Tagebau Inden

Tagebau Inden
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Ausdehnung: 1295 ha (Stand 2009)
geografische Lage: 50° 52′ 46″ N, 6° 19′ 21″ O50.8794444444446.3225Koordinaten: 50° 52′ 46″ N, 6° 19′ 21″ O
Genehmigte Ausdehnung: 4500 ha
Kohleinhalt: 510 Mio. t
Jährliche Abraummenge: 80–85 Mio. t
Jährliche Kohleförderung: 20–25 Mio. t
Kohle-Abraum-Verhältnis: 1 : 3,1
Genehmigte Betriebsdauer: bis 2030
Umgesiedelte Menschen: bisher ca. 7.400
Restloch: siehe Indescher See

Der Tagebau Inden ist ein Tagebau der RWE Power AG zur Gewinnung von Braunkohle. Er liegt im Rheinischen Braunkohlerevier nahe Inden, zwischen Eschweiler und Jülich. Die Jahresförderung beträgt 23 Millionen Tonnen Braunkohle und dient zur Versorgung des Kraftwerks Weisweiler. Die Kohleflöze sind je 15 bis 70 Meter mächtig. Der Abbau erfolgt mit Hilfe von Schaufelradbaggern, die Wiederverfüllung vor der Rekultivierung mit Absetzern. In diesem Betrieb sind 850 Menschen beschäftigt. Voraussichtlich 2035 ist der Tagebau ausgekohlt.

Der Tagebau Inden besitzt Braunkohlereserven von 0,7 Milliarden Tonnen. Die Braunkohle entstand aus weitflächigen Wäldern und Mooren, die sich in der Niederrheinischen Bucht vor 30 bis vor 5 Mio. Jahren entwickelten. Die Geologie der Niederrheinischen Bucht ist gekennzeichnet durch langanhaltende Senkungsbewegungen in den letzten 30 Mio. Jahren, die in dieser Region zur Ablagerung eines bis zu 1.300 m mächtigen Sedimentpaketes durch die Nordsee und durch viele Flüsse geführt haben.

Inhaltsverzeichnis

Umsiedlung von Ortschaften

Rheinisches Braunkohlerevier
Schaufelradbagger im Tagebau Inden

Der großflächige Abbau machte es notwendig, dass einige Ortschaften komplett aufgegeben und die Bewohner umgesiedelt werden mussten. In der Bevölkerung regte sich hiergegen teilweise vehementer Widerstand, dennoch wird die Umsiedlung von den Tagebau-Betreibern als unausweichlich angesehen, da der Kohlegewinn aus dem Tagebau rechtlich dem Wohl der Allgemeinheit diene. Die Rheinbraun AG kauft die Grundstücke und Häuser der Anwohner auf, um sie anschließend abzureißen. Wenn der gesamte Ort abgerissen ist, werden die Braunkohleflöze freigelegt und abgebaut.

Teilweise werden neue Ortschaften gegründet, die den Namen der alten Ortschaft oder Namensverbindungen wie Inden/Altdorf enthalten. Der offizielle Name des Indener Ortsteils Inden/Altdorf mit Schrägstrich ist in Deutschland einmalig.

Im Falle Inden untersuchen Archäologen erstmals in Deutschland – bevor der Ort abgebaggert wird – ein gesamtes Kirchspiel mit zugehörigen Dörfern und Straßen und somit den Kosmos der mittelalterlichen Menschen.

Umgesiedelte Ortschaften


Noch umzusiedelnde Ortschaften

  • Pier bis etwa 2015
  • Pommenich
  • Vilvenich

Siehe auch Liste abgebaggerter Ortschaften.

Rekultivierung

Umgeleiteter Abschnitt der Inde in rekultivierter Landschaft

Der Tagebau Inden bewegt sich ostwärts. Das heißt, dass am Ostrand des Tagebaus die Schichten über der Kohle abgetragen werden, bis diese freiliegt. Der Abraum, der dabei anfällt, wird auf der gegenüberliegenden Seite wieder aufgeschüttet und die Landschaft rekultiviert, so dass der Tagebau quasi "wandert". Nach der Auskohlung soll der Indescher See entstehen.

Umleitung der Inde

Da der Fluss Inde das Abbaugebiet durchkreuzt, wurde ein neues Flussbett geschaffen, das den Fluss seit Ende 2005 westlich um den Tagebau herumführt.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Tagebau Inden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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