Südbrookmerland

Südbrookmerland
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Südbrookmerland
Südbrookmerland
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Südbrookmerland hervorgehoben
53.4752777777787.39944444444443
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Aurich
Höhe: 3 m ü. NN
Fläche: 96,8 km²
Einwohner:

19.010 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 196 Einwohner je km²
Postleitzahl: 26624
Vorwahlen: 04942, 04941 (Moordorf), 04934 (Münkeboe, Moorhusen)
Kfz-Kennzeichen: AUR
Gemeindeschlüssel: 03 4 52 023
Gemeindegliederung: 10 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Westvictorburer Straße 2
26624 Südbrookmerland
Webpräsenz: www.suedbrookmerland.de
Bürgermeister: Friedrich Süssen (parteilos)
Lage der Gemeinde Südbrookmerland im Landkreis Aurich
Baltrum Juist Landkreis Wittmund Landkreis Leer Memmert Norderney Nordsee Emden Landkreis Friesland Landkreis Leer Landkreis Wittmund Aurich Berumbur Berumbur Dornum Großefehn Großheide Hage Hagermarsch Halbemond Hinte Ihlow (Ostfriesland) Krummhörn Leezdorf Lütetsburg Marienhafe Norden (Ostfriesland) Osteel Rechtsupweg Südbrookmerland Upgant-Schott Upgant-Schott Wiesmoor WirdumKarte
Über dieses Bild
Die Kirche von Engerhafe

Die Gemeinde Südbrookmerland liegt in Ostfriesland im Nordwesten Niedersachsens zwischen den Städten Aurich und Emden. Sie entstand am 1. Juli 1972 im Rahmen der Gemeindegebietsreform durch den Zusammenschluss von zehn früher selbstständigen Gemeinden, die heute die Ortsteile bilden. Mit gut 19.000 Einwohnern ist Südbrookmerland die drittgrößte Kommune des Landkreises Aurich (nach den Städten Aurich und Norden) und zudem nach Moormerland und Westoverledingen auch die drittgrößte ländliche Gemeinde Ostfrieslands. In der Raumordnung des Landes Niedersachsen wird sie als Grundzentrum geführt. Die Gemeinde ist geprägt von Landwirtschaft und Tourismus mit dem Schwerpunkt am Großen Meer, dem viertgrößten Binnensee Niedersachsens. Südbrookmerland ist insgesamt jedoch eine Auspendler-Gemeinde, vor allem nach Aurich und Emden, dort besonders in das Volkswagenwerk Emden.

Das Gebiet der Gemeinde liegt auf einem Teil der historischen Region Brokmerland, dessen Bezeichnung von dem altfriesischen bzw. altniederdeutschen Wort brōk stammt, das für eine moorige Bruchlandschaft steht, die früher kaum besiedelt war. Diese zog sich vom Westrand des Ostfriesischen Geestrückens, von der Ley (Norder Tief) bis zur Flumm (Fehntjer Tief) hin und war von einer Reihe von flachen Binnenseen, vom Großen Meer bis zum Sandwater, durchsetzt. Dazu kommt ein zu mer verschliffenes mann mit dem Herkunftsanhängsel er. Brokmerland bedeutet also nichts anderes als „Land der Mannen aus dem Moor“.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage und Ausdehnung

Südbrookmerland liegt im Nordwesten Deutschlands in Ostfriesland, etwa im Mittelpunkt des Landkreises Aurich und des Städtedreiecks Aurich, Emden und Norden. An die Städte Aurich und Emden grenzt Südbrookmerland unmittelbar an. Das Gebiet der Gemeinde befindet sich in einer Niederungszone am Westrand des ostfriesischen Geestrückens. Diese zieht sich von der Ley (Norder Tief) bis zur Flumm (Fehntjer Tief) hin und ist von einer Reihe von flachen Binnenseen, vom Großen Meer bis zum Sandwater, durchsetzt.

Die Gemeinde erstreckt sich auf 96,8 Quadratkilometer, womit sie der Größe nach auf Rang 15 der ostfriesischen Kommunen liegt. Innerhalb des Landkreises Aurich ist Südbrookmerland die sechstgrößte Gemeinde nach Aurich, der Krummhörn, Großefehn, Ihlow und Norden. Bei 19.010 Einwohnern ergibt sich eine Einwohnerdichte von 196 Ew. je km², was sowohl deutlich über dem ostfriesischen Durchschnitt (148 Ew./km²) als auch über dem niedersächsischen (168/km²) liegt, jedoch unter dem bundesrepublikanischen von 230 je km².

Der Verwaltungssitz West-Victorbur befindet sich etwa neun Kilometer westlich von Aurich und zirka 18 Kilometer nordöstlich von Emden.[3] Nahe gelegene Großstädte sind Oldenburg und Bremen sowie Groningen in den Niederlanden. In der Raumordnung des Landes Niedersachsen wird Südbrookmerland als Grundzentrum geführt.

Geologie und Hydrologie

Das Gemeindegebiet liegt im Übergangsbereich von Marsch, Geest und Moor und hat damit Anteil an allen drei Landschaftsformen des ostfriesischen Festlands. Oberflächlich wird das Gemeindegebiet also von Schichten des Pleistozäns (Geest) und des Holozäns (Moor und Marsch) bestimmt.

Die ältesten Siedlungskerne befinden sich auf Geestrücken, die das Gebiet der Kommune durchziehen. Es handelt sich um Ausläufer des Oldenburgisch-ostfriesischen Geestrückens, der in südöstlich-nordwestlicher Richtung in etwa von Oldenburg bis Norden verläuft. Sande und Flugsande der Weichsel-Kaltzeit bilden den Untergrund der ältesten Schichten, so bei Wiegboldsbur und Uthwerdum. Von diesem Geestrücken flossen querab Bäche und andere Rinnsale, die auch auf Südbrookmerlander Gemeindegebiet Flussablagerungen der Niederterrasse hinterlassen haben, die aus Sand und Kies bestehen. Dies trifft auf den Norden und Teile des südlichen Gemeindegebietes zu.

Die ehemals weit ausgedehnten Moorflächen im Norden des Südbrookmerlands wurden zum Großteil durch Moorbrand und (teils) Abtorfung urbar gemacht. Heute sind sie bis auf kleine Restflächen verschwunden. Rund um das Große Meer im äußersten Süden des Gemeindegebietes befindet sich überschlicktes Niedermoor.

Die zu den so genannten Sietlanden gehörenden Marschgebiete im Westen des Gemeindegebietes bilden den Übergang von der jüngeren in die ältere ostfriesische Marschenlandschaft. Die jüngere Marsch bei Engerhafe und Abelitz besteht aus Feinsanden, Schluff und Ton (Wattablagerungen), an die sich östlich die älteren Marschgebiete mit Brackwasserablagerungen anschließen.[4]

Das Gemeindegebiet liegt auf einer Höhe zwischen 0,2 m unter NN sowie 3 m über Normalnull. Das Gebiet muss entwässert werden, um bei anhaltendem Regen nicht unter Wasser zu stehen. Noch bis in die 70er Jahre wurden die Moormarschflächen regelmäßig überflutet. Heute wird das Wasser über unzählige kleine Gräben sowie kleinere und größere natürliche und künstliche Kanäle (regional Tief genannt) sowie schmale und breitere Entwässerungsgräben (regional Schloot genannt) abgeführt. Diese werden wiederum über das Schöpfwerk an der Knock entwässert, das 1969 eröffnet wurde. Bis 1977 wurden zudem die nötigen Vorfluter ausgebaut. Seither sind die Wasserstände in Südbrookmerland konstant. Zuständig für die Entwässerung ist der I. Entwässerungsverband Emden mit Sitz in Pewsum.

Verlandungszone im Südteil des Großen Meeres

Auf dem Gebiet der Gemeinde Südbrookmerland befinden sich zwei Binnenseen und etliche natürliche und künstlich angelegte Fließgewässer. Das Große Meer ist der viertgrößte See Niedersachsens. In unmittelbarer Nähe (westlich) befindet sich das Loppersumer Meer, das nach der nahe gelegenen Ortschaft Loppersum in der Nachbargemeinde Hinte benannt ist, sich aber vollständig auf Südbrookmerlander Gebiet befindet. Am Großen Meer werden in den Jahren 2009 bis 2012 vier Stauwehre angelegt, mit deren Hilfe der Entwässerungsverband Emden und der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zum einen die Wasserqualität verbessern wollen. Zum anderen soll das Große Meer durch Aufstauen als ein zusätzliches „Rückhaltebecken“ nach starken Regenfällen dienen.[5]

Die äußerste Südgrenze des Gemeindegebietes wird auf etwa drei Kilometern Länge vom Ems-Jade-Kanal gebildet. Das andere Ufer des Kanals gehört zur Gemeinde Ihlow. Ebenfalls künstlich angelegt wurde der Ringkanal, der von Moorhusen im Norden der Gemeinde über Moordorf bis zur Gemeindegrenze nahe der Ortschaft Westerende in der Nachbargemeinde Ihlow fließt. Er mündet bei Westerende in den Ems-Jade-Kanal und dient der Entwässerung des tief liegenden Gebietes. Die gleiche Funktion übernimmt der Abelitz-Moordorf-Kanal, der bei Ost-Victorbur im geografischen Zentrum der Gemeinde in Richtung Südwesten fließt. Über den Fluss Abelitz, das Neue Greetsieler Sieltief und das Knockster Tief entwässert er zur Ems.

Das Knockster Tief beginnt am Nordwestufer des Großen Meeres, durchfließt das Loppersumer Meer und fließt dann weiter in Richtung Ems. Durch diese Verbindung sind der nördliche Teil des Großen Meeres und das Loppersumer Meer mit dem ostfriesischen Wasserstraßennetz verbunden. Dieser Umstand spielt beim Bootstourismus eine wichtige Rolle.

Gebiet und Flächennutzung

Tabelle I: Flächennutzung im Jahre 2007[6]
Nutzung Fläche in km²
Gebäude und Freiflächen 11,3
Betriebsflächen 0,1
Erholungsflächen (Grün- und Sportanlagen) 0,6
Verkehrsflächen (Straßen, Wege und Plätze) 4,3
Landwirtschaftlich genutzte Fläche 71,6
Waldflächen 0,6
Gewässer, Gräben, Teiche 7,7
Andere Nutzung 0,6
Gesamtfläche 96,8

Die maximale Länge von Nord nach Süd beträgt etwa 15 Kilometer. Die Ausdehnung von West nach Ost beträgt maximal etwa zehn Kilometer. Die Gesamtfläche beträgt 96,8 Quadratkilometer, die sich wie in nebenstehender Tabelle zusammensetzen.

Ein Großteil der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt. Der Anteil der Landwirtschaftsflächen beträgt etwa 74 Prozent und liegt damit knapp unter dem ostfriesischen Durchschnitt von 75 Prozent[7], aber deutlich über dem bundesrepublikanischen Durchschnitt von 52 Prozent. Daneben haben Gewässer einen erheblichen Anteil an der Fläche. Sie bedecken nahezu acht Prozent des Gemeindegebietes. Waldflächen sind dagegen spärlich in Südbrookmerland.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde liegt zentral innerhalb des Landkreises Aurich und ist die kreisangehörige Kommune mit den meisten Nachbargemeinden (7) innerhalb des Landkreises. Südbrookmerland grenzt im Südwesten an die Gemeinde Hinte, im Westen und Nordwesten an die Gemeinden Wirdum, Upgant-Schott und Rechtsupweg (alle drei gehören zur Samtgemeinde Brookmerland), im Norden an die Gemeinde Großheide, im Osten an die Stadt Aurich und im Osten und Süden an die Gemeinde Ihlow. All diese Kommunen gehören zum Landkreis Aurich. Im Süden grenzt die Gemeinde auf einem kleinen Abschnitt auch an die kreisfreie Stadt Emden.

