Therese Johaug

Therese Johaug
Therese Johaug Skilanglauf
Therese Johaug während der Tour des Ski 2010
Nation NorwegenNorwegen Norwegen
Geburtstag 25. Juni 1988
Geburtsort Os
Beruf Studentin
Karriere
Verein Tynset IF
Nansen IL (seit 2008)
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Gold 0 × Silber 0 × Bronze
WM-Medaillen 2 × Gold 0 × Silber 2 × Bronze
JWM-Medaillen 3 × Gold 0 × Silber 1 × Bronze
NM-Medaillen 2 × Gold 2 × Silber 1 × Bronze
Olympische Ringe Olympische Winterspiele
Gold 2010 Vancouver 4 x 5 km-Staffel
FIS Nordische Skiweltmeisterschaften
Bronze 2007 Sapporo 30-km-klassisch
Bronze 2011 Oslo Verfolgung
Gold 2011 Oslo 30-km-Freistil-Massenstart
Gold 2011 Oslo 4 x 5 km-Staffel
FIS Nordische Junioren-Skiweltmeisterschaften
Bronze 2007 Tarvisio Doppelverfolgung
Gold 2008 Mals 5 km klassisch
Gold 2008 Mals 10 km Freistil
Gold 2008 Mals Staffel
Norwegischer Skiverband Norwegische Meisterschaften
Bronze 2007 Meråker Doppelverfolgung
Gold 2007 Nybygda 30 km klassisch
Silber 2009 Gjøvik Doppelverfolgung
Gold 2009 Røros 30 km Freistil
Silber 2010 Tolga 30 km klassisch
Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup 27. Januar 2007
 Gesamtweltcup 4. (2010/11)
 Sprintweltcup 47. (2007/08)
 Distanzweltcup 3. (2010/11)
 Tour de Ski 2. (2010/11)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Distanzrennen 1 1 5
 Team 6 1 1
letzte Änderung: 13. März 2011

Therese Johaug (* 25. Juni 1988 in Os, Hedmark, Norwegen) ist eine norwegische Skilangläuferin. Durch den Gewinn der Bronzemedaille bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2007 wurde sie zur jüngsten WM-Medaillengewinnerin im Langlauf. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver konnte sie die Goldmedaille mit der Staffel gewinnen. Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2011 in Oslo wiederholte sie den Erfolg mit der Staffel und gewann zudem ihr erstes Einzelgold.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Johaug startete seit Ende November 2005 bei internationalen Rennen. Dabei konnte sie zunächst bei FIS-Rennen und ab 2006 auch im Skandinaviencup bei fast allen Rennen in denen sie antrat vordere Ränge belegen. Zwei der FIS-Rennen und ein Rennen des Skandinaviencups konnte sie dabei auch gewinnen. Im Januar 2007 trat sie erstmals bei den Norwegischen Meisterschaften, die im Grova Skisenter in Meråker stattfanden, an. Nachdem sie bereits über Zehn Kilometer im Freistil den fünften Platz belegt hatte, gewann sie am 20. Januar 2007 hinter Marit Bjørgen und Kristin Størmer Steira Bronze in der Doppelverfolgung. Obwohl die damals 18-jährige als noch zu jung für den Weltcup galt, wurde sie eine Woche später versuchsweise beim Weltcup in Otepää eingesetzt.[1] Bei ihrem Debütrennen über Zehn Kilometer in der klassischen Technik konnte sie auf Anhieb den achten Platz belegen. Bei zwei weiteren Weltcups Anfang Februar in Davos verpasste sie zwar knapp die Punkteränge, wurde aber dennoch in das norwegische Team für die Nordische Skiweltmeisterschaft 2007 in Sapporo berufen. Entgegen den Vermutungen der Presse wurde sie dort jedoch nicht in der Staffel, sondern im Massenstartrennen über 30 Kilometer in der klassischen Technik eingesetzt.[1] Bei diesem Rennen, ihrem ersten über die lange Distanz auf internationaler Ebene, konnte sie hinter Virpi Kuitunen und Steira die Bronzemedaille gewinnen. Durch diesen Sieg wurde sie zur jüngsten Medaillengewinnerin im Skilanglauf bei Nordischen Skiweltmeisterschaften. Bei den anschließenden Junioren-Weltmeisterschaften in Tarvisio gewann sie Bronze in der Verfolgung und wurde Vierte über 5 Kilometer. Zum Ende der Saison erreichte Johaug in Falun als Dritte in der Doppelverfolgung erstmals einen Podestplatz im Weltcup und gewann die Norwegische Meisterschaft über im 30 Kilometer in Nybygda.

