The Children of Huang Shi

The Children of Huang Shi
Filmdaten
Originaltitel: The Children of Huang Shi
Produktionsland: Australien,
China,
Deutschland
Erscheinungsjahr: 2008
Länge: 114 Minuten
Originalsprache: Englisch u. a.
Altersfreigabe: FSK -
Stab
Regie: Roger Spottiswoode
Drehbuch: Jane Hawksley,
James MacManus
Produktion: Arthur Cohn,
Martin Hagemann,
Peter Loehr,
Wieland Schulz-Keil,
Jonathan Shteinman,
Musik: David Hirschfelder
Kamera: Xiaoding Zhao
Schnitt: Geoffrey Lamb
Besetzung
  • Jonathan Rhys Meyers: George Hogg
  • Radha Mitchell: Lee Pearson
  • Chow Yun-Fat: Chen ‚Jack‘ Hansheng
  • Michelle Yeoh: Mrs. Wang
  • Guang Li: Shi-Kai
  • Lin Ji: Reiter
  • Matt Walker: Andy Fisher
  • Anastasia Kolpakova: Duschka
  • Ping Su: Eddie Wei
  • Imai Hideaki: japanischer Offizier
  • Sciichiro Hashimoto: japanischer Offizier in der Stadt
  • Shinichi Takashima: feindlicher Kempeitai-Offizier
  • Xing Mang: junger Kommunist
  • Ruixiang Zhu: japanischer Offizier II
  • Yuelong Fang: Rou Ding

The Children of Huang Shi (auch: Children of the Silk Road) ist ein australisch-chinesisch-deutsches Historiendrama aus dem Jahr 2008 von Regisseur Roger Spottiswoode mit Jonathan Rhys Meyers, Radha Mitchell in den Haupt- und Chow Yun-Fat und Michelle Yeoh in Nebenrollen. Das Drehbuch zu dem Flüchtlingsepos, das in China im Zweiten Weltkrieg spielt, stammt von Jane Hawksley und James MacManus. Bei der Wiedergabe der historischen Ereignisse nimmt sich der Film einige erzählerische Freiheiten.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Zu Zeiten des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs (ohne förmliche Kriegserklärung) gibt sich der junge Fotojournalist George Hogg[1], Oxford-Absolvent und von Haus aus Pazifist, 1937 als Mitarbeiter des Roten Kreuzes aus und schleicht sich in die Trümmer von Nanjing. Dort wird er Zeuge einer Massenexekution der Japaner und macht Fotos. Japanische Soldaten stellen ihn, er wird verhört und die Bilder werden entwickelt. Der diensthabende Offizier will ihm kurzerhand den Kopf abschlagen. Der Partisan Chen „Jack“ Hansheng kann ihm mit seinen Männern aus der Distanz das Leben retten. Chen und George beobachten in den Ruinen die Hinrichtung eines britischen Landsmannes, bei der sie nicht einschreiten können.

Chen schleift ihn aus Nanjing. Chen war mit seinen Kameraden zuvor eine Steuerbehörde sprengen. Hogg erlebt mit, wie ihr staubiges Camp an der Bahnlinie von Flugzeugen unter Beschuss genommen wird. Chen, der in Westpoint studiert hat, schickt ihn zu der attraktiven Krankenschwester Lee Pearson, die in Huangshi eine verfallenes Waisenhaus bzw. Schule notdürftig führt. Wie den ganzen Film über ziehen abgemagerte Flüchtlinge zu Tausenden und Abertausenden durch das Land.

Vor Ort macht er Bekanntschaft mit den Kriegswaisen, die sich nicht unterkriegen lassen. Die medizinische Versorgung ist unzureichend und die Lebensmittelfrage ungelöst. Die Kinder sind zum Teil traumatisiert. Er hilft Lee mit den technischen Installationen und besorgt bei Mrs. Wang Saatgut und Medikamente. Nach anfänglichen Reibereien wird er dort zum Lehrer gemacht, und er schließt die Kinder alsbald ins Herz (und führt Basketball dort ein). Chen stößt zu ihnen, der an Malaria erkrankt ist. George und Lee verlieben sich allmählich ineinander.