Intensive Beziehungen bestehen zu den Nachbarstädten Emden und Aurich. Als Einkaufsorte, vor allem aber als Arbeitsorte, haben die beiden größten Städte Ostfrieslands eine hohe Bedeutung für die Gemeinde Südbrookmerland. Dies betrifft besonders das Volkswagenwerk Emden, in dem viele Südbrookmerlander arbeiten.

Gemeindegliederung

Karte des Gemeindegebietes

Südbrookmerland besteht aus zehn Ortschaften, die bis zur kommunalen Gebietsreform 1972 selbstständige Gemeinden bildeten. Diese ehemaligen Gemeinden sind aus dem Zusammenschluss von Dörfern entstanden, die deutlich voneinander abgegrenzt sind. Die zumeist historischen Dorfnamen (Gemarkungen) finden sich noch im amtlichen Sprachgebrauch und auf Ortseingangsschildern. Es ist heutzutage schwierig nachzuvollziehen, wo die Dorfgrenzen innerhalb der Ortsteile verlaufen, da die vorhandene Kartierung nur die besiedelten Gebiete erfasst.

Die drei größten Ortsteile sind laut Gemeinde-Statistik [6] Moordorf (6436 Einwohner), Victorbur (3966 Einwohner) und Münkeboe (1753 Einwohner). Als Dörfer mit übergemeindlicher Bedeutung sind Moordorf und der Verkehrsknotenpunkt Georgsheil zu nennen. Daneben bildet Victorbur als Sitz des Rathauses den Verwaltungsmittelpunkt der Gemeinde.

Hier angegeben sind die offiziellen Ortsteile mit ihren Dörfern, sofern deren Namen heute noch gebräuchlich sind.

  • Bedekaspel, bestehend aus Bedekaspel (Dorf), Bedekaspeler Marsch und Wochenendsiedlung - 399 Einwohner
  • Forlitz-Blaukirchen, bestehend aus Blaukirchen und Forlitz – 208 Einwohner
  • Moordorf – 6436 Einwohner
  • Moorhusen – 1330 Einwohner
  • Münkeboe – 1753 Einwohner
  • Oldeborg, bestehend aus Engerhafe, Fehnhusen, Oldeborg (Dorf), Upende und dem östlichen Teil von Upende-Victorbur – 1670 Einwohner
  • Theene, bestehend aus Hinter-Theene, Theene (Dorf) und Ekels, wiederum bestehend aus Alt-Ekels und Neu-Ekels – 1386 Einwohner
  • Uthwerdum, bestehend aus Abelitz, Georgsheil, Uthwerdum (Dorf) und Victorburer Marsch – 1331 Einwohner
  • Victorbur, bestehend aus Ost-Victorbur, Süd-Victorbur, West-Victorbur und dem westlichen Teil von Upende-Victorbur – 3966 Einwohner
  • Wiegboldsbur, bestehend aus und Neu-Wiegboldsbur und Wiegboldsbur (Dorf) – 546 Einwohner

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den Stichtag 1. Juli 2008.[6]

Klima

Südbrookmerland liegt in der gemäßigten Klimazone. Das Gemeindegebiet steht hauptsächlich im direkten Einfluss der Nordsee. Im Sommer sind die Tagestemperaturen tiefer, im Winter häufig höher als im weiteren Inland. Das Klima ist insgesamt von der mitteleuropäischen Westwindzone geprägt.

Nach der Klimaklassifikation von Köppen befindet sich Südbrookmerland in der Einteilung Cfb.

  • Klimazone C: Warm-Gemäßigtes Klima
  • Klimatyp Cf: Feucht-Gemäßigtes Klima
  • Klimauntertyp b: warme Sommer

Die nächstgelegene Wetterstation befindet sich im benachbarten Aurich, das sehr ähnliche klimatische Bedingungen aufweist. Die Klimatabelle der dortigen Station:


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Aurich
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Temperatur (°C) 1,0 1,3 3,7 6,9 11,5 14,6 16,0 15,9 13,2 9,6 5,2 2,2 Ø 8,4
Niederschlag (mm) 66,6 43,1 57,9 48,2 57,8 83,8 82,1 78,6 76,6 76,2 84,4 74,3 Σ 829,6
Sonnenstunden (h/d) 1,19 2,29 3,32 5,33 6,83 6,63 6,06 6,25 4,4 2,96 1,56 0,93 Ø 4
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Schutzgebiete

Naturschutzgebiet Südteil des Großen Meeres

Die Gemeinde verfügt über umfangreiche Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete. Größtes Naturschutzgebiet (NSG) ist mit 498 ha der Südteil Großes Meer, der seit 1974 geschützt ist. Das Loppersumer Meer ist seit 1988 unter Naturschutz gestellt. Das dortige Gebiet umfasst eine Fläche von 48 ha. Mit der Gemeinde Ihlow teilt sich Südbrookmerland das 54 ha große NSG Groen Breike (seit 1982).

Als Landschaftsschutzgebiet ist seit 1994 das Victorburer und Georgsfelder Moor ausgewiesen. Es liegt auf dem Gebiet der Gemeinde und der Stadt Aurich und schließt sich unmittelbar südlich an das NSG Ewiges Meer an (381 ha). Bereits seit 1972 ist das LSG Großes Meer und Umgebung unter Schutz gestelt. Es umfasst eine ebene Fläche von 2148 ha rund um das Große Meer und das Loppersumer Meer und schließt auch die Hieve ein. Das LSG befindet sich zum Großteil auf Südbrookmerlander Gebiet, kleinere Anteile haben die Gemeinde Hinte und die Stadt Emden. Das letztgenannte Landschaftsschutzgebiet und die genannten Naturschutzgebiete sind Bestandteil des EU-Vogelschutzgebietes „Ostfriesische Meere“. Loppersumer und Großes Meer bilden zudem das FFH-Gebiet „Großes Meer, Loppersumer Meer“.

Alleebäume in Blaukirchen und die sogenannten Kriegereichen in Bedekaspel sind bereits seit 1941 als Naturdenkmal ausgewiesen. Hinzu kommt seit 1989 das Naturdenkmal Ackerende in Wiegboldsbur.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte des Brookmerlandes

Die Gemeinde Südbrookmerland ist relativ jung. Sie entstand am 1. Juli 1972 durch Zusammenschluss der früher selbstständigen Gemeinden Bedekaspel, Forlitz-Blaukirchen, Moordorf, Moorhusen, Münkeboe, Oldeborg, Theene, Uthwerdum, Victorbur und Wiegboldsbur, welche heute die zehn Ortsteile der Gemeinde bilden.

Der Name Südbrookmerland weist auf die ursprüngliche Beschaffenheit des Landes als Bruch-Landschaft hin: Vom Norder Tief bis zum Fehntjer Tief erstreckte sich eine Niederungszone, die von zahlreichen Binnenseen durchzogen wurde. Die kleineren verlandeten im Laufe der Zeit; das Große Meer blieb erhalten und dehnte sich im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit noch aus.

Ur- und Frühgeschichte

Die Sonnenscheibe von Moordorf

Die Geschichte der Besiedelung der Region reicht weit zurück. Davon zeugen vielerlei archäologische Funde. Auf die Mittelsteinzeit wird ein Kernbeil datiert, das 2004 im Ortsteil Moorhusen entdeckt wurde.[8] Ebenfalls ins Mesolithikum werden zahlreiche Fundstücke datiert, die 2000 in einem verlandeten Binnensee nahe Upende gefunden wurden.[9] Aus der Zeit der Einzelgrabkultur stammt ein bereits 1954 gefundenes Feuersteinbeil, dessen Fundort 1998 bei Forlitz-Blaukirchen lokalisiert wurde. Es belegt die Besiedlung der Übergangsgebiete von Geest zu Moormarsch und Marsch.[10]

Berühmtestes Fundstück ist jedoch die Goldscheibe von Moordorf aus der Periode II der Nordischen Bronzezeit (1500–1300 v. Chr.).[11] Die Scheibe wurde um 1910 beim Torfgraben entdeckt. Das Original gehört zum Bestand des Niedersächsischen Landesmuseums in Hannover; eine detailgetreue Replik wird im Ostfriesischen Landesmuseum in Emden gezeigt, einfachere Reproduktionen im Historischen Museum in Aurich sowie im Moormuseum Moordorf.

Mittelalter

Historisch bildete das Südbrookmerland im frühen Mittelalter eine natürliche Grenze zwischen verschiedenen Gauen und der Einflusszone des Bischofs von Münster und des Erzbistums Bremen. Zunehmend wurde dieser ehemals menschenleere Raum durch die so genannte Innere Kolonisation urbar gemacht und für die Reihendörfer erschlossen, was noch heute in vielen Siedlungsformen erkennbar ist.

Der älteste urkundlich erwähnte Ort des Südbrookmerlands ist Wiegboldsbur, das im 9. Jh. in den Werdener Urbaren als Uuibodasholta erwähnt wurde. Die frühmittelalterliche Besiedlung dürfte jedoch weiter zurückreichen. Für die Altmarschgebiete, im Südbrookmerland also das westliche Gemeindegebiet, wird das 7. Jahrhundert angenommen.[12] Wiegboldsbur liegt wie auch Engerhafe, Oldeborg am Rande des ostfriesischen Geestrückens, wo er in die westlicher gelegenen Moormarschgebiete und Marschgebiete übergeht. In diesem Raum ist der Beginn der mittelalterlichen Besiedlung der Moore zu suchen. Für das 10. Jahrhundert sind zahlreiche Siedlungsstellen archäologisch erschlossen.[13] Hölzerne Kirchen in Wiegboldsbur, Engerhafe und Victorbur werden auf das 10. bis 12. Jahrhundert datiert. Bevorzugte Siedlungsplätze in jener Zeit waren neben Wurten in der Marsch die Orte am Geestrand, die noch am ehesten Schutz vor Sturmfluten versprachen, jedoch nahe genug an Prielen lagen, um am Handel teilnehmen zu können.

Von diesen genannten Orten ging ab dem 10./11. Jahrhundert im heutigen Gemeindegebiet auch die neue Kolonisationsform der Moore durch das Aufstreckrecht (ostfr. Plattdt.: Upstreekrecht) aus. Später folgten die Kultivierung auch von anderen, jüngeren Orten aus. Dabei durften Siedler, die sich am Geestrand nahe eines Moores angesiedelt hatten, ihre Parzellen parallel zueinander so lange ins Moor treiben, bis sie auf natürliche Hindernisse stießen oder auf Parzellen anderer Siedler, die aus anderer Richtung das Moor kultiviert hatten. Östlich von Wiegboldsbur und Theene, südöstlich von Victorbur oder nördlich von Oldeborg sind die entsprechenden Flurformen mit ihren vielen parallel zueinander verlaufenden Gräben zur Entwässerung der Moorflächen bis heute in der Landschaft erkennbar. Die Parzellen hatten beispielsweise in Theene eine Breite von 60 bis 70 Metern, in Uthwerdum besonders breite Streifen von 130 Metern. Aufgrund der Schwierigkeiten beim Bewirtschaften wegen fehlender Wege gingen die Parzellen in Längsrichtung jedoch selten mehr als über einige Hundert Meter bis 2000 Meter hinaus. Das Moor wurde kultiviert, indem der Torf abgetragen und das Land mit natürlichem Dünger aus angrenzenden Grünlandzonen der Moormarschgebiete gedüngt wurde:

„Die Größe des Ackerlandes stand somit in jener Zeit in einem proportionalen Verhältnis zum Umfang des natürlichen Grünlandes. Dieser Aspekt muss den Kolonisten zu Beginn der Erschließung der Moore bewusst gewesen sein, denn Aufstrecksiedlungen sind in Ostfriesland und auch in den Niederlanden nur dort anzutreffen, wo grünlandträchtige Niederungsgebiete unmittelbar an Hochmoore angrenzen.“

Eckhard Wassermann: Siedlungsgeschichte der Moore: S. 98[14]

Der Wohlstand, den die Einwohner des Brookmerlandes mit der Landwirtschaft und dem Handel mit ihren landgebundenen Produkten erwirtschafteten, führte im 13. Jahrhundert zum Bau von teilweise außergewöhnlich großen Kirchen. Dazu zählt neben der Marienhafer Kirche in der heutigen Nachbargemeinde Brookmerland auch die Kirche von Engerhafe. Beiden ist gemeinsam, dass sie heute nach Abbrüchen nur noch einen Bruchteil ihrer originalen Größe aufweisen.

