Thorsten Passfeld

Thorsten Passfeld

Thorsten Passfeld (* 1975 in Dinslaken am Niederrhein) ist ein zeitgenössischer deutscher Maler, Bildhauer, Bühnenbildner, Trickfilmer, Autor und Musiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Thorsten Passfeld studierte in Hamburg Philosophie und Bildende Kunst. Bekannt wird er zunächst durch seine Teilnahme an Improvisationsabenden der Hamburger Literatur- und Poetry Slam-Szene. Er begründet 1995 mit Viktor Marek Die Materialschlacht, organisiert mit Jürgen Noltensmeier das Programm Die Profis und nimmt von 1997–1999 an der Liv Ullmann Show, einer monatlichen Literatur- und Performanceshow sowie regelmäßig an Veranstaltungen des Macht e.V. teil.

Es folgen Ausstellungen seiner aggressiv realistischen Bilder, diverse Trickfilme sowie Bühnenbilder, u.a. für Schorsch Kamerun. Passfeld arbeitet auch an Musikvideos mit, u.a. kooperiert er mit der Band Tex (Feuer für die Welt, 1998) und Nils Koppruch (Den Teufel tun, 2007). Er baut Bühnenbilder unter anderem für Jaques Palmingers Inszenzierung von Die Insel in Hamburg und Berlin und Die Räuber des Puppentheater Das Helmi in Berlin und Mannheim sowie Spezialmensch von Schorsch Kamerun am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg.

Im Zuge der Teilnahme an der Art Basel Miami Beach – Art Positions im Jahr 2006 bahnt sich die Zusammenarbeit mit dem Wiener Galeristen Ernst Hilger an. Nach dem Beitrag: Torpedos der Doofheit, einer lebensgroßen, raketenwerferartigen Skulptur aus Holz, auf dem Messestand der Galerie Ernst Hilger zur Art Cologne 2007, scheint diese jedoch beendet.

2007 unter dem Titel: Kommt jetzt alle rein, bitte und 2009 unter dem Titel: The Power of Trauer stellt Thorsten Passfeld reliefartige, detailreiche Bilder, die vorwiegend aus Sperrholz bestehen, in der Galerie Feinkunst Krüger in Hamburg aus. Zur Ausstellung anlässlich des zehnjährigen Bestehens der selben Galerie zeigt Passfeld eine größere Skulptur.

Eine erste größere Ausstellung mit Passfelds Holzwerken erfolgt im Sommer 2010 in Hamburg. Unter dem Titel Du konntest es nicht sein, Liebling stellt die Galerie Levy Wandobjekte, Skulpturen und Installationen der Jahre 2000 bis 2010 aus. Im Winter 2010 zeigt Levy in Berlin eine weitere Ausstellung unter dem Titel Warm, Gross, Gut mit vielen neuen Arbeiten. Begleitend erscheint im Kerberverlag der Katalog Ich bin zurück! – Stunden zu spät, im Grunde Jahre mit Textbeiträgen von Sven Amsberg, Jaques Palminger, Alexander Posch, Ludwig Seyfarth und Tom Stromberg.

Kunst-Projekte

2002 entsteht Passfelds erstes großes temporäres Werk im öffentlichen Raum, das 60 m² große ‚Haus aus Holz‘ im Hamburger Stadtteil St. Pauli, welches er aus Fundholz zusammenzimmert. Der Abriss ist Teil des Werks. Dieses Konzept behielt Thorsten Passfeld bisher für alle seine „Häuser“ bei.

2004 baut er im Hamburger Stadtteil St. Georg das 130 m² große Hoftheater Vier Linden, in dem an 10 Tagen Theaterprogramm des Deutschen Schauspielhauses veranstaltet wird, 2005 in der Hamburger Hafencity die nur 15 m² große Hafenkneipe Zum Falschen Freund, die einen Monat lang betrieben wird. 2006 entsteht als Teil von sculpture@CityNord das Bahnhofsklo zum letzten Anfang. Im gleichen Jahr entsteht im Rahmen der Senseo Art Initiative die Halleninstallation Erholungsheim für schuldbewusste Großstädter.

Ende 2006 nimmt Thorsten Passfeld an der Art Basel Miami Beach teil und stellt dort im Rahmen der Newcomer-Veranstaltung Art Positions das Werk Playing with the Big, Gebrauchsmöbel sowie ein Relief aus, welche von der Messeleitung als ‚deliberately trashy-poetic‘ bezeichnet werden.

Im Sommer 2007 entsteht im Rahmen des IBA Kunst- und Kultursommer das bisher größte Haus Passfelds im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. Die 150 m² große Kirche des Guten Willens steht nach ihrer Fertigstellung verschiedenen Glaubensgemeinschaften, Künstlern, Bands und den Einwohnern des multikulturellen Stadtteils für Aktivitäten zur Verfügung.

Im Sommer 2009 baut Passfeld im Hamburger Hafen eine Kopie der Oberhafenkantine im Hamburger Hafen. Die Kopie soll in Containern um die Welt reisen.

Passfeld lebt und arbeitet in Hamburg. Er ist Mitglied der Künstlergemeinschaft SKAM e.V. und macht als Sänger der Band Heimweg Musik.

Bibliografie

  • Alexander Sairally: Thorsten Passfeld – Ich bin zurück! Stunden zu spät, im Grunde Jahre. Kerber Christof Verlag, 1. Auflage 2011, ISBN 978-3-86678-408-6

Weblinks


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