Thalheim bei Wels

Thalheim bei Wels
Thalheim bei Wels
Wappen von Thalheim bei Wels
Thalheim bei Wels (Österreich)
Thalheim bei Wels
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Wels-Land
Kfz-Kennzeichen: WL
Fläche: 16,34 km²
Koordinaten: 48° 9′ N, 14° 2′ O48.15138888888914.038333333333369Koordinaten: 48° 9′ 5″ N, 14° 2′ 18″ O
Höhe: 369 m ü. A.
Einwohner: 5.487 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 335,8 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4600
Vorwahl: 07242
Gemeindekennziffer: 4 18 23
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktgemeinde Thalheim bei Wels
Gemeindeplatz 14
4600 Thalheim bei Wels
Website: www.thalheim.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Andreas Stockinger (ÖVP)
Gemeinderat: (2009)
(31 Mitglieder)
15 ÖVP, 7 SPÖ, 4 Grüne, 4 FPÖ, 1 BZÖ
Lage der Marktgemeinde Thalheim bei Wels im Bezirk Wels-Land
Aichkirchen Bachmanning Bad Wimsbach-Neydharting Buchkirchen Eberstalzell Edt bei Lambach Fischlham Gunskirchen Holzhausen Krenglbach Lambach Marchtrenk Neukirchen bei Lambach Offenhausen Pennewang Pichl bei Wels Sattledt Schleißheim Sipbachzell Stadl-Paura Steinerkirchen an der Traun Steinhaus Thalheim bei Wels Weißkirchen an der Traun Wels OberösterreichLage der Gemeinde Thalheim bei Wels im Bezirk Wels-Land (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Thalheim bei Wels ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Wels-Land mit 5487 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011).

Sie liegt geographisch im Traunviertel, politisch gehört sie jedoch zum Hausruckviertel. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Wels. Im Jahr 1993 trat die Marktgemeinde Thalheim b. Wels dem Klimabündnis bei und hat sich als Mitgliedsgemeinde der kontinuierlichen Verminderung ihrer Treibhausgas-Emissionen verschrieben.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Thalheim bei Wels liegt auf 369 m Höhe im Traunviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,2 km, von West nach Ost 5,9 km. Die Gesamtfläche beträgt 16,4 km². 11,6 % der Fläche sind bewaldet, 69,5% der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt

Gliederung

Das Gemeindegebiet besteht aus dem Ortskern Thalheim, der aus den Ortsteilen Aigen, Aschet und Thalheim gebildet wird, sowie den weiteren Ortschaften Bergerndorf, Edtholz, Ottstorf, Schauersberg und Unterschauersberg.[2]

Wappen

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Von Grün und Blau geteilt durch eine silberne, von oben gesehene Brücke (flach eingebogener Balken) mit zwei Pfeilern. Die Gemeindefarben sind: Grün-Weiß-Blau.
Beschreibung des Wappens: Das einfache Wappenbild symbolisiert den schon zur Römerzeit im Zuge der Pyhrnstraße wichtigen Traunübergang. Die Farben Grün und Blau unterstreichen die beachtliche landwirtschaftliche Nutzfläche in der Gemeinde bzw. die Lage an dem bis vor wenigen Jahrzehnten noch sehr fischreichen Traunfluss, der die nördliche Grenze zur Bezirksstadt Wels bildet.[3]

Geschichte

Die Löss-Schichten einer Lehmgrube bei Aschet dokumentieren eingehend die Klimaentwicklung während der Eiszeiten und wurden wissenschaftlich untersucht.[4]

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Herzogtum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Politik

  • Bürgermeister ist Andreas Stockinger, Parteiangehöriger der ÖVP. 1. Vizebürgermeister ist Ing. Klaus Mitterhauser, Parteiangehöriger der ÖVP. 2. Vizebürgermeisterin ist Elke Berner, Parteiangehörige der SPÖ.
  • Gemeinderat: Vorsitzender des Gemeinderates ist Bürgermeister Andreas Stockinger (ÖVP).
  • Der Gemeinderat besteht seit 2009 aus 5 Fraktionen: ÖVP, SPÖ, GRÜNE, FPÖ, BZÖ

