, Messing- und Seifenherstellung, Mineralien und Fossilien sowie einige historische Werkstätten wie Schusterei, Sattlerei, Schmiede und Kaffeerösterei zu sehen. Die Museumsbetreiber unterhalten im unteren, südlich gelegenen Burghof auch einen Kräutergarten, in dem für die Gegend typische Würz- und Heilkräuter angebaut werden.

Das Vennbahn-Museum in der Nähe des Stolberger Bahnhofs präsentiert eine Dauerausstellung über die Geschichte der Vennbahn und eine Sammlung Eisenbahnutensilien, Uniformen, Signale und historischer Urkunden.

Hubertuskirche in Büsbach
Altbreinig mit Barbarakirche

Zu den Außenstadtteilen siehe die entsprechenden Ortsartikel. Eine kleine Auswahl: das Gut Stockum in Breinig, die Schwarzenburg in Dorff, der Burghof in Gressenich, der Mausbacher Hof, die neugotische Kirche St. Hubertus in Büsbach, 1846 erbaut, die von den Bewohnern als „Dom der Voreifel“ bezeichnet wird, St. Barbara in Breinig und das Gotteshaus der evangelischen Gemeinde in Zweifall aus dem Jahre 1683, das sich durch einen Kanzelaltar aus weißem Marmor und dunkelblau gestrichenem Holz sowie einen Posaunenengel auf dem Turm auszeichnet.

Dialekt

Das „Stolberjer Platt“ ist eine lokale Varietät der Ripuarischen Dialektgruppe. Eine markante Eigenheit des Stolberjer Platt ist die Versicherungspartikel „ömme?“, verschmolzen aus öff net? = oder nicht?, während in Aachen „wa?“ und in Eschweiler „ne?“ gesagt wird. Der Dialekt des heutigen Stadtgebiets ist wegen seiner landmännischen Heterogenität keinesfalls einheitlich, sondern durch die lange politische Sonderentwicklung erst im 20. Jahrhundert zu Stolberg gekommener Gebiete eher vielseitig. Das Wort für „Frau“ lautet etwa im Stolberjer Platt „Fromesch“ (Frau-Mensch), im Breiniger Dialekt, der dem Öcher Platt nähersteht, dagegen „Framinsch“. Seine Funktion als Umgangssprache hat der Dialekt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingebüßt. Anders als im Kölsch kürzt der Stolberger Dialekt Langvokale in Monosyllaba: „Mach-et jott“ (Stolberg) gegenüber „Mach-et joot“ (Köln) und lässt auslautendes n fort: "fröi-isch misch" (Stolberg) gegenüber "fröin-isch misch" (Köln). Die hochdeutsche Lautgruppe -cht erscheint als -t (z. B. „Naat“) statt wie in Köln als -ch („Naach“). Bei dem Wortschatz bestehen gewisse Übereinstimmungen mit dem Öcher Platt gegen Kölsch und Eischwiele Platt: „mulle“ für reden (Eschweiler und Köln: kalle, schwaade) oder „Oamelseke“ für Ameise (Eschweiler: Sekoamel). Mit Aachener und Limburger Dialekt sind Wörter wie töösche, van, au, Oamelseke und öf (zwischen, von, alt, Ameise, oder) gemeinsam, mit dem Kölscher und Eschweiler Platt nur wenige Wörter wie Hätz und isch hann (Herz, ich habe).

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Ehrenbürger

  • 1893 Pastor Roland Ritzefeld (*1808, † 1900)
  • 1922 Fabrikant August Prym (*1843, † 1927)
  • 1933 Adolf Hitler (*1889, † 1945) − 1986 aberkannt
  • 1948 Josefine Wirtz (*1868, † 1957)
  • 1955 Generaldirektor Adam Lambertz (*1881, † 1973)
  • 1955 Fabrikant Hans Prym (*1875, † 1965)
  • 1988 Bernhard Kuckelkorn (*1913, † 1989), Bürgermeister 1952-1979

