Thalberg (Bad Liebenwerda)

Thalberg (Bad Liebenwerda)
Thalberg
Koordinaten: 51° 32′ N, 13° 27′ O51.53491666666713.442638888889100Koordinaten: 51° 32′ 6″ N, 13° 26′ 34″ O
Höhe: 100 m
Einwohner: 602 (2008)
Eingemeindung: 1993
Postleitzahl: 04924
Vorwahl: 035341

Thalberg ist ein Ortsteil der Stadt Bad Liebenwerda im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg und liegt etwa sechs Kilometer nordöstlich der Stadt im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft.

Thalberg gehörte bis zur Eingemeindung im Jahr 1993 zum Landkreis Bad Liebenwerda und besitzt 602 Einwohner.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ortsgeschichte

Die erste urkundliche Ersterwähnung von Thalberg und seinem Ortsteil Knissen erfolgte im Jahr 1235. Wahrscheinlich gehörte Thalberg damals zur Harigsburg bei Zeischa. 1243 wird Knissen als daz dorff knuessyn erwähnt. Bis zur Reformation hatte der Pilgerweg (Pilarum), welcher zwischen Knissen und Theisa verlief, eine besondere Bedeutung. Auf ihm zogen die Pilger aus dem Brandenburgischen nach Liebenwerda zur Kapelle Zum heiligen Kreuz.

1530 wurden durch Frondienste der Große, der Kleine und der Pfuhlteich ausgehoben. Thalberg fiel später mit Knissen den Machtkämpfen zwischen den Anhängern des Klosters Dobrilugk auf der einen und den Ileburgern mit ihren Anhängern auf anderen Seite zum Opfer und lag spätestens seit dem Dreißigjährigen Krieg, in welchem die Orte, wie Theisa geplündert und abgebrannt wurden, wüst.

1785 wurde Thalberg von Theisa aus als Kolonie neu besiedelt, besaß aber außer der eigentlichen Dorflage kein eigene Feldflur mehr. Gründer des Ortes war der Justizamtmann Schulze aus Liebenwerda, der von seinem Rittergut in Theisa 16 Häuser erbauen ließ und auf wüsten Stellen über 40 Familien ansiedelte.[2] 1787 wurden die Teiche für neun Jahre an Maasdorf verpachtet[3], 1796 wurden sie erstmals privat veräußert und später nach einem Besitzer Mittelhäuser Teiche benannt. 1835 besaß Thalberg 34 Häuser mit 215 Einwohnern und 19 Rindern, 27 Ziegen, sowie 6 Schweinen. Ab 1875 gehörte Knissen zu Maasdorf.[4]

1921 gründete sich der Sportverein Wacker 21 und 1929 wurde das Thalberger Kriegerdenkmal eingeweiht. Erst 1936 bekam Thalberg mit der Zuordnung Knissens und seinen Feldfluren wieder eine Gemarkungsfläche und wurde eine eigenständige Gemeinde.

Im Ersten Weltkrieg fielen 10 Männer aus Thalberg und 17 Männer aus Knissen im Zweiten Weltkrieg 27 Menschen beider Ortsteile.

1952 wurde die LPG Typ 1 gegründet. Von 1960 bis 1961 wurden das Kulturhaus sowie das Gemeindeamt erbaut. 1963 erfolgte der Bau und die Einweihung der Schule sowie der Sporthalle. 2005 wurde der Thalberger Glockenturm eingeweiht.

Jährliche Feste und Veranstaltungen

  • Jährlicher Höhepunkt ist der seit 1984 im August stattfindende Thalberger Pferde- und Bauernmarkt

Fußnoten und Einzelnachweise

  • Wolfgang Eckelmann, Michael Ziehlke: Chronik der Stadt Liebenwerda. Hrsg. v. Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e.V.. Winklerdruck, Bad Liebenwerda 2007, S. 268/269.
  1. Bevölkerungsentwicklung der Stadt Bad Liebenwerda und ihrer Ortsteile in den letzten Jahren. Abgerufen am 26. Juli 2009 (pdf).
  2. National-Zeitung der Deutschen. Jahrgang 1797 S. 221.
  3. Friedrich Stoy: Als die Maasdorfer den großen Teich pachteten. In: Die Schwarze Elster. Nr. 522, 1935.
  4. „Übersicht der Bevölkerung und des Viehstandes im Jahre 1835.“ In: Die Schwarze Elster-Unsere Heimat in Wort und Bild.. Nr. 596, Bad Liebenwerda 1985, S. 8 bis 10.

Weblinks


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