Säerin

Säerin

Semele (gr. Σεμέλη) ist in der griechischen Mythologie die Tochter der Harmonia und des Kadmos, des Gründers von Theben und die Mutter des Dionysos.

Jupiter und Semele von Gustave Moreau (1894/95)

Die Herleitung des Namens „Semele“ aus einer rekonstruierten phrygischen Lautform zemelos der Bedeutung „Erdenbewohner, Mensch“ wird nach jüngsten Erkenntnissen als widerlegt angesehen. Die indogermanistische Forschung hat inzwischen eine indogermanische Wurzel *tuemelah „die Anschwellende“ wahrscheinlich gemacht. Semele wäre als die schwangere Mutter des Dionysos bezeichnet.

Ein anderer Name für Semele ist Thyone. Dieser erschien Zeus als Sterblicher, eine seiner vielen Verwandlungen, um die Frau, die er begehrte zu bekommen. Er zeugte mit ihr den Dionysos, der folgendermaßen das Licht der Welt erblickte:

Hera, die Gattin des Zeus, war wie immer eifersüchtig, als sie von der neuen Liebschaft ihres Gemahls erfuhr. Auch sie verwandelte sich - und nahm die Gestalt der alten Amme (Beroe) der Semele an. Als diese säte sie nun den Zweifel in Semeles Herz, nämlich dass Zeus gar nicht Zeus sei. Semele erbat sich nun von ihrem Geliebten einen einzigen Wunsch, nämlich ihn in seinem ganzen Glanz sehen zu dürfen. Zeus, der Semele liebte, versuchte ihr das auszureden, aber sie wollte Gewissheit und verstand sich wohl auch aufs Bitten, so dass er sich ihr schließlich zeigte, worauf sie durch seinen Glanz vernichtet wurde, gleich wie ein jeglicher irdischer Körper, der der Sonne zu nahe kommt, nicht länger bestehen kann. Man erzählt es auch so: (wie) vom Blitz getroffen, nämlich von einem Blitz des Zeus getroffen, sank sie zu Boden. Mit ihr verbrannte der ganze Palast des Kadmos und es heißt, dass von ihrem Grab noch lange Zeit Rauch hochstieg.

Das Kind in ihrem Leib wurde jedoch durch Hermes gerettet: Zeus nähte es sich in seine Hüfte/seinen Oberschenkel und brachte das Kind drei Monate später selbst zur Welt. So wurde der unsterbliche Dionysos geboren.

Nach einer anderen Erzählung wurde der Leichnam Semeles mit dem Kind in eine Kiste gelegt und dem Meer übergeben, was an die Geschichte von Zeus und die Geburt des Perseus durch Danaë denken lässt, die mit ihrem Kind ebenfalls in einer Kiste ausgesetzt wurde. In Laokien wurden die beiden an Land gespült, wo Semele begraben und Dionysos aufgezogen wurde.

Später wurde Semele aus der Unterwelt geholt und in den Olymp aufgenommen, wo sie als Thyone unter den Göttern lebt.

Literatur

  • Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen - Die Götter- und Menschheitsgeschichten, dtv, München 1994. ISBN 3-423-30030-2 <ddb>
  • Michael Grant und John Hazel: Lexikon der antiken Mythen und Gestalten. dtv, München 2004. ISBN 3-423-32508-9 <kvk>
  • Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie - Quellen und Deutung. rororo, Hamburg 2001. ISBN 3-499-55404-6 <ddb>
  • Michael Janda: Elysion. Entstehung und Entwicklung der griechischen Religion, Institut für Sprachen und Literaturen der Universität Innsbruck, Innsbruck 2005. ISBN 3-85124-702-7

Siehe auch

Weblinks


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