Zu Beginn des Winters 2007/08 konnte sich Johaug bei Vorsaisonrennen in Beitostølen für das norwegische Weltcup-Team 2007/08 empfehlen und eine Woche später an gleicher Stelle mit der Staffel ihren ersten Weltcupsieg feiern. 2 Wochen später konnte sie in Davos ein weiteres Rennen mit der Staffel gewinnen. Bei den Einzelrennen im ersten Abschnitt der Saison konnte sie Plätze im vorderen Teil des Feldes belegen. Zum Jahreswechsel nahm sie an der Tour de Ski teil. Bei der fünften Etappe in Nové Město konnte sie dabei den dritten Platz belege, in der Tour-Gesamtwertung wurde sie 14. An den im Anschluss an die Tour stattfindenden Weltcups im Kanadischen Canmore nahm Johaug nicht teil, bei der folgenden norwegischen Meisterschaft in Trondheim verpasste sie die Podestplätze knapp. Nach weiteren Weltcupstarts, bei denen sie mit dem dritten Platz in Ötepää eine weitere Podestplatzierung erzielen konnte, nahm sie an den Junioren-Weltmeisterschaften im Italienischen Mals teil. Hier konnte sie, obwohl sie krank zur JWM angereist war,[2] bei allen drei Rennen in denen sie antrat die Goldmedaille gewinnen (5 Kilometer klassisch, 10 Kilometer Freistil sowie die Staffel gemeinsam mit Celine Brun-Lie, Ingvild Flugstad Østberg und Marthe Kristoffersen). Nach der Junioren-WM konnte sie Anfang März beim 30 Kilometer-Rennen am Holmenkollen noch den vierten Platz erreichen, beim Weltcup-Finale 2007/2008 in Bormio belegte sie aber nur Plätze im Mittelfeld.

Im Sommer 2008 beendete sie ihre Ausbildung an einer weiterführenden Schule in Tynset und begann ein Studium an der Universität Trondheim. Da sie so keine Verbindung mehr zum dortigen Sportverein Tynset IF hatte, für den sie bis dahin gestartet war, wechselte sie den Verein und startete fortan für den Verein Nansen IL aus ihrem Heimatdorf Dalsbygda in der Gemeinde Os.[3] In den Fokus der norwegische Medien gelangte Johaug Anfang November 2008, als zunächst auf der Internetplattform YouTube ein Video eingestellt wurde, das kurz darauf auf die Internetseite der Onlinezeitung Nettavisen und auf die Seiten der Boulevardzeitungen VG und Dagbladet übertragen wurde. Das von Astrid Jacobsen während eines Trainingslagers im Schnalstal aufgenommene Video zeigt Kristin Størmer Steira, Ingri Aunet Tyldum und Johaug in Gymnastikkleidung und Sportunterwäsche zum Lied Skiippagurra Babylon, einem Rivers of Babylon-Cover der Gruppe Banana Airlines, in den Wäldern tanzen.[4] Die Idee das Video zu drehen hatte Johaug. Zu Beginn des Videos erklären die Sportlerinnen, dass sie russische Prostituierte darstellen, die sich auf dem Weg zum Skiippagurra-Festival in Tana befinden. Dies brachte dem Video in den Medien den Namen Horevideo (Hurenvideo) ein. Das von den Sportlerinnen als Spass gedachte Video wurde in den folgenden Tagen durch die Veranstalter des Festivals und durch eine Frauenorganisation kritisiert und als stigmatisierend bezeichnet, worauf sich in den Medien eine Debatte über das Video entlud.[5][6][7]