Die in Ostfriesland der damaligen Zeit anzutreffenden Strukturen der „Friesischen Freiheit, die die Teilhabe an der Regelung der gemeinsamen Angelegenheiten an den Grundbesitz knüpften, führten auch im (Süd-)Brookmerland dazu, dass die örtlichen Belange und Aufgaben (Deich- und Sielrichter, Kirchverwalter und Armenvorsteher) ausschließlich von den sogenannten Hausmännern – das waren die erbgessenen Landwirte auf eigenem Hof, die eine nahezu abgeschlossene Führungsschicht bildeten – wahrgenommen werden konnten.

Von den tom Brok zu den Cirksenas

Im 14. und 15. Jahrhundert hatte die ostfriesische Häuptlingsfamilie tom Brok eine Burg in Oldeborg, welche sie als Herrschaftssitz bewohnte. Von dort aus dehnte sie ihre Herrschaft über einen großen Teil Ostfrieslands aus und legte damit den Grundstein für die politische Einheit dieser Landschaft. Der letzte dieser Familie, Ocko II., verlor am 28. Oktober 1427 in der Schlacht auf den Wilden Äckern (nördlich von Oldeborg) gegen seinen Widersacher Focko Ukena seine Herrschaft und seine Freiheit. Nachfolger waren wenig später die Cirksena aus Greetsiel, die im Jahre 1464 als Grafen vom römisch-deutschen Kaiser mit ganz Ostfriesland belehnt worden sind.

Die Cirksena ordneten die Verwaltung ihrer Grafschaft neu. Das Brookmerland wurde dem Amt Aurich untergeordnet und in die Nordbrookmer Vogtei mit Osteel, Marienhafe und Siegelsum und die Südbrookmer Vogtei mit den Kirchspielen Engerhafe; Victorbur, Wiegboldsbur, Bedekaspel und Forlitz-Blaukirchen aufgeteilt.

Im Zuge der Reformation wurde im Brookmerland das lutherische Bekenntnis eingeführt. Eine Ausnahme bildete (und bildet bis heute) das Kirchspiel Bedekaspel, das direkt an die stark reformiert geprägte Gegend Emden, Hinte und die Krummhörn angrenzt und der calvinischen Richtung zugehörte.

Während des Dreißigjährigen Krieges nutzten Truppen der Kriegsgegner Ostfriesland als Ruheraum, wobei die Einwohner durch Kontributionen und Einquartierung ausgebeutet wurden. Von 1622 bis 1624 besetzten Truppen des protestantischen Heerführers Ernst von Mansfeld, von 1627 bis 1631 katholische Truppen der ligistischen Armee Tillys und schließlich von 1637 bis 1651 hessische Truppen das Land. Besonders die Mansfeldischen Truppen wüteten auf dem flachen Lande: Wiegboldsbur etwa wurde besetzt und die Einwohner derart ausgepresst, dass sie in der Folgezeit verarmten.[15]

Von Preußen zu Hannover (1744 − 1815)

Urbarmachungsedikt vom 22. Juli 1765
Lehmhütte der Siedler (Innenansicht)

Nach dem Aussterben der einheimischen Dynastie fiel Ostfriesland 1744 an Preußen. Nach dem Urbarmachungsedikt des preußischen Königs Friedrich II. 1765 wurden auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Südbrookmerland neue Moorkolonien angelegt. Der preußische Staat hatte ein Interesse an der Kultivierung des Ödlandes, um einerseits der zunehmenden Bevölkerung eine landwirtschaftliche Existenz zu sichern, vor allem aber auch daran, von den Kolonisten nach einer gewissen Zahl von steuerfreien Jahren Abgaben zu erhalten.

So entstand ab 1767 Moordorf, 1770 folgte Moorhusen und 1771 Münkeboe im Norden und Nordwesten des heutigen Gemeindegebietes.[16][17] Viele landlose Ostfriesen und auch Siedler von außerhalb hofften, sich durch die Kultivierung eines Stück Moorlandes eine Existenz aufbauen zu können.

Im Gegensatz zu den planmäßig angelegten Fehnkanal-Kolonien geriet die Besiedlung jedoch weitenteils unkoordiniert, die Kolonisten wurden in der Einöde zunächst weitgehend sich selbst überlassen. In einer zeitgenössischen Chronik[18] heißt es über die Kolonisten von Moordorf:

„In diesem Jahr sind die ersten Häuser im hiesigen Moratz (Morast, d. Autoren), hinter den Victorburer Äckern, am Auricher Wege von Gerd Dircks und Johan Hinrich Neemann erbauet worden. Bey dem schlechten Ansehen, in Absicht ihres Unterhalts daselbst, wünschet man ihnen um destomehr allen göttlichen Segen.“

Jürgen Hoogstraat: Von reichen Polderbauern und armen Moorhahntjes: S. 50/51

Die ersten Kolonisten hatten nicht nur mit völlig unzureichenden Verkehrsverbindungen zu kämpfen. Die ebenso unzureichende Entwässerung des Moorgebietes erschwerte die landwirtschaftliche Nutzung der abgetorften oder durch Moorbrand kultivierten Areale. Viehhaltung war den meisten der ersten Siedler nur in sehr bescheidenem Umfang möglich. Kamen dann Viehseuchen, wie 1770 geschehen, hinzu, so war die landwirtschaftliche Existenz aufs äußerste bedroht. Die ackerbauliche Nutzung beschränkte sich auf den Anbau von Buchweizen, der auf den durch Brand kultivierten und mit der Asche gedüngten Böden angebaut wurde. Der Boden war nach wenigen Jahren jedoch ausgelaugt, so dass das Areal erweitert werden musste oder aber eine Hungersnot drohte. Der preußische Regierungspräsident in Aurich, Christoph Friedrich von Derschau, notierte 1776:

„Das Elend und die Dürftigkeit dieser neuen Einwohner ist so groß, das sie kaum beschrieben werden kann. Die Einwohner sind großenteils fast nacket, an die 50-60 Kinder laufen ohne alle Zucht und Unterweisung herum, und wenn jemand stirbt, so fehlt es an einem Grunde für die Leiche.“

Jürgen Hoogstraat: Von reichen Polderbauern und armen Moorhahntjes: S. 54

Die Lage besserte sich in den folgenden Jahren jedoch kaum, im Gegenteil: Missernten Anfang der 1780er-Jahre ließen die Lage der Siedler katastrophal werden. 1781 zählte Moordorf 30 Haushalte, die in äußerst bescheidenen Plaggenhütten wohnten. Von den 30 Familien stammten zwei aus dem Groninger Umland, fünf aus dem Oldenburgischen und Hannoveraner Raum, zwölf waren ehemalige Soldaten. Die anderen stammten zumeist aus den umliegenden Geestdörfern. Viele erhielten Unterstützung durch die Armenkassen, was jedoch oft nicht zum Überleben ausreichte: „(...) in den Sterberegistern finden sich immer wieder Bemerkungen über beim Betteln erfrorene oder umgekommene Kinder.“[19] Die Propagierung des Buchweizenanbaus nach der Moorbrandkultur wurde 1791 von der preußischen Kriegs- und Domänenkammer eingestellt. Ebenfalls 1791 kam es zu einem Vergleich zwischen den Ortschaften Moordorf und Walle über den Grenzverlauf und damit über die Nutzung von Gemeinweiden.

Karte des Königsreichs Holland mit Ostfriesland (rechts oben)

Nach der Niederlage bei Jena und Auerstedt wurde Ostfriesland zunächst dem Königreich Holland angegliedert und kam 1810 als Departement Ems-Orientale (Osterems) unmittelbar zum französischen Kaiserreich. Die Verwaltungsstruktur wurde in der Napoleonischen Zeit verändert. Das Brookmerland gehörte zum Arrondissement Aurich, zunächst im holländischen Departement Oost-Vriesland und nach der Besetzung des holländischen Königreichs zum französischen Departement de l’Ems-Oriental (Osterems). Der nördliche Teil wurde zur Mairie Marienhafe zusammengefasst (Marienhafe, Upgant, Schott, Leezdorf und Tjüche) und dem Canton Norden zugeordnet. Der südliche Teil wurde in die Mairien Victorbur (Victorbur, Uthwerdum und Marsch, Theene, Neu-Ekels und Moordorf), Wiegboldsbur (Wiegboldsbur, Bedekaspel, Forlitz, Blaukirchen und Moorhusen zusammen mit Westerende und Fahne) und Engerhafe (Engerhafe, Marsch, Fehnhusen, Oldeborg und Upende) unterteilt dem Canton Aurich zugeordnet. Mit dieser Trennung wurde vorweggenommen, was ab 1885 bei der preußischen Kreisreform umgesetzt wurde: Das (Nord-)Brookmerland gehörte fortan zum Landkreis Norden, das Südbrookmerland zum Landkreis Aurich.

Hannoversche Zeit

Nach dem Wiener Kongress wurde Ostfriesland dem Königreich Hannover zugeschlagen. Dies bedeutete erneut eine Änderung der Verwaltungsstrukturen. 1817 bildete südliche Brookmerland von Wiegboldsbur bis Moorhusen bildete nun zusammen mit Barstede, Westerende, Bangstede, Ochtelbur und Riepe die Untervogtei Riepe der Amtsvogtei Aurich.

Die ehemalige Nordbrookmer Vogtei wurde ebenfalls aufgelöst. Das Kirchspiel Osteel wurde dem Amt Norden zugeschlagen und bildete hier eine Untervogtei der Amtsvogtei Norden. Aus den restlichen Gebieten wurde die Vogtei Victorbur gebildet. Diese bestand aus der Untervogtei Victorbur (mit den Kirchspielen Victorbur und Engerhafe) und der Untervogtei Marienhafe (mit den Kirchspielen Marienhafe und Siegelsum). Letztere wurde jedoch durch Einzelmaßnahme am 1. Januar 1828 an das Amt Norden verlegt. Die damit modifizierte Grenze zwischen den Ämtern Aurich und Norden ist endgültig geblieben und bildete bis zum 31. Juli 1977 die Kreisgrenze des Landkreises Aurich.

In der hannoverschen Zeit entstanden aus den Untergliederungen der Mairien, die während der französischen Herrschaft bestanden, so genannte Keddschaften, die politischen Gemeinden, die nach der Kommunalreform vom 1. Juli 1972 in der Gemeinde Südbrookmerland aufgingen.