Einwohnerentwicklung

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 4525 Einwohner, 2001 wurde bei der durchgeführten Volkszählung eine Einwohnerzahl von 4958 Einwohnern ermittelt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wallfahrtskirche Maria Schauersberg

Pfarrkirche Thalheim

Die spätgotische dreischiffige Staffelkirche zum hl. Stephanus wurde 1070 vom Passauer Bischof Altmann eingeweiht. Bemerkenswert ist der Hochaltar aus Carrara-Marmor aus dem Jahr 1897. Über dem Südtor in einer Nische befindet sich eine spätbarocke Statue des hl. Christophorus. An der Außenseite der Kirche befindet sich das Grab von Mitgliedern der Familie Franckenstein.

Gnadenbild im Hochaltar der Wallfahrtskirche Maria Schauersberg

Wallfahrtskirche Maria Schauersberg

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Wallfahrtskirche Maria Schauersberg in Schauersberg. Nach einer Sage wurde die Kirche aufgrund einer wundersamen Heilung, welche den Grafen Sigmund von Pollheim von der Gicht befreite, errichtet. Die spätgotische Wallfahrtskirche wurde um 1490 eingeweiht. Der Hochaltar mit überlebensgroßen Altarfiguren des Passauer Bildhauers Johann Seitz wurde 1665 errichtet. Mit den Tischlerarbeiten wurde „Maister Simon Hadinger, Tischler zu Cremsminster“ betraut. 1777 wurde das Gnadenbild vom rechten Seitenaltar auf den Hochaltar übertragen. Die spätgotische Madonna (ca. 1470-1480) bekam im Josephinismus eine Holzummantelung. Die gekrönte Marienstatue ist von Strahlen umgeben und steht auf einem Halbmond. Das nackte Jesukind segnet mit der rechten Hand den Betrachter.

Filialkirche St. Ägydi in Aigen

Die Sankt-Ägydi-Kirche ist von der alten Traunbrücke her weithin sichtbar. Die gotische Kirche ist dem hl. Aigidios geweiht und wurde am 11. April 1189 ihrer Bestimmung übergeben. Sie war früher ein beliebter Andachtsort und viele vorbeifahrende Kaufleute verewigten sich in der Kirche (nahe der Sakristeitüre innen). Sie enthält Statuen der hll. Lambert, Isidor und Rochus und an der Südwand eine Statue des hl. Sebastian. An der nördlichen Außenwand befindet sich eine St. Christophorus-Figur.

Schloss Traunegg

Schloss Traunegg

Das Schloss wurde als Hof zu Thalheim erstmals im Jahr 1283 urkundlich erwähnt. 1577 wurde der Bauernhof zum heutigen Schloss Traunegg umgebaut. Heute beherbergt das Schloss private Wohnungen.

Marienwarte

Über Serpentinen ist der Aussichtsturm Marienwarte auf dem Reinberg aus dem späten 19. Jahrhundert erreichbar. Von der Aussichtsplattform des 23 Meter hohen Turmes bietet sich eine Sicht auf den Ort und auf die Stadt Wels sowie in die Alpen und ins Mühlviertel.

Verkehr

Straße

Schon zur Römerzeit lief eine Straße durch das etwa 20 m über der Traun liegende alte Ortszentrum, später ein Nadelöhr der stark befahrenen Pyhrnpass Bundesstraße B138 (Wels - Sattledt (A1) - Pyhrnpass - Liezen). Durch die Grünzone am Ostrand von Thalheim wurde etwa 1980 als Ersatz ab Steinhaus die „Osttangente“ gelegt. Deren „neue Traunbrücke“ weist oberwasserseitig einen nachträglich angepassten Fuß- und Radweg auf.
Etwa Ende der 1990er Jahre wurden auf der „alten Traunbrücke“ (genietete Eisenbogenkonstruktion aus 1901 mit schmaler Fahrbahn) die außerhalb der Bögen liegenden Gehwege zu Radgehwegen verbreitert.
Die Landschaftskerbe des Aiterbachtals westlich von Thalheim wurde etwa 2002 mit der „Westspange“ (Pyhrnautobahn A9) verbaut. Mit Grünbrücken für Landschaftsbild und Tierwanderung.
Die Innkreisautobahn A8 ist östlich durch die Welser Autobahn A25 zur Westautobahn A1 fortgesetzt, sodass Wels und Thalheim innerhalb eines Autobahndreiecks mit 15 km Seitenlänge liegen.
Unter wesentlicher Kostenbeteiligung der Trodat-Stempel-Firma Just sowie weiterer Sponsoren entstand etwa 2005 ein gekurvter Steg für Fuß- und Radverkehr vom „unteren“ Ortszentrum von Thalheim über die Traun nach Wels.
Die oberste Traunbrücke ist die 1892 gebaute Eisenbahnbrücke der Almtalbahn von Grünau durch das Welser Messegelände zum Hauptbahnhof und ist auch offen für Fußverkehr.

Eisenbahn

Die Almtalbahn von Wels nach Grünau im Almtal über Sattledt berührt das westliche Thalheimer Gemeindegebiet. Die Haltestelle Aschet, die 1989 aufgelassen wurde, befand sich unmittelbar vor dem Ziegelwerk Würzburger. Als Ersatz für die wenig frequentierte Haltestelle wurde 1991 die Haltestelle Schauersberg nahe der Gemeindegrenze zu Steinhaus bei Wels eröffnet. Diese Haltestelle liegt günstig zu den Ortsteilen Schauersberg und Unterschauersberg.

Die Traun (Fluss)

Die Traun diente früh zum Flößen von Holz und Salz. Oberhalb Thalheim liegt das alte Kraftwerk Traunleiten. Das Marchtrenker Kraftwerk (unterhalb) staut ab etwa 1980 die Traun bis hinauf bis zur Eisenbahnbrücke. Mit der Eindüsung von Luftsauerstoff in den Stau versuchte man die Geruchsbildung durch Fäulnisbakterien zu vermeiden. Erst mit der Verringerung der Abwasserbelastung durch die oberhalb liegenden Papierfabriken verbesserte sich die Situation. Der Staubereich wurde mit Schlitzwänden zum Grundwasser hin abgedichtet, linksufrig an der Traun eine Radroute entwickelt.

Fußweg

Der Verein Freunde des Reinbergs bewahrte den steilen NW-Hang des Reinbergs vor Verbauung und erreichte (1920?) die Errichtung der Reinberganlagen, ein Netz an Spazierwegen über das die Siedlung an der Reinbergrückseite zu Fuß gut erreicht werden kann.
In den Reinberg wurden im Weltkrieg 1939-1945 Luftschutzstollen für die Bevölkerung gebaut, deren Eingänge etwa 1990 zugemauert wurden.

Gemüsegärtner und Kaufleute haben in den höherliegenden - noch immer wachsenden - Thalheimer Siedlungen sukzessive geschlossen. Filialen von Handelsketten finden sich nun (2006) im unteren Ortszentrum, das zur Bewältigung des Pkw-Verkehrs einen neuen Kreisverkehr erhielt.

Wirtschaft

Angesiedelte Betriebe:

  • Eska Handschuhfabrik (früher Eska&Dutka, SK)
  • Fronius Schweißgeräte Umrichter Ladegeräte (Konzernzentrale)

Persönlichkeiten

Weblinks

 Commons: Thalheim bei Wels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Klimabündnis: Thalheim b. Wels
  2. Land Oberösterreich - Geo Info: Detailinfos Gemeinde Thalheim b. Wels
  3. Land Oberösterreich - Landesgeschichte: Gemeindewappen Thalheim b. Wels
  4. Dirk van Husen, Jürgen Reitner (Hg.): Die Löss-Sequenz Wels/Aschet (ehemalige Lehmgrube Würzburger): Ein Referenzprofil für das Mittel- und Jungpleistozän im nördlichen Alpenvorland (MIS 16 bis MIS 2). Österreichische Akademie der Wissenschaften - ÖAW. Mitteilungen der Kommission für Quartärforschung Band 19. Verlag der ÖAW. Wien 2011. ISBN 978-3-7001-6992-5. MIS = Sauerstoff-Isotopenstufe (engl. Marine Isotopic Stage).

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