Bei den Saisoneröffnungsrennen der Norwegischen Mannschaft in Beitostølen, die nur wenige Tage nach dem Video-Skandal stattfanden, präsentierte sich Johaug in einer guten Form und konnte bei beiden Rennen einen Podestplatz erzielen. Bei den Weltcuprennen im November und Dezember 2008 konnte sie stets auf vordere Plätze belegen und ein Rennen mit der Staffel gewinnen. Nachdem sie mit Ergebnissen im vorderen Mittelfeld in die Tour de Ski gestartet war, konnte sie sich zu deren Ende steigern und die abschließende Bergetappe gewinnen, was ihr den sechsten Platz in der Tourwertung einbrachte. Bei den sich anschließenden Norwegischen Meisterschaften in Gjøvik konnte sie die Silbermedaille in der Doppelverfolgung gewinnen. Bei den Weltcups Ende Januar in Otepää und Valdidentro belegte sie den fünften und den 17. Platz. Danach nahm sie an der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2009 in Liberec teil, wo sie mit zwei vierten Plätzen ohne Medaille blieb. Bei den folgenden Weltcuprennen in Lahti und Trondheim belegte sie bei den Distanzrennen Platzierungen unter den besten Zehn, verpasste jedoch im Sprint die Qualifikation. Beim Skilanglauf-Weltcup-Finale 2008/2009 konnte sie sich für den Sprint in Stockholm zwar qualifizieren, wurde jedoch Letzte im Wertungsrennen. Nach einem 15. Platz im Prolog konnte sie bei beiden Distanzrennen in Falun den zweiten Platz belegen und somit auch Zweite in der Gesamtwertung des Finales werden. Im Gesamtweltcup erreichte sie als Achte ihr bislang bestes Ergebnis. Bei der nach Saisonende in Røros stattfindenden norwegischen Meisterschaft über 30 km konnte sie einen weitere Goldmedaille über diese Distanz gewinnen.

Im Sommer 2009 startete sie auch bei einem Rennen des Rollski-Weltcups in Kristiansund, landete jedoch abgeschlagen auf dem letzten Platz. Im ersten Abschnitt des Weltcupwinters 2009/2010 konnte Johaug konstant die Punkteränge erreichen. Zum Jahreswechsel nahm sie auch an der Tour de Ski 2009/2010 teil, brach die Tour aber ab der siebten Etappe ab. Während der folgenden Wochen bereitete sie sich auf die Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver vor und nahm an keinen Weltcuprennen mehr teil. Bei Olympia belegte sie zunächst in der Doppelverfolgung den 6. Platz. Am 25. Februar 2010 konnte sie schließlich gemeinsam mit Vibeke Skofterud, Kristin Størmer Steira und Marit Bjørgen die Goldmedaille in der 4 x 5 km Staffel gewinnen. Zum Abschluss der Spiele wurde sie im 30 km Klassikrennen 7. Zum Saisonende konnte sie bei 2 Weltcuprennen in Lahti und Oslo den dritten Platz belegen und beim Staffelrennen in Lahti einen weiteren Sieg feiern. In der Folge nahm sie auch an einigen Sprint- und Kurzstreckenrennen teil, bei denen sie als Distanzspezialistin aber nur mittelmäßige Ergebnisse erzielen konnte. Bei den Distanzrennen des Weltcup-Finales in Falun schaffte sie jedoch konstant den Sprung unter die besten Zehn. Zum Saisonende gewann sie noch die Silbermedaille bei der Norwegischen Meisterschaft in Tolga über 30 Kilometer klassisch.