In den 1840er-Jahren wurden in Ostfriesland Steinchausseen angelegt, die Vorläufer der heutigen Bundesstraßen. Zu jenen Chausseen gehörte die Verbindung von Emden nach Aurich, die heutige Bundesstraße 210, mit einem Abzweig nach Norden. An jenem Abzweig wurden zwei Gasthöfe an einer Posthalterei erbaut, die am 21. September 1844 den Namen Georgsheil erhielten, benannt nach König Georg V. von Hannover.[20]

Kaiserreich

Eine durchgreifende Verbesserung der schwierigen Untergrund- und Entwässerungsverhältnisse in weiten Teilen des Gemeindegebietes begann erst mit der Vertiefung der Engerhafer-Victorburer Ehe und dem Ausbau derselben zum Abelitz-Moordorf-Kanal (1870-1877, vertieft 1886-1894) und des Ringkanals 1885.[21] Es dauerte dennoch weitere Jahrzehnte, bis die Maßnahmen dauerhafte wirtschaftliche Erfolge in den Moorkolonien zeitigten.

Im Jahre 1883 wurde das heutige Gemeindegebiet über die Bahnstrecke Abelitz–Aurich an das Schienennetz angeschlossen. Diese entstand als Zweigstrecke der Küstenbahn (der heutigen Emslandbahn), um die damalige Provinzhauptstadt Aurich nicht ohne Bahnanschluss zu lassen. Haltestellen gab es in Georgsheil, Victorbur sowie in Moordorf.

Bei der preußischen Kreisreform 1885 wurde das heutige Gemeindegebiet dem Landkreis Aurich zugeordnet. Seither gehört das Südbrookmerland ununterbrochen zu diesem Landkreis.

Weimarer Republik

Politisch war das heutige Gemeindegebiet nach dem Niedergang des Kaiserreichs zerrissen. Während in ländlichen Gebieten zunächst liberale Parteien die Oberhand hatten, votierten die meisten Moordorfer und Victorburer bei der Wahl zur Nationalversammlung vom 19. Januar 1919 für die SPD. Während in großen Teilen der heutigen Gemeinde in der späten Weimarer Republik rechtsradikalen Kräfte bei Wahlen ein immer stärkeres Gewicht bekamen, verlagerte sich die linke Orientierung in Moordorf auf die Kommunisten. Die KPD-Ortsgruppe Moordorf wurde zahlenmäßig in Ostfriesland nur noch von derjenigen Emdens übertroffen. Dies führte vor allem in der Spätphase der Weimarer Republik zu schweren Auseinandersetzungen mit rechtsgerichteten Parteien. Es kam zu schweren Zusammenstößen, so etwa im September 1927, als eine Veranstaltung des Reichsbanners mit dem sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Hermann Tempel in Victorbur von rechtsgerichteten Kräften gestört wurde. Als daraufhin der Veranstaltungsleiter, Friedrich Wilhelm Gerdes, den Gemeindevorsteher von Victorbur als Hauptverantwortlichen in einem Zeitungsartikel namentlich nannte, wurde er dafür im Jahre 1928 wegen Beleidigung zu 60 Reichsmark Strafe oder sechs Tagen Haft verurteilt. Eine Strafe, die durch Verfügung des preußischen Justizministers erlassen wurde.[22] In der Folgezeit kam es zu weiteren Konflikten, die darin gipfelten, dass SA-Männer aus Aurich von Südbrookmerlander Kommunisten beschossen wurden.[23]

Nationalsozialismus

„KZ und Kirche“, 2000 auf Grundlage von Augenzeugenberichten entstandene Kohlezeichnung von Herbert Müller

1935 wurden in Moordorf auf Veranlassung von Horst Rechenbach, dem Leiter der Reichsstelle für Auswahl deutscher Bauernsiedler und radikaler Vertreter rassenhygienischer Vorstellungen, erbbiologische Untersuchungen an den Einwohnern vorgenommen. Deren Ergebnis lautete, dass der Ort zum einen überbevölkert sei und sich zum anderen lediglich ein Drittel der Einwohner eigne, Bauer zu werden.[24] 132 Moordorfern wurde „erbbiologische Bedenklichkeit“ attestiert, gar 395 der rund 2.500 Einwohner galten als „erbbiologisch unerwünscht“. Das Auricher Gesundheitsamt erhielt die Anweisung, sich des „Problems Moordorf“ anzunehmen, woraufhin ein Hilfsarzt namens Arend Lang eine Abhandlung zur „Lösung des Asozialen-Problems durch das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ verfasste. Lang schrieb der Mehrzahl der Moordorfer einen Hang zum Asozialen, zu Schwachsinn und kriminellem Handeln zu. Dementsprechend wurden in der Zeit des Nationalsozialismus nachweislich 59 Moordorfer zwangssterilisiert.

Nach der verheerenden Bombardierung Emdens am 6. September 1944 wurden im Südbrookmerland zahlreiche ausgebombte Bürger der Seehafenstadt in Barackenlagern untergebracht. Das Gemeindegebiet selbst wurde vom Bombenkrieg nur vereinzelt in Mitleidenschaft gezogen.

Vom 21. Oktober 1944 bis zum 22. Dezember 1944 bestand in Engerhafe ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme, das KZ Engerhafe. Zwischen 2000 und 2200 Häftlinge wurden dort in drei 50 Meter langen und acht bis zehn Meter breiten ungeheizten Baracken untergebracht. Die Gefangenen wurden zum Bau eines Panzergrabens rund um die Stadt Aurich, einem Teil des sogenannten Friesenwalls, eingesetzt. 188 Menschen sind von Oktober bis Dezember 1944 im Lager Engerhafe zu Tode gekommen. Als Todesursache wurde in den Kirchenbüchern "blutige Diarrhoe" angegeben. Kriegsgefangenenlager bestanden in mehreren Ortsteilen, deren Insassen wurden zumeist in der Landwirtschaft eingesetzt.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg wurden auch auf dem heutigen Gemeindegebiet Flüchtlinge aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches aufgenommen, allerdings in stark unterschiedlichem Maße. In Moordorf, das damals als eine der ärmsten Gemeinden Niedersachsens galt, betrug der Anteil der Flüchtlinge lediglich 4,1 Prozent. Dies war einer der geringsten Werte in Ostfriesland, in dem die Vertriebenen in manchen Dörfern weit mehr als 20 Prozent der Einwohner stellten. In Wiegboldsbur hingegen stellten die Vertriebenen 1946 19 Prozent der Einwohner.[25]

Ein Ziel der Pendler aus dem Südbrookmerland: das Emder VW-Werk

Mit dem Bau des Volkswagenwerks Emden im Jahr 1964 veränderten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Einwohner der Gemeinde Südbrookmerland erheblich. In den 1970er-Jahren arbeitete beispielsweise ein Viertel der Erwerbstätigen des Ortes Moordorf bei VW in Emden.[26] Auch aus anderen Ortsteilen pendeln viele Arbeitnehmer bis heute täglich ins Emder Autowerk.

In den vergangenen Jahrzehnten wuchs die Gemeinde Südbrookmerland durch rege Bautätigkeit. Besonders der Ortsteil Moordorf vergrößerte sich erheblich. Dort wohnt inzwischen rund jeder dritte Südbrookmerlander. Damit ging auch ein Ausbau der Infrastruktur einher, besonders im Einzelhandel. Im Gegensatz dazu verloren mehrere Dörfer nach und nach Kleinunternehmen, wie sich am Beispiel Wiegboldsbur belegen lässt: Die beiden Schuhmacher gaben das Handwerk um 1945 und 1953 auf, zwei Bäckereien 1958 und 1965. Zwei Gemischtwarenläden schlossen um 1972 und 1975, um 1973 eine Polsterei und die Schmiede, 1980 der einzige Zimmermann- und Tischlereibetrieb sowie 1985 das letzte Kfz-Fuhrunternehmen. Die erst 1955 eröffnete Poststelle wurde 1997 geschlossen und die einzige Gaststätte 2003. Somit blieben (Stand: 2006) noch ein Fliesenleger und ein Viehhandelsbetrieb als nicht originär landwirtschaftliche Betriebe. Auch die Zahl der Landwirte nahm ab (s. Abschnitt Landwirtschaft weiter unten). Die Zahl der Auspendler hingegen stieg sehr deutlich.[27]

Entwicklung des Gemeindenamens

Das Gebiet der Gemeinde liegt auf einem Teil der historischen Region Brookmerland, dessen Bezeichnung von dem altfriesischen bzw. altniederdeutschen Wort brōk stammt, das für eine moorige Bruchlandschaft steht, die früher kaum besiedelt war. Diese zog sich vom Westrand des Ostfriesischen Geestrückens, von der Ley (Norder Tief) bis zur Flumm (Fehntjer Tief). hin und war von einer Reihe von flachen Binnenseen, vom Großen Meer bis zum Sandwater, durchsetzt. Dazu kommt ein zu mer verschliffenes mann mit dem Herkunftsanhängsel er. Brookmerland bedeutet also nichts anderes „Land der Mannen aus dem Moor“.[28]

Politik

Rathaus der Gemeinde Südbrookmerland

Südbrookmerland ist eine Hochburg der Sozialdemokraten. Seit Gründung der Gemeinde hält die SPD eine absolute Mehrheit. Diese Mehrheit lag sowohl bei Gemeinderats- als auch bei überregionalen Wahlen teils bei mehr als 60 % der abgegebenen gültigen Stimmen. Bis 1999 stellte die SPD den Bürgermeister, der seither jedoch ein Parteiloser ist.

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht zurzeit aus 31 Sitzen und drei Fraktionen. Hinzu kommt als stimmberechtigtes Mitglied kraft Amtes der Bürgermeister. Die Gemeinde ist eine Hochburg der SPD. Diese ist bisher bei Wahlen immer als stärkste Fraktion hervorgegangen, erreichte dabei immer die absolute Mehrheit und stellte bis 1999 auch jeweils den Bürgermeister. Die aktuelle Sitzverteilung ab November 2011 direkt nach der Kommunalwahl am 11. September 2011 zeigt die folgende Tabelle[29]:

Partei Prozent (2011) Sitze (2011) Prozent (2006) Sitze (2006)
SPD 51,6 % 17 54 % 17
CDU 16,3 % 5 19,4 % 6
FWG 24,6 % 8 21,3 % 7
Bündnis 90/Die Grünen 5,1 % 1 0,0 % 0
Die Linke 2,4 % 1 4,4 % 2

Bürgermeister

Seit 2006 ist Friedrich Süßen (parteilos) hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde. Er wurde in einer Direktwahl mit 71,5 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang gewählt.

Erster ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Südbrookmerland nach der Gebietsreform 1972 war für kurze Zeit Walter Bobka (SPD). Auf ihn folgte Richard Lüken, der vor der Gebietsreform ehrenamtlicher Bürgermeister der damals noch selbstständigen Gemeinde Moordorf war. Lüken schied nach siebzehnjähriger Amtszeit 1989 aus dem Amt. Nachfolger wurde Hermann Bontjer, der das Amt bis 1999 innehatte und von 1990 bis 2003 gleichzeitig Landtagsabgeordneter des Wahlkreises war. 1999 endete die sogenannte Zweigleisigkeit in der Gemeinde, also die Doppelspitze mit einem ehrenamtlicher Bürgermeister und einem Gemeindedirektor als Chef der Gemeindeverwaltung. Gemeindedirektor von der Gebietsreform 1972 bis 1980 war Alfred Wölfer und von 1981 bis 1999 Werner Meyer.

1999 zerstritt sich die SPD, die vorher immer den ehrenamtlichen Bürgermeister stellte. So trat das vormalige SPD-Mitglied Peter Schallmaier als parteiloser Kandidat an und gewann die Wahl 1999 als hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde, obwohl die SPD weiterhin die absolute Mehrheit im Kommunalparlament hält.