Literatur

  • Bierganz, Manfred: Die Leidensgeschichte der Juden in Stolberg während der NS-Zeit, Stolberg 1989.
  • Geschichte der Stadt Stolberg in Daten, herausgegeben von Dr. August Brecher und dem Stolberger Heimat- und Geschichtsverein e. V., Beiträge zur Stolberger Geschichte und Heimatkunde Bd. 17, Aachen 1990. ISBN 3-89124-100-3
  • „… nach Auschwitz verzogen“ Stolberg: Stationen des Nazi-Terrors und der Verfolgung in einer rheinischen Kleinstadt. Eine Dokumentation der Gruppe Z – Zukunft ohne Fremdenhaß, Faschismus und Krieg.
  • Haese, Ulrich, Stolberg - Naturschutz in einer Industriestadt, Rheinische Landschaften 31, Neuss 1987.
  • Holtz, Friedrich und Birgit Engelen, Galmeiveilchen, ein Stückchen Heimat zart und angepaßt. Meyer & Meyer Verlag Aachen 2000. ISBN 3-89124-684-6
  • Krebs, Stefan: Zwangsarbeit in Stolberg/Rhld : eine erste Bestandsaufnahme. Burg-Verl. Gastinger, 2003. (Beiträge zur Stolberger Geschichte Bd. 26). ISBN 3-926830-17-4 [2]
  • Kutsch Franz, Stolberg, Rhld., 2. Aufl. Stolberg 1978.
  • Lohmann, Gustav, Schleicher, Kurt, Geschichte der evangelischen Kirchen in Stolberg und des Finkenberger Friedhofes, Beiträge zur Stolberger Geschichte und Heimatkunde Bd. 10, Stolberg 1957.
  • Mätschke, Dieter, Stolberger Wanderungen. Bd. 1: Durch die Kupferstadt, Meyer & Meyer Verlag Aachen.
  • Mätschke, Dieter, Stolberger Wanderungen. Bd. 2: Im Naturpark Nordeifel, Meyer & Meyer Verlag Aachen 1991. ISBN 3-89124-105-4
  • Meyer, Christian, Unterwegs in Stolberg und Umgebung. Die schönsten Fahrradtouren. Eupen 2001. ISBN 90-5433-144-5
  • Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (Hrsg.), Umweltprobleme durch Schwermetalle im Raum Stolberg, Düsseldorf 1983.
  • Nokixel (sprich: Nohkicksel – Anagramm von Lexikon) [3]: Nachschlagewerk zur Stolberger Mundart (Selbstverlag)
  • Rosenbrock, Gerd, Am Baum des Lebens – eine reformierte Gemeinde in Stolberg von 1571 bis zur Vereinigung mit der lutherischen Gemeinde im Jahr 1860, Beiträge zur Stolberger Geschichte Bd. 24, Stolberg 1999. ISBN 3-926830-14-X
  • Schauerte, Heinrich, Stolberg – Industriezentrum und Kulturstadt. Fotografie: Ursula Böhmer. Herausgegeben von Bettina und Wolfgang Krüpe. Heidelberg 1990.
  • Schleicher, Karl, Geschichte der Stolberger Messingindustrie, Stolberg 1956.
  • Schleicher, Karl, Feuersturm über Stolberg, die Leiden der Zivilbevölkerung von Anfang September bis Ende November 1944; nach Aufzeichnungen, Tagebüchern und persönlichen Erinnerungen, Beiträge zur Stolberger Geschichte Bd. 22, Stolberg 1994. ISBN 3-926830-09-3
  • Schleicher, Karl (Schriftleitung), Stolberg nach dem Kriege 1945-1949, Beiträge zur Stolberger Geschichte und Heimatkunde Bd. 16, Stolberg 1988.
  • Stolberg, wie es einst war. Herausgeber Stadt Stolberg (Rhld) aus Anlaß des 125jährigen Jubiläums der Stadtwerdung 1981. Stolberg 1981.
  • Stolberg 1945-1970. Bericht über den Wiederaufbau. Herausgegeben von Rat und Verwaltung. Stolberg 1971.
  • Stolberg 1971-1977. Herausgegeben von Rat und Verwaltung. Stolberg 1978.
  • Stolberg 1978-1984. Herausgegeben von Rat und Verwaltung. Stolberg 1985.
  • Stolberg 1985-1991. Herausgegeben von Rat und Verwaltung. Stolberg 1991.
  • Stolberg 1992-1998. Herausgegeben von Rat und Verwaltung. Stolberg 1999.

Fußnoten

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. Offergeld-Thelen, Beate, Die Entwicklung der Ortsgemeinde Stolberg unter Berücksichtigung des Verhältnisses zur Unterherrschaft Stolberg, Diss. Bonn 1983.
  3. Zwangsarbeit in der Grenzzone. Der Kreis Aachen im Zweiten Weltkrieg. von Thomas Müller. Aachen 2003. Printversion einer vom Kreis Aachen in Auftrag gegebenen und finanzierten Studie an der RWTH Aachen: Zwangsarbeit im Kreis Aachen, bearbeitet von Thomas Müller, Aachen 2002. [1]
  4. Das Versagen der Anständigen bei heise.de vom 12. Mai 2006
  5. Die NPD baut sich eine Märtyrerin (taz, 29. April 2008)

Weblinks


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