Susurluk

Susurluk

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Susurluk
Wappen fehlt
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Susurluk (Türkei)
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Basisdaten
Provinz (il): Balıkesir
Koordinaten: 39° 55′ N, 28° 10′ O39.91388888888928.160277777778Koordinaten: 39° 54′ 50″ N, 28° 9′ 37″ O
Einwohner: 24.050[1] (2008)
Telefonvorwahl: (+90) 266
Postleitzahl: 10 xxx
Kfz-Kennzeichen: 10
Struktur und Verwaltung (Stand: 2009)
Bürgermeister: Tahsin Bozoğlu (CHP)
Webpräsenz:
Landkreis Susurluk
Einwohner: 42.528[1] (2008)
Fläche: 945 km²
Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km²
Kaymakam: Mahmut Nedim Tunçer
Webpräsenz (Kaymakam):

Susurluk ist eine Kreisstadt im Westen der Türkei zwischen Bursa und Balıkesir in der Provinz Balıkesir.

Sie wurde 1877/1878 nach dem osmanisch-russischen Krieg von bulgarischen, kaukasischen und turkmenischen Flüchtlingen besiedelt.

In der Umgebung von Susurluk werden hauptsächlich landwirtschaftliche Produkte wie Milch, Käse und Yoghurt industriell produziert.

Susurluk-Skandal

In der jüngeren türkischen Geschichte ist Susurluk durch den berühmten Verkehrsunfall von Susurluk am 3. November 1996 bekannt geworden. Dabei flog eine politische Verbindung von Mafia, Polizei und Staat auf und löste in der damaligen Regierung Tansu Çiller eine Regierungskrise aus.

Bei diesem Unfall kamen Hüseyin Kocadağ, der stellvertretende Polizeipräsident von Istanbul, Abdullah Çatlı, ein führendes Mitglied der rechtsextremen Partei Graue Wölfe und steckbrieflich gesuchter Drogenhändler und Mörder, sowie dessen Geliebte, die ehemalige Schönheitskönigin Gonca Us, ums Leben. Der Parlamentsabgeordnete der DYP, Großgrundbesitzer und Führer von mehreren Dorfschützereinheiten, Sedat Bucak, überlebte schwerverletzt. Nicht nur das Auffinden dieser Personen in dem Autowrack verstärkte die Diskussionen über die Verstrickung des türkischen Staats in illegale Machenschaften (siehe Tiefer Staat), zusätzlich wurden sechs gefälschte Pässe (mit jeweils verschiedenen Namen), mehrere tausend US-Dollar, ein Päckchen Rauschgift, Waffenscheine und mehrere Handwaffen mit Schalldämpfern in dem Wrack gefunden und sichergestellt. Laut Prüfungsberichten gehörten diese Utensilien Abdullah Çatlı, welcher u.a. durch die Erschießung von sieben sozialistischen Studenten im Jahre 1978 und durch Fluchthilfe für den Papstattentäter Mehmet Ali Ağca aus einem Militärgefängnis in Istanbul im Jahre 1979 schon vorher juristisch aufgefallen war[2].

Nach der Identifizierung der Leichen verlangten Journalisten und die Opposition nach einer Erklärung, wie es sein könne, dass Abdullah Çatlı, der aus einem Schweizer Gefängnis, in dem er aufgrund Heroinhandels festsaß, ausgebrochen war und von Interpol gesucht wurde, sich in einem Wagen mit hohen Beamten aufgehalten hat. Der steigende Druck durch Proteste der Zivilbevölkerung, die eine rasche und vollständige Untersuchung verlangte, führte zu einer parlamentarischen Untersuchungskommission. Aufgrund des Drucks traten der damalige Innenminister Mehmet Ağar und mehrere hohe Beamte, darunter auch der Polizeipräsident von Istanbul, zurück[3].

Einzelnachweise

  1. a b Türkisches Institut für Statistik, abgerufen 4. November 2009
  2. http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9C06E7DC113FF933A25751C1A960958260&sec=&spon=&partner=permalink&exprod=permalink.
  3. . http://www.tihv.org.tr/EN/data/Yayinlar/Human_Rights_Reports/Ra1998HumanRigthsReport.pdf#page=39

Weblinks


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