Bisherige Bürgermeister

  • Friedrich Süßen (parteilos, seit 2006) –hauptamtlich–
  • Peter Schallmaier (parteilos, früher SPD; 1999–2006) –hauptamtlich–
  • Hermann Bontjer (SPD; 1989–1999) –ehrenamtlich–
  • Richard Lüken (SPD; 1972–1989) –ehrenamtlich–
  • Walter Bobka (SPD; 1972) –ehrenamtlich–

Bisherige Gemeindedirektoren

  • Werner Meyer (parteilos; 1981–1999)
  • Alfred Wölfer (parteilos; 1972–1980)

Vertreter in Landtag und Bundestag

Landtag

Abgeordneter Wiard Siebels (SPD)

Im Niedersächsischen Landtag (Legislaturperiode bis 2013) ist derzeit ein Abgeordneter aus dem Wahlkreis 86 (Aurich, Südbrookmerland, Ihlow, Großefehn, Brookmerland, Großheide) vertreten. Das Direktmandat gewann bei der Wahl 2008 der Auricher Sozialdemokrat Wiard Siebels. Er stellte sich bei der jüngsten Landtagswahl 2008 erstmals zur Wahl. Über Listenplätze der Parteien zog kein weiterer Politiker aus dem Wahlkreis in den Landtag ein.

Bei der Landtagswahl 2008 ergaben sich folgende Verhältnisse:[30]

Partei Erststimmen Kandidat Zweitstimmen
SPD 42,4 % Siebels 38,7 %
CDU 35,4 % Gossel 36,4 %
Bündnis 90
Die Grünen
6,3 % Wessels 6,6 %
FDP 2,8 % Ott 4,1 %
Die Linke 7,8 % Moll 8,6 %
Die Friesen 2,7 % Bieneck 2,2 %

Bundestag

Abgeordneter Garrelt Duin (SPD)

Südbrookmerland zählt zum Bundestagswahlkreis Aurich/Emden. Dieser umfasst die Stadt Emden und den Landkreis Aurich. Bei der zurückliegenden Bundestagswahl im Herbst 2009 wurde der Sozialdemokrat Garrelt Duin direkt gewählt.[31] Außerdem wird der Wahlkreis von dem Bündnisgrünen Thilo Hoppe aus Aurich vertreten. Dieser zog bei der Wahl über die Landesliste in den Bundestag ein.

Bei der Bundestagswahl 2009 ergaben sich folgende Ergebnisse:[32]

Partei Erststimmen Kandidat Zweitstimmen
SPD 44,4 % Duin 38,8 %
CDU 25,8 % Hegewald 24,6 %
Bündnis 90/
Die Grünen
11,1 % Hoppe 10,4 %
FDP 7,1 % Debus 10,4 %
Die Linke 10,1 % Heilemann 11,5 %

Kommunale Finanzen

Die Gemeinde Südbrookmerland hatte per Ende des Jahres 2010 etwa 14 Millionen Euro Schulden. In jenem Haushaltsjahr stiegen die Schulden allein um rund zwei Millionen Euro. Die Gemeindeverwaltung sieht vor allem geringere Schlüsselzuweisungen vom Land Niedersachsen sowie geringere Einnahmen aus der Einkommensteuer als Ursache für steigende Schulden.[33]

Gemeindewappen

Wappen des Südbrookmerlands

Das Wappen der Gemeinde Südbrookmerland zeigt „in Rot einen goldenen, goldbezungten und goldbekrönten Adler mit geöffneten Flügeln und golden bekrönten Schwingenspitzen, wachsend aus einer goldenen Sonnenscheibe, die im Schildfuß von zehn goldenen Schindeln begleitet ist“ (Blasonierung). Dies ist die der Genehmigungsurkunde des Regierungspräsidenten in Aurich vom 30. April 1975[34] entnommene amtliche Formulierung.

Das Wappen soll die Geschichte des Raumes der jetzigen Gemeinde Südbrookmerland symbolisieren. Der dreifach bekrönte Adler auf rotem Grunde war das Wappen der Häuptlinge tom Brok, welche das gesamte Brookmerland, also in etwa die heutige Gemeinde Südbrookmerland und die Samtgemeinde Brookmerland, im Mittelalter beherrschten. Auch die im Zuge der Gebietsreform im Jahre 1972 in der Gemeinde Südbrookmerland aufgegangene alte Gemeinde Oldeborg hatte diesen Adler in ihrem Gemeindewappen geführt. Die runde Scheibe vor dem Adler erinnert an die goldene Sonnenscheibe von Moordorf, den bedeutendsten archäologischen Fund im Gemeindegebiet. Die zehn umrahmenden Schindeln symbolisieren die zehn früher selbstständigen Ortsteile. Diese früheren Gemeinden haben, außer der Gemeinde Oldeborg, keine eigenen Wappen geführt.

Religion

Baptistenkirche Moorhusen
Martin-Luther-Kirche Moordorf

Die politische Gemeinde Südbrookmerland ist kirchlich weit überwiegend evangelisch-lutherisch geprägt. Im größtenteils protestantischen Ostfriesland zählt das Südbrookmerland größtenteils zum größeren östlichen, lutherischen Gebiet, während entlang der Ems das reformierte Bekenntnis überwiegt. Die lutherischen Kirchengemeinden gehören zum Kirchenkreis Aurich, der mit rund 75.000 Gemeindegliedern der zweitgrößte Kirchenkreis der Hannoverschen Landeskirche ist.[35] Die lutherische Kirche hat in den Landkreisen Aurich und Wittmund die höchsten Anteile von Lutheranern in ganz Deutschland.[36]

Eine evangelisch-reformierte Kirchengemeinde gibt es in Bedekaspel. Sie ist im Gebiet des Altkreises Aurich (Städte Aurich und Wiesmoor sowie Gemeinden Großefehn, Ihlow und Südbrookmerland) eine von nur zwei reformierten Gemeinden. Die andere ist die reformierte Gemeinde in Aurich, deren Mutterkirche diejenige in Bedekaspel ist. Bedekaspel grenzt geografisch direkt an die deutlich reformiert geprägte Region Emden/Krummhörn/Hinte.

Die Anfänge der evangelisch-freikirchlichen Baptistengemeinde in Moorhusen liegen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Als selbständige Gemeinde innerhalb des baptistischen Gemeindebundes konstituierte sie sich 1908.[37] 2010 erweiterte die Freikirche ihr Kirchengebäude, in dem auch ein gemeindeeigenes Diakoniewerk seinen Sitz hat.

Eine römisch-katholische Kirche existiert wegen des verschwindend geringen Bevölkerungsanteils im Südbrookmerland nicht. Die wenigen Mitglieder gehören zur Auricher St.-Ludgerus-Gemeinde im Dekanat Ostfriesland des Bistums Osnabrück. Begraben werden sie aber in der Regel auf den Friedhöfen der evangelischen Ortskirchen.

Die Zeugen Jehovas kommen in ihrem Königreichssaal in Moordorf zusammen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Durch das im Brokmerbrief festgehaltene Verbot, Steinhäuser zu errichten, ist Südbrookmerland abgesehen von den Kirchen arm an älteren Gebäuden. Erst im späten Mittelalter entstanden Burgen im Gemeindegebiet in Engerhafe und Oldeborg, von denen heute jedoch nichts mehr erhalten ist.

Museen

Blick über das Moormuseum Moordorf

In Südbrookmerland gibt es Heimat- und Freilichtmuseen in Moordorf und Münkeboe. Beide haben unterschiedliche Schwerpunkte.

Das Moormuseum Moordorf legt seinen Schwerpunkt auf die schwierigen Lebensumstände der Siedler in der Moorkolonie Moordorf. Auf einem Gelände von 1,5 ha werden die Entwicklungsgeschichte Moordorfs sowie der Lebens- und Arbeitsbereich der Moorkolonisten dargestellt. Auf dem Gelände des Museums wurden mehrere originalgetreue Wiederaufbauten der Lehmhäuser und -hütten dieser Kolonisten errichtet. Erste Ideen, ein solches Museum anzulegen, hatte es bereits 1978 gegeben, 1984 wurde das Museum schließlich eröffnet. Bis 2009 wurden insgesamt 1,325 Millionen Besucher gezählt.[38] Im Durchschnitt der ersten 25 Jahre des Bestehens besuchten somit 53.000 Personen das Museum.

Im Dörpmuseum (plattdt.: Dorfmuseum) Münkeboe werden Werkstätten, Einrichtungen, Geräte und Maschinen, die früher in Münkeboe und der engsten Umgebung zur Arbeitswelt gehörten, gezeigt. Hier wurden, wie in Moordorf, alte Gebäude auf dem Gelände des Freilichtmuseums wieder aufgebaut. Zu sehen sind eine vollständig funktionsfähige Kornwindmühle und ein Dorfmuseumsplatz mit Schnapsdestille, einer Schuster-, Klumpenmacher-, Mühlenbau-, Maler- und Böttcherwerkstatt und einer Nähmaschinenausstellung, einer alten Schmiede, Stellmacherei, Gattersägewerk, Tante-Emma-Laden mit Bäckerei, Feldbackofen, einklassiger Dorfschule, einem Kolonistenhaus mit Blaufärberei und –druckerei sowie eine Gulfhofanlage. In den vergangenen Jahren wurden im Dörpmuseum jährlich etwas weniger als 10.000 Besucher gezählt, in einzelnen Jahren auch mehr als 10.000.[39]

Kirchen und Orgeln

Kirche Sankt Victor

Im 13. Jahrhundert entstanden in Südbrookmerland mehrere romanische Kirchen, von denen drei bis heute erhalten sind. Im Ortsteil Victorbur steht die St.-Victor-Kirche, die um 1250 als chorlose Apsidensaalkirche (einfacher Kirchenbau mit halbrundem oder halbkreisförmigem Altarraum) im Stil der Romanik fertiggestellt, im Laufe der Jahrhunderte aber mehrfach verändert wurde. Der Sakramentsschrein im Triumphbogen stammt noch aus vorreformatorischer Zeit, ebenso wie der Taufstein aus Bentheimer Sandstein. Barock gestaltet ist der Altar von Jürgen Frese und Peter Jansen (1657) und die Kanzel aus der Werkstatt von Hinrich Cröpelin (1697).[40] Von der Orgel, die Johann Gottfried Rohlfs 1817/18 baute, ist noch der Prospekt erhalten, das Innenwerk mit 15 Registern schuf Hermann Hillebrand 1966 bis 1969. Der frei stehende Glockenturm des Parallelmauertyps wurde 1827 als Ersatz für den mittelalterlichen Turm errichtet.

