Stuttgart-Obertürkheim

Stuttgart-Obertürkheim
Stadtbezirk Stuttgart-Obertürkheim
Stadtteil-Wappen Stadtkarte
Wappen von Obertürkheim bis 1922 Stadtplan mit Pos. von Obertürkheim
Liste der Stadtteile Stuttgarts
Bundesland: Baden-Württemberg
Stadt: Stuttgart
Geografische Lage: 48° 46′ N, 9° 16′ O48.76469.2683420Koordinaten: 48° 46′ N, 9° 16′ O
Fläche: 5,4 km²
Einwohner: 8.265 (2005)
Bevölkerungsdichte: 1.531 Einwohner je km²
Höhe: 240 bis 420 m ü. NN
Postleitzahl: 70329
Vorwahl: 0711
Adresse des
Bezirksrathauses
Augsburger Str. 659
70329 Stuttgart
Website (offizielle): www.stuttgart.de
Bezirksvorsteher: Peter Beier

Obertürkheim am Neckar, zusammen mit dem Stadtteil Uhlbach, ist der östlichste Stadtbezirk von Stuttgart. Obertürkheim liegt am rechten Ufer des Neckars umgeben von Mettingen, Hedelfingen am linken Neckarufer und Untertürkheim.

Inhaltsverzeichnis

Stadtteile

Bezirksrathaus Obertürkheim

Bei der Einteilung der Stadt Stuttgart in Stadtbezirke im Jahre 1956 wurde der Stadtteil Obertürkheim mit dem am 1. April 1937 nach Stuttgart eingemeindeten Stadtteil Uhlbach zum Stadtbezirk Obertürkheim vereinigt. Die jüngste Neugliederung des Stadtgebiets zum 1. Januar 2001 veränderte den Stadtbezirk Obertürkheim nicht, so dass das Bezirksrathaus in Obertürkheim weiterhin zwei Stadtteile verwaltet.

Stadtteil Obertürkheim

Erstmals erwähnt wurde Obertürkheim am Neckar im Jahr 1251, am 1. April 1922 erfolgte die Eingemeindung nach Stuttgart. Die Gemarkung Brühl am Neckar gehörten bis zur Ausgliederung nach Esslingen am Neckar am 1. April 1923 zur Gemeinde Obertürkheim und wurde im wesentlichen als Viehweide benutzt.

Stadtteil Uhlbach

Der in einem Talkessel liegende Weinort Uhlbach wurde erstmals im Jahre 1247 urkundlich erwähnt. Die Uhlbacher Kelter wird schon 1366 erwähnt, die Andreaskirche wurde 1490 erbaut und das imposante Fachwerk-Rathaus entstand 1612. 1923 kam Uhlbach mit Rotenberg für einige Jahre zum Oberamt Esslingen bis es 1937 nach Stuttgart eingemeindet wurde.

Geschichte

Esslinger Melac-Turm oberhalb Obertürkheims

Es gibt zwei Theorien für den Ursprung des Ortsnamens. Die erste geht zurück auf den Alemannenkönig Durinkhain aus dem 6 Jahrhundert. Verfechter dieser Theorie verweisen auf den Fund eines alemannischen Fürstengrabes am Ailenberg nahe Obertürkheim. Ob es sich allerdings um Durinkhain handelte, oder dieser sich je in dieser Gegend aufhielt, ist unbekannt. Die andere Theorie geht zurück auf eine Gruppe Thüringer, die hier gesiedelt haben sollen. Dafür gibt es weder Beweise noch Aufzeichnungen, nur Parallelen zu ähnlich klingenden Ortsnamen anderswo (siehe Türkheim).

Beide Stadtteile des Stadtbezirks Obertürkheim waren im Mittelalter Grenzorte. Hier stieß das Gebiet der Württemberger an das der Freien Reichsstadt Esslingen am Neckar.

Auf dem Ailenberg steht der im Jahr 1575 erbaute Melac-Turm, er gehört bereits zum Befestigungssystem der freien Reichsstadt Esslingen. Hier soll der Schlurger (eine Sagengestalt) wohnen, die nachts durch die Weinberge der oberen Neckarvororte schlurgt und die müßiggehenden Leute erschrickt oder gleich abholt.