Hogg, der nun das Hochchinesische[2] beherrscht, verhandelt mit Nationalisten, die das Gebäude konfiszieren wollen, weil die Japaner vorrücken. 1944 entschließt er sich, mit Chen und Lee und den 60 Kindern auf einen 700 Meilen langen Marsch „die Seidenstraße hinauf“ bis an den Rand der Wüste Gobi zu gehen, unter anderem über das Gebirge Liupan, und das im kältesten Winter seit 20 Jahren[2]. Ein Kind erhängt sich, eines fällt Kampfhandlungen zum Opfer, ein weiteres wird von einem Wagen erschlagen. Später bekommen sie vier Lastwagen geschenkt. Sie sind mehr als drei Monate unterwegs. Sie finden eine neue Bleibe in Shandan. Hogg stirbt 1945 an Tetanus.

Hier endet die Erzählung. In kurzen Gesprächen haben noch zehn Minuten einige „seiner“ authentischen Kinder das Wort, die heute in ihren Achtzigern sind.

Kritiken

  • „ein arg unterschätzter Regisseur […] ‚The Children of Huang Shi‘ ist nicht seine beste Arbeit – ein konturierteres Drehbuch wäre vonnöten gewesen – aber strahlt Intelligenz aus. Von wie vielen historischen Epen kann man das dieser Tage behaupten?“ (The Christian Science Monitor[3])
  • „Chow Yun-Fat stiehlt die Show […] Roger Spottiswoode inszeniert altmodisch und ohne Süßlichkeit das kriegsgeplagte China realistisch (wo auch gedreht wurde) und mit einer Besetzung, die das Ernst-Unerschütterliche daran zu vermitteln vermag. Der großartige Kameramann Zhao Xiaoding gibt sich viel Mühe mit den Staubteufeln und Kugelhageln, wie auch mit dem glühenden Antlitz der Michelle Yeoh, deren geschäftstüchtige Kriegswitwe ein eher unpolitisch gehaltenes Skript mit politischen Nuancen versieht. Hogg selbst bleibt ein wenig undurchsichtig […], genau deswegen sind die Bekundungen der Zeitzeugen im Nachspann überraschenderweise tatsächlich berührend.“ (Jeanette Catsoulis: The New York Times[4])
  • „Schön wie ein Film […] stark glamourisiert […] lieblich anzuschauen und erzählt eine wunderbare Geschichte, wenn auch schlecht.“ (Steve Rhodes: rec.arts.movies.reviews[5])
  • „Die Inszenierung ist behutsam, aber nicht originell; ein Kind ist rebellisch, ein anderes lernt schnell und so weiter, und da ist eine Ziege, die jedesmal meckert, wenn sie im Bild ist […] unterwältigend […] ich hab´s gerne angeschaut“ (Roger Ebert[6])
  • „so ziellos wie das echte Leben.“ (Tasha Robinson: A. V. Club[7])
  • „ungeschlacht, sieht herrlich aus […] Ausstrahlung, Emotion oder Stil fehlt gänzlich […] Humanisten ergeben meist nicht die dankbarsten Rollen“ (Robert Koehler: Variety[8])
  • „Ein kalter, trockener Film mit dem Geschmack von Wasser und Weißbrot“ (Reel.com[9])
  • „Irgendwo ist in dem unbefriedigenden Drama eine großartige Dokumentation verborgen, die heraus möchte.“ (Minneapolis Star Tribune[10])
  • „Rhys Meyers ist zu glatt für die Rolle, Mitchell zu hübsch. […] Hässliche Menschen fehlen gleich ganz.“ (David N. Butterworth: Offoffoff.com[11])

Lewis Beale fand lobende Worte für Radha Mitchell, Jonathan Rhys Meyers und Chow Yun-Fat, und weiter: „altmodische Handwerkskunst […] läuft wie geschmiert“.[13]

Sonstiges

Dass das Wirken der Neuseeländer Rewi Alley und Kathleen Hall (Inspiration für Lee Pearson) bei den dargestellten Ereignissen übergangen wurde, bewertete die neuseeländische The Dominion Post als grob unangemessen.[14][15]

Gedreht wurde in Dunhuang, Gansu, China; Liancheng, Gansu, China; Melbourne, Victoria, Australien und in Shanghai, China.[16]

Das Budget soll bei 17,7 Mio. US-Dollar gelegen haben.[15] Box Office Mojo berichtet von Einnahmen von etwa 7,4 Mio. Dollar bislang.[17]