Um 1250 begann der Bau der Kirche Wiegboldsbur. Sie wurde auf einer Warft, einem künstlichen aufgeschütteten Hügel, auf 1,15 m tiefen Fundamenten errichtet. An gleicher Stelle hatte zuvor eine Holzkirche gestanden, die abgebrannt ist. Die aus Backstein erbaute Kirche gehört zu den sechs Sendkirchen, also den ältesten Kirchen des Brookmerlandes. Die ursprüngliche Apsis wurde im 17. Jahrhundert durch einen gerade Ostwand ersetzt, während der westliche Teil des Schiffes um 7,5 Meter verkürzt wurde. Aus dem 12. Jahrhundert datieren zwei trapezförmige Grabsteine. Peter Clockgether hat im Jahr 1496 das Bronze-Taufbecken gegossen, das auf vier Rittern ruht und in dessen Wandung die Kreuzigungsszene und Apostel als Relief unter spätgotischen Kielbögen eingearbeitet sind. Dominiert wird der Innenraum durch den großen Altar aus dem Jahr 1653. Der Leeraner Wilhelm Eilert Schmid schuf 1818/19 die Orgel mit acht Registern. Sie steht in spätbarocker Tradition und ist noch weitgehend erhalten.[41]

Ferner ist im Ortsteil Engerhafe das Ensemble aus Kirche und dem mittelalterlichen Steinhaus (Pfarrei) zu sehen. Von der 1250 bis 1280 erbauten, einst fast doppelt so großen Kirche, sind die verbliebenen Reste noch immer von imponierender Erscheinung. Die einschiffige, hochaufragende Anlage besteht aus den Resten von zwei Bauabschnitten. Gegenüber der Kirche steht das alte Pastorenhaus. Der zweigeschossige Bau ist im Stil der ostfriesischen Steensen (Steinhäuser) vermutlich im 15. Jahrhundert errichtet worden. Die Decken beider Etagen ruhen auf Balkenlagen. Da die Stockwerke quer zur Längsachse unterteilt sind, erstrecken sich die Räume über die ganze Breite des Hauses. Einige kleine alte Fenster sind noch erhalten. Ein unbekannter Meister schuf die Kanzel im Jahr 1636, Hinrich Cröpelin den Altar 1698. Claudius Voillo und Gottfried Baulard aus Lothringen gossen 1646 die Bronzetaufe. Von der Orgel auf der Westempore, die Hinrich Just Müller in den Jahren 1774 bis 1776 mit 13 Registern baute, ist nur noch der Prospekt mit seinen spätgotischen Pfeifen erhalten. In den Jahren 1971 bis 1973 baute die Firma Gebrüder Hillebrand Orgelbau das heutige Werk. Das Rückpositiv in der Brüstung stellt eine Attrappe dar.[42]

Bedekaspeler Kirche

Die mittelalterliche Bedekaspeler Kirche litt nach der Weihnachtsflut 1717 derart Schaden, dass sie 1728 neu errichtet werden musste. Der gotische Westturm blieb jedoch erhalten. Aus dem Vorgängerbau wurde die Kanzel von 1653 übernommen. Erst 1869 erhielt die Kirche eine erste Orgel, die die Gebrüder Rohlfs mit sechs Registern auf einem Manual und angehängtem Pedal bauten, nachdem die Gemeinde immer stärker auf eine Pfeifenorgel drängte.[43]

Im Stil des Klassizismus präsentiert sich die Kirche in Forlitz-Blaukirchen, die als Ersatz für die ehemaligen Kirchen in Blaukirchen und Forlitz errichtet wurde, die infolge der Februarflut 1825 erheblichen Schaden litten. Aus der Vorgängerkirche stammt der romanische Taufstein aus Bentheimer Sandstein, Reste eines Steinsarkophags datieren womöglich aus dem 12. Jahrhundert.[44] Im Jahr 1733 wurde ein Messingkronleuchter und 1744 die Kanzel verfertigt. Die Gebr. Rohlfs bauten 1869 eine kleine Orgel mit sechs Registern hinter neogotischem Prospekt.

Aus der Zeit des Historismus stammen die neoromanische Martin-Luther-Kirche in Moordorf aus dem Jahr 1893, an die 1908 ein Kirchturm angebaut wurde, die Baptistenkapelle Moorhusen (1900), die weitgehend umgebaut wurde, und die neogotische Kirche zum guten Hirten in Münkeboe, deren Turm 1927 durch Blitzschlag zerstört und in verkleinerter Form neu errichtet wurde.[45]

Profanbauten

Mahnmal mit den Namen der 188 Opfer des Lagers Engerhafe

Unmittelbar an der Kirche des Ortsteils Engerhafe erinnert eine Gedenkstätte an das KZ Engerhafe, ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme, welches hier vom 21. Oktober 1944 bis zum 22. Dezember 1944 bestand. In diesen zwei Monaten starben 188 Häftlinge.

In den Ortsteilen Münkeboe und Wiegboldsbur finden sich restaurierte Windmühlen, in Bedekaspel eine Wasserschöpfmühle. Die Mühle Münkeboe ist ein zweistöckiger Galerieholländer aus dem Jahr 1854. Er ist dem Dörpmuseum Münkeboe angeschlossen. Die Mühle in Wiegboldsbur ist ein zweistöckiger, voll funktionsfähiger Galerieholländer und wurde 1812 erbaut. Die Mühle dient für Ausstellungen und Veranstaltungen. Alte landwirtschaftliche Geräte wie Ernte- und Dreschmaschinen sind dort zu besichtigen. Im Lagerschuppen ist eine Schmiede- und Tischlerwerkstatt eingerichtet, in der jeden ersten und zweiten Freitag im Monat alte Handwerks- und Schmiedekunst gezeigt wird. An jedem letzten Freitag im Monat wird in der Mühlbackstube Brot gebacken. Der Entwässerung des tief liegenden Gebietes diente die 1920 gebaute Wasserschöpfmühle Agnes am Großen Meer. Die Mühle wurde 1986 rekonstruiert und kann von außen besichtigt werden. Seither wird sie nicht mehr für die Ent-, sondern für die Bewässerung genutzt: Sie hält den Wasserspiegel in einem Biotop konstant.

In Wiegboldsbur steht der Woldenhof, ein Gulfhof von 1858, der Niedersachsens ersten Schulbauernhof des Naturschutzbundes NABU bedherbergt. Er bietet Schulklassen, Gruppen und Besuchern die Möglichkeit, naturnahe Landwirtschaft auf einem denkmalgeschützten Gulfhof selbst zu erleben. Neben dem Woldenhof sind allein in Wiegboldsbur noch zwei weitere gut erhaltene Gulfhöfe aus den Jahren 1899 und 1906 unter Denkmalschutz gestellt, außerdem die Mühle.

Regelmäßige Veranstaltungen

Bekannteste Veranstaltung in der Gemeinde sind die Münkeboer Festtage, die 2011 zum 34. Mal von der Dorf-Arbeitsgemeinschaft Münkeboe organisiert werden und traditionell drei Tage dauern. An einem Freitag startet ein Volkslauf, der von der Lauf-Gemeinschaft-Ostfriesland (LGO) organisiert wird. Im Anschluss wird bei der „After-run-Party“ gefeiert. Am Sonnabend finden ein Flohmarkt und eine Oldtimer-Schau mit Teilemarkt statt. Abends wird die "Münkeboer Partynacht" gefeiert. Höhepunkt der Festtage ist der Sonntag, der mit einem auf Plattdeutsch gehaltenen Gottesdienst beginnt. Im Anschluss folgt ein Umzug namens „Münkeboer Korso“, bei dem bunt geschmückte Trecker samt Hängern durch den Ort ziehen. Die Festtage finden zumeist Ende August statt.

Alljährlich im September wird in Wiegboldsbur das Döschkefest gefeiert, in dem landwirtschaftliche Tätigkeiten wie Korn dreschen mit alten Maschinen, Brot backen im Steinbackofen und Mahlvorführung von Getreide im Mittelpunkt stehen. Weitere Handwerksarbeiten runden das Programm ab, das mit einem Gottesdienst beginnt. Wie in anderen ostfriesischen Gemeinden beteiligen sich auch im Südbrookmerland Landwirte am „Tag des offenen Hofes“, einer Aktion des NDR mit dem Niedersächsischen Landvolk.[46]

Im Moormuseum Moordorf findet seit einigen Jahren die Kunstausstellung „MuseuMenta“ statt, bei der Künstler aus dem norddeutschen Raum Werke ausstellen und Besuchern die Möglichkeit geben, sich bei der Arbeit über die Schultern schauen zu lassen. Am Großen Meer findet jährlich ein Sommerfest an der Paddel- und Pedal-Station statt. Konzerte werden regelmäßig im Gulfhof Ihnen in Engerhafe gegeben, vor allem aus dem Bereich Folk/Singers and Songwriters. Seit 2008 wird dort Ende Dezember das Folk-Festival zwischen den Jahren gegeben. Wie in ganz Ostfriesland finden am Vorabend des Nikolaus-Tages, also am 5. Dezember, traditionell Verknobelungen von Fleischpaketen statt, in Münkeboe im Dörpmuseum.

Sport

Surfer am Großen Meer

Beliebteste Sportart in der Gemeinde ist Fußball. Nahezu jeder Ortsteil verfügt über einen Verein. Dafür gibt es mehrere Fußballplätze im Gemeindegebiet. Diese befinden sich in Engerhafe, Moordorf, Moorhusen, Münkeboe, Theene (Neu-Ekels), Uthwerdum (Georgsheil), Victorbur und Wiegboldsbur. Der SV Georgsheil verfügt über eine Leichtathletik-Abteilung.

Daneben gibt es drei Tennisplätze in Münkeboe, Uthwerdum und Wiegboldsbur sowie eine dem Schulzentrum Moorhusen angegliederte Leichtathletikanlage. Die Drei-Felder-Sporthalle am Schulzentrum Moorhusen wird nicht nur von den örtlichen Vereinen genutzt, sondern auch für größere Turniere, von denen der alljährlich zum Jahreswechsel ausgetragene Supercup, ein großes Freizeitfußballer-Turnier, das bekannteste ist. Die Schulen haben jeweils noch eigene Hallen.

Weiterhin gibt es mehrere Tennisvereine, eine Reithalle sowie mehrere Boßelvereine. Am Großen Meer und am Marscher Tief im Ortsteil Abelitz befinden sich kleinere Sportboothäfen. Am Großen Meer gibt es darüber hinaus einen Badestrand.

Sprache

Im Südbrookmerland wird Ostfriesisches Platt gesprochen – selbstredend neben Hochdeutsch. Im Gegensatz zu den Städten und anderen Gemeinden Ostfrieslands wird die Sprache auch von den Jüngeren noch beherrscht. Die Kindergärten in Moordorf, Engerhafe und Victorbur sind zwischen 2006 und 2010 von der Ostfriesischen Landschaft als „mehrsprachige Kindergärten“ ausgezeichnet worden.[47] 1993 ist Gitta Franken, Erzieherin und Liedermacherin aus Südbrookmerland, für ihre Arbeit mit Plattdeutsch im Kindergarten mit dem Keerlke-Preis ausgezeichnet worden. Es ist durchaus üblich, dass auch die offiziellen Sitzungen des Gemeinderats und seiner Gremien zumindest teilweise auf Plattdeutsch abgehalten werden. Gleiches gilt für Hochzeiten und ähnliche Anlässe.

Wirtschaft und Infrastruktur

Neben der Landwirtschaft und kleineren Gewerbebetrieben, die das allgemeine Wirtschaftsleben in der Gemeinde bestimmen, hat sich der Fremdenverkehr in den vergangenen Jahrzehnten als weiteres Standbein entwickelt. Insgesamt ist die Gemeinde kaum industrialisiert.

Separate Arbeitsmarktdaten für die Gemeinde Südbrookmerland werden nicht erhoben. Gemeinsam mit den Städten Aurich und Wiesmoor sowie den Gemeinden Großefehn und Ihlow bildet Südbrookmerland den Bereich Geschäftsstelle Aurich innerhalb des Bezirks Emden der Agentur für Arbeit. Im Bereich der Geschäftsstelle Aurich lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2009 bei 8,6 Prozent und damit etwa eineinhalb Prozentpunkte über dem niedersächsischen Durchschnitt.[48] Südbrookmerland ist in deutlichem Maße eine Auspendler-Gemeinde: 992 Einpendlern stehen 4508 Auspendler gegenüber, was ein negatives Pendlersaldo von 3516 ergibt (Stand: 2006). Im Südbrookmerland gibt es 5366 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte bei 1850 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen.[49]

Im Ortsteil Georgsheil befindet sich ein größeres Gewerbegebiet, in dem sich als eines der wenigen INdustrieunternehmen in der Gemeinde ein Zweigwerk (Gießerei) des Windkraftanlagen-Herstellers Enercon angesiedelt hat. Die Versorgung der Einwohner mit Gütern des täglichen Bedarfs wird vor allem in den Ortsteilen Moordorf und (West-)Victorbur gesichert. Ein weiteres, kleineres Gewerbegebiet ist in Moordorf im Entstehen begriffen. Da die Gemeinde als Grundzentrum geführt wird, sind großflächigere Warenhäuser die Ausnahme.