Obertürkheim und Uhlbach wurden im Zuge der Verwaltungsreform des Landes Württemberg 1818 zum Oberamt Cannstatt zugeteilt, das bis zu seiner Auflösung 1923 Teil des Neckarkreises war.

Verkehr und Wirtschaft

  • Am 7. November 1845 verkehrte die Württembergische Eisenbahn von Cannstatt bis nach Obertürkheim, ab dem 20. November dann weiter bis Esslingen.
  • Der Stadtbezirk ist mit der B 10 (Karlsruhe - Stuttgart - Ulm) gut an das Stuttgart Straßensystem eingeschlossen.
  • Auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist Obertürkheim gut zu erreichen, zum Einen durch S-Bahnlinie 1 von Herrenberg über Stuttgart nach Plochingen und zum Zweiten durch die Buslinien 61 zwischen Untertürkheim und Obertürkheim, 62 zwischen Uhlbach und Rohracker und die Buslinie 65 von Uhlbach über Heumaden nach Plieningen Garbe.
  • Außerdem verbindet seit ca. 60 Jahren eine Oberleitungsbuslinie Obertürkheim mit Esslingen.
  • Der östliche Teil des Neckarhafens gehört zu Obertürkheim.
  • Die 1918 gegründete Weingärtnergenossenschaft Obertürkheim fusionierte 2005 mit der Weinmanufaktur Untertürkheim
  • Die 1907 gegründete Weingärtnergenossenschaft Uhlbach vereinigte sich 2007 mit den Rotenberger Weingärtnern zum Collegium Wirtemberg - Weingärtner Rotenberg & Uhlbach eG
  • Auch heute noch betreiben viele Familien in Uhlbach und Obertürkheim Weinanbau und eigene Besenwirtschaften.

Ehrenbürger von Uhlbach

  • 1893: Gottlieb Benger, Fabrikant, geh. Kommerzienrat, Rumänischer Generalkonsul (1851-1903)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch die Artikel: Weinbau in Stuttgart, Württemberg (Weinbaugebiet) und Württemberger Weinstraße.

Petruskirche Obertürkheim


Altes Rathaus Uhlbach von 1612
Weinbaumuseum in der Alten Kelter in Uhlbach
  • Evangelische Petruskirche Obertürkheim - romanische Kapelle aus dem Jahr 1285 die 1484 zur gotischen Kirche erweitert wurde; weitere Erneuerungen folgten im 18. Jahrhundert - aus dieser Zeit leicht barocke Ausstattung.
  • Wohnhaus Obertürkheim, Uhlbacher Str. 31 (Weinbau u. Besenwirtschaft Ruoff), Fachwerkbau erbaut circa 1550
  • Ehemaliges Gasthaus Ochsen in Obertürkheim (Ecke Rüderner/Augsburger Str.), wahrscheinlich im 16. Jahrhundert erbaut, ca. 1770 erneuert, schließlich in den 1990er Jahren renoviert und unter Auflagen des Denkmalschutzes umgebaut zum Wohnhaus mit Arztpraxis.
  • Evangelische Andreaskirche Uhlbach 1490 im gotischen Stil erbaut
  • Altes Uhlbacher Rathaus, 1612 als Fachwerkhaus erbaut - heute Archiv.
  • Das Stuttgarter Weinbaumuseum in der imposanten Uhlbacher Alten Kelter berichtet von der langen Geschichte des Weinanbaus in der Stuttgarter Region.
  • Ehren- und Mahnmal des Bildhauers Erich Glauer aus dem Jahre 1970 auf dem Friedhof Kirchsteige 16 für die Toten der Weltkriege und die Opfer der NS-Gewaltherrschaft[1]

Vereine/Verbände

  • Musikverein Obertürkheim
  • DPSG Pfadfinder Sankt Franziskus
  • Sängervereinigung Eintracht
  • Sportverein Obertürkheim
  • Turnverein Obertürkheim
  • Verein für Bewegungsspiele Obertürkheim
  • Kinder- und Jugendhaus Obertürkheim

Weblinks zum Ort

  • Ansicht von Obertürkheim im Forstlagerbuch von Andreas Kieser, 1685 (Hauptstaatsarchiv Stuttgart)

Einzelnachweise

  1. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 90

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