Bahnstrecke Åndalsnes–Dombås

Bahnstrecke Åndalsnes–Dombås
Raumabanen
Kylling bru über die Rauma
Kylling bru über die Rauma
Streckenlänge: 114 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Terminal für Spezialfracht
Bahnhof, Station
457,28 Åndalsnes (1924) 4,2 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Nebengleis zum Hafen Åndalsnes
Bahnhof ohne Personenverkehr – Dienststation, Betriebs- oder Güterbahnhof
Øran West (Frachtterminal, 1994)
Sogge ( -1966)
449,25 Romsdalshorn (1924-1990)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Skjerve-Brücke (66 m)
Lynghjem ( -1966)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Sælen-Brücke (60 m)
439,16 Marstein (1924)
Remmem ( -1966)
431,52 Flatmark (1924)
Foss ( -1966)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Foss-Brücke (80 m)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Vermafossen-Brücke
Brücke über Wasserlauf (groß)
Kylling-Brücke (norw. Kylling bru) (76 m)
Tunnel
Kylling (Kehrtunnel, 480 m)
418,09 Verma (1923)
Tunnel
Stavem (Kehrtunnel, 1 396 m) 332 m
Brude ( -1966)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Rauma (54 m)
Stuguflåten ( -1990)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Rauma (42 m)
Bahnhof, Station
399,84 Bjorli (1921)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Nebengleis
Bahnübergang
Fv517
Øygaren ( -1966)
390,73 Lesjaskog (1921)
Åheim gård ( -1988)
Bryggen ( -1966)
Haltepunkt, Haltestelle
379,89 Lesjaverk (1921) 633,2 m
Vangen ( -1966)
Brücke (mittel)
E136
369,78 Lora (1921)
Skarphol ( -1929)
Brænjord ( -1966)
Haltepunkt, Haltestelle
360,68 Lesja (1921)
Ulateig ( -1966)
352,13 Bottheim (1921)
Joramo ( -1966)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Jora-Brücke (161 m)
Nebengleis (stillgelegt)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Dovrebanen von Oppdal
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Dombås (161 m)
Bahnhof, Station
343,04 Dombås (1913) 659,3 m
Strecke – geradeaus
Dovrebanen nach Lillehammer

Die Raumabahn (norw. Raumabanen) ist eine eingleisige, nicht-elektrifizierte Bahnstrecke in Süd-Norwegen. Die Strecke beginnt in 659 Meter Seehöhe in Dombås (Anschluss an die Dovrebahn, d. h. an die Strecke Oslo–Trondheim) und endet nach 114 Kilometern direkt am Meer in Åndalsnes.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Baubeginn der Bahnstrecke erfolgte im Januar 1912. Die Arbeiten wurden auch während des ersten Weltkrieges fortgesetzt. Auf Grund des kriegsbedingten Mangels an Rohstoffen wie Stahl, Dynamit und Kohle wurde auf alte Techniken wie z. B. Sprengungen mittels Erhitzung des Gesteins und nachfolgender Abkühlung mit kaltem Wasser zurückgegriffen. Im November 1924 wurde die Strecke feierlich in Betrieb genommen. Der Bau der Bahnstrecke benötigte mehr als 14 Millionen Personenstunden und kostete gesamt 49 Millionen Norwegische Kronen.

Im 2. Weltkrieg wurde die Bahn für Militärtransporte und auch für Goldtransporte verwendet. 1940 wurden die norwegischen Goldreserven von Oslo kommend ans Meer gebracht und von dort in die USA und nach England in Sicherheit gebracht. Versuche der deutschen Truppen, die Strecke beim Rückzug durch Brückensprengungen unbrauchbar zu machen, scheiterten. An der Stuguflåtbrua ist eine Betonstelle zu sehen, an der die Schäden des Sprengversuches ausgebessert wurden.

Strecke

Triebwagen der Reihe BM 93 bei Bjorli

Von der ursprünglich 23 Unterwegs-Stationen existieren heute (2005) noch der Bahnhof in Lesja, der Haltepunkt in Lesjaverk und der Bahnhof in Bjorli, die jedoch nicht mehr besetzt sind. Der Bahnhof Bjorli ist im Sommer für die Touristenzüge besetzt. Alle drei Stationen sind nur Bedarfshaltestellen. Die nach Bjorli im unteren Streckenabschnitt liegenden Bahnhöfe Verma und Marstein haben zwar noch je ein Ausweichgleis, Personenzüge halten hier jedoch nicht mehr.

Die Strecke führt im oberen Abschnitt ab Dombås durch das weite landwirtschaftlich genutzte Tal des Flusses Lågen. Hier ist die Strecke noch recht flach. Erst bei Bjorli, auf etwa halber Strecke, wechselt die Strecke ins Romsdal. Dieser Streckenabschnitt ist der landschaftlich weitaus interessantere Teil. Die Strecke folgt dem teilweise schluchtartigen Verlauf des Flusses Rauma, Namensgeber der Strecke. Erster Höhepunkt ist die Stuguflåtbrua. Es folgt dann ein Wende- oder Kehrtunnel (norw. Stavem vendetunnel), eine weitere Wendeschleife und direkt danach die Kylling Bro; in diesem Bereich ist die Strecke wie eine Serpentine angelegt und wechselt so zweimal um 180 Grad die Richtung. Ebenso wie die zwei genannten Brücken sind die im weiteren Streckenverlauf folgenden hohen Bergwände beliebte Fotomotive, bis dann in Åndalsnes das Meer erreicht wird.

63a-2770 auf der Stuguflåtbru

Die Stuguflåtbru ist eine Steinbrücke. Sie ist 10 m hoch und 54 m lang. Baujahr 1919–1923. Unter ihr stürzt die Rauma durch eine enge Schlucht.

Die Kylling-Brücke (norw. Kylling bru) ist ebenfalls eine Steinbrücke. Sie ist 59 m hoch und 76 m lang. Baujahr 1913–1922. Auch sie überquert die Rauma. Diese Brücke ist eine der berühmtesten Bahnbrücken Norwegens und zugleich Wahrzeichen der Strecke selbst.

Bahnbetrieb

Ein weiterer BM 93 im Bahnhof von Åndalsnes

Auf der Strecke verkehren im Personenverkehr Triebwagen der Reihe BM93 mit Neigetechnik. Diese lösten im Jahr 2000 die von Di 3 gezogenen Personenzüge ab. Güterverkehr wird mit Lokomotiven der Reihe Di 8 gefahren. Von Mitte Juni bis Mitte August wird zusätzlich ein Touristenzug mit historischen Holzwagen eingesetzt, der die Teilstrecke von Åndalsnes nach Bjorli befährt. Bis 2007 kam dabei die Museumsdampflok 2770 der Reihe 63a zum Einsatz, die aber aufgrund eines Schadens durch eine Di 3 ersetzt wurde.

Die Strecke ist Zubringer zur elektrisch betriebenen Hauptstrecke von Oslo nach Trondheim. Der planmäßige Güterzugverkehr ist eher spärlich.

Literatur

  • Broschüre Opplev Raumabanen des Touristbüros Åndalsnes, 2004
  • Broschüre Raumabanen , Jernbaneverket, 1999
  • Richard Latten, Vom Femarnsund zum Nordkap, Eisenbahn in Skandinavien Band 1, 1993, Verlag Schweers und Wall, ISBN 3-921679-85-0

Weblinks


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