Tourismus

Der Tourismus hat sich vor allem in den Ortsteilen Bedekaspel und Forlitz-Blaukirchen mit den Erholungsgebieten Großes Meer und Kleines Meer (Hieve, auf dem Gebiet der Gemeinde Hinte gelegen) in den letzten Jahren zu einem wirtschaftlichen Faktor entwickelt. An beiden genannten Seen befinden sich Kolonien von Wochenendhäusern, am Großen Meer zudem ein Campingplatz sowie weitere Freizeiteinrichtungen. Die Anlegung von 40 Wohnmobil-Stellplätzen ist geplant (Stand: Juli 2011).[50]

Westlich des Großen Meeres liegt zudem noch das Loppersumer Meer, welches nur 1/5 mal so groß ist wie die Hieve. Die drei Binnenseen werden seit 2009 durch teils neu angelegte Wege vernetzt (Drei-Meere-Weg).[51] Seitdem können alle drei Seen zu Fuß oder per Rad umwandert oder umfahren werden. Da dazu einige Wasserläufe überquert werden müssen, diese aber für den Bootstourismus freigehalten werden sollen, haben die beteiligten Gemeinden Hinte und Südbrookmerland auf den Bau von Brücken verzichtet. Stattdessen wurden zwei Pünten (Kurbelfähren) erbaut, mit deren Hilfe die Wegenutzer von einem Ufer zum anderen gelangen können. Auch Aussichtsplattformen entstanden. Ein Schwerpunkt des Tourismus liegt – dem Wasserreichtum entsprechend – auf dem Bootstourismus sowie anderen Wassersportarten. So ist das Große Meer besonders bei Surfern beliebt. Der stete Wind sowie die geringe Tiefe des Großen Meeres tragen dazu bei. Das Radwegenetz ist gut ausgebaut. Nicht nur an den beiden im Gemeindegebiet verlaufenden Bundesstraßen, sondern auch an den meisten Kreisstraßen führen baulich vom Straßenkörper getrennte Radwege entlang.

Landwirtschaft

Schwarzbunte nahe Forlitz-Blaukirchen

Die Gemeinde ist deutlich von der Landwirtschaft geprägt. Mehr als 71 der knapp 97 Quadratkilometer der Gemeindefläche werden landwirtschaftlich genutzt. Dabei ist aufgrund der geringeren Bodengüte Milchwirtschaft vorherrschend. Der Landkreis Aurich ist der elftgrößte Milcherzeuger-Landkreis in Deutschland[52], wozu die Gemeinde Südbrookmerland aufgrund des hohen Flächenanteils der Landwirtschaft deutlich beiträgt.

In Bedekaspel am Großen Meer wird nach wie vor Reet geerntet, das in Norddeutschland als Dachbedeckung beliebt ist. Allerdings hat die Zahl der Reet-Ernter in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen: Statt 50 Menschen, die vor rund 50 Jahren noch dieser Profession nachgingen, sind es nurmehr lediglich noch fünf. Zwar ist die Nachfrage nach dem natürlichen Baustoff nach wie vor hoch, statt der Verwendung landgebundener Produkte findet jedoch deutlich mehr Import statt.[53] Reet wird traditionell in den Wintermonaten geerntet.

Ansässige Unternehmen

Gussfabrik des Windkraftanlagen-Herstellers Enercon

Südwestlich des Ortsteils Georgsheil an der Bundesstraße 210 befindet sich ein großes Gewerbegebiet, das über einen Eisenbahnanschluss verfügt. Dort wurde 2010 der dritte Standort des Windenergieanlagen-Herstellers Enercon in Ostfriesland aufgebaut - nach denjenigen in Aurich und Emden. In der Gießerei sind etwa 130 Arbeitsplätze entstanden.[54] Die Anlieferung erfolgt zum Teil über den Eisenbahnanschluss, der bis dahin jahrelang ungenutzt blieb.

Der Landschafts- und Kulturbauverband Aurich ist ein Verband mit dem Ziel der Bodenverbesserung, der seinen Sitz in Georgsheil hat. Einer der beiden Vorläufer (Meliorationsverband) wurde 1929 in Norden gegründet, der andere 1951 in Aurich. 1991 wurden die beiden Verbände zum LKV fusioniert. Er ist Dienstleister für die Landwirtschaft im Landkreis Aurich, in der Stadt Emden und im nordwestlichen Teil des Landkreises Leer.

Öffentliche Einrichtungen

Neben der Gemeindeverwaltung mit ihren nachgeordneten Betrieben wie dem Bauhof befindet sich im Südbrookmerland eine Polizeistation. Die örtliche Tourismus-GmbH ist eine Tochter der Gemeinde. Aufgrund der zentralen Lage ist das Amt für Kreisstraßen mit der angeschlossenen Kreisstraßenmeisterei des Landkreises Aurich im Georgsheiler Gewerbegebiet untergebracht. Seit 2007 befindet sich die Feuerwehrtechnische Zentrale des Landkreises in Georgsheil und löste damit zwei parallel bestehende Einrichtungen in Aurich und Norden ab. Die Wasserversorgung und -entsorgung wurde 1999 vom Oldenburgisch-ostfriesischen Wasserverband übernommen, der 2003 auch das Klärwerk der Gemeinde in Uthwerdum übernahm.[55]

Verkehr

Verkehrsachsen in Ostfriesland: Der Südbrookmerlander Ortsteil Georgsheil zwischen Aurich, Emden und Norden ist einer der Verkehrsknoten der Region.

Südbrookmerland gilt als Verkehrsknotenpunkt im Landkreis Aurich, da es etwa im Mittelpunkt des Städtedreiecks Aurich, Emden und Norden liegt. In Georgsheil treffen die Bundesstraße 210 (Emden – Wilhelmshaven) und die Bundesstraße 72 (Norddeich-Schneiderkrug) zusammen. Beide führen auf derselben Strecke, von Georgsheil aus mit zwei Nummerierungen, weiter nach Aurich. Die Ortsdurchfahrt von Moordorf und der weitere Verlauf der Bundesstraße bis Aurich zählen zu den am stärksten befahrenen Abschnitten der Bundesstraßen in Ostfriesland. Die nächstgelegene Autobahn-Anschlussstelle ist Emden-Mitte, wo die B 210 auf die A 31 (Emden-Bottrop) trifft. Die Entfernung ab Georgsheil beträgt rund 13 km.

Der öffentliche Personennahverkehr in der Gemeinde wird mit Bussen sichergestellt. Die wichtigste Verbindung ist die Linie 410 der Weser-Ems-Bus GmbH zwischen Aurich und Emden. Sie führt komplett über die B 210 und somit durch Moordorf, Süd-Victorbur, Georgsheil und nahe an Bedekaspel vorbei. Ab dem ZOB in Georgsheil fährt – zeitlich auf die Linie 410 abgestimmt – ein Bus über die B 72 nach Norden, so dass die drei Städte (und die Dörfer entlang der Linien) in der kürzestmöglichen Zeit miteinander verbunden werden. Eine weitere, für das Gemeindegebiet wichtige Busverbindung (Linie 442) führt von Aurich über Moordorf, (West-)Victorbur und Moorhusen weiter nach Marienhafe und Norden. Die südlichen Ortsteile Forlitz-Blaukirchen, Wiegboldsbur und Theene werden werktags über eine Rufbus-Linie an Moordorf angebunden mit der Möglichkeit der Weiterfahrt in die umliegenden Städte.

Seit dem 4. April 2008 fahren wieder Züge durch die Gemeinde Südbrookmerland. An jenem Tag eröffnete Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff die Bahnstrecke Abelitz-Aurich, die seit 1996 stillgelegt war. Die rund 13 Kilometer lange, eingleisige Bahnstrecke zwischen Aurich und dem Südbrookmerlander Ortsteil Abelitz wird von der Eisenbahninfrastrukturgesellschaft Aurich-Emden mbH betrieben. Der Windenergieanlagen-Hersteller Enercon war die treibende Kraft hinter dem Ausbau.[56] Am 14. April 2008 fuhr der erste Güterzug vom Industriegebiet Nord in Aurich durch Südbrookmerland in den Emder Hafen, wo Enercon seine Anlagen verschiffen lässt.[57]

Die Bahnstrecke von Aurich trifft in Abelitz auf die Strecke der Ostfriesischen Küstenbahn in Richtung Emden. Die Strecke Abelitz-Aurich war am 15. Juni 1883 in Betrieb genommen worden. Der Personenverkehr auf der Strecke wurde 1967 aufgegeben. Der letzte Güterzug (vor dem 14. April 2008) fuhr 1996. Anschließend wuchs die Strecke mit Gräsern und Sträuchern zu. Da die Trasse dicht an der B 72 / B 210 entlangführt und in Süd-Victorbur und Moordorf viele Häuser fast unmittelbar an der Strecke stehen, können die Züge nur in Langsamfahrt bis nach Abelitz fahren.

Eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Strecke Aurich-Abelitz ist derzeit allerdings nicht vorgesehen. In Südbrookmerland gibt es somit keine Personenbahnhöfe. Die nächstgelegenen Personenbahnhöfe befinden sich in Marienhafe, Norden und Emden. Marienhafe ist von diesen dreien zwar der nächstgelegene Bahnhof. Dort hält jedoch nur der Regionalexpress in Richtung Oldenburg und Hannover. Intercity-Verbindungen in diese Richtung sowie in Richtung Münster/Ruhrgebiet verkehren nur ab den Bahnhöfen in Emden und Norden.

Die Eisenbahn-Infrastrukturgesellschaft Aurich/Emden (EAE) hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die die mögliche Wiederaufnahme des Personenverkehrs zwischen Aurich und Emden zum Ziel hat. Nach diesem Gutachten könnten Züge zwischen den beiden Städten innerhalb von 29 Minuten verkehren. Zum Vergleich: Der Bus zwischen Aurich und Emden braucht 45 Minuten. Die Kosten für die Ertüchtigung der Strecke werden auf etwa 30 Millionen Euro geschätzt. Da jedoch zugleich über eine Verbreiterung des Eisenbahnkörpers zwecks Transports von überbreiten Gütern nachgedacht wird, würden sich die Zusatzkosten insgesamt reduzieren. Ein großer Teil der Umbaukosten (etwa 11,3 Mio. Euro) würde auf Südbrookmerlander Gebiet entstehen, weil die Bahntrasse dort eng an der Bundesstraße und der Wohnbebauung entlangläuft und entsprechend ertüchtigt werden müsste. Ein ähnlich hoher Betrag wäre für Brückenneubauten erforderlich.[58]

Teil der Infrastruktur in der Gemeinde sind auch Wasserläufe - wenn auch ausschließlich für die Sportschifffahrt. Das Große Meer ist über das Knockster Tief mit dem Emder Hafen verbunden, wo Schleusungen hinaus auf die Ems vorgenommen werden können. Die Grenze zwischen Südbrookmerland und Emden wird durch den Ems-Jade-Kanal gebildet. Auf der Südbrookmerlander Seite des Kanals gibt es allerdings keine Infrastruktur wie Sportboothäfen oder Ähnliche.

