Territory of Heard Island and McDonald Islands

Territory of Heard Island and McDonald Islands
Heard und McDonaldinseln
Heard Island and McDonald Islands
Basisdaten
Land: Australien
Verwaltung: Australian Antarctic Division of the Department of the Environment and Heritage
Forschungsstation: ANARE, Atlas Cove (1947-1955)
Einwohner: unbewohnt
Geografische Lage: 53° 6′ S, 73° 32′ O-53.10442089194473.528864827Koordinaten: 53° 6′ S, 73° 32′ O
Zeitzone UTC + 5
Fläche: 372 km²
höchste Erhebung: Mawson Peak (2.745 m)
Entdeckung: Heard: 25. November 1853 durch John Heard
McDonaldinseln: 4. Januar 1854 durch William McDonald
Internet-TLD .hm
Karte der Inseln
Die Insel Heard mit dem Vulkan Big Ben

Heard und die McDonaldinseln (englisch: Heard Island and McDonald Islands) bezeichnet ein australisches Außengebiet im südlichen Indischen Ozean. Das Gebiet hat die amtliche Bezeichnung Territory of Heard Island and McDonald Islands (Abkürzung: HIMI).

Die ursprünglich von Großbritannien beanspruchte Inselregion wurde 1947 Australien übergeben. Verwaltet werden die Inseln von der Australian Antarctic Division of the Department of the Environment and Heritage in Canberra. Die Inseln besitzen, obwohl sie unbewohnt sind, eine eigene Top-Level-Domain.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Territorium liegt etwa 1.500 km nördlich der Ostantarktis, etwa 4.000 km südwestlich von Westaustralien und etwa 4.700 km südöstlich von Afrika. Das nächste Land sind die Kerguelen, etwa 450 km im Nordwesten.

Es besteht aus der Heard-Insel mit der Nebeninsel Shag sowie den etwa 43 km westlich davon gelegenen McDonald-Inseln, aus einer großen Zahl kleiner Felseilande sowie dem Meeresgebiet rund um die Inseln. Das Gebiet hat eine Gesamtfläche von etwa 6.500 km²[1], wovon allerdings nur etwa 370 km² Landflächen sind. Die Insel Heard hat eine Fläche von 368 km², die McDonald-Inseln sind nur etwa 2 km² groß.

Auf der Insel Heard befindet sich der 2.745 m hohe, aktive Vulkan Mawson Peak, auch „Big Ben“ genannt, der höchste Berg Australiens. Er ist 517 m höher als der Mount Kosciuszko auf dem australischen Festland.

Die Inseln Heard und McDonald bestehen aus vulkanischem Gestein und Kalkstein. Sie befinden sich auf dem Kerguelenplateau, einem unterseeischen Gebirge, das 3.700 m über den Meeresboden hinaus ragt. Die Inseln sind zwei der drei Plätze (mit den Kerguelen), an denen das Kerguelenplateau bzw. der größere Gaussberg-Kergeulen-Meeresrücken über die Wasseroberfläche hinaus ragen.

Umwelt

Die Inselgruppe ist ein Naturschutzgebiet, in dem Robben und Vögel leben. Auf den Inseln gibt es keine eingeschleppte Spezies, ein weltweit nahezu einmaliger Fall. Australien erlaubt maximal 400 Besucher pro Jahr, höchstens 60 auf einmal. 1997 wurde die Inselgruppe von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

Geologie

Die Heard-Insel hat eine maximale Ost-West-Ausdehnung von 40 km und eine Nord-Süd-Ausdehnung von 26 km. Die Topographie wird vom Mawson Peak dominiert. Der Big Ben hat einen Umfang von 21 km, der Berg wurde mehrmals bestiegen.

Bis 1992 galt der Big Ben als einziger aktiver Vulkan Australiens. Seit diesem Jahr kam es nach 75.000 Jahren Ruhephase zu einer Kette von Eruptionen auf der Nachbarinsel McDonald, deren Fläche sich durch die Magmaströme seither nahezu verdoppelte.

