Telefon (Film)

Telefon (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Telefon
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1977
Länge 103 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Don Siegel
Drehbuch Peter Hyams, Stirling Silliphant
Produktion James B. Harris
Musik Lalo Schifrin
Kamera Michael Butler
Schnitt Douglas Stewart
Besetzung

Telefon ist ein US-amerikanischer Agentenfilm aus dem Jahr 1977 von Regisseur Don Siegel.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der sowjetische Offizier Nicolai Dalchimsky ist unzufrieden mit der Entspannungspolitik des Kremls gegenüber den USA. Bevor er einer „Säuberungswelle“ gegen Alt-Stalinisten zum Opfer fallen kann, flieht er in die USA – in seinem Besitz ein kleines Büchlein mit den Namen von 51 Schläfern. Bei den Schläfern handelt es sich um Agenten, die als Studenten rekrutiert, mit ihrer amerikanischen Identität vertraut gemacht worden sind und seither unauffällig in den USA leben. Im Rahmen des Geheimprojekts „Telefon“ sind sie so konditioniert, dass sie beim Hören einer Gedichtzeile in Verbindung mit ihrem ehemaligen russischen Namen einen vorher festgelegten Sabotageakt gegen militärische Einrichtungen durchführen. Außerdem sind sie mittels eines hypnotischen Befehls so „programmiert“, dass sie selbst bei dem Sabotageakt sterben oder – wenn nicht – anschließend Suizid begehen.

Der KGB-Agent Borzow wird in die USA geschickt, um Dalchimsky, der schon einige Schläfer aktiviert hat, auszuschalten. Zum andern soll er mit allen Mitteln verhindern, dass das Geheimprojekt „Telefon“ jemals bekannt wird, da es die Sowjetmilitärs selbst vor dem Zentralkomitee geheim gehalten haben. Borzow wird bei seinem Vorhaben von der in den Vereinigten Staaten lebenden Agentin Barbara unterstützt.

Unterdessen wundern sich die Spezialisten der Spionageabwehr (im Film fälschlicherweise der CIA) in Langley, warum Sabotageakte auf US-amerikanische militärische Einrichtungen verübt werden, die schon seit etlichen Jahren völlig bedeutungslos sind. Die smarte Analystin Dr. Dorothy Putterman weist ihre Vorgesetzten auf die vermutliche Säuberungswelle in der Sowjetunion hin, die den Anschlägen vorausgegangen sind, so dass sich die Spionageabwehr mit der Zeit ein Bild der Aktivitäten von Dalchimsky machen kann.

Barbara tötet einen der „Schläfer“, der nach einem missglückten Sabotageakt schwer verletzt im Krankenhaus liegt, damit er nicht der amerikanischen Spionageabwehr in die Hände fällt. Borzow findet schließlich heraus, dass Dalchimsky offenbar größenwahnsinnig geworden ist und die Reihenfolge der Sabotageorte so auswählt, dass deren Anfangsbuchstaben seinen Namen ergeben. So gelingt es ihm und Barbara, Dalchimsky schließlich zu stellen und ihn zu töten.

Barbara, die eine Doppelagentin in Diensten der USA ist und vom KGB den Auftrag hatte, Borzow nach Erledigung seiner Mission zu töten, führt den Auftrag nicht aus, da sie sich in Borzow verliebt hat. Beide entschließen sich, unterzutauchen. Als „Lebensversicherung“ gegenüber Versuchen ihrer bisherigen „Arbeitgeber“, sich ihrer zu bemächtigen, haben sie die Liste der noch verbleibenden Sabotage-Agenten, die sie notfalls jederzeit aktivieren könnten („Wenn Sie nicht wollen, dass die Telefone wieder klingeln, dann lassen Sie uns in Ruhe!“)

Trivia

In Telefon werden die Schläfer mittels eines Gedichtes des amerikanischen Lyrikers Robert Frost aktiviert:

Des Waldes Dunkel zieht mich an,
doch muss zu meinem Wort ich stehn ...
und Meilen gehen,
bevor ich schlafen kann.

Im englischsprachigen Original:

The woods are lovely, dark, and deep.
But I have promises to keep,
And miles to go before I sleep,
And miles to go before I sleep.

Frost schrieb diese Zeilen 1922 in das Gedicht „Stopping by Woods on a Snowy Evening“.

Das Motiv des durch eine bestimmte Phrase aktivierten Schläfers wurde später parodistisch im Film Die nackte Kanone aufgegriffen. Auch Quentin Tarantino zitiert in seinem Film Death Proof die Aktivierung des Schläfers. Hier lautet die Übersetzung des o.g. Gedichtes: "Wie tief und Dunkel ist der Tann, doch mich treibt ein Versprechen an und Meilen noch, bevor ich endlich schlafen kann." Der Nachsatz "Hast du gehört Butterfly? Meilen noch, bevor du endlich schlafen kannst." spielt auf die Aktivierung der Schläfer in "Telefon" an.

Kritik

„Unrealistischer, durchschnittlich spannender Agentenfilm ohne tiefergehende Ambitionen, mit leiser Ironie perfekt inszeniert.[1]

film-dienst

Entstehungsgeschichte

Teile des Films wurden in Finnland gedreht, mit einigen Gastauftritten finnischer Schauspieler, wie Ansa Ikonen und Åke Lindman.

Die vermeintliche, im Film gezeigte Skyline von Houston, Texas, ist eigentlich diejenige von Great Falls, Montana, wo der überwiegende Teil gedreht worden ist. Ein im Film explodierendes Gebäude war in Wirklichkeit die kontrollierte Sprengung der alten Paris Gibson Junior High School in Great Falls. Die Houston darstellenden Straßenszenen waren Aufnahmen auf einem Studiogelände in Hollywood, während die Szenen im Innern des Houstoner Hyatt Regency am Embarcadero im kalifornischen San Francisco abgedreht wurden.

Siehe auch

Quellen

  1. Kritik von film-dienst / Lexikon des internationalen Films

Weblinks


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