Die nächstgelegenen zivilen Flugplätze befinden sich in Emden und Norddeich. Der nächstgelegene internationale Verkehrsflughafen ist derjenige in Bremen.

Bildung

In der 1927 errichteten ehemaligen Volksschule befindet sich heute die erste Waldorfschule Ostfrieslands.

Es gibt in Südbrookmerland sechs Grundschulen, davon zwei mit Außenstellen, sowie zwei Haupt- und Realschulen. Zudem gibt es eine Außenstelle des Auricher Gymnasiums Ulricianum in Moorhusen. Dort werden derzeit die Jahrgänge 5 bis 8 unterrichtet. Schüler ab dem neunten Jahrgang werden dann im Haupthaus in Aurich beschult. In Aurich befinden sich auch eine Integrierte Gesamtschule (bis Jahrgang 13) sowie zwei Berufsbildende Schulen (BBS), an denen Schüler aus dem Südbrookmerland unterrichtet werden. Im Rahmen einer Kooperation der ostfriesischen BBSen, durch die die Fächer nicht an allen Standorten vorgehalten werden, um Doppelangebote zu vermeiden, werden Südbrookmerlander Schüler aber auch an den BBSen in Emden und Norden unterrichtet. Dazu kommen zwei Sonderschulen des Landkreises Aurich in Moordorf. 2006 wurde zudem die erste Waldorfschule Ostfrieslands in Moordorf eröffnet.[59]

Medien

Das Südbrookmerland liegt im Verbreitungsgebiet zweier Tageszeitungen. Dies sind zum einen die in Aurich erscheinenden Ostfriesischen Nachrichten, die Heimatzeitung für den Altkreis Aurich (Städte Aurich und Wiesmoor, Gemeinden Südbrookmerland, Ihlow und Großefehn). Außerdem liegt das Südbrookmerland im Verbreitungsgebiet der Ostfriesen-Zeitung. Die in Leer erscheinende Zeitung ist die einzige regionsweit verbreitete. Das Redaktionsbüro der Ostfriesischen Nachrichten befindet sich in Moordorf, die Ostfriesen-Zeitung betreut die Gemeinde redaktionell von Aurich aus. Neben den Tageszeitungen erscheint noch zweimal pro Woche ein Anzeigenblatt aus dem Hause der Emder Zeitung. Mittwochs wird es als Heimatblatt herausgegeben, sonntags als Sonntagsblatt. Die Redaktion befindet sich in Aurich. Aus der Gemeinde berichtet darüber hinaus der Bürgerrundfunk-Sender Radio Ostfriesland.

Persönlichkeiten

In Moordorf wurde der ehemalige Landtagsabgeordnete Hermann Bontjer geboren, der jetzt in Oldeborg lebt. Aufgewachsen in Moordorf ist der Innenminister a. D. des Landes Nordrhein-Westfalen, Herbert Schnoor.[60] Der Arzt und spätere niedersächsische Landtagsabgeordnete Jobst Schaefer ließ sich 1950 in Moordorf nieder. Aus Norden stammt der Maler und Kunstpädagoge Herbert Müller (*1953), der mit seinen Bilderzyklen zum KZ Engerhafe und zum Gefängnis Tuol Sleng/Kambodscha weit über die Grenzen Ostfrieslands hinaus Beachtung gefunden hat. Müller lebt im Ortsteil Fehnhusen.

Literatur

  • Theo Meyer: Von deren Colonisten Lande. Aus der Geschichte des Südbrookmerlandes, Isensee, Oldenburg 1998, ISBN 3895985171
  • Jürgen Hoogstraat, Martin Stromann: Südbrookmerland: Kleines Land am Großen Meer, Verlag SKN, Norden 1994, ISBN 3928327143

Weblinks

 Commons: Südbrookmerland – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren. Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade. Verlag Schuster, Leer 2004.
  3. Die Angaben wurden mithilfe des Routenplaners [www.map24.de] errechnet.
  4. Eine detaillierte Karte findet sich auf den Seiten des Niedersächsischen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie, abgerufen am 8. Oktober 2011.
  5. Erstes Stauwehr in Südbrookmerland ist fertig, Ostfriesen-Zeitung, 17. Dezember 2009, abgerufen am 7. August 2011.
  6. a b c Gemeinde Südbrookmerland:Zahlen und Daten
  7. Eberhard Rack: Kleine Landeskunde Ostfriesland. Isensee Verlag, Oldenburg 1998, ISBN 3-89598-534-1, S. 115.
  8. Archäologischer Dienst der Ostfriesischen Landschaft: Fund in Moorhusen, abgerufen am 31. Juli 2011.
  9. Archäologischer Dienst der Ostfriesischen Landschaft: Fund in Upende 2000, abgerufen am 31. Juli 2011.
  10. Archäologischer Dienst der Ostfriesischen Landschaft: Fundchronik 1998, abgerufen am 31. Juli 2011.
  11. Ostfriesische Nachrichten vom 23. Januar 2009
  12. Wolfgang Schwarz: Morsaten, Moorsiedler im frühmittelkalterlichen Norder- und Brookmerland, in: Heinrich Schmidt/Wolfgang Schwarz/Martin Tielke (Hrsg.): Tota Frisia in Teilansichten. Hajo van Lengen zum 65. Geburtstag, Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Aurich 2005, ISBN 3-932206-51-7, S. 13-40, hier S. 30
  13. Wolfgang Schwarz: Morsaten, Moorsiedler im frühmittelkalterlichen Norder- und Brookmerland, in: Heinrich Schmidt/Wolfgang Schwarz/Martin Tielke (Hrsg.): Tota Frisia in Teilansichten. Hajo van Lengen zum 65. Geburtstag, Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Aurich 2005, ISBN 3-932206-51-7, S. 13-40, hier S. 27
  14. Eckhard Wassermann: Siedlungsgeschichte der Moore, in: Karl-Ernst Behre/Hajo van Lengen (Hrsg.): Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft, Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0, S. 93-112, hier S. 98
  15. Peter Feldkamp (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Wiegboldsbur, S. 2, abgerufen am 31. Juli 2011.
  16. suedbrookmerland.de: Geschichte
  17. Eberhard Rack: Kleine Landeskunde Ostfriesland, Isensee Verlag, Oldenburg 1998, ISBN 3-89598-534-1, S. 82.
  18. G. Wolcken: Betrachtungen zum Jahreswechsel 1767/68, Manuskript im Pfarrarchiv Victorbur, eingebunden im Kirchenbuch 1717-1812, zitiert bei Jürgen Hoogstraat: Von reichen Polderbauern und armen Moorhahntjes. Ostfriesland unter preußischer Herrschaft, Verlag SKN, Norden 1996, ISBN 3-928327-15-1, S. 50/51.
  19. Jürgen Hoogstraat: Von reichen Polderbauern und armen Moorhahntjes. Ostfriesland unter preußischer Herrschaft, Verlag SKN, Norden 1996, ISBN 3-928327-15-1, S. 56.
  20. Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren. Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade, Verlag Schuster, Leer 2004, ISBN 3-7963-0359-5, S. 78.
  21. Ingrid Hennings (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Moordorf, S. 2, abgerufen am 31. Juli 2011.
  22. Bernd Dühlmeier: Friedrich Wilhelm Gerdes, in: Biographisches Lexikon für Ostfriesland. Abgerufen am 20. August 2011.
  23. Jürgen Hoogstraat (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Victorbur, Gemeinde Südbrookmerland, Landkreis Aurich, abgerufen am 20. August 2011.
  24. Ingrid Hennings (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Moordorf, S. 2 u. 7, abgerufen am 31. Juli 2011.
  25. Peter Feldkamp (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Wiegboldsbur, S. 2, abgerufen am 31. Juli 2011.
  26. Ingrid Hennings (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Moordorf, S. 3, abgerufen am 31. Juli 2011.
  27. Peter Feldkamp (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Wiegboldsbur, S. 5, abgerufen am 31. Juli 2011.
  28. Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren. Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade. Schuster, Leer 2004, ISBN 3-7963-0359-5.
  29. Gemeinderatswahl Gemeinde Südbrookmerland- Gemeinde Südbrookmerland, eingesehen am 19. September 2011
  30. Wahlkreis 86 Aurich, Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik.
  31. Bundestagswahl 2009, Wahlkreis 25: Aurich/Emden. Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 9. Dezember 2009.
  32. Wahlkreis 25 Aurich/Emden, Quelle: Der Bundeswahlleiter.
  33. Fast zwei Millionen Euro mehr Schulden, Ostfriesen-Zeitung, 28. April 2010, abgerufen am 7. August 2011.
  34. Aktenzeichen: 106-2-V
  35. Kirchenkreis Aurich: Gemeinden, abgerufen am 2. Februar 2010.
  36. Sprengel Ostfriesland: Statistisches, abgerufen am 2. Februar 2010.
  37. Albert West: Chronistische Anmerkungen eines Zeitgenossen zum 25. Jubiläum der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) Aurich. eingesehen am 31. Juli 2011
  38. Ein Stück Heimatgeschichte bewahrt, Ostfriesen-Zeitung, 14. Juli 2009, abgerufen am 7. August 2011.
  39. Dörpmuseum Münkeboe hat mehr Besucher, Ostfriesen-Zeitung, 17. November 2009, abgerufen am 7. August 2011.
  40. Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland, Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 233.
  41. Orgel in Wiegboldsbur, gesehen 1. August 2011.
  42. Orgel in Engerhafe auf NOMINE e.V., gesehen 1. August 2011.
  43. Walter Kaufmann: Die Orgeln Ostfrieslands. Ostfriesische Landschaft, Aurich 1968, S. 72.
  44. Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland, Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 237.
  45. Südbrookmerland: Kirchen, gesehen 1. August 2011.
  46. Tag des offenen Hofes in Uthwerdum, Ostfriesen-Zeitung, 1. Juni 2010, abgerufen am 7. August 2011.
  47. www.ostfriesischelandschaft.de: Mehrsprachige Kindergärten, abgerufen am 30. Juli 2011.
  48. Zahlen der Arbeitsagentur Emden, S. 4 (PDF-Datei; 343 kB), abgerufen am 22. März 2010.
  49. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Excel-Datei, Zeile 2077
  50. 40 Wohnmobilstellplätze am Großen Meer, Ostfriesen-Zeitung, 1. Juli 2011, abgerufen am 2. Juli 2011.
  51. projekt-grosses-meer.de: Ein Weg um das Meer zu erleben, abgerufen am 26. April 2011
  52. Niedersächsisches Landesamt für Statistik, zitiert in: Ostfriesischer Kurier, 14. August 2008, S. 12
  53. 1500 Bund mit Reith geerntet, Ostfriesen-Zeitung, 24. Februar 2011, abgerufen am 31. Juli 2011.
  54. www.enercon.de: Produktionsstart im Gusszentrum Ostfriesland, in: Windblatt, Enercon-Magazin, Ausgabe 2/2010, S. 10 f.
  55. "Kläranlage ist mustergültig", Ostfriesen-Zeitung, 24. August 2009, abgerufen am 7. August 2011.
  56. Ostfriesen-Zeitung, 5. April 2008
  57. Ostfriesischer Kurier, 15. April 2008, S. 20
  58. Mit der Bahn von Aurich nach Emden in 29 Minuten, Ostfriesen-Zeitung, 26. November 2010, abgerufen am 1. August 2011.
  59. Verein, abgerufen am 7. Oktober 2011.
  60. Weißer Rabe – Mit einem Kontrastprogramm zur Bonner Innen- und Sicherheitspolitik gewinnt der Düsseldorfer Innenminister Schnoor zunehmend an Profil. In: Der Spiegel. Nr. 52, 1987, S. 29 (online).

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