Suhr-Brüder

Suhr-Brüder

Die Gebrüder Suhr - Christoffer (* 29. Mai 1771 in Hamburg, † 13. Mai 1842 ebenda), Cornelius (* 8. Januar 1781 in Hamburg, † 3. Juli 1857 ebenda) und Peter (* 17. Juni 1788 in Hamburg, † 20. September 1857 ebenda) - waren deutsche Lithografen, Maler und Zeichner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Gebrüder Suhr erschufen mehrere hundert Lithographien, Zeichnungen, Stiche, Grafiken sowie Radierungen und zählen - bereits seit ihren Lebzeiten - zu den bedeutendsten Künstlern Hamburgs. Als Motive dienten zumeist die Stadt Hamburg und deren Volksleben sowie die damaligen Vorstädte. Die Bilder der Gebrüder Suhr prägen bis heute den Begriff der Hamburgensie.[1]

Christoffer Suhr absolvierte - im Übrigen als einziger der drei Brüder - eine künstlerische Ausbildung. Zunächst lernte er bei dem Porträtmaler F.C. Löhr in Hamburg, später ging er nach Braunschweig, um beim Landschaftsmaler P.J.F. Weitsch weitere Kenntnisse zu erwerben. Da es zur damaligen Zeit üblich war, als Künstler Italien zu bereisen, erkundete auch Christoffer drei Jahre lang, von 1792 bis 1795, das mediterrane Land. 1796 verlieh die Berliner Akademie ihm den Titel „Professor extraordinarius“. Seit 1796 war er wiederum in Hamburg ansässig. Christoffer war schon zu dieser Zeit ein prominenter Porträtmaler, bekannt war er insbesondere auch durch seine Werke Kleidertracht und Gebräuche in Hamburg (ab 1800) und Der Ausruf in Hamburg (1806/07).

Cornelius Suhr arbeitete seit 1805 mit seinem Bruder Christoffer zusammen. Er arbeitete vorwiegend als Stecher und Zeichner und war gewissermaßen für die großen Panoramaansichten Hamburgs „zuständig“, die er schuf und deren Vertrieb er auch besorgte.

Peter Suhr war zunächst als Kaufmann tätig. Er stieß erst vergleichsweise spät, nämlich etwa 1819, ins Unternehmen seiner beiden älteren Brüder, der forthin benannten Spielkartenfabrik und Kupferdruckerey C.C.P. Suhr. Er unterstützte Christoffer bei der Panoramenausstellung in Hamburg und baute nebenbei seine Steindruckerei auf, die er ab 1828 betrieb. Peter war derjenige der Brüder, der die Druckerei und das Verlagsgeschäft organisierte. Er schuf insbesondere die zeichnerischen Vorlagen für den Familienbetrieb. So hat er unter anderem wesentlich an der ab 1829 erschienenen Serie Ansichten von Hamburg und deren Umgegend mitgewirkt, die im Folio- und Oktavformat erschienen. 1831 wurde aus der Spielkartenfabrik und Kupferdruckerey C.C.P. Suhr das Lithographische Institut Peter Suhr. Ab 1838 gab er lieferungsweise das Werk Hamburg’s Vergangenheit in bildlichen Darstellungen im Folioformat heraus. Die Bilder fanden auf diese Weise eine weite Verbreitung und erreichten eine hohe Bekanntheit. Nachdem der älteste Bruder verstorben war, führte Peter ab 1842 neben der Steindruckerei auch die Panoramenausstellung weiter.

Werke (Auswahl)

Quellen

  • Hamburg-Lexikon, 2. Auflage 2000, Zeise Verlag Hamburg, ISBN 3-9805687-9-2
  • Hamburg heute und gestern von Rolf Müller und Rüdiger Wagner, Verlag Das Topographikon, 1. Auflage, Hamburg 1982, ISBN 3-920953-19-3

Einzelnachweise

  1. „Hamburgensie - Nur in Hamburg“, Hamburger Abendblatt vom 26. Juni 2002

Weblinks

Literatur

  • Der Ausruf in Hamburg, 36 farbige Blätter nach Kupfern von Christoffer Suhr, Johannes Asmus Verlag, Hamburg, 1963, (Neuauflage)
  • Hamburger Bilderbuch von Christoffer Suhr, Printas-Verlagsgesellschaft, Hamburg, 1978, ISBN 3-921449-01-4 (Neuauflage)
  • Trachten und Gebräuche in Hamburg um 1800, Broschek Verlag, Hamburg, 1971, ISBN 3-87102-028-1 (Neuauflage)
  • Hamburgs liebe Denkmale : Hamburgensien und Panoramen Peter Suhrs und seiner Brüder, von Otfried Schroeder und Rolf Müller mit Bildbeschreibungen von Rüdiger Wagner, Verlag Das Topographikon, Hamburg, 1967, ISBN 3-920953-04-5

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