Die Insel Heard ist sowohl karstig als auch vulkanisch. Etwa 80% der Inseloberfläche ist mit Eis bedeckt. Auf Big Ben kann man vierzehn Gletscher zählen, die teilweise über 7 km lang und 10 km² groß sind. Die einzelnen Gletscher (aufgeführt von Norden aus im Uhrzeigersinn) sind: Downes, Ealey, Compton, Brown, Stephenson, Winston, Fiftyone, Deacock, Gotley, Lied, Abbotsmith, Allison, Schmidt und Baudissin. Die Entwicklung der Gletscher gilt als Indikator für die Klimaerwärmung, 1947 reichten sie noch bis zum Meer, heute enden sie mehrere hundert Meter im Landesinneren.

Geschichte

Antarktische See-Elefanten-Jagd am Südwest-Strand von Heard, Speckgewinnung nach der Jagd, Zeichnung von H. W. Elliott nach Vorlage von Capt. H. C. Chester, undatiert (vor 1900)
Antarktische See-Elefanten-Jagd an der Nordost-Spitze von Heard, Zeichnung von H. W. Elliott nach Vorlage von Capt. H. C. Chester, undatiert (vor 1900)

Entdeckung

Der amerikanische Kapitän John Heard, unterwegs mit seinem Schiff Oriental, sichtete die Insel am 25. November 1853 während einer Fahrt von Boston nach Melbourne. Er berichtete die Entdeckung offiziell am 24. Dezember. Wenig später, am 4. Januar 1854, entdeckte Kapitän William McDonald an Bord des Schiffes Samarang die Insel McDonald in der Nähe der Heard-Insel. Vereinzelte Berichte über frühere Entdeckungen sind zweifelhaft.

Kapitän Erasmus Darwin Rogers landete erstmals im März 1855 auf der Insel. Zwischen 1855 und 1880 verbrachten einige amerikanische Robbenfänger ein Jahr oder mehr auf der Insel. 1880 war die Robbenpopulation fast vollständig ausgerottet und die Robbenfänger verließen die Insel.

Erforschung

1874 sammelten Wissenschaftler von der HMS Challenger geologisches und botanisches Material. Zwischen 1900 und 1929 fanden einige wenig erfolgreiche Walfangversuche statt. 1902 besuchte Baron Erich von Drygalski, Leiter der Deutschen Südpolarexpedition, mit dem Schiff Gauss die Insel und stellte erstmals umfassendes wissenschaftliches Material zur Geologie, Flora und Fauna der Insel zusammen.

1929 stellte der französische Geologe Aubert de la Rue einige Studien an, als er mit einem Walfänger zur Insel kam. Im selben Jahr besuchte Sir Douglas Mawson, Leiter der Britisch-, australisch- und neuseeländischen Expedition (BANZARE) die Insel Heard für eine Woche, als er auf dem Weg zur Antarktis war. Eine Schutzhütte wurde gebaut, die Schiffbrüchigen als Unterschlupf dienen sollte; die Überbleibsel der Hütte stehen noch heute.

Die erste australische antarktische Forschungsexpedition (ANARE) baute eine Station bei Atlas Cove am westlichen Ende der Insel im Dezember 1947. Insgesamt befanden sich zwischen zehn und 15 Mitarbeiter auf der permanent besetzten Station, die 1955 wieder geschlossen wurde.

Forschungsteams aus den USA waren ebenfalls in Atlas Cove für ein Jahr stationiert, wo sie ihre eigenen Hütten bauten. Weitere Hütten wurden 1970-1971 von französischen und australischen Forschern errichtet. Die letzte ANARE-Expedition blieb ein Jahr und nutzte eine Basis an der Spit-Bucht.

Weblinks

Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch

Einzelnachweise

  1. http://www.environment.gov.au/coasts/mpa/heard/

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