Strategische Wahl

Strategische Wahl
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John Child entwickelte 1972 seine Theorie der strategischen Wahl als eine Erweiterung des situativen Ansatzes. Neu an diesem Konzept ist die Einbeziehung der Entscheider. Es wird davon ausgegangen, dass jene Personen im Unternehmen, die die Möglichkeiten haben auf die Unternehmensstruktur einzuwirken, auch berücksichtigt werden sollten. Child nennt diese Gruppe von Managern die dominante Koalition.


Inhaltsverzeichnis

Aufbau des Konzeptes

Die Entscheider gelangen durch einen Prozess von drei Schritten zu Ihrer Gestaltungsentscheidung bzw. strategischen Wahl.

1. Bewertung der aktuellen Situation
2. Externe Strategien festlegen
3. Interne Strategien bestimmen

1. Bewertung der aktuellen Situation

Zunächst wird die momentane Situation, in der sich das Unternehmen befindet unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert und bewertet. Zum Beispiel die Erwartungen der Stakeholder, Veränderungen in der Umwelt des Unternehmens oder ob die aktuelle interne Ausstattung (Personal, Technik, u.a.) noch angemessen erscheint. Bisherige Unternehmens- und Gestaltungsphilosophien werden ebenfalls berücksichtigt, um abrupte Umbrüche zu vermeiden. Dabei werden die Ziele der Organisation neu definiert.

2. Externe Strategien festlegen

Ausgehend von der Beurteilung der aktuellen Situation werden externe Strategien erarbeitet und festgelegt. Ziel dieser Strategien ist es durch Beeinflussung der Umwelt die Markteffizienz des Unternehmens zu steigern. Beispiel eines strategischen Zieles dazu wäre, die Wahl einer günstigeren Umwelt für den Absatz eines bestimmten Produktes.

3. Interne Strategien bestimmen

Im letzten Schritt werden die internen Vorgehensweisen festgelegt, welche die Bereiche der Organisationsstruktur umfassen (zum Beispiel Größe, Technologie, Personelle Ressourcen) und zum Ziel haben die Effizienz der Organisation zu steigern.

Kritik und Ansatzpunkte

Die Organisationsstruktur kann nur sehr schwer als ein Ganzes betrachtet werden, da sie sich aus einer Vielzahl von Elementen und Projekten bildet bzw. entstanden ist, welche zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchgeführt wurden und wo verschiedene Personen mitgewirkt haben. (vgl. Kieser Organisationstheorien)

Bei Child's Theorie vermischen sich oft die Struktur mit der Strategie des Unternehmens, was dazu führt, dass der Eindruck entsteht, die Organisationsstruktur sei eine von mehreren möglichen Strategien neben der angewandten Fertigungstechnologie und der gewählten Größe. (vgl. Kieser Organisationstheoretische Ansätze)

Erweiterungen und Nachfolgetheorien

1979 wurde das Konzept von Montanari modifiziert, als Basis diente eine Befragung von Managern.

Im Zuge empirischer Untersuchungen wurde die Korrelation von persönlichen Präferenzen der Manager und Gestalter auf die Ausprägungen der Organisationsstruktur getestet. Dieser Einfluss wurde belegt, es konnte aber nicht nachgewiesen wie stark dieser Einfluss im Verhältnis zu jenen der situativen Faktoren ist. Eine Zusammenfassung dieser Studien findet man bei Breilmann 1990: 175ff

Kieser erwähnt in seinem Werk "Organisationstheoretische Ansätze" drei Verhaltenskategorien, die sich nach der strategischen Wahl aufgrund des Verhaltens der Entscheider bilden lassen: Abgeleitetes (intentionales) Verhalten, Transformationales Verhalten und Habituelles Verhalten (vgl. Kieser Orgnisationstheoretische Ansätze)

Quellen und Literatur

  • Alfred Kieser (Hrsg.): Organisationstheorien, W.Kohlhammer, Stuttgart 2002, ISBN 3-17-017917-9
  • Breilmann: Die Berücksichtigung der strategischen Wahl im Rahmen eines neo-kontingenztheoretischen Ansatzes., Lang, Frankfurt am Main [u.a.] 1990, ISBN 3-631-42328-4
  • Alfred Kieser (Hrsg.): Organisationstheoretische Ansätze, Franz Vahlen, München 1981, ISBN 3-8006-0779-4
  • John Child : Organizational Structure, Environment and Performance: The Role of Strategic Choice, in Sociology, Vol. 6, S. 1-22, 1972

Weblinks


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