The Man Who Wasn't There

The Man Who Wasn't There
Filmdaten
Deutscher Titel: The Man Who Wasn’t There
(auch: Der unauffällige Mr. Crane)
Originaltitel: The Man Who Wasn’t There
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2001
Länge: 112 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Joel Coen
Drehbuch: Ethan und Joel Coen
Produktion: Ethan Coen
Musik: Carter Burwell
Kamera: Roger Deakins
Schnitt: Tricia Cooke
Roderick Jaynes
Besetzung

The Man Who Wasn’t There ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 2001 und eine Hommage der Coen-Brüder an den Film noir.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Ed Crane ist ein Friseur in einer kalifornischen Kleinstadt Ende der 1940er Jahre und mit seinem wenig aufregenden Leben unzufrieden. Zufällig lernt er Creighton Tolliver kennen, der soeben vergeblich versucht hatte, den Kaufhausbesitzer Big Dave als Partner für die Errichtung einer neuartigen Trockenreinigung zu gewinnen.

Ed sieht die Chance, endlich aus seinem engen, eintönigen Alltag auszubrechen. Er trifft die folgenschwere Entscheidung, die erforderlichen 10.000 US-Dollar Startkapital von Big Dave zu erpressen, von dem er weiß, dass er ein Verhältnis mit seiner Frau Doris hat.

Das Vorhaben läuft zunächst glatt, und Ed übergibt das Geld Tolliver trotz seiner Befürchtungen, einem Betrüger aufzusitzen. Doch dann erkennt Big Dave in Ed seinen Erpresser. Es kommt zu einem Streit um das Geld, in dem Ed letztendlich Big Dave in Notwehr niedersticht und tödlich verwundet. Am nächsten Tag wird seine Frau verhaftet und des Mordes an Big Dave angeklagt. Ihr droht die Todesstrafe.

Für die Verteidigung seiner Frau heuert Ed den Spitzenanwalt Freddy Riedenschneider aus Sacramento an. Dessen Honorarforderungen kann er nur erfüllen, da Doris’ Bruder seinen Friseursalon, in dem auch Ed selbst arbeitet, einer Bank verpfändet. Währenddessen scheint sich Tolliver mit den 10.000 US-Dollar aus dem Staub gemacht zu haben.

Kurz vor Beginn des Gerichtsverfahrens erhängt sich Eds Frau Doris in ihrer Zelle. Ed muss wenig später erfahren, dass sie schwanger war, obwohl er seit Jahren keinen Sex mit ihr hatte. Bereits zuvor hatte ihm Big Daves Frau anvertraut, dass sie mit ihrem Mann ebenfalls nicht mehr intim war, nachdem dieser kurzzeitig von einem UFO entführt worden war.

Seiner Frau beraubt und in Folge mit einer noch tieferen Leere seines Lebens konfrontiert, versucht Ed das Klavierspiel der Tochter eines Bekannten zu fördern. Auch dieses Vorhaben scheitert. Doch dann wird Creighton Tolliver tot aufgefunden. Da man bei seiner Leiche den von Ed unterschriebenen Vertrag über die Investition der 10.000 Dollar findet, wird Ed des Mordes an ihm angeklagt. Wieder muss er Riedenschneider anheuern und dieses Mal sein Haus verpfänden. Das Gerichtsverfahren wird jedoch verzögert, und Ed muss sich einen „günstigeren“ Anwalt suchen, der ihm aber keine große Hilfe ist – er wird zum Tode verurteilt.

Im Todestrakt schreibt er noch seine Lebensgeschichte für ein Boulevardmagazin nieder. Als er zum elektrischen Stuhl geführt wird, gehen ihm Gedanken an sein Leben und seine Frau durch den Kopf.

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films kritisierte den „zum Selbstzweck neigenden“ Stil der Inszenierung als „künstlich“; er mache die „beabsichtigte Ironie“ zunichte. Die Handlung „plätschere dahin“ und lasse, wie auch die „marionettenhaft geführten Schauspieler“, „keine emotionale Identifikation zu“. [1]

Auszeichnungen

Der Film lief im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2001 und Joel Coen wurde mit dem Regiepreis ausgezeichnet. Kameramann Roger Deakins erhielt für seine Arbeit eine Oscarnominierung und gewann den BAFTA-Award.

Film noir

The Man Who Wasn’t There erfüllt viele Charakteristika dieses unscharf abgegrenzten „Genres“. Der Hauptfigur mangelt es an der Fähigkeit und später der Möglichkeit, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Gerade die einzige bewusste Entscheidung des „Helden“, mit der er zugleich Recht und Gesetz verlässt, führt ihn ins Verderben. Hinzu kommt die zeitliche Ansiedlung der Handlung sowie stilistische Mittel, insbesondere die Umsetzung in schwarz/weiß-Filmmaterial.

Musik

Im Film kommen – direkt von „Birdy“ gespielt bzw. im Hintergrund – langsame Sätze von Klaviersonaten Ludwig van Beethovens vor, nämlich der Mittelsatz der Sonate Nr. 8 op. 13 („Pathétique“) sowie Ausschnitte der Sonate Nr. 15 op. 28 („Pastorale“) und der Sonate Nr. 23 op. 57 („Appassionata“).

Schwarz-Weiß Version und Farbversion

Obwohl dieser Film in Farbe gefilmt wurde, kam er in Schwarz-Weiß in die Kinos. Es existieren jedoch französische, belgische, niederländische und schwedische DVD-Versionen, die als „Bonusmaterial“ die originale Farbversion enthalten. Kurioserweise war dieser Film in den niederländischen Videotheken vorwiegend in Farbe erhältlich.

Quellen

  1. Lexikon des internationalen Films

Weblinks



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