Die Tour de Ski 2010/2011 beendete Johaug auf Platz 2 der Gesamtwertung, wobei sie erneut die abschließende Bergetappe gewinnen konnte. Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2011 in Oslo gewann sie Bronze im Verfolgungsrennen und Gold im Massenstartrennen über 30 Kilometer in der freien Technik. Sie war damit die einzige Starterin, der es bei diesen Welttitelkämpfen gelang, Marit Bjørgen zu besiegen. Zudem war sie Mitglied der siegreichen norwegischen 4 x 5 km Staffel. Eine Woche nach dem Gewinn ihres ersten Weltmeistertitels in einem Einzelrennen gelang ihr durch den ersten Platz in der 10-Kilometer-Verfolgung in Lahti auch der erste Einzelsieg in einem Weltcuprennen.

Weltcupsiege

Einzel
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 12. März 2011 FinnlandFinnland Lahti 10 km Doppelverfolgung


Staffel
Nr. Datum Ort Disziplin
1. 25. November 2007 NorwegenNorwegen Beitostølen 4 x 5 km
2. 9. Dezember 2007 SchweizSchweiz Davos 4 x 5 km
3. 23. November 2008 SchwedenSchweden Gällivare 4 x 5 km
4. 7. März 2010 FinnlandFinnland Lahti 4 x 5 km
5. 21. November 2010 SchwedenSchweden Gällivare 4 x 5 km
6. 19. Dezember 2010 FrankreichFrankreich La Clusaz 4 x 5 km

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Portrait - Therese Johaug (NOR) xc-ski.de
  2. Johaug er blitt syk Aftenposten, 20.Februar 2008 (norwegisch)
  3. Vraket Tynset IF ostlendingen.no, 16. August 2008 (norwegisch)
  4. Video auf dagbladet.no (norwegisch)
  5. Skijentene får kjeft for «horevideo» Nettavisen, 11. November 2008 (norwegisch)
  6. Slakter langrennsjentenes Skiippagurra-video VG.no(norwegisch) 11. November 2008
  7. Therese Johaug - Kan ikke slutte å ha det artig Nettavisen, 12. November 2008 norwegisch)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Therese Johaug — Therese Johaug …   Wikipédia en Français

  • Therese Johaug — Skier infobox|name= Therese Johaug fullname = Therese Johaug nickname = dateofbirth = birth date and age|1988|6|25 cityofbirth = Os countryofbirth = Norway cityofdeath = countryofdeath = height = club = skis = seasons = 2007 present wins = 0… …   Wikipedia

  • Johaug — Therese Johaug (* 25. Juni 1988 in Os, Hedmark, Norwegen) ist eine norwegische Skilangläuferin. Therese Johaug startet für Tynset IF. Sie startet seit Ende November 2005 in internationalen Rennen. Schnell belegte sie bei FIS Rennen und beim… …   Deutsch Wikipedia

  • Tour de Ski 2008/2009 — Männer Frauen Sieger …   Deutsch Wikipedia

  • Coupe du monde de ski de fond 2010-2011 — Infobox compétition sportive Coupe du monde de ski de fond 2010 2011 Généralités Sport …   Wikipédia en Français

  • Skilanglauf-Weltcup 2008/09 — Weltcup 2008/2009 Männer Frauen Sieger …   Deutsch Wikipedia

  • March 2011 in sports — << March 2011 >> S M T W T F …   Wikipedia

  • Nordische Skiweltmeisterschaft 2009/Ergebnisse — Diese Seite zeigt detaillierte Einzelergebnisse der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2009. Inhaltsverzeichnis 1 Verwendete Abkürzungen 2 Langlauf Männer 2.1 Sprint Freistil 2.2 Team Sprint klassisch 2.3 …   Deutsch Wikipedia

  • Coupe du monde de ski de fond 2008-2009 — Infobox compétition sportive Coupe du monde de ski de fond 2008 2009 Sport Ski de fond Organisateur(s) Fédération internationale de ski Éditions 28e Date …   Wikipédia en Français

  • Coupe du monde de ski de fond 2009 — Coupe du monde de ski de fond 2008 2009 Coupe du monde de ski de fond 2008 2009 Sport Ski de fond Organisateur(s) Fédération internationale de ski Édition 28e Date 22 novembre 2008 …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”