In einzelnen Szenen wurden bis zu 1000 Statisten eingesetzt, und an einem Tag spielten 50 Maulesel, 80 Kamele und 120 Pferde.[18]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. siehe George Hogg in der engl.sprachigen Wikipedia.
  2. a b MacManus, s. Weblinks.
  3. Peter Rainer: Review: 'The Children of Huang Shi'. In: The Christian Science Monitor. 23. Mai 2008.: „a vastly underrated director […] "The Children of Huang Shi" is not his best work – it could have used a much sharper script – but it radiates intelligence. Of how many historical epics can that be said these days?“. Abgerufen am 3. Januar 2009. (englisch)
  4. Jeanette Catsoulis: Invasion of the Heart. In: The New York Times. 23. Mai 2008.: „Chow Yun-Fat, stealing the movie […] Roger Spottiswoode directs with old-fashioned style, avoiding the saccharine with realistic depictions of a war-ravaged China (where he filmed) and a cast well versed in stiff-upper-lip. The terrific cinematographer Zhao Xiaoding photographs dust devils and bullets as carefully as the luminous face of Michelle Yeoh, whose role as an enterprising war widow adds political nuance to a determinedly apolitical script. Yet it’s difficult to care about Hogg himself, whose personality and motivations remain unplumbed. That’s why the testimonies from some of his former charges, played over the end credits, are so unexpectedly moving“. Abgerufen am 3. Januar 2009. (englisch)
  5. Steve Rhodes: The Children of Huang Shi. In: rec.arts.movies.reviews. reviews.imdb.com, 2008.: „Pretty as a picture […] highly glamorized […] lovely to look at and tells a wonderful story, albeit badly“. Abgerufen am 3. Januar 2009. (englisch)
  6. Roger Ebert: The Children of Huang Shi (R). In: rogerebert.suntimes.com. 6. Juni 2008.: „The filmmaking is careful but not original; one kid is a rebel, one kid is a quick learner, and so on, and there is a goat that bleats every time it is on the screen. […] underwhelming […] I'm pleased to have seen the film“. Abgerufen am 3. Januar 2009. (englisch)
  7. Tasha Robinson: The Children Of Huang Shi. In: A. V. Club. 22. Mai 2008.: „But at least it gets across the way Hogg stumbled into his life's work unintentionally: Even great lives don't always work out as intended. […] acknowledges the messiness of real life“. Abgerufen am 3. Januar 2009. (englisch)
  8. Robert Koehler: The Children of Huang Shi. In: Variety. 2. Mai 2008.: „cloddish if gorgeous-looking […] without any vibrancy, emotion or style […] humanitarians frequently don’t make for the most vivid film characters“. Abgerufen am 3. Januar 2009. (englisch)
  9. Chris Cabin: The Children of Huang Shi (2008). In: Reel.com. : „It's a cold, dry movie with all the taste of water and white bread“. Abgerufen am 4. Januar 2009. (englisch)
  10. Review: 'The Children of Huang Shi'. In: Minneapolis Star Tribune. www.pittsburghlive.com, 27. Juni 2008.: „Somewhere inside this unsatisfactory drama is a great documentary struggling to get out“. Abgerufen am 4. Januar 2009. (englisch)
  11. David N. Butterworth: Hogg wild. In: www.offoffoff.com. 2. Juni 2008.: „Rhys Meyers comes across as too clean cut for the lead, Mitchell too pretty. […] Er, could we get some ugly people here please!“. Abgerufen am 3. Januar 2009. (englisch, auch http://groups.google.com/group/rec.arts.movies.reviews/msg/8df9f5896468bf27)
  12. Fernando F. Croce: The Children of Huang Shi. In: Slate. 22. Mai 2008.: „takes the good intentions and terrible methods of The Constant Gardener and Blood Diamond and takes them to China […] in Children of Huang Shi colonialist condescension still has the final word“. Abgerufen am 3. Januar 2009. (englisch)
  13. Siehe Weblinks.
  14. Graeme Tuckett: Film review: Children of the Silk Road. In: The Dominion Post. 8. November 2008. Abgerufen am 3. Januar 2009. (englisch)
  15. a b vgl. Paul Byrnes: Children Of The Silk Road. In: The Sidney Morning Herald. 3. Juli 2008. Abgerufen am 3. Januar 2009. (englisch)
  16. IMDb, „Filming locations“.
  17. The Children of Huang Shi. In: Box Office Mojo. IMDb.com, Inc. Abgerufen am 3. Januar 2009. (englisch)
  18. The Children of Huang Shi – About the Production. In: www.childrenofhuangshi.com. www.childrenofhuangshi.com. Abgerufen am 3. Januar 2009